Eucharistisches Wunder – Anna de Clery

© corjesu.info CFM.SCJ – Archiv Alexandria

Der ehemalige Münchner Stadtpfarrer Karl Maria Harrer († 2013) war nicht nur ein eifriger Seelsorger, sondern auch ein leidenschaftlicher Schriftsteller. Mit vielen Kleinschriften versuchte er, in den Menschen das Vertrauen zum Beistand des Himmels zu wecken. Pfarrer Harrer sammelte die Erfahrungen von gläubigen Menschen, die sie mit der Gottesmutter Maria gemacht hatten – so entstanden insgesamt 26 Hefte Die schönsten Mariengeschichten. In ähnlicher Weise sammelte er die Erlebnisse mit der Wunderbaren Medaille heute. Außerdem gab Pfarrer Harrer fünf Hefte mit Berichten über Die schönsten eucharistischen Wunder heraus, aus denen der folgende Auszug stammt: Die Heilung eines Mädchens Fräulein Anna de Clery war seit ihrem 14. Lebensjahr nie ganz gesund. Ihre fromme Mutter, selbst krank, musste ihre Tochter aus der Klosterschule in Metz nehmen, da ihr Gesundheitszustand sich sehr verschlechtert hatte. Anna opferte ihr Leben dem Herrn auf und bat ihn, leiden zu dürfen, um die Heilung ihrer Mutter zu erlangen. Und der Herr erhörte sie. Anna schien 14 Tage lang dem Tode geweiht zu sein. Ihre Beine waren gelähmt, ihren Kopf konnte sie nicht mehr aufrecht halten. Alle nur möglichen Behandlungsmethoden brachten keine Besserung der atrophischen Muskellähmung. Anno 1858 kam zur Atrophie auch noch eine Kontraktion hinzu, so dass sich die Beine nach rückwärts bogen. Anna aber ertrug alles mit Geduld und ergab sich ganz in den Willen Gottes. Im Jahr 1865 wurde die „Ewige Anbetung“ am 12., 13. und 14. Juni in der Kirche gleich neben ihrem Hause gehalten. Stets hatte sich das Mädchen auf diese Anbetungsstunde gefreut. Zu früheren Zeiten konnte sie wenigstens noch in die Kirche getragen werden, doch nun war es beinahe unmöglich geworden, die Kranke in das Gotteshaus zu bringen. Sie litt unter entsetzlichen Kopfschmerzen. Am Mittwoch, dem 14. Juni, empfing Anna in ihrem Bett die hl. Kommunion. Anschließend trug man die 23-Jährige unter großen Schwierigkeiten in die Kirche. Zwei Frauen hielten sie, so dass sie auf deren Schoß liegen konnte. Anna blickte das Allerheiligste Altarssakrament an und betete das Gebet, das sie oft an den Tagen verrichtete, an denen sie die hl. Kommunion empfing: „Herr, wenn Du willst, kannst Du mich gesund machen.“ In diesem Augenblick verspürte sie so heftige Schmerzen, dass es ihr schwerfiel, nicht laut aufzuschreien. Sie betete um die Gnade, still bleiben zu können, und fügte hinzu: „Herr, wenn es Dein Wille ist, dass man mich wieder zu meinem Bett trägt, so gewähre mir wenigstens immer die Gnade der Ergebenheit.“ Man spürte ihre tiefe Gottverbundenheit, und nach ihren Worten wurde sie plötzlich geheilt. Sie stürzte sich auf ihre Knie und rief: „Betet, betet, ich bin geheilt!“ Anna de Clery wollte jetzt die Gesundheit, die ihr Gott so wunderbar wiedergeschenkt hatte, ganz in den Dienst des Herrn stellen. So trat sie in einen Orden ein und wurde die Braut jenes verborgenen Bräutigams, der ihr so großartig seine Gegenwart, seine Macht und seine Liebe geschenkt hatte.

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