Archiv für den Monat: Juli 2016

Geiselnahme in Kirche – Priester Kehle durchgeschnitten

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Geiselnahme im Norden Frankreichs: Zwei mit Messern bewaffnete Männer sind in Saint-Étienne-du-Rouvray in eine Kirche eingedrungen und haben fünf Geiseln genommen. Anti-Terroreinheiten waren sofort vor Ort. Die Geiselnehmer wurden erschossen, nachdem diese einem Priester die Kehle durchgeschnitten hatten.

In einer Kirche in der nordfranzösischen Stadt Saint-Étienne-du-Rouvray haben zwei mit Messern bewaffnete Männer einen Priester, zwei Nonnen und weitere Anwesende als Geiseln genommen. Dies berichteten lokale Quellen der Nachrichtenagentur Reuters.

priester mit messer ermordet

Sowohl die Feuerwehr als auch Anti-Terroreinheiten sind vor Ort. Kurz nach dem Eintreffen der Spezialkräfte wurden beide Geiselnehmer erschossen. Zuvor töteten diese jedoch einen 84-jährigen Priester der Kirche, indem sie ihm die Kehle durchschnitten. Eine weitere Geisel wurde schwer verletzt.

Quelle: rt

ISIS bekennt sich zu Anschlag in Kirche

Neuer Terror-Anschlag in Frankreich: Ein Pfarrer wurde geköpft.

Frankreich kommt nicht zur Ruhe: In einer Kirche nehmen zwei Angreifer Geiseln, töten den Priester. Präsident Hollande spricht von einem neuen Terroranschlag – keine zwei Wochen nach der Lastwagen-Attacke von Nizza. Unterdessen bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zum Anschlag. Es habe sich um „zwei Soldaten“ des IS gehandelt.

Die beiden von der Polizei erschossenen Angreifer seien „Soldaten des Islamischen Staates“ gewesen, erklärte die IS-nahe Agentur Amaq am Dienstag.

Priester ermordet
Die tödliche Geiselnahme in einer französischen Kirche war nach Angaben von Frankreichs Präsident François Hollande ein Terroranschlag. Der Priester sei von zwei Terroristen ermordet worden, die sich auf die Terrormiliz Islamischer Staat berufen hätten, sagte Hollande am Dienstag bei einem Besuch am Tatort in der Nähe von Rouen. Details nannte er nicht.

Die Angreifer waren am Dienstagvormittag in die Kirche in Saint-Étienne-du-Rouvray eingedrungen und hatten fünf Geiseln genommen. Sie schnitten dem 84-jährigen Priester die Kehle durch. Eine weitere Geisel wurde sehr schwer verletzt und schwebe „zwischen Leben und Tod“, sagte der Sprecher des Pariser Innenministeriums, Pierre-Henry Brandet.

Täter erschossen
Die Polizei erschoss die beiden Täter, als sie das Gotteshaus verließen – unter welchen Umständen, ist noch unklar. Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen. Nach Angaben Brandets waren die Angreifer während oder am Ende der Morgenmesse in die Kirche gekommen.

„Ich schreie zu Gott“, teilte der Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun mit. Frankreichs Premierminister Manuel Valls verurteilte eine „barbarische Attacke“. „Ganz Frankreich und alle Katholiken sind verletzt worden. Wir stehen zusammen“, schrieb er auf Twitter. Staatschef Hollande versprach den französischen Katholiken seine Unterstützung und setzte für Mittwoch ein Treffen mit den Vertretern der Glaubensgemeinschaften an. „Was diese Terroristen wollen, ist uns zu spalten.“

„Sinnlose Gewalt“
Papst Franziskus verurteilte die Geiselnahme als „sinnlose Gewalt“. „Der Papst ist informiert und nimmt teil am Schmerz und am Grauen dieser sinnlosen Gewalt und verurteilt jede Form von Hass auf das Schärfste“, erklärte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi am Dienstag.

„Wir sind besonders betroffen, weil diese entsetzliche Gewalt mit der barbarischen Ermordung eines Priesters und mit der Beteiligung von Gläubigen in einer Kirche stattgefunden hat, einem heiligen Ort, wo die Liebe Gottes verkündet wird“, sagte Lombardi.

Noch bevor sich Hollande zur Motivation der Täter äußerte, kamen Spekulationen über einen islamistischen Hintergrund auf. Der Anschlag „trägt ganz klar die Handschrift des IS“ erklärte Georges Fenech, der Präsident der parlamentarischen Untersuchungskommission zu den Attentaten 2015.

Wieder Frankreich
Frankreich war in den vergangenen eineinhalb Jahren immer wieder das Ziel schwerer Anschläge. Zuletzt tötete ein 31-Jähriger 84 Menschen, als er am Nationalfeiertag mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge auf dem Strandboulevard von Nizza raste. Die Polizei erschoss den Mann. Seit den verheerenden Pariser Terrorattacken vom 13. November gilt im Land der Ausnahmezustand, in Paris patrouillieren teilweise schwer bewaffnete Soldaten.

Quelle: oe24

Kardinal Sarah mit Bischof Juan Rodolfo Laise

 

Kardinal Sarah und Bischof Juan Rodolfo Laise

Die traditionsverbundene Initiative Paix Liturgique veröffentlichte ein Interview mit Msgr. Juan Rodolfo Laise, dem emeritierten Bischof von San Luis in Argentinien. Bischof Laise gehört dem Kapuzinerorden an. Er wurde international bekannt, weil er der erste Diözesanbischof war, der in seinem Bistum die Handkommunion untersagte und dazu das Buch „Handkommunion“ veröffentlichte, das in verschiedene Sprachen übersetzt wurde. 2001 wurde Bischof Laise aus Altersgründen emeritiert. Auch unter seinen bisher zwei Nachfolgern an der Spitze der Diözese wurde das Verbot der Handkommunion beibehalten. Inzwischen 90 Jahre alt, lebt der große Verehrer des heiligen Pater Pio aus dem Kapuzinerorden heute in San Giovanni Rotondo, wo Pater Pio den Großteil seines Lebens verbracht hatte und wo er auch beigesetzt ist. Bischof Laise ist in San Giovanni Rotondo als Beichtvater tätig.

Paix Liturgique: Welche Messe zelebrieren Sie täglich?

Bischof Laise: Aktuell? Die Messe des heiligen Pius V., jeden Tag um 6 Uhr morgens, wenn ich in San Giovanni Rotondo bin. Das ist meine Privatmesse.

Paix Liturgique: Können die Gläubigen daran teilnehmen?

Bischof Laise: Leider gibt es unter den Kapuzinern des Konvents, die generell schon ein gewisses Alter haben, keine Offenheit gegenüber der überlieferten Liturgie. Im Gegensatz dazu gibt es unter den jungen Priestern, die zu Besuch kommen, einige, die wohlgesinnt sind. Es wäre gut, wenn es eine öffentliche Zelebration für die vielen Pilger des Wallfahrtsortes gäbe, und ich bin mir sicher, daß die Gläubigen sehr positiv darauf reagieren würden. Die Zeit scheint dafür aber, was die Oberen angeht, noch nicht reif zu sein. Was mich betrifft, pro bono pacis, zelebriere ich, indem ich jede Spannung zu vermeiden versuche.

Paix Liturgique: Wie haben Sie die Proklamation des Motu proprio Summorum Pontificum von Benedikt XVI. erlebt?

Bischof Laise: In jedem Fall war ich sehr sensibel dafür, weil Summorum Pontificum die Zelebration der überlieferten Liturgie wiederherstellte und dazu auffordert. Diese Messe ist hunderte von Jahren alt. Wenn ich in der ordentlichen Form zelebriere, verwende ich die Orationen der außerordentlichen Form, besonders auch beim Offertorium und dem Römischen Canon. Ich denke, das ist der Sinn, weshalb Papst Benedikt XVI. die beiden Formen des gleichen Ritus einander gegenüberstellte.

Paix Liturgique: Stellen Sie bei den Priestern eine Entwicklung der mens liturgica fest?

Bischof Laise: Es ist notwendig zwischen den Generationen zu unterscheiden. Wir erleben eine positive Haltung bei den jungen Priestern, eine Haltung die oft entsteht, wenn sie einen Kontakt mit einem Priester bekommen, dank dem sie die überlieferte Messe entdecken dürfen. Auf diese Weise bekommen sie Zugang zu einem geistlichen und theologischen Schatz, der ihnen bis dahin unbekannt war und der nur mehr erkundet und geteilt werden muß. Der Inhalt der überlieferten Messe ist viel reicher, viel präziser als die moderne Messe. Die allerseligste Jungfrau, der heilige Erzengel Michael und die heiligen Apostel Petrus und Paulus sind in allen Orationen der außerordentlichen Form gegenwärtig, während sie in der ordentlichen Form völlig oder fast völlig verschwunden sind. Auch solange ich mit dem neuen Missale zelebrierte, habe ich mich immer für das erste eucharistische Hochgebet, den Römischen Kanon entschieden.

Paix Liturgique: Wann wurden Sie in der außerordentlichen Form zum Priester geweiht?

Bischof Laise: Das war 1949! Ich habe sie 20 Jahre lang zelebriert einschließlich meiner Zeit in Rom, als ich an der Gregoriana studierte. Ich habe sie auch während der Bugnini-Reform zelebriert, als dieser die Absicht der Konzilsväter verraten hat – und vielleicht auch die von Paul VI. Jedenfalls stimmt mich das Beispiel der Handkommunion nachdenklich, die Paul VI. nicht wollte, wie die Instruktion Memoriale Domini belegt, die aber von den deutschen und französischen Bischöfen aufgezwungen wurde.

Paix Liturgique: Und Ihre Bischofsweihe?

Bischof Laise: Das war 1971 und daher im neuen Ritus. Als ich zum Bischof von San Luis wurde, war die Reform bereits umgesetzt worden. Ich muß sagen, daß ich keine Probleme habe, denn zu jener Zeit respektierten wir in Argentinien die Rubriken und zelebrierten wir noch mit dem Geist der alten Liturgie. Es geschah langsam, langsam, daß die Situation kippte. Deshalb wurde die Handkommunion im Land auch erst spät, 1996 eingeführt.

Paix Liturgique: Wie ist die Lage derzeit?

Bischof Laise: Ich sehe eine Schwierigkeit, und das ist der Verlust des Lateins. Latein wird an den Schulen nicht mehr unterrichtet und auch kaum mehr an den Seminaren, weshalb auch gutgesinnte und bereitwillige Priester sich die außerordentliche Form nicht zu eigen machen können.

Paix Liturgique: Sehen Sie auch positive Zeichen, die das aufwiegen?

Bischof Laise: Die Jungen. Sie haben Respekt für die Liturgie, sie schätzen sie und viele fühlen sich durch die außerordentliche Form angezogen. Sie bedürfen aber der Formung. Die Messe des heiligen Pius V. ist ein Ganzes, ein liturgisches, geistliches, theologisches und moralisches Ganzes. Jeder einzelne dieser Aspekte ist wiederzuentdecken. Man wird sich dessen klar bewußt durch das Thema Kommunion: der heilige Thomas von Aquin lehrt, daß Christus selbst im kleinsten Teil der konsekrierten Hostie gegenwärtig ist, was die Gebetshaltung und die Verehrung durch die Gläubigen bedingt. Das erklärt auch, weshalb die Handkommunion in der außerordentlichen Form unvorstellbar ist. Wenn man die Wahrheit anerkennt, wenn man an sie glaubt, lebt man auch in Funktion auf diese Überzeugung, es gibt eine Übereinstimmung zwischen unserem Leben und unserem Glauben. Man kann nicht im Widerspruch zum wahren Glauben leben wegen der Klarheit ihres theologischen und geistlichen Inhalts. Wir brauchen dringend die Wiederentdeckung dieser Übereinstimmung. Sie ist die tragende Säule der Liturgie wie es der Katechismus der katholischen Kirche für unseren Glauben ist.

Paix Liturgique: Die Parteigänger der Liturgiereform haben sie zum Teil damit begründet, daß es vor dem Konzil Mißbräuche in der Zelebration des tridentinischen Ritus gab. Konnten Sie solche Mißbräuche während der ersten Jahre Ihres Priestertums beobachten?

Bischof Laise: Ja, natürlich! Das waren vor allem persönliche Einzelfälle von Mißbräuchen, aber keine generalisierten Mißbräuche. Ich erinnere mich, als ich sehr jung war, daß ich die Pfarrmitteilungen vorzulesen hatte, während der Priester am Fuß des Altares die Gebete sprach. Das entsetzte mich. Die Messe erfordert eine große Konzentration auf die Dinge Gottes, auf das Geheimnis des Kreuzes, das Leiden und die Auferstehung Unseres Herrn Jesus Christus. Der Zelebrant muß jede Gelegenheit der Zerstreuung vermeiden für sich und für die Gläubigen.

Paix Liturgique: Während die italienische Übersetzung Ihres Buches erschien, unterzeichnete ein bolivianischer Bischof ein Dekret, mit dem er in seiner Diözese Oruro die Mundkommunion fördert. Was sagen Sie zu dieser Entscheidung?

Bischof Laise: Ich  wünschte, daß alle Bischöfe sich der Wichtigkeit der Mundkommunion bewußt werden als Referenz an das Allerheiligste, dann werden sie dieselbe Haltung wie der Bischof von Oruro einnehmen! Das ist die einzige Form, um wirklich mit den Worten und den Taten den Glauben an die eucharistische Gegenwart des Herrn zu bezeugen.  Wir bedauern, daß heute nicht in der ganzen Kirche es so geschieht, wie es Paul VI. in Memoriale Domini definiert hat: daß die Kommunion immer mit dem Mund empfangen werden soll. Daher freut es mich, daß der Bischof von Oruro die Worte von Papst Paul VI. bekräftigt.

Quelle: katholisches.info

 

„Allahu akbar“ erschallte im Kölner Dom

Kölner Dom

„Allahu akbar“ erschallte im Kölner Dom

In den nördlichen Seitenschiffen des Doms feierten mehrere hundert Mohammedaner das Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan. Auf den Steinfliesen des Kölner Doms wurden die Gebetsteppiche ausgebreitet; das Haupt gen Mekka geneigt, sprachen die Türken ihre Gebete. Ein Imam leitete den Gottesdienst im Schatten der christlichen Kreuze und Symbole, der Altäre und Statuen.

Erzbischof Jan Pawel Lenga

BISHOP JAN PAWEL LENGA

Offener Brief von Seiner Exzellenz Erzbischof Jan Pawel Lenga
emeritierter Bischof der Diözese Karaganda, Kasachstan
zur jetzigen Krise in der katholischen Kirche

Dieser Brief, der von Seiner Exzellenz Erzbischof Jan Pawel Lenga, emeritierter Bischof der Diözese Karaganda, Kasachstan, geschrieben ist, wird hoffentlich als ein dringend benötigter Weckruf an die Katholiken dienen, die ihren Kopf zu lange im Sand vergraben haben.

Beten wir, dass mehr von seinen Mitbischöfen den Glauben haben — und das Rückgrat — aufzustehen und zu hören, bevor es nichts mehr zu verteidigen gibt.

Überlegungen zu einigen aktuellen Problemen der Krise der katholischen Kirche

Ich hatte Lebenserfahrungen mit Priestern, die sich in stalinistischen Gefängnissen und Lagern befanden und die dennoch der Kirche treu blieben. Während der Zeit der Verfolgung erfüllten sie mit Liebe ihren priesterlichen Dienst. Indem sie die katholische Lehre predigten und dabei ein würdevolles Leben in der Nachfolge Christi, ihres himmlischen Meisters, führten.

Ich habe meine priesterlichen Studien in einem Untergrund-Priesterseminar in der Sowjetunion abgeschlossen. Ich wurde heimlich in der Nacht von einem frommen Bischof zum Priester geweiht, der selber wegen seines Glaubens gelitten hat. Im ersten Jahr meiner Priesterschaft machte ich die Erfahrung, vom KGB aus Tadschikistan vertrieben zu werden.

Anschließend, während meines dreißigjährigen Aufenthaltes in Kasachstan, diente ich 10 Jahre als Priester und sorgte für Gläubige in 81 Ortschaften. Dann diente ich 20 Jahre als Bischof, zunächst als Bischof von fünf Staaten in Zentralasien mit einer Gesamtfläche von rund vier Millionen Quadratkilometern.

In meinem Dienst als Bischof hatte ich Kontakt mit Papst Johannes Paul II, mit vielen Bischöfen, Priestern und Gläubigen in den verschiedenen Ländern und unter verschiedenen Umständen. Ich war Mitglied einiger Versammlungen der Bischofssynode im Vatikan, die Themen wie „Asien“ und „Die Eucharistie“ abdeckten.

Diese sowie andere Erfahrungen gaben mir die Basis, meine Meinung zu der aktuellen Krise der katholischen Kirche zum Ausdruck zu bringen. Das sind meine Überzeugungen und sie sind von meiner Liebe zur Kirche bestimmt und durch das Verlangen nach ihrer wahren Erneuerung in Christus. Ich bin gezwungen, auf dieses öffentliche Ausdrucksmittel (das Internet) zurückzugreifen, weil ich fürchte, dass ein anderes Verfahren von einer Mauer des Schweigens und der Missachtung begrüßt würde.

Ich bin mir der möglichen Reaktionen auf meinen offenen Brief bewusst. Aber zur gleichen Zeit wird die Stimme meines Gewissens mir nicht erlauben zu schweigen, während das Werk Gottes verleumdet wird. Jesus Christus gründete die katholische Kirche und zeigte uns in Wort und Tat, wie man den Willen Gottes erfüllen sollte. Die Apostel, denen Er Autorität in der Kirche verlieh, erfüllten mit Eifer die ihnen anvertraut Pflicht und litten aus Lieber zur Wahrheit , die gepredigt werden musste, da sie „Gott mehr gehorchten als den Menschen“.

Leider ist es in unseren Tagen immer deutlicher, dass der Vatikan durch das Staatssekretariat den Kurs der politischen Korrektheit übernommen hat. Einige Nuntien sind Verbreiter des Liberalismus und Modernismus geworden. Sie haben Kompetenz erworben in dem Prinzip „sub secreto Pontificio“ (Unter päpstlicher Geheimhaltung), mit dem man die Münder der Bischöfe manipuliert und zum Schweigen bringt. Und das, was der Nuntius sagt, erscheint ihnen, als ob es fast sicher der Wunsch des Papstes sei. Mit solchen Methoden trennt man die Bischöfe voneinander dahingehend, dass die Bischöfe eines Landes bei der Verteidigung von Glauben und Moral im Geiste Christi und Seiner Kirche nicht mehr mit einer Stimme sprechen. Das bedeutet, dass einige Bischöfe die Empfehlungen des Nuntius, die manchmal auf nichts anderem als auf ihren eigenen Worten basieren, akzeptieren, um bei dem Nuntius nicht in Ungnade zu fallen. Statt mit Eifer den Glauben zu verbreiten, mutig die Lehre Christi zu predigen, standhaft zu sein bei der Verteidigung der Wahrheit und der Moral, beschäftigen sich die Sitzungen der Bischofskonferenzen oft mit Fragen, die mit dem Wesen der Pflichten der Nachfolger der Apostel nichts zu tun haben.

Man kann auf allen Ebenen der Kirche eine offensichtliche Abnahme des „sacrum“ (des Opfers, des Heiligen) beobachten. Der „Geist der Welt“ führt die Hirten.

Die Sünder geben der Kirche die Anweisungen, wie sie ihnen zu dienen hat. In ihrer Verlegenheit schweigen die Hirten über die aktuellen Probleme und lassen die Schafe im Stich, während sie sich selbst füttern. Die Welt wird von dem Teufel versucht und lehnt die Lehre Christi ab. Dennoch sind die Hirten verpflichtet, die ganze Wahrheit über Gott und die Menschen zu lehren, „ob gelegen oder ungelegen“.

Doch während der Regierungszeit der letzten heiligen Päpste konnte man in der Kirche die größte Unordnung beobachten bezüglich der Reinheit der Lehre und der Heiligkeit der Liturgie, in der Jesus Christus nicht die sichtbare Ehre erwiesen wird, die Ihm gebührt. In nicht wenigen Bischofskonferenzen sind die besten Bischöfe „persona non grata“ (unerwünschte Personen). Wo sind die Apologeten (die Verteidiger) unserer Tage, die den Menschen in einer klaren und verständlichen Weise die Bedrohung durch das Risiko, den Glauben und die Erlösung zu verlieren, verkünden würden?

In unseren Tagen ähnelt die Stimme der Mehrheit der Bischöfe eher dem Schweigen der Lämmer angesichts der wütenden Wölfe — die Gläubigen werden wie wehrlose Schafe zurückgelassen. Christus wurde von den Menschen als einer anerkannt, der sprach und wirkte als einer, der Macht hat, und diese Macht ließ Er Seinen Aposteln zuteil werden. In der heutigen Welt müssen die Bischöfe sich von allen weltlichen Bindungen befreien und — nachdem sie Buße getan haben — zu Christus umkehren, um — gestärkt durch den Heiligen Geist — Christus als den einzigen Erlöser verkünden zu können. Letztlich muss man vor Gott Rechenschaft ablegen für alles, was man getan hat, und vor allem, was man nicht getan hat.

Meiner Meinung nach ist die schwache Stimme vieler Bischöfe eine Folge der Tatsache, dass in dem Prozess der Ernennung neuer Bischöfe die Kandidaten nicht ausreichend geprüft werden hinsichtlich ihrer zweifellosen Standhaftigkeit und Furchtlosigkeit in der Verteidigung des Glaubens, im Hinblick auf ihre Treue zu den jahrhundertealten Traditionen der Kirche und im Hinblick auf ihre persönliche Frömmigkeit. In der Frage der Ernennung neuer Bischöfe und sogar Kardinäle wird es immer offensichtlicher, dass manchmal solche bevorzugt werden, die eine bestimmte Ideologie teilen, oder dass einigen Gruppierungen der Vorzug gegeben wird, die der Kirche fremd sind und die die Ernennung eines bestimmten Kandidaten in Auftrag gegebenen haben. Darüber hinaus scheint es, dass manchmal auch auf die Massenmedien Rücksicht genommen wird, die in der Regel heilige Kandidaten zum Gespött machen, indem sie ein negatives Bild von ihnen zeichnen, während die Kandidaten, die in geringerem Maße den Geist Christi besitzen, als offen und modern gelobt werden. Auf der anderen Seite werden die Kandidaten, die sich im apostolischen Eifer auszeichnen, bei der Verkündigung der Lehre Christi Mut haben und Liebe zeigen für alles, was heilig und sakral ist, gezielt eliminiert.

Ein Nuntius sagte mir einmal: „Es ist schade, dass der Papst [Johannes Paul II] nicht persönlich an der Ernennung der Bischöfe beteiligt ist. Der Papst versucht, etwas in der Römischen Kurie zu ändern, aber er hat es nicht geschafft. Er wird älter und die Dinge nehmen wieder ihren üblichen vorherigen Lauf.“

Zu Beginn des Pontifikats von Papst Benedikt XVI. schrieb ich ihm einen Brief, in dem ich ihn bat, heilige Bischöfe zu ernennen. Ich berichtete ihm die Geschichte eines deutschen Laien, der angesichts des Zerfalls der Kirche in seinem Land nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil Christus treu blieb und junge Menschen zur Anbetung und zum Gebet versammelte. Dieser Mann war dem Tode nahe, und als er über die Wahl des neuen Papstes erfuhr, sagte er: „Wenn Papst Benedikt sein Pontifikat ausschließlich zu dem Zweck nutzt, würdige, gute und treue Bischöfe zu ernennen, wird er seine Aufgabe erfüllt haben“.

Leider ist es offensichtlich, dass Papst Benedikt XVI in dieser Hinsicht oft keinen Erfolg hatte. Es ist schwer zu glauben, dass Papst Benedikt XVI freiwillig auf sein Amt als Nachfolger Petri verzichtet hat. Papst Benedikt XVI war das Haupt der Kirche, seine Gefolgschaft hat jedoch seine Lehren kaum in das Leben umgesetzt, hat sie oft im Stillen umgangen oder hat seine Initiativen für eine wahrhafte Reform der Kirche, der Liturgie, der Art und Weise, die Heilige Kommunion zu reichen, eher behindert. Im Hinblick auf eine große Geheimhaltung im Vatikan für viele Bischöfe war es realistisch nicht möglich, dem Papst in seiner Aufgabe als Oberhaupt der ganzen Kirche zu helfen.

Es wird nicht überflüssig sein, meine Brüder im Bischofsamt an eine eidesgleiche Bekräftigung einer italienischen Freimaurerloge aus dem Jahr 1820 zu erinnern: „Unsere Arbeit ist eine Arbeit von hundert Jahren. Lasst uns uns die älteren Menschen verlassen und lasst uns zur Jugend gehen. Die Seminaristen werden Priester mit unseren liberalen Ideen. Wir werden nicht selbstgefällig sein mit falschen Hoffnungen. Wir werden den Papst nicht zu einem Freimaurer machen. Allerdings werden liberale Bischöfe, die in der Gefolgschaft des Papstes arbeiten, ihm bei der Aufgabe der Leitung der Kirche solche Gedanken und Ideen vorschlagen, die für uns von Vorteile sind, und der Papst wird sie in das Leben umsetzen.“ Diese Absicht der Freimaurer wird mehr und mehr offen umgesetzt, nicht nur dank der erklärten Feinde der Kirche, sondern auch dadurch, dass  falsche Zeugen, die in der Kirche irgendein hohes Amt in der Hierarchie einnehmen, stillschweigend einwilligen. Nicht ohne Grund sagte der selige Pauls VI.: „Der Geist Satans ist durch einen Riss in der Kirche eingedrungen“. Ich denke, dass dieser Risse in unseren Tagen sehr breit geworden ist, und der Teufel nutzt alle Kräfte, um die Kirche Christi zu untergraben. Um dies zu vermeiden, ist es notwendig, zur präzisen und klaren Verkündigung des Evangeliums auf allen Ebenen des kirchlichen Amtes zurückzukehren, denn die Kirche besitzt alle Macht und Gnade, die Christus ihr gab: Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet alle Völker zu Jüngern und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und sehet, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.“ Mt 28, 18-20), „die Wahrheit wird euch frei machen“ (Joh 8, 32) und Euer Jawort sei vielmehr ein Ja, euer Nein ein Nein. Was darüber ist, das ist vom Bösen.“ (Mt 5, 37). Die Kirche kann sich nicht dem Geist dieser Welt anpassen, sondern sie muss die Welt umwandeln hin zum Geist Christi.

Es ist offensichtlich, dass es im Vatikan eine Tendenz gibt, sich mehr und mehr dem Lärm der Massenmedien zu fügen. Es ist nicht selten, dass im Namen von einem unerfindlichen Frieden und einer nicht erkennbaren Ruhe die besten Söhne und Diener geopfert werden, um die Massenmedien zu beschwichtigen. Die Feinde der Kirche jedoch liefern ihre treuen Diener nicht aus, auch wenn ihre Handlungen offenkundig schlecht sind.

Wenn wir Christus in Wort und Tat treu bleiben wollen, wird Er die Mittel finden, um die Herzen und Seelen der Menschen umzuwandeln, und auch die Welt wird zu gegebener Zeit verändert werden.

In Zeiten der Kirchenkrisen hat Gott für die wahre Erneuerung der Kirche oft die Opfer, die Tränen und die Gebete jener Kinder und Diener der Kirche verwendet, die in den Augen der Welt und der kirchlichen Bürokratie als unbedeutend angesehen wurden oder die wegen ihrer Treue zu Christus verfolgt und an den Rand gedrängt wurden. Ich glaube, dass sich in unserer schwierigen Zeit das Gesetz Christi realisiert und dass die Kirche sich erneuern wird dank der vom Glauben getragenen inneren Erneuerung eines jeden von uns zu.

  1. Januar 2015, Hochfest der Heiligen Jungfrau Maria, der Mutter Gottes

+ Jan Pawel Lenga

Bischof Tardelli gegen die Priesterbruderschaft St. Pius X

Bishop Tardelli

Andere Bischöfe, andere Sitten im Umgang mit der Priesterbruderschaft St. Pius X

Im Oktober 2015 lud Erzbischof Lorenzo Ghizzoni von Ravenna-Cervia in der Romagna die Piusbruderschaft in sein Erzbistum ein, damit sie in einer Pfarrei die Heilige Messe in der überlieferten Form des Römischen Ritus zelebriert. Der Erzbischof kam damit dem Wunsch von Gläubigen nach, die um die Zelebration der Heiligen Messe in der außerordentlichen Form gewandt hatten. Der Erzbischof hätte sich auch an eine andere altrituelle Gemeinschaft wenden können. Da sich im nahen Rimini ein Priorat der Priesterbruderschaft St. Pius X befindet, wandte er sich an diese.

Anders sieht das Bischof Fausto Tardelli von Pistoia in der Toskana. Er folgt nicht der „Offenheit“ gegenüber der Piusbruderschaft, wie sie von Papst Franziskus geübt wird, der den FSSPX-Priestern im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit das Recht zuerkannte, rechtmäßig und gültig das Bußsakrament zu spenden, und über die kirchenrechtliche Anerkennung der Bruderschaft verhandeln lässt.

Bischof Tardelli schrieb den Gläubigen der Pfarrei von Montale einen Brief und forderte sie darin auf, „nicht die lefebvrianische Privatkirche“ zu besuchen, die von einem Bürger von Montale in dessen Haus errichtet worden war.

Heilige Messe im überlieferten Ritus in der Villa Tosca

Alessandro Meoni ließ das Haus seiner Familie im Zentrum von Montale, einer zehn Kilometer von Pistoia entfernten Gemeinde mit rund 10.000 Einwohnern, renovieren. In der „Villa Tosca“, benannt nach seiner Großmutter, errichtete er auch eine Kapelle. Mit einem „Tag der offenen Tür“ konnten die Bürger von Montale im Juni 2015 die wiederhergestellte Villa besichtigten. Die Haussegnung wurde mit einer Heiligen Messe im überlieferten Ritus verbunden. „Eine Gelegenheit für die Einwohner von Montale, die alte lateinische Messe wieder zu erleben“, so die lokale Online-Zeitung NoiDiQua. Seither zelebrieren Priester der Piusbruderschaft in Montale die Heilige Messe.

Die Errichtung der Kapelle brachte Meoni die „Exkommunizierung“ durch Bischof Tardelli ein, wie die Lokalzeitung Il Tirreno berichtete. Von Exkommunikation ist jedoch keine Rede. Das Schreiben des Bischofs wurde aber an der Kirchentür von Montale angeschlagen und am vergangenen Sonntag während der Heiligen Messe in der Pfarrkirche verlesen.

Der Bischof nannte niemanden aus Montale namentlich, sondern sprach von der Errichtung einer Kapelle in einem „Privathaus ohne kirchliche Erlaubnis“. Namentlich genannt wurde vom Bischof hingegen die Priesterbruderschaft St. Pius X., die in der der Kapelle die Liturgie zelebriert.

Bischof: „Wirklich katholische Gläubige halten sich fern“

Bischof Tardelli ermahnte die Gläubigen, daß die Piusbruderschaft „keine Institution (weder eine Pfarrei noch eine Vereinigung) der katholischen Kirche ist“. Trotz der „Aufhebung der Exkommunikation von vier Prälaten der Bruderschaft“, die von Papst Benedikt XVI. angeordnet wurde, „bleiben die doktrinellen Fragen“. Der Bischof betonte daher, daß die Bruderschaft „keinen kanonischen Status in der Kirche“ habe und „sich daher weiterhin in einer irregulären Position“ und „nicht in voller Gemeinschaft mit dem Apostolischen Stuhl“ befindet.

„Das genügt“, so Bischof Tardelli, „dass jeder wirklich katholische Gläubige sich von den Zelebrationen fernhält“, die am genannten Ort stattfinden. Das gelte „vor allem“ auch für jene, die „diese Zelebrationen in ihrem Privatbesitz zulassen und organisieren“.

Msgr. Tardelli, der 2004 von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von San Miniato in der Toskana ernannt wurde, gilt als traditionsfreundlich. Im Mai 2013 nahm er auf Einladung des Coordinamento Toscano Benedikt XVI. an der jährlichen Wallfahrt der Tradition zur Gottesmutter von Montenero teil. Er wohnte der Heilige Messe im überlieferten Ritus bei, die von Pater Serafino Lanzetta von den Franziskanern der Immakulata zelebriert wurde. Wenige Wochen später begann für den Orden ein Kalvaria. Die römische Ordenskongregation stellte die Franziskaner der Immakulata mit Zustimmung von Papst Franziskus unter kommissarische Verwaltung. Als Diakon und Subdiakon assistiertem ihm damals zwei Priester des Instituts Christus König und Hoherpriester, dessen Priesterseminar sich in der Toskana befindet.

Im Anschluß an die Wallfahrt spendete Bischof Tardelli drei Erwachsenen im überlieferten Ritus die Firmung.

Im Oktober 2014 ernannte ihn Papst Franziskus zum Bischof von Pistoia.

Quelle: katholisches.info