Archiv für den Monat: Juli 2018

Pius XII. und die Rettung der Juden Roms

Neue Dokumente beweisen die entscheidende Rolle, die der Papst für die Rettung der römischen jüdischen Gemeinde gespielt hat. Ist das Ende der konstruierten ‚Schwarzen Legende’ nahe? Wer hat sie geschaffen?

Von Armin Schwibach 

Seit vielen Jahren kämpft die amerikanische Stiftung „Pave the Way“ unter der Leitung des Juden Gary Krupp dafür, dass die historische Wahrheit über das Wirken und die Rolle Papst Pius’ XII. während des II. Weltkriegs zur Rettung der Juden ans Licht kommt. Am 16. Oktober 1943 begannen in Rom die Verhaftungen der Juden. Über 1.000 von rund 12.400 römischen Juden wurden verschleppt und fanden in Auschwitz den Tod. Die neue Sicht auf jenen Tag und die ihn begleitenden Umstände wurde durch die Forschungsarbeit des deutschen Historikers Michael Hesemann möglich. Hesemann arbeitete in den Archiven der deutschen Pfarrei Roms „Santa Maria dell’Anima“.

Wie Gary Krupp erklärte, hätten viele Menschen Pius XII. aufgrund seines „Schweigens“ während der Verhaftungswelle in Rom und der Verschleppung von 1.007 Juden kritisiert. Diese Kritiker würden sprechen, ohne vom direkten Eingreifen des Papstes Kenntnis zu haben, das darauf ausgerichtet gewesen sei, die Verhaftungen am 16. Oktober 1943 zu beenden. Die neuen Entdeckungen würden zeigen, wie Pius XII. direkt dafür gearbeitet habe, dass die Verhaftungen bis um 14:00 Uhr desselben Tages, an dem sie begonnen hatten, ein Ende finden. Leider jedoch sei es ihm nicht gelungen, die Abfahrt des Zuges mit dem 1.007 Juden nach Auschwitz zu verhindern. Durch das direkte Eingreifen des Papstes wurden laut Krupp mehr als 11.400 Juden gerettet.

Nachdem Pius XII. am Morgen des 16. Oktobers 1943 von den Verhaftungen erfahren habe, habe er sofort einen offiziellen Protest beim deutschen Botschafter in Rom angeordnet, wobei er gewusst habe, dass dieser zu nichts führen würde. Daher habe der Papst seinen Neffen, Fürst Carlo Pacelli, zum österreichischen Bischof und Rektor von „Santa Maria dell’Anima“ Alois Hudal gesandt, der viele Deutsche in Rom gekannt und gute Beziehungen zu den Nationalsozialisten gehabt habe. Hudal sollte einen Brief an den Gouverneur von Rom, General Stahel, schreiben und um eine Beendigung der Verhaftungen bitten. Hudal habe in seinem Schreiben darauf verwiesen, dass das Verhalten der Nationalsozialisten gegenüber den Juden Roms die Gefahr eines offenen Protestes des Papstes mit sich bringe. Der Brief Hudals sei dann von P. Pankratius Pfeiffer SDS, dem Generalsuperior der Salvatorianer, zu Stahel gebracht worden, der diesen sofort an die GESTAPO Roms und an Heinrich Himmler weitergeleitet habe.

Der Reichsführer SS habe aufgrund des Sonderstatus Roms ein sofortiges Ende der Verhaftungen angeordnet. Dennoch sei es Pius XII. nicht gelungen, die 1.007 bereits verhafteten Juden zu retten. Hesemann betonte, dass der Papst gezwungen gewesen sei, zu schweigen, um eine Wiederaufnahme der Verhaftungen zu vermeiden. Des weiteren gebe es das Dokument der SS mit dem Befehl, 8.000 römische Juden zu verhaften und in das Konzentrationslager Mauthausen zu überführen, um sie dort als Geiseln festzuhalten. Es sei anzunehmen, dass der Vatikan der Überzeugung war, über deren Freilassung zu verhandeln, sollte dies notwendig werden.

Krupp zeigte sich davon überrascht, dass sich bisher keiner der notorischen Kritiker Papst Pius’ XII. die Mühe gemacht habe, die seit 2006 bis zum Jahr 1939 offenen vatikanischen Archive zu sichten. Ebenso habe keiner den Antrag gestellt, das Archiv der Stiftung zu bearbeiten, das kostenlos online, jedoch „restricted“ zur Verfügung stehe (46.000 Seiten). Für Krupp ist es klar, dass Pius XII. alles in seiner Möglichkeit Stehende getan hatte, während er von feindlichen Mächten mit dem Tod bedroht und von infiltrierten Spionen umgeben wurde.

Die Arbeit von „Pave the Way“ zeigt eindeutig, dass die seit 1963 bestehende, durch Rolf Hochhuths Theaterstück „Der Stellvertreter“ initiierte „schwarze Legende“ des „schweigenden Papstes“ falsch ist. Bis 1963 wurde Pius XII. einstimmig wegen seines Verhaltens während des II. Weltkrieges sowie der Rolle der Kirche bei ihrem Versuch, Juden zu retten, gelobt. Wie konnte es dazu kommen, dass durch ein Theaterstück bedingt einer der größten Päpste des 20. Jahrhunderts verleumdet und diese Verleumdung zur „geschichtlichen Wahrheit“ hochstilisiert wurde?

Das Entstehen der „Schwarzen Legende“ und die Rolle der Sowjetunion: ein EX-Securitade-Offizier spricht. Eine erstaunliche Geschichte 

Generalleutnant Ion Mihai Pacepa ist einer der hochrangigsten Geheimdienstoffiziere, die je aus dem Einflussbereich des ehemaligen Sowjet-Blocks desertiert haben. Bereits vor seiner Desertion im Jahr 1978 war der Zwei-Sterne-General des unter dem Diktator Nicolae Ceauşescu sehr mächtigen rumänischen Geheimdienstes „Securitade“ ein Spion der amerikanischen CIA („Central Intelligence Agency“). Pacepa nahm damals gleichzeitig die Funktion des Verantwortlichen für Information des „Conducators“ wahr und diente als Chef des Auslandsgeheimdienstes sowie als Staatssekretär im rumänischen Innenministerium. Nach seiner Desertion arbeitete er in verschiedenen Bereichen mit den amerikanischen Geheimdiensten zusammen, um den Zusammenbruch des kommunistischen Sowjetimperiums zu beschleunigen.

Im September 1978 wurde Pacepa zu zwei Todesstrafen verurteilt. Erst im Jahr 1999 hob das Oberste Gericht Rumäniens die Todesstrafen wieder auf. Gleichzeitig wurden ihm vom Gericht sein militärischer Rang sowie die von Ceauşescu konfiszierten Güter zurückerstattet. Die Regierung Rumäniens verweigerte allerdings die Umsetzung dieses Urteils. Erst im Dezember 2004 wurde ihm sein militärischer Rang wieder definitiv anerkannt.

Die Fahnenflucht des Securitade-Offiziers kann als einer der schwersten Schläge gegen den Ostblock angesehen werden, der zusammen mit anderen dann nach weiteren elf Jahren zum endgültigen Zusammenbruch des Sowjetimperiums und insbesondere der rumänischen kommunistischen Gewaltherrschaft geführt hat. Der Name Pacepa ist für immer mit dem persönlichen Untergang eines der grausamsten kommunistischen Herrscher verbunden.

Am 25. Januar 2007 veröffentlichte General Pacepa in der in New York erscheinenden Zweiwochenzeitschrift „National Review“ einen längeren Artikel mit dem Titel: „Moskaus Angriff gegen den Vatikan“. Pacepa vertritt darin die Ansicht, dass es in der Zeit des Kalten Krieges zu einem der Hauptanliegen des sowjetischen Geheimdienstes KGB gehört habe, die Kirche zu diffamieren, um sie ihrer Glaubwürdigkeit zu berauben. Zu den Hauptzielen dieser besonders seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts inszenierten Kampagne gehörte laut Pacepas Ausführungen Papst Pius XII.

Die Geheimoperation des Kremls, die unter dem Codenamen „Seat 12“ anlief, zielte nach Angaben Pacepas darauf ab, den Ruf des Vatikans in den Schmutz zu ziehen, indem Pius XII. als ein eifriger Sympathisant des Nationalsozialismus und als Antisemit porträtiert wurde. Die Aktion begann im Jahr 1960: Nikita Chruschtschow gab sein Einvernehmen zum Plan „Top Secret“ der Zerstörung der moralischen Autorität des Vatikans in Westeuropa. Dass Pius XII. bewusst zum Ziel gewählt wurde, hing damit zusammen, dass er im Jahr 1958 gestorben war. Somit stand ein sowohl für den KGB als auch für die von ihm infiltrierten Stellen übliches Handlungsschema zur Verfügung: „Dead men cannot defend themselves“ – „Tote Männer können sich nicht mehr verteidigen“, so die Devise des KGB.

Um die Spitzelarbeit vorwärts zu bringen, mussten der Vatikan selbst und dabei vor allem seine Archive (das Geheimarchiv sowie das Archiv des Staatsekretariats und die Apostolische Bibliothek) infiltriert werden. Es war Aufgabe Pacepas, diese Arbeit zu organisieren, um ein möglichst realistisches Bild der Verleumdung aufzubauen.

Zwischen 1960 und 1962 durchforsteten nach dem Bericht des Generals drei als Priester getarnte Unteroffiziere des rumänischen Geheimdienstes Unterlagen über Papst Pius XII. Persönliche Briefe des Papstes, Aufzeichnungen, Redemanuskripte und anderes mehr geriet in die Hände des KGB (hierbei ist anzumerken, dass Pacepa bei seiner Erzählung der Fakten ein Fehler unterlaufen ist, der noch zu klären sein wird: Er spricht von Agenten, die Dokumente aus dem Geheimarchiv kopiert oder entfernt hätten; die Akten Pius XII. jedoch befanden sich zur damaligen Zeit noch nicht im Geheimarchiv. Es ist wahrscheinlich, dass Pacepa das Geheimarchiv mit den Archiven des Staatssekretariats verwechselt hat).

In den folgenden Jahren ging die Saat des sowjetischen Propagandaangriffs auf. Wie Pacepa erklärt, hat das Projekt „Seat 12“ in einem Werk des deutschen Autors Rolf Hochhuth, das als „dokumentarisches Theaterstück“ getarnt gewesen sei, eine seiner wirksamsten Verwirklichungen gefunden. Laut Pacepa wurde das Werk mit Hilfe des KGB und der in seiner Hand befindlichen vatikanischen Dokumente konstruiert. Im Jahr 1963 wurde das Verleumdungsstück gegen Pius XII. in Berlin uraufgeführt. Der KGB hatte sein Ziel erreicht: Unter freiwilliger oder unbewusster Mitarbeit einiger Instanzen des westlichen kulturellen Lebens und insbesondere der links-orientierten Kulturelite konnten eine Lüge und eine geheimdienstliche Materialorganisation zur „geschichtlichen Wahrheit“ avancieren. Pacepa stellte fest, dass viele Menschen noch nie etwas von Hochhuth und seinem Werk gehört hätten, aber dennoch der festen Überzeugung seien, dass Pius XII. „ein kalter und schlechter Mann war, der die Juden hasste und Hitler bei deren Vernichtung half“. Die Strategie des KGB hinterlässt noch heute ihre Spuren.

„Während der letzten 16 Jahre“, so Pacepa im Jahr 2007, „wurde in Russland die Religionsfreiheit wieder hergestellt, und eine neue Generation kämpfte darum, eine neue nationale Identität zu entwickeln“. Es sei nur zu hoffen, dass Präsident Wladimir Putin stark genug sei, die Archive des KGB zu öffnen, damit alle sehen könnten, „wie die Kommunisten einen der bedeutendsten Päpste des letzten Jahrhunderts verleumdet haben“.

P. Peter Gumpel SJ ist seit 1984 Untersuchungsrichter des Heiligen Stuhls für Selig- und Heiligsprechungsprozesse und beschäftigt sich in besonderer Weise mit dem Verfahren der Seligsprechung Pius XII. Dem Jesuiten wurde im Jahr 2007 der Text des ehemaligen Geheimdienstoffiziers Pacepa 24 Stunden nach dessen Erscheinen zugestellt. Nach eingehendem Studium übermittelte er diesen auch an die zuständigen vatikanischen Stellen. Die Frage, ob dieser Text der Wahrheit entspreche und ob er eine realistische Beschreibung des „Angriffs“ des kommunistischen Imperiums auf die Kirche gibt, bejahte Gumpel. Die Inhalte seien überprüfbar. Es liege zudem auf der Hand, dass der Vatikan und die Kirche ein klares Ziel der sowjetischen Propaganda gewesen seien. Es sei eindeutig, dass sich die Hauptzielsetzung der aggressiven Verleumdungskampagne gegen Pius XII. gerichtet habe. Gleiches gelte für die Äußerungen Pacepas zur Funktion und zu den „Diensten“ Hochhuths gegenüber dem KGB. Für Gumpel ist es eine Tatsache, dass das Stück Hochhuths in allen Ländern des Ostblocks wenigsten einmal im Jahr pflichtmäßig aufgeführt werden musste.

Pius XII. sei zum Hauptziel auserkoren worden, da das Moskauer Regime ihm seine eindeutige und harte antikommunistische Haltung nie verziehen habe. P. Gumpel erläuterte, dass Italien im Jahr 1948 Gefahr lief, durch einen möglichen Wahlsieg der Kommunistischen Partei in das Einflussgebiet der Sowjetunion zu fallen. Die katholische Kirche habe deshalb die so genannten „Comitati Civici“ (Bürgerkomitees) eingerichtet, deren Aufgabe es gewesen sei, in einer durchdringenden Aktion den Sieg der Kommunisten zu verhindern. Der entschlossenen Initiative von Pius XII. sei es zu verdanken gewesen, dass Italien damals der Gefahr, eine kommunistische Republik zu werden, entronnen sei. Moskau habe somit seinen Hass auf Pius XII. konzentriert. Die Kampagne gegen den Papst sei dann im Westen von vielen Medien bewusst oder unbewusst aufgenommen worden.

Eine der Reaktionen der Kirche bestand nach Angaben Gumpels darin, einen Großteil der Dokumente, die sich auf die Zeit des Pontifikats von Pius XII. beziehen, bereits in den 60er-Jahren zu veröffentlichen. Normalerweise müssen zwischen dem Tod eines Papstes und der Veröffentlichung der entsprechenden Dokumente aus den verschiedenen Archiven 70 Jahre vergehen. Nach dem Tod Pius XII. im Jahr 1958 hätten die Archivare also gedacht, dass sie bis zum Jahr 2028 Zeit hätten. Insofern sei für die Sichtung der Dokumente aus der Zeit von 1939 bis 1958 kein zusätzliches Personal eingestellt worden. Die Dokumente seien ungesichtet und ungeordnet in Schachteln gestapelt worden. Niemand hätte etwas vom Vorhaben Moskaus geahnt. Paul VI. habe dann die Voraussetzungen für eine entsprechende Reaktion seitens der Kirche geschaffen, doch leider sei es schon zu spät gewesen.

Fazit: Seit fast 50 Jahren wird ein Papst verleumdet und eine Fiktion als historische Wirklichkeit ausgegeben. Dank Einrichtungen wie „Pave the Way“ und einer ernsthaften wissenschaftlichen Forschung bleibt zu hoffen, dass Mystifikationen aufrecht als solche anerkannt und die Beleidigungen gegen einen heiligen Papst eingestellt werden.

Quelle: kath.net Bild: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

 

Hl. Pater Pio – 01.08.2018

Worte des hl. Pater Pio – 01.08.2018

Der Herr lässt uns nur nach und nach erkennen, wer wir sind. Es scheint mir wirklich unvorstellbar, wie jemand, der Vernunft und Gewissen besitzt, überheblich und stolz sein kann.

Quelle: Worte des hl. P. Pio, CFM.SCJ Archiv Kairo

01.08.2018 – Mittwoch der 17. Woche im Jahreskreis

Hl. Bonaventura (1221-1274) Franziskaner, Kirchenlehrer

Die besonders wertvolle Perle

Unter allen Gnadengaben, die der freigebige Spender alles Guten Franziskus verliehen hat, ragt eine besonders heraus: dass er durch die Liebe zur allerhöchsten Armut den Reichtum der Einfachheit erlangen durfte. Der Heilige bedachte sehr gut, dass diese Tugend dem Sohn Gottes besonders vertraut war, während sie jetzt gleichsam in aller Welt verachtet ist; so strebte er danach, sich mit ihr in ewiger Liebe zu vermählen, und verlies ihretwegen nicht bloß Vater und Mutter (vgl. Gen 2,24), sondern warf auch alles, was er besitzen konnte, von sich. Niemand kann mit größerem Verlangen nach Gold streben, als er nach der Armut, noch kann jemand ängstlicher seine Schätze hüten, als er diese Perle des Evangeliums. Er nahm vor allem Anstoß, wenn er bei seinen Brüdern etwas sah, was nicht in allem der Armut entsprach. Vom Beginn seines Ordens bis zu seinem Tod bestand tatsächlich sein ganzer Reichtum in einem Habit, einem Strick und den Hosen, und damit war er vollauf zufrieden. Oft betrachtete er unter Tränen die Armut Jesu Christi und seiner Mutter. Diese Tugend nannte er deshalb eine Königin, weil sie an dem König der Könige (vgl. 1 Tim 6,15) und seiner königlichen Mutter in so vorbildlicher Weise erstrahlte. Denn als die Brüder ihn auf einem Kapitel fragten, durch welche Tugend man besonders zum Freund Christi werde, tat er ihnen gleichsam sein Herzensgeheimnis kund, indem er zur Antwort gab: „Ihr sollt wissen, Brüder, die Armut ist ein vorzüglicher Weg zum Heile, denn sie nährt die Demut und ist die Wurzel der Vollkommenheit. Sie trägt mannigfache, wenn auch verborgene Früchte, ist sie doch nach dem Evangelium der Schatz, der im Acker verborgen ist, zu dessen Erwerb man alles verkaufen muss. Was man jedoch nicht verkaufen kann, muss man im Vergleich mit ihr verachten.“

Quelle: Franziskus-Quellen 2009 Edition Coelde, Butzon & Bercker

Tagesevangelium – 01.08.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 13,44-46

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte den Acker.
Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte.
Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Hl. Pater Pio – 31.07.2018

Worte des hl. Pater Pio – 31.07.2018

Starke und großmütige Herzen leiden nur aus außergewöhnlichen Gründen, und selbst diese Gründe lassen sie nicht allzu tief in ihr Innerstes eindringen.

Quelle: Worte des hl. P. Pio, CFM.SCJ Archiv Kairo

31.07.2018 – Dienstag der 17. Woche im Jahreskreis

Brief an Diognet (um 200)

Die Geduld Gottes

Denn Gott, der Herr und Schöpfer des Weltalls, der alles gemacht und mit Ordnung eingerichtet hat, war nicht allein menschenfreundlich, sondern auch langmütig. Er war zwar immer ein solcher und ist es und wird es sein, milde und gut, leidenschaftslos und wahrhaft, und er ist allein gut; als er aber den großen und unaussprechlichen Gedanken gefasst hatte, teilte er ihn nur seinem Sohn mit. Solange er nun seinen weisen Ratschluss als Geheimnis bei sich behielt und bewahrte, schien es, als ob er sich um uns nicht kümmere und unbesorgt sei; als er aber das von Anfang an in Aussicht Genommene durch seinen geliebten Sohn enthüllte und offenbar machte, gewährte er uns alles zusammen, sowohl die Teilnahme an seinen Wohltaten als auch das Schauen und die Einsicht. Wer von uns hätte das jemals erwartet? Als er nun bereits alles bei sich mit seinem Sohn geordnet hatte, ließ er uns bis zu der nun abgelaufenen Zeit, wie wir es wollten, von ungeordneten Trieben geleitet werden, von Lüsten und Begierden fortgerissen; durchaus nicht etwa aus Freude an unseren Sünden, sondern in Langmut, auch nicht, als hätte er Wohlgefallen an der damaligen Zeit der Ungerechtigkeit, sondern zur Vorbereitung auf die jetzige Zeit der Gerechtigkeit, damit wir, in der damaligen Zeit durch unsere eigenen Werke überführt, dass wir des Lebens unwürdig seien, jetzt durch die Güte Gottes würdig gemacht würden und, nachdem wir den Beweis von unserer eigenen Ohnmacht, in das Reich Gottes einzugehen, geliefert hätten, durch die Kraft Gottes dazu befähigt würden. […] o überschwengliche Menschenfreundlichkeit und Liebe Gottes! ‒ er hasste und verstieß uns nicht und gedachte nicht des Bösen, sondern war langmütig und geduldig […]

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Tagesevangelium – 31.07.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 13,36-43

In jener Zeit verließ Jesus die Menge und ging nach Hause. Und seine Jünger kamen zu ihm und sagten: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker.
Er antwortete: Der Mann, der den guten Samen sät, ist der Menschensohn; der Acker ist die Welt; der gute Samen, das sind die Söhne des Reiches; das Unkraut sind die Söhne des Bösen;
der Feind, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Welt; die Arbeiter bei dieser Ernte sind die Engel. Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein: Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten. Wer Ohren hat, der höre!

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Hl. Pater Pio – 30.07.2018

Worte des hl. Pater Pio – 30.07.2018

Um uns zu locken, verleiht Gott uns reiche Gnaden, und wir fühlen uns schon im Himmel. Aber wir bedenken dabei nicht, dass wir zu unserem Wachstum hartes Brot benötigen: die Kreuze, die Erniedrigungen, die Prüfungen, die Widersprüche.

Quelle: Worte des hl. P. Pio, CFM.SCJ Archiv Kairo

30.07.2018 – Montag der 17. Woche im Jahreskreis

Hl. Petrus Chrysologus (um 406-450) Bischof von Ravenna, Kirchenlehrer

„Bis das Ganze durchsäuert war“

Wir wollen den tieferen Sinn dieses Gleichnisses darlegen. Die Frau, die den Sauerteig nahm, ist die Kirche; der Sauerteig, den sie nahm, ist die Offenbarung der himmlischen Lehre; die drei Sea Mehl, unter die sie den Sauerteig mischte, sind das Gesetz, die Propheten und die Evangelien, worin der göttliche Sinn unter symbolischen Begriffen tief verborgen ist, um von dem, der glaubt, erfasst zu werden und sich dem Ungläubigen zu entziehen. Was die Worte „bis das Ganze durchsäuert war“ betrifft, so stehen sie in Beziehung zu dem, was der Apostel Paulus sagt: „Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden; wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk“ (1 Kor 13,9-10). Die Erkenntnis Gottes ist jetzt noch im Teig: er breitet sich aus über die Sinne, erfüllt die Herzen, vermehrt die Erkenntnis und – was jede Lehre tut – er erweitert, erhöht und entfaltet sie hin zu den Dimensionen himmlischer Weisheit. Alles wird bald durchsäuert sein. Wann? Wenn Christus wiederkommt.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Tagesevangelium – 30.07.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 13,31-35

In jener Zeit erzählte Jesus der Menge ein weiteres Gleichnis und sagte: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker säte. Es ist das kleinste von allen Samenkörnern; sobald es aber hochgewachsen ist, ist es größer als die anderen Gewächse und wird zu einem Baum, so dass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten.
Und er erzählte ihnen noch ein Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war.
Dies alles sagte Jesus der Menschenmenge durch Gleichnisse; er redete nur in Gleichnissen zu ihnen. Damit sollte sich erfüllen, was durch den Propheten gesagt worden ist: Ich öffne meinen Mund und rede in Gleichnissen, ich verkünde, was seit der Schöpfung verborgen war.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé