Archiv für den Monat: Juni 2020

Tagesevangelium 12.06.2020

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 5,27-32

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In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt. Ferner ist gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben.
Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Tagesevangelium 11.06.2020

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes – Joh 6,51-58

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In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt. Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben. Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Tagesevangelium 10.06.2020

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 5,17-19

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In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.
Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Das älteste Fest – Dreifaltigkeit

Prof. Dr. Stefan Mückl
Hier zum Nachhören: Unser Sonntag. Das älteste Fest – Dreifaltigkeit Ⓒ vaticannews

Der Inhalt des heutigen Dreifaltigkeitsfestes ist demgegenüber eher abstrakt. Liturgiewissenschaftler pflegen, manche mit einem gewissen Unterton, von einem „Ideenfest“ zu sprechen, einem Fest also, das nicht ein konkretes Ereignis, sondern einen bestimmten Aspekt der Lehre oder Frömmigkeit in den Mittelpunkt stellt. Unter ihnen – denken wir an Fronleichnam oder das Herz-Jesu-Fest, die wir demnächst feiern werden, oder auch an das jüngste dieser Feste, den vom hl. Papst Johannes Paul II. eingeführten Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit – ist das Dreifaltigkeitsfest das älteste. Um das Jahr 1000 wird es bereits in den fränkischen und gallischen Benediktinerklöstern gefeiert. Nicht wenige der verwendeten liturgischen Texte sind noch älter, so die Präfation der hl. Messe, welche seit Mitte des 8. Jahrhunderts bis heute gebetet wird. Wenn wir uns heute mit all den Betern der Jahrhunderte vereinigen, können und sollen wir uns fragen: Was ist der Sinn dieses Festes, warum feiern wir eine „Idee“, eine Wahrheit unseres Glaubens als solche?

Gott, den wir in drei Personen bekennen…

Nun, schon aus unserer rein menschlichen Erfahrung wissen wir, daß eine Person und ihr Handeln miteinander zusammenhängen und miteinander verwoben sind: Was eine Person ausmacht, zeigt sich in ihrem Tun, und je besser wir eine Person kennen, desto mehr verstehen wir ihr Handeln. Ebenso verhält es sich bei Gott, den wir in drei Personen bekennen: Seine Werke ermöglichen uns eine Annäherung an Sein Wesen, und umgekehrt verhilft uns das gläubige Eindringen in das Geheimnis Seines Wesens, alle Seine Werke besser und tiefer zu begreifen und zu erfassen. Schon der Zeitpunkt des heutigen Festes – seit Alters her der erste Sonntag nach Pfingsten – ist mit Bedacht gewählt worden, faßt es doch, in den Worten von Papst Benedikt XVI., „in gewissem Sinne die Offenbarung Gottes zusammen, die sich in den österlichen Geheimnissen ereignet hat: Tod und Auferstehung Christi, Seine Himmelfahrt zur Rechten des Vaters und die Ausgießung des Heiligen Geistes.“ Ganz ähnlich formuliert der hl. Paulus im Epheserbrief: im gekreuzigten und auferstandenen Christus haben wir … in dem einen Geist Zugang zum Vater (Eph 2,18).

…überschreitet und übersteigt jede menschliche Erfahrung

Zugang zu Gott, zu Gott als Vater – den Gläubigen des Alten Testaments blieb eine solche Sicht verschlossen. Bei allen Andeutungen hinsichtlich des Messias (also Jesu Christi) und des Geistes, der schon zu Beginn der Schöpfung über dem Wasser schwebte (vgl. Gen 1,2), erscheint Gott vor allem als transzendent. Er überschreitet und übersteigt jede menschliche Erfahrung. Einen kleinen Eindruck davon vermittelt die erste Lesung des heutigen Festes, in der eine Begegnung zwischen Gott und Moses geschildert wird: Der Herr stieg in der Wolke herab und stellte sich … neben ihn hin und ging an ihm vorüber (Ex 34,5-6). Zwar durfte Moses wie kein anderer im Alten Testament einen vertrauten Umgang mit Gott pflegen – es heißt, sie redeten miteinander … wie einer mit seinem Freund spricht (Ex 33,11) –, aber Gott schauen kann er nicht: An anderer Stelle im Buch Exodus bittet Moses Gott ausdrücklich: Laß mich doch deine Herrlichkeit schauen, um sogleich zu erfahren: Du kannst mein Angesicht nicht schauen … du wirst meinen Rücken sehen. Mein Angesicht kann niemand schauen (Ex 33,18.20.23).
Niemand hat Gott je gesehen, so wird zunächst auch am Schluß des Prologs des Johannes-Evangeliums bekräftigt, um dann aber hinzuzufügen: Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, Er hat Kunde gebracht (Joh 1,18). Plastisch gesprochen, bekommt Gott in Jesus Christus ein Gesicht – Er offenbart sich selbst dem Menschen, der Ihn aus eigenem Vermögen niemals erkennen könnte: In Christus sehen wir das Ebenbild des unsichtbaren Gottes (Kol 1,15), den Abglanz seiner Herrlichkeit und das Abbild seines Wesens (Hebr 1,3). Ihn zu verherrlichen, ist die vornehmste Aufgabe des Heiligen Geistes, gesandt vom Vater in Christi Namen (vgl. Joh 14,26). So leitet er uns in der ganzen Wahrheit (Joh 16,13) und führt uns zu unserer Bestimmung, Söhne zu werden durch Jesus Christus (Eph 1,5), an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben (Röm 8,29).

„Denn dieser Gott …(ist) Gemeinschaft des Lichtes und der Liebe, geschenktes und empfangenes Leben in einem ewigen Dialog zwischen dem Vater und dem Sohn im Heiligen Geist. (Benedikt XVI.)“

All das hat uns Gott im Neuen Testament geoffenbart, und dieses sein Heilshandeln gibt uns einige grundlegende Einblicke in Sein innerstes Wesen. Das wiederum ermöglicht es uns, das sehr transzendente Gottesbild des Alten Testaments zu präzisieren. Denn dieser Gott, weiterhin unermeßlich und unbegreiflich, ist „keineswegs unendliche Einsamkeit …, sondern Gemeinschaft des Lichtes und der Liebe, geschenktes und empfangenes Leben in einem ewigen Dialog zwischen dem Vater und dem Sohn im Heiligen Geist“ (Benedikt XVI.). Gott ist die Liebe, schreibt der hl. Johannes (1 Joh 4,8.16). „Liebe“ ist dabei kein abstrakter Begriff, sondern personales Geschehen: Dem hl. Augustinus, der sich zwei Jahrzehnte hindurch in einer großen Schrift um die Durchdringung des Geheimnis der Dreifaltigkeit be- und gemüht hat, verdanken wir die anregende Sicht, daß in Gott Liebender, Geliebter und Liebe zusammentreffen (De Trinitate 8,10,14).
Diese Liebe Gottes ist, so der hl. Paulus, ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegegeben ist (Röm 5,5). Und der Herr selbst hat uns verheißen: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen (Joh 14,23). Die Seele, die Gott liebt, ist Wohnstatt der Allerheiligsten Dreifaltigkeit.

Das Kreuzzeichen: bewusst und gesammelt beten

Was heißt das nun für unser persönliches Glaubensleben?
Wie so oft, geht es zunächst nicht darum, „mehr“ zu tun, sondern einfach, das, was wir tun, bewußt und gesammelt zu tun. Am Anfang jeder liturgischen Feier, oftmals auch unseres persönlichen Gebetes, steht die Anrufung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit im Zeichen des Kreuzes. Zahlreiche liturgische Gebete, in der hl. Messe und im Stundengebet, enden mit dem trinitarischen Lobpreis, der sog. Schlußdoxologie. Es wäre ein schöner Vorsatz, diese uns altvertrauten Formeln nicht einfach routiniert zu sprechen, sondern sie bewußt zu beten.
Aus einem solchen Gebet mag sich dann als Frucht eine wahrlich persönliche Beziehung zu jeder der drei göttlichen Personen zu entwickeln. Gewiß, die Theologie lehrt uns, daß bei den nach außen erkennbaren Heilwerken Gottes alle drei göttlichen Personen zusammenwirken: Wir habe die Taufe empfangen „im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Die hl. Messe ist das Erlösungsopfer des Sohnes an den Vater im Heiligen Geist. Das entscheidende Heilsereignis – das Kreuzesopfer Christ – hat die christliche Kunst des Abendlandes eindrücklich im Motiv des Gnadenstuhls dargestellt: Der Vater hält das Kreuz mit dem toten Sohn, zwischen beiden schwebt die Taube als Symbol des Heiligen Geistes und berührt mit ihren Schwingen die Lippen von Vater und Sohn. Dies im Blick, wird nicht selten ein bestimmter Aspekt unserer Existenz in besonderer Weise mit einer der göttlichen Personen in Verbindung gebracht – die Schöpfung mit dem Vater, die Erlösung mit dem Sohn, die Heiligung mit dem Heiligen Geist. Das mag eine gute Hilfe und Anregung für das persönliche Gebet sein.

Die Heiligung ist das Heilswirken Gottes

Speziell die Heiligung ist das beständige Heilswirken Gottes an uns, das sich nicht in einem Akt erschöpft, sondern uns immer wieder neu herausfordert und unsere ständige Mitwirkung erfordert. Der vertraute Umgang mit Gott in unserem vertrauten, persönlichen, ja intimen Gebet möge uns wirklich in Gott ruhen lassen und Ihn so als den Urgrund unserer eigenen Existenz erfahren. Tiefgründig drückt dies ein Gebet der hl. Elisabeth von der Dreifaltigkeit aus:
„O mein Gott, Dreifaltiger, den ich anbete, hilf mir, mich ganz zu vergessen, um in dir begründet zu sein, unbewegt und friedvoll, als weilte meine Seele schon in der Ewigkeit.“
Stimmen wir mit dem Hymnus des Lesehore des heutigen Festes in den Lobpreis der Allerheiligsten Dreifaltigkeit ein, voll des Dankes über alles Heilswirken in der Geschichte wie in unserem persönlichen Leben:
„Dich Gott Vater, ohne Ursprung und End‘, Dich Sohn, der liebend den Vater erkennt, Dich Heiligen Geist, der aus beiden entbrennt …
Dich Gott Vater, allgewaltig an Macht, Dich Sohn, der ewiges Heil uns gebracht, Dich Heiligen Geist, der die Herzen entfacht.
Dich Eine hohe Dreifaltigkeit: preisen die Engel voll Seligkeit, feiert auf Erden die Christenheit jetzt und allezeit. Amen.“

Quelle: Radio Vatikan – Claudia Kaminski Audio:Ⓒ vaticannews

Aus Psalm 4

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Wenn ich rufe, erhöre mich,
Gott, du mein Retter!
Du hast mir Raum geschaffen, als mir Angst war.
Sei mir gnädig, und höre auf mein Flehen!

Ihr Mächtigen, wie lange noch schmäht ihr meine Ehre,
warum liebt ihr den Schein und sinnt auf Lügen?
Erkennt doch: Wunderbar handelt der Herr an den Frommen;
der Herr erhört mich, wenn ich zu ihm rufe.

Viele sagen: «Wer lässt uns Gutes erleben?»
Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten!
Du legst mir größere Freude ins Herz,
als andere haben bei Korn und Wein in Fülle.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

Tagesevangelium 09.06.2020

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 5,13-16

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In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus.
So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Tagesevangelium 08.06.2020

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 5,1-12

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In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie.
Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.
Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé