Archiv für den Monat: Oktober 2020

Seliger Carlo Acutis

Carlo Acutis

Am 1. Oktober 2020 wurde das Grab von Carlo Acutis geöffnet. Gestorben vor 14 Jahren, am 12.10.2006. Seligsprechung am 10. Oktober 2020 in Assisi.

Carlo Acutis (* 3. Mai 1991 in London, England; † 12. Oktober 2006 in Monza, Italien) war Computerexperte und katalogisierte eucharistische Wunder auf der ganzen Welt.

VIDEO

Carlo Acutis ist der Sohn von Andrea Acutis und Antonia Salzano (* 1966). Die Familie übersiedelten im September 1991 aus beruflichen Gründen nach Mailand. Später weihten die Eltern Carlo der Gottesmutter. Carlo besucht die Grundschule. Man behält ihn als lebhaften und kontaktfreudigen Jungen in Erinnerung. Das Kind empfing am 16. Juni 1998 im Bernaga-Kloster bei Perego die Erstkommunion, betete täglich den Rosenkranz und besuchte ebenfalls täglich die Heilige Messe. 2005 kommt Carlo auf das musische Gymnasium Leo XIII. und machte dort das Abitur.

Carlo interessierte sich für die Programmierung von Computern, Filmmontage, das Erstellen von Websites über Schriften, die er auch redaktionell und im Layout verwaltete, bis hin zum freiwilligen Einsatz für die Bedürftigsten, Kinder und Senioren. Er übernimmt die Aufgabe des Vize-Katecheten für die Firmvorbereitung, engagiert sich in der Entwicklung und Betreuung der Internetseite seiner Pfarrei und der seiner Schule. Seine Computerkenntnisse nutzte er, um eucharistische Wunder auf der ganzen Welt zu katalogisieren.

Seliger Carlo Acutis

Der „Kompass“ für das Leben war nach seinen Worten „das Wort Gottes“, mit „dem wir uns beständig auseinandersetzen müssen“. Das Sakrament der Eucharistie nannte er seine „Autobahn in den Himmel”. Seine Vorbilder waren Franz von Assisi, Francisco und Jacinta Marto, Dominikus Savio, Aloisius von Gonzaga, Tarcisius und Bernadette Soubirous. Es gelang ihm, in nicht immer leichten Umfeldern und gegenüber Menschen anderen Glaubens ein Zeuge des Evangeliums zu sein.

Die Mutter von Carlo erzählt, dass er sich öfter fragte, warum so viele Leute endlos in der Schlange stehen können, um an einer weltlichen Veranstaltung wie einem Rockkonzert teilzunehmen. »Obwohl sie katholisch sind, finden sie andererseits nie die Zeit, auch nur fünf Sekunden in Stille vor dem Tabernakel zu verweilen, in dem Gott ist, dem wir unsere Existenz verdanken.« Die wöchentliche Beichte wird für ihn eine geistliche Übung, in der er jedes Mal einen Vorsatz fasst, um seinen Weg in größerer Freiheit zu gehen: einen Fehler ausmerzen oder eine besondere Tugend vermehren. Er pflegte zu sagen: »Auch der kleinste Fehler hält uns an der Erde fest, so wie Gasluftballons von einem dünnen Faden festgehalten werden.« Er bedient sich eines sehr wahren Bildes: »Der Heißluftballon muss Gewicht abwerfen, um in die Höhe zu steigen, und so muss die Seele, die zu Gott aufsteigen will, auch jene kleinen Gewichte der lässlichen Sünden loswerden.«

Im Oktober 2006 erkrankte Carlo und man stellte akute Leukämie vom Typ »M3« fest, an der er starb. Vor dem Tod brachte er seine Leiden für den Papst und die Kirche dar. Seine Nächstenliebe zu den Armen, den Bettlern, den Obdachlosen, den Ausländern und Ausgegrenzten war heroisch. Er starb am Fest der Virgen del Pilar (Unsere Liebe Frau auf dem Pfeiler), dem 12. Oktober 2006.

Bei seiner Beerdigung erwiesen ihm Dutzende von Bettlern, die er insgeheim unterstützt hatte, die letzte Ehre. Carlo wurde seinem eigenen Wunsch entsprechend auf dem Friedhof von Assisi beigesetzt, wo die Familie ein Haus besaß und er oft den Sommer dort verbrachte. Seine sterblichen Überreste wurden am 6. April 2019 vom Friedhof in das 2017 in der Kirche Santa Maria Maggiore eingerichtete »Heiligtum der Entkleidung (Santuario della Spogliazione)« übertragen. Im Jahre 2010 gebar Carlos Mutter die Zwillinge Francesca und Michele.

Zitate

Zur Muttergottes: »Sie ist die einzige Frau meines Lebens«

„Unser Ziel ist nicht die Endlichkeit, sondern die Unendlichkeit. Die Unendlichkeit ist unsere Heimat. Der Himmel erwartet uns seit jeher“.

»Alle werden als Original geboren, aber viele sterben als Fotokopie.«

»Die Menschen sorgen sich so sehr um die Schönheit ihres Körpers, um die Schönheit ihrer Seele dagegen kümmern sie sich überhaupt nicht«

„Unser Ziel muss das Unendliche sein, nicht das Endliche. Die Ewigkeit ist unsere Heimat. Seit jeher wartet der Himmel auf uns.“

Seligsprechung

Lombardische Bischöfe haben im Jahre 2013 den kanonischen Weg für die Einleitung der Seligsprechung von Carlo Acutis vorgeschlagen. Papst Franziskus erkannte Carlo Acutis am 6. Juli 2018 den heroischen Tugendgrad zu und anerkannte am 21. Februar 2020 ein Wunder, das eine Seligsprechung ermöglicht. Er wird am 10. Oktober 2020 seliggesprochen.

Quelle: gloria.tv Foto: CFM.SCJ Archiv Alexandria

Französische Schwestern vom Vatikan verfolgt

Congrégation des Petites Soeurs de Marie Mère du Rédempteur. Kongregation der kleinen Schwestern von Maria Mutter des Erlösers.

Die vierzig „Kleinen Schwestern von Maria, Mutter des Erlösers“ mit dem Mutterhaus im westfranzösischen Dorf Saint-Aignan-sur-Roe werden von ihrem liberalen Bischof Thierry Scherrer von Laval verfolgt. Das berichtete riposte-catholique.fr

Die Schwestern betreiben vier Altersheime und arbeiteten früher auch im Bischofshaus. Scherrer betrachtete sie als “zu traditionell”. Er ärgerte sich insbesondere darüber, dass die Schwestern bei ihrem Generalkapitel im Jahr 2012 entschieden, zu ihrem alten Habit zurückzukehren.

Scherrer ist wegen einer Zusammenlegung von Altersheimen der Schwestern ein Mitglied im Leitungsgremium des zivilen Trägers der Heime. Er ist kein Experte für das Gebiet, hat aber trotzdem – ohne auf irgendeinen Experten zu hören – Management-Entscheidungen erzwungen. Die Schwestern rebellierten dagegen. Daraufhin ordnete der Bischof eine kanonische Visitation an, deren Ergebnis bereits vorher feststand.

Scherrer hat die Päpstliche Ordenskongregation involviert. Diese hat den leitenden Rat der Schwestern abgesetzt und die Generaloberin sowie die Novizenmeisterin ins Exil geschickt. Drei liberale apostolische Kommissare wurden eingesetzt.

Die Schwestern weigerten sich, die Kommissare zu empfangen und haben gegen die Maßnahmen beim römischen Berufungsgericht Apostolische Signatur rekurriert.

Das tragische Ende einer Tragödie

Die Schwestern der Congrégation des Petites Soeurs de Marie Mère du Rédempteur haben die Unterzeichnung eines Abkommens angekündigt.

Es wird den Konflikt mit Bischof Thierry Scherer von Laval, Frankreich, beenden. Die zivilrechtliche Übereinkunft wurde nach einjährigen Verhandlungen erzielt. Im Mai 2019 entließ der Vatikan 26 Schwestern aus dem Ordensleben.

Die Schwestern betrieben vier Altenheime und dienten einst auch im Haus des Bischofs. Seit Beginn des Konflikts leben sie in einer ihrer Niederlassungen in Arquenay.

Jetzt haben sie sich in der Vereinigung Redemptoris Mater zusammengeschlossen, welche aufgrund des Abkommens Besitzer des Schlosses Castelnau bei Toulouse wird, das bisher der Kongregation gehörte. 26 der „ehemaligen“ Schwestern sind am 7. Oktober 2020 an diesen Ort gezogen.

In der Zwischenzeit ist eine der Schwestern gestorben und zwei sind in die Welt zurückgekehrt.

Nur sechs der ursprünglich 35 Schwestern haben sich entschieden, in der Kongregation zu bleiben. Sie werden in Arquenay wohnen.

Quelle: gloria.tv Foto: gloria.tv (Screenshot)

Vatikan-China-Deal

Kardinal Zen erhebt schwere Vorwürfe gegen Kardinal Parolin

Bischof emeritus von Hong Kong bezichtigt Staatssekretär des Vatikans öffentlich der Lüge – „Am abstoßendsten ist die Beleidigung des ehrwürdigen Benedikt XVI.“

Kardinal Zen im Jahr 2014 an der Päpstlichen Universität Urbaniana

HONG KONG , 08. Oktober 2020

Überaus deutlich hat Kardinal Joseph Zen neuen Aussagen von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zur Verteidigung des Vatikan-China-Deals widersprochen – insbesondere Parolins Behauptung, Benedikt XVI. hätte dem kontroversen Abkommen zugestimmt.

Der emeritierte Bischof von Hongkong beschuldigt Parolin wörtlich der Lüge – und wirft ihm zudem vor, Papst Franziskus im Umgang mit der Volksrepublik China „manipuliert“ zu haben.

Ihm sei „schlecht geworden“, als er die Rede las, die Kardinal Parolin am 3. Oktober zur Verteidigung des kontroversen Deals hielt, so Zen in einem gestern veröffentlichten Essay.

„Nachdem [Parolin] weder dumm noch ignorant ist“, schreibt Zen wörtlich, bleibe ihm nur der Schluss, dass der Kardinalstaatssekretär „offenen Auges eine Reihe von Lügen erzählt hat“.

„Am abstoßendsten ist die Beleidigung des ehrwürdigen Benedikt XVI., mit der Aussage, dieser habe damals das vor zwei Jahren vom Heiligen Stuhl unterzeichnete Abkommen gebilligt – wohl wissend, dass unser sanftmütiger, gütiger Benedikt sich nicht zu Wort melden wird, um das abzustreiten“, sagte Zen laut einem Bericht der „Catholic News Agency“ (CNA).

Das Abkommen zwischen dem Vatikan und China, das im September 2018 ratifiziert wurde, wird vom Vatikan als ein Versuch beschrieben, der im Untergrund aktiven katholischen Kirche in China – die immer in Gemeinschaft mit Rom geblieben ist – bei der Vereinigung mit der staatlich sanktionierten, von der Kommunistischen Partei direkt kontrollierten, „Chinesischen Patriotisch-Katholischen Vereinigung“ zu helfen.

Mit der Vereinbarung – deren Inhalt geheim ist – hob Papst Franziskus die Exkommunikation sieben unrechtmäßig geweihter, von der KP ausgewählter Bischöfe auf. Darunter befinden sich Kader der Kommunistischen Partei. Die Männer dienen nun als katholische Bischöfe in China.

Kardinal Parolin hatte in seiner Rede vom 3. Oktober bekräftigt, das umstrittene Abkommen erneuern zu wollen. Das „pastorale Ziel“des Abkommens sei, den Ortskirchen zu ermöglichen, sich „der Mission der Verkündigung des Evangeliums widmen können“, so der Kurienkardinal wörtlich.

„Damit der Dialog konsequentere Früchte tragen kann, muss er fortgesetzt werden“, so der Staatssekretär wörtlich bei einer Veranstaltung anlässlich des 150. Jahrestages der Präsenz des Päpstlichen Instituts für Auslandsmissionen (PIME) in China.

In dieser Rede zitierte Parolin unter anderem Aussagen von Papst Benedikt XVI. über die Missionsarbeit in China aus dem Jahr 2007. Darin hatte Benedikt wiederum seinen eigenen Vorgänger mit Blick darauf zitiert, der Vatikan hoffe, einen Dialog mit China zu eröffnen.

Tatsächlich sagte Benedikt jedoch deutlich in seinem Brief an die Katholiken in China im Jahr 2007, dass „eine Fügsamkeit gegenüber [staatlichen Autoritäten] nicht annehmbar [ist], wenn diese sich unrechtmäßig in Angelegenheiten einmischen, die den Glauben und die Disziplin der Kirche betreffen“.

Parolin zitierte in seiner Rede am 3. Oktober 2020 auch Kardinal Giovanni Battista Re, ehemaliger Präfekt der Bischofskongregation. Dieser habe im März behauptet, dass „Papst Benedikt XVI. dem Abkommens-Entwurf zur Ernennung von Bischöfen in China [zustimmte], das erst im Jahr 2018 unterzeichnet werden konnte“.

Diesen Worten Parolins über Aussagen von Kardinal Re widerspricht Zen ebenfalls klar und deutlich. Es sei „sehr lächerlich und beschämend“ für Re, dafür „benutzt“ zu werden, „die Unwahrheiten des Hochwürdigsten Herrn Sekretärs zu unterstützen“.

Zen wirft Parolin vor über Benedikts Haltung zum Abkommens-Entwurf „zu lügen“ – und dessen Nachfolger, Papst Franziskus, zu manipulieren.

„Parolin weiß, dass er lügt, er weiß, dass ich weiß, dass er ein Lügner ist, er weiß, dass ich allen sagen werde, dass er ein Lügner ist – also ist er nicht nur frech, sondern auch dreist„, so Kardinal Zen wörtlich.

Christen in China werden weiterhin von den Behörden verfolgt und schikaniert, sagte Zen, „trotz des Abkommens“.

Dennoch „scheint es, dass der Heilige Stuhl, um das Abkommen zu retten, beide Augen vor all dem Unrecht verschließt, das die Kommunistische Partei dem chinesischen Volk zufügt“, sagte er.

In seiner Rede am 3. Oktober hatte Parolin gesagt, er habe „Anzeichen“ dafür gesehen, dass das Abkommen dazu beitrage, die Katholiken im Untergrund mit den Mitgliedern der Staatskirche zu vereinen. Zudem werde der Deal mit dem Staat der Kirche „definitiv“ helfen, „illegale“ Bischofsweihen in Zukunft zu vermeiden.

Es habe „Missverständnisse“ über das Abkommen gegeben, so Parolin weiter. Der Staatssekretär räumte ein, dass es zwar noch „viele andere Probleme“ gebe, mit denen die Katholiken in China konfrontiert seien. Diese könnten aber nicht alle auf einmal angegangen werden.

„Wir wissen, dass der Weg zur vollständigen Normalisierung noch lang sein wird, wie Benedikt XVI. 2007 voraussagte“, sagte Parolin wörtlich.

Parolin sagte, dass die Vereinbarung „ausschließlich die Ernennung von Bischöfen“ betreffe. Seit der Unterzeichnung des Abkommens im Jahr 2018 habe es zumindest keine weiteren illegalen Weihen gegeben, so der Staatssekretär weiter.

Zen wies dies als eine lohnende Errungenschaft zurück.

„Alles legitime Bischöfe – aber in einer Kirche, die objektiv schismatisch ist, ist das gut? Ist das ein Fortschritt? Wohin führt diese Reise?“

Das Abkommen zwischen dem Vatikan und China gebe Parteifunktionären ein Mitspracherecht bei der Bischofsweihe, erlaube aber auch die Durchsetzung der „Sinisierung“ der Kirche, sagte Zen.

Die Politik der „Sinisierung“, die der chinesische Präsident Xi Jinping 2015 ankündigte, zielt darauf ab, eine chinesische und kommunistische – also letztlich atheistische – Identität bei allen religiösen Praktiken im Land durchzusetzen. Sie beinhaltete die Anweisung an die Kirchen, Bilder der Zehn Gebote zu entfernen und sie durch Sprüche der Vorsitzenden Mao und Xi zu ersetzen.

Diese Gleichschaltung nach kommunistischen Vorgaben – bis hin zum Umschreiben der Bibel und der Zehn Gebote – hat Kardinal Parolin bereits 2019 gelobt und als „Inkulturation“ beschrieben, die – so Parolin wörtlich – sogar „wesentliche Voraussetzung für eine solide Verkündigung des Evangeliums ist“.

Der Kardinalstaatssekretär bezeichnete Sinisierung auch als Vorgang, der „einerseits die Wahrung seiner authentischen Reinheit und Integrität und andererseits seine Darstellung entsprechend der besonderen Erfahrung jedes Volkes und jeder Kultur erfordert“.

„Diese beiden Begriffe, ‚Inkulturation‘ und ‚Sinisierung‘, beziehen sich ohne Verwirrung und ohne Widerspruch aufeinander“, behauptete Parolin 2019.

Dagegen sagte ein chinesischer Hirte, Bischof John Fang Xingyao von Linyi in der Provinz Shandong, im November 2019, dass „die Liebe zum Vaterland größer sein muss als die Liebe zur Kirche, und dass das Gesetz des Landes über dem Kirchenrecht“ stehe.

Die Politik der „Sinisierung“ der Religion der Kommunistischen Partei Chinas „ist nicht das, was wir mit Inkulturation meinen, es ist die Religion der Kommunistischen Partei„, schrieb Zen am 7. Oktober. Die oberste Autorität sei eben die Partei, nicht Gott.

Der Kardinal beschuldigt Parolin auch, Papst Franziskus bezüglich des Abkommens zu manipulieren.

„Man wird mich fragen: Sagen Sie, dass Parolin den Heiligen Vater manipuliert? Ja, ich weiß nicht, warum der Papst sich manipulieren lässt, aber ich habe Beweise dafür, dass er sich manipulieren lässt, und das macht die Kritik am Heiligen Stuhl umso weniger schmerzhaft und abstoßend“, schreibt Zen.

In einem Interview mit CNA im September hatte Zen auch die Internierung von mindestens einer Million muslimischer Uiguren in Xinjiang angesprochen: Das Schweigen des Papstes zu diesen Verbrechen schade der Evangelisierung und Glaubwürdigkeit der Kirche, so der Kardinal.

Wenn einmal in Zukunft das neue China geplant werde, „wird die katholische Kirche vielleicht nicht willkommen sein“, warnte Zen.

Tatsächlich schweigt Papst Franziskus seit dem Abkommen des Vatikans mit China zu dem „schleichenden Genozid“ in Xinjiang ebenso wie anderen Menschenrechtsverletzungen und der Lage in Hongkong.

Quelle: CNA Foto: CNA / Petrik Bohumil

Moscheen & Co. als Tarnung

Finanz-Razzien bei Islam-Vereinen

Unter der gemeinnützigen Vereinstätigkeit wurden offiziell Kulturzentren oder Moscheen betrieben, tatsächlich wurden oftmals Gewerbetätigkeiten ausgeübt, aber nicht gemeldet.

Die Prüfung türkisch-islamischer Vereine in Österreich hat laut Finanzministerium „grobe Verfehlungen“ zutage geführt. Unter der gemeinnützigen Vereinstätigkeit wurden offiziell Kulturzentren oder Moscheen betrieben, tatsächlich wurden oftmals Gewerbetätigkeiten ausgeübt, aber nicht gemeldet. Steuern und Abgaben seien laut Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) somit nicht korrekt bezahlt worden. Die Finanz rechnet mit Nachforderungen in Millionenhöhe.

„Als Konsequenz haben wir bei 40 Prozent der geprüften Betriebe bereits die Aberkennung der Gemeinnützigkeit aufgrund schwerer Statutenmängel in die Wege geleitet“, sagte Blümel. Normalerweise erfolgen bei 1,5 Prozent der 200 bis 300 pro Jahr kontrollierten Vereinen solche Aberkennungen. Dann droht den Vereinen die volle Steuerpflicht für alle ihre gewerblichen Tätigkeiten.

Wegen des im Islamgesetz festgeschriebenen Verbots der Auslandsfinanzierung wurden im Auftrag des Kultusamtes seit dem ersten Halbjahr 2019 211 Vereine und Körperschaften von insgesamt vier Dachverbänden im türkisch-islamischen Bereich überprüft. Jahrelang sind diese laut Finanzministerium unter dem Titel der Gemeinnützigkeit aufgetreten, um steuerliche Vorteile in Anspruch nehmen zu können. Eine Vielzahl hatten jedoch nachweislich klare Merkmale von gewerblicher Tätigkeit. Unter der Vereinstätigkeit wurden tatsächlich Gastronomiebetriebe, Veranstaltungswesen, Bestattungswesen oder Bildungseinrichtungen betrieben. So wurden beispielsweise Hochzeiten und Pilgerreisen quasi gewerblich vermittelt und organisiert. Belege und Aufzeichnung dazu gab es nur lückenhaft.

Den Beamten der Finanz ist auch aufgefallen, dass in vielen Statuten der kontrollierten Vereinen immer der gleiche Passus angeführt war, der Kapitalabflüsse von Österreich in Stiftungen in der Türkei ermöglichte. Rechtlich muss aber bei Auflösung des Vereins das vorhandene Kapital in Österreich bleiben. „Wenn hier Konstruktionen gewählt werden, damit Geld aus Österreich ins Ausland abfließen kann, ist das nicht in Ordnung“, sagte Blümel. Aufgrund der Wortgleichheit in den Vereinsstatuten gehen die Ermittler hier von einem bewussten System aus. „All diese Mängel und Ungereimtheiten zeigen, dass die steuerlichen Begünstigungen durch die angebliche Gemeinnützigkeit in vielen Fällen nicht gerechtfertigt waren“, so der Finanzminister.

„Dass türkisch-islamische Vereine in Österreich bewusst Konstruktionen wählen, um an den österreichischen Gesetzen vorbei zu agieren, muss mit der vollen Härte des Gesetzes unterbunden werden“, sagte Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP). „Die jetzt aufgedeckten Machenschaften zeigen einmal mehr, wie wichtig das lückenlose Aufdecken dieser Vereinsnetzwerke ist.“

Quelle: oe24.at

Aufsehenerregender Schritt von Bischof Guo Xijin

Bischof Vincent Guo Xijin erklärte zwei Jahre nach Unterzeichnung des Geheimabkommens zwischen dem Vatikan und Peking seinen Rücktritt und zog sich aus der Öffentlichkeit zurück in ein Leben des Gebets.

Der Bischof, der den Kommunisten trotzte, aber am Papst zerbrochen ist

(Rom/Peking) Der Heilige Stuhl lieferte dem kommunistischen Regime in Peking den Kopf von Bischof Vincent Guo Xijin auf dem Silberteller. Die Formulierung ist nicht wörtlich im Sinne von Johannes dem Täufer zu nehmen, aber doch sehr real. Der romtreue Bischof Guo Xijin warf am vergangenen Sonntag endgültig das Handtuch und ist zurückgetreten. Er gab bekannt, sich völlig aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen und ein Leben des Gebets zu führen. Ein alarmierender Schritt, der in direktem Zusammenhang mit dem umstrittenen Geheimabkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem kommunistischen Regime in Peking steht, dessen Verlängerung gerade verhandelt wird.

Mit der Machtübernahme der Kommunisten im Jahr 1949 begann eine Eiszeit für die Kirche in China. Nach einer ersten Phase der Verfolgung gründete das Regime 1957 eine schismatische, von ihr kontrollierte katholische Kirche, die Patriotische Vereinigung, um die Verbindung der chinesischen Katholiken mit dem Papst zu unterbinden. Rom kann seit 71 Jahren offiziell keine Bischöfe mehr ernennen. „Offiziell“ bezieht sich auf den chinesischen Staat, der nur die Bischöfe anerkennt, die von den kommunistischen Machthabern selbst ernannt oder bestätigt werden. Wer nicht diese Bestätigung erhält, gilt als Untergrundbischof.

Msgr. Vincent Guo Xijin ist ein solcher Untergrundbischof. Er wurde 2008 von Papst Benedikt XVI. zum Bischofskoadjutor für das Bistum Funing mit Sitz in Xiapu (heutiges Bistum Mindong) ernannt und folgte nach dem Tod von Bischof Vincent Huang Shoucheng diesem auf dem Bischofsstuhl. Bischof Huang Shoucheng verstarb im Alter von 93 Jahren. Ein solches Alter ist für chinesische Bischöfe kein Einzelfall. Wegen der schwierigen Nachfolgefrage halten die Bischöfe solange im Amt aus, als es ihnen gesundheitlich möglich ist. Viele sterben noch im Amt, wie es bis vor wenigen Jahrzehnten für die gesamte Weltkirche üblich war.

Das kommunistische Regime faßte drei Bistümer unter dem Namen Diözese Mindong zusammen und ernannte aus eigener Willkür mit Zhan Silu einen regimehörigen Priester ohne Zustimmung des Papstes zum Bischof. Damit gab es im Bistum Funing/Mindong zwei Bischöfe, einen romtreuen und einen schismatischen. Dem romtreuen Untergrundbischof folgten mehr als 80 Prozent der Gläubigen, dem regimehörigen keine zwanzig Prozent.

Msgr. Guo Xijin war wegen seiner Kirchentreue bereits vor seiner Bischofsweihe von der Polizei verhaftet worden. Weitere Verhaftungen folgten, so im April 2017 und wieder Anfang 2018. Bischöfe und Priester werden in der Volksrepublik China ohne Nennung von Gründen verhaftet und auf unbestimmte Zeit an einem unbekannten Ort festgehalten. Niemand weiß dann etwas über ihren Verbleib. Solche „Entführungen“ werden vom Regime durchgeführt, um die Festgenommenen einer „Gehirnwäsche“ zu unterziehen und sie zu drängen, sich der vom Regime kontrollierten Patriotischen Vereinigung zu unterwerfen.

Bischof Guo Xijin hielt diesem Druck jedoch tapfer stand. Er beugte sich nicht.

Im Zuge der neuen Ostpolitik, die unter Papst Franziskus vom Vatikan aufgenommen wurde, verlangten die Kommunisten, daß alle schismatischen, aber regimehörigen Bischöfe vom Papst anerkannt und als rechtmäßige Diözesanbischöfe bestätigt werden. Im Gegenzug wurde eine Einigung bei künftigen Bischofsernennungen in Aussicht gestellt.

Zum Druck des Regimes kam der des Vatikans

Damit begann im Herbst 2017 der Druck auf Msgr. Guo Xijin, der als rechtmäßiger Bischof von Funing (Mindong) zugunsten des regimehörigen Bischofs Vincent Zhan Silu zurücktreten sollte. Dieser dachte aber gar nicht daran, einem Schismatiker Platz zu machen, was jeder Logik widersprach und vor allem sein treues Standhalten gegen alle Widrigkeiten und Verfolgung mit Füßen trat. Sein Widerstand hatte noch einen konkreten Grund: Zhan Silu, für den er das Feld räumen sollte, ist nicht irgendein regimehöriger Bischof, sondern Vorsitzender des Bischofsrats, das ist das regimehörige Pendant zur Bischofskonferenz, und stellvertretender Vorsitzender der schismatischen Patriotischen Vereinigung, die als „katholischer Arm“ des kommunistischen Regimes zu betrachten ist. Die Anerkennung Zhan Silus mußte als Anerkennung der genannten Vereinigungen gesehen werden. Papst Benedikt XVI. hatte jedoch 2007 in seinem Schreiben an die Katholiken Chinas bekräftigt, daß die Zugehörigkeit zur Patriotischen Vereinigung mit der katholischen Kirche unvereinbar ist.

Da der Vatikan mit Nachdruck auf das Abkommen mit dem Regime in Peking drängte, gab Bischof Guo Xijin Anfang 2018 bekannt, „im Gehorsam“ zum Rücktritt bereit zu sein, wenn der Papst es fordern sollte. Eine solche Forderung hielt er für ausgeschlossen, und tatsächlich wollte man sich in Santa Marta nicht soweit aus dem Fenster lehnen. Einige Wochen später wurde er kurz vor Ostern von der chinesischen Staatspolizei verhaftet, um seiner „Entscheidung“ nachzuhelfen. Die Festnahme dauerte im Gegensatz zu früheren Verhaftungen nur kurz, dafür wurde ihm untersagt, die Chrisammesse zu feiern, jene Liturgie, bei der sich die Priester des ganzen Bistums um den Bischof versammeln, um die heiligen Öle zu empfangen. Die Staatsbehörden änderten dann noch ihre Meinung und ließen ihn die Chrisammesse zelebrieren, aber ganz zeitig in der Früh, sodaß niemand etwas davon mitbekommen würde, während ihm die Feier des Triduums untersagt wurde. Die große Sichtbarkeit am höchsten Fest der Christenheit sollte dem regimehörigen Bischof vorbehalten bleiben.

Ende September 2018 wurde zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Regime in Peking ein Geheimabkommen über die Bischofsernennungen unterzeichnet. Geheim deshalb, weil der Inhalt des Abkommens bis heute nicht bekanntgegeben wurde. Dem kommunistischen Regime wurde damit offiziell noch mehr Einfluß eingeräumt, als es ohnehin bereits mit Gewalt genommen hatte.

Kurz vor der Unterzeichnung hatte Papst Franziskus alle schismatischen Bischöfe, die das Regime ernannt hatte, und auch die vom Regime vollzogene Neueinteilung der Bistümer anerkannt. Bischof Guo Xijin weigerte sich aber weiterhin seinen Bischofsstuhl für einen Schismatiker zu räumen, der sich auf die Seite der kommunistischen Kirchenverfolger geschlagen und dem Papst in Rom den Rücken gekehrt hatte.

Es bedurfte noch erheblichen Drucks, der auf den rechtmäßigen Bischof ausgeübt wurde. Dem tapferen Bischof wurde angeboten, daß der schismatische Bischof zum Diözesanbischof, er aber dessen Weihbischof werden sollte. Ob es sich dabei um eine einseitige Absicht des Vatikans handelte oder ob sich auch das Regime dazu verpflichtet hatte, ist nicht bekannt.

Als sich noch immer nichts tat, der Vatikan aber offensichtlich bei den Kommunisten im Wort stand und dadurch in eine mißliche Lage kam, griff man zum letzten Mittel. Am 13. Dezember 2018 wurde der Bischof von einer eigens in die Volksrepublik China gereisten vatikanischen Delegation zu sich zitiert und ihm ein Schreiben von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin überreicht. Darin wurde Bischof Guo Xijin im Namen von Papst Franziskus aufgefordert, „zum Wohl der Kirche“ zurückzutreten. Dem ausdrücklichen Befehl des Papstes konnte und wollte sich der treue Untergrundbischof, der dem Regime eisern getrotzt hatte, nicht widersetzen. Kurz vor Weihnachten trat er zurück. Der Vatikan lobte den Schritt als „Geste des Gehorsams“.

Das Bistum Mindong wurde bereits im Frühjahr 2018, also noch vor der Unterzeichnung, als Lackmustest für das Geheimabkommen bezeichnet. Dieser Test wurde nicht bestanden. Die Entwicklung in Mindong belegte schon im Frühjahr 2019 das Scheitern des Abkommens, doch dazu schweigen sich der Heilige Stuhl, aber auch die bergoglianischen Unterstützer der neuen Ostpolitik aus.

Die chinesische Einbahnstraße

Der Heilige Stuhl hatte alle Bedingungen gegenüber den Kommunisten erfüllt und Bischof Guo Xijin alle gegenüber dem Papst. Doch das Regime in Peking erfüllte seinen Teil nicht, sofern es eine entsprechende Vereinbarung dazu gab. Zhan Silu ist seither rechtmäßiger Bischof von Mindong, doch Msgr. Guo Xijin, den Franziskus zum Weihbischof von Mindong ernannte, wurde als solcher vom Regime nicht anerkannt. Die angeblich angestrebte „Versöhnung“ der beiden Teile der Kirche, der römisch-katholischen und der schismatischen, die am Beispiel der beiden Bischöfe von Mindong für alle sichtbar werden sollte, blieb eine Einbahnstraße. Diese „Versöhnung“ zur Wiederherstellung der Kircheneinheit war jedoch das vom Vatikan genannte Hauptziel der ganzen Operation.

„Während der Vatikan einen Schritt zurück machte, bewegte sich Peking um keinen Millimeter“, schrieb der Vatikanist Sandro Magister im April 2019.

Auch nach der Unterzeichnung des Geheimabkommens setzten die chinesischen Behörden den Druck auf Bischof Guo Xijin fort, damit er Mitglied der Patriotischen Vereinigung werde. Er sollte ein Dokument unterschreiben, mit dem er erklärt, in den Dienst von Bischof Zhan Silu zu treten, die Gesetze des Staates zu achten, in offizielle Organisationen des Regimes einzutreten und die „Unabhängigkeit“ der chinesischen Kirche zu unterstützen. Gemeint ist damit die „Unabhängigkeit“ von Rom und die Abhängigkeit von der Kommunistischen Partei Chinas. Damit machte das Regime deutlich, daß die „Einheit“ der katholischen Kirche nicht im Sinne von Kirche und Papst wiederhergestellt, sondern unter die Ägide des Regimes gestellt werden soll. Bischof Guo Xijin verweigerte sich der Forderung der Kommunisten.

Hinzu kam, daß Bischof Zhan Silu sich keineswegs an einer Zusammenarbeit mit Bischof Guo Xijin und Vertretern der Untergrundkirche interessiert zeigte. Die verkündete „Einheit“ hatte als Unterwerfung verstanden zu werden und Punkt.

Trotz dieses offensichtlichen Fehlschlags hörten offizielle Vertreter des Heiligen Stuhls nicht auf, das Geheimabkommen und insgesamt das kommunistische Regime zu loben. Im März 2019 besuchte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping Italien, und im Vatikan wurde auf einen Besuch beim Papst gehofft. Die Wirklichkeit blieb eine andere. Magister kommentierte damals:

„Die vatikanischen Behörden hatten auf unterschiedliche Weise zu verstehen gegeben, daß die Tore des Apostolischen Palastes offenstehen, sogar sperrangelweit offen, für einen Besuch des chinesischen Staatspräsidenten beim Papst.
Der Besuch fand aber nicht statt. Er wurde von Xi Jinping nicht einmal in Erwägung gezogen. Eine weitere Ohrfeige für die Kirche von Rom, die stillschweigend versetzt wurde.“

Das Gleiche wiederholte sich vor kurzem, als Chinas Außenminister Italien besuchte. Erneut kam es nicht zu einem Besuch im Vatikan. Umgekehrt lud der Vatikan eigens US-Außenminister Mike Pompeo von einer bereits vereinbarten Audienz aus. Ein Affront, wie er im Lehrbuch steht. Die Diplomatie des Heiligen Stuhls, die beste, die es gibt, sucht die bewußte Konfrontation mit der derzeitigen US-Regierung und die Annäherung an das kommunistische Regime.

Der Rückzug von Bischof Guo Xijin

Am vergangenen Sonntag, dem 4. Oktober, zog Bischof Guo Xijin, zwei Jahre nach Unterzeichnung des Geheimabkommens, die Konsequenzen. In seiner Predigt verlas er eine Erklärung, in der er seinen völligen Rückzug in das Gebetsleben bekanntgab. Die Erklärung war in einer typisch chinesischen Weise gehalten. Er vollzog seinen Rückzug mit einer Selbstanklage. Es gehe um die Lage der Kirche in China und „in unserer Diözese“. Was zuletzt geschehen sei, „ist vielleicht das Zeichen einer neuen Epoche, einer neuen Seite für die Kirche“, die aufgeschlagen werde. Er sei „inkompetent“, „talentlos“, sein Kopf sei „obsolet“ geworden, er sei nicht imstande, „mit der Epoche Schritt zu halten“. Er wolle nicht zum „Hindernis für den Fortschritt“ werden. Deshalb habe er beschlossen, dem Heiligen Stuhl seinen Rücktritt als Weihbischof einzureichen, was bereits im September geschehen ist.

Bischof Guo Xijin ging nicht darauf ein, doch aus Rom scheint kein Widerspruch gekommen zu sein. So gab er bekannt, ab Montag, gestern, an keinen öffentlichen Ereignissen mehr teilzunehmen und auch keinen öffentlichen Gottesdienst mehr zu zelebrieren. Außer für Beichten bei Gewissensnot ersuche er alle Gläubigen sich an andere Priester zu wenden. Er werde in keiner Weise mehr an der Leitung des Bistums und dieses betreffenden Fragen mitwirken.

Seine Erklärung, die von AsiaNews veröffentlicht und hier auszugsweise wiedergegeben wird, ist ein dramatisches Dokument von einem Mann und Oberhirten, der viele Jahre kompromißlos einem totalitären Regime trotzte, aber an einem Papst zerbrochen ist, der mit geschlossenen Augen auf China schaut, wo die Kirche und die Christen inakzeptabler Einmischung und Repression ausgesetzt sind.

„Meine Gläubigen, denkt daran, daß Euer Glauben Gott gilt, nicht dem Menschen. Der Mensch ist Veränderungen unterworfen, Gott aber nicht.“

„Und noch meine letzte Empfehlung: Unter keinen Umständen oder Veränderungen dürft Ihr Gott vergessen, die Gebote des Herrn nicht ignorieren, die Integrität des Glaubens nicht beeinträchtigen, das Heil der Seele nicht verlangsamen, was das Wichtigste ist.“

Er endete seine Erklärung mit der Bitte, „meine Schwäche und Hilflosigkeit zu verzeihen.“

„Möge der barmherzige Gott immer mit Euch sein, bis zum letzten Tag Eures Lebens!

Euer unfähiger Hirte Guo Xijin
Sonntag, 4. Oktober 2020“

Quelle: katholisches, G. Nardi Bild: AsiaNews

Kardinal Joseph Zen Ze-kiun: „Meine Knochen sollen nicht in die Kathedrale gelegt werden“

Eure Eminenz Kardinal Joseph Zen Ze-kiun

Kardinal Joseph Zen, 88, von Hongkong wird vielleicht nie wieder nach Rom zurückkehren, sagte er gegenüber NcRegister.com (2. Oktober): „Meine Beine sind für diese langen Reisen nicht so gut geeignet“.

Zen war bis zum 27. September in Rom und versuchte, mit Franziskus über den zu ernennenden Bischof von Hongkong zu sprechen, aber Franziskus empfing ihn nicht. Nun sagt Zen, dass er nichts weiter tun könne als zu beten.

Sollte der Vatikan für Hongkong einen pekinghörigen Bischof ernennen, dann sei seine Arbeit „beendet“. Sein „letzter Akt des Protests“ werde es sein, zu verschwinden, „wobei alle wissen werden, warum.“ Zen will in seinem Testament festhalten, „dass meine Gebeine nicht in der Kathedrale liegen sollen, ich will nicht mit solchen Männern begraben werden“. Er zieht es vor, auf einem Friedhof mit einfachen Gläubigen zu ruhen.

Zen kommentierte auch den Angelus vom 19. Juli, als Franziskus einen Text über Hongkong, der zuvor schriftlich an Journalisten verteilt worden war, nicht vorlas. Er nennt drei mögliche Gründe für Franziskus‘ Verhalten.

Das war vielleicht Franziskus‘ spontane Entscheidung, die Folge einer Druckausübung von Seiten der chinesischen Botschaft, oder aber ein politischer Trick, wobei Franziskus einen Text veröffentlichte und einen anderen las, um beiden Seiten zu gefallen. Für Zen wäre die letzte Variante „schrecklich“.

Quelle: gloria.tv Bild: ccwatershed (Screenshot)