Gefeiert am 23. Oktober

Hl. Johannes von Capestrano – Priester und Wanderprediger

* 24. Juni 1386 in Capestrano in den Abruzzen in Italien
† 23. Oktober 1456 in Ilok, damals Ungarn, heute in Kroatien

Johannes stammte aus Capestrano in den Abruzzen. 1386 geboren, studierte er Rechtswissenschaften und wurde Richter. Dann wurde er Franziskaner von der strengen Observanz und entfaltete seit 1417 eine große Predigttätigkeit. Mit seinem Freund Bernhardin von Siena (20. Mai) war er der größte Wanderprediger des 15. Jahrhunderts. Er predigte in Italien, Deutschland, Böhmen, Mähren, Polen und Österreich. An der Abwehr der Türkengefahr und dem Sieg über die Türken bei Belgrad (Juli 1456) hatte er wesentlichen Anteil. Er war aber auch ein großer Seelsorger und Friedensstifter. Er starb am 23. Oktober 1456 in Ilok an der Donau, im heutigen Kroatien. Sein Grab ist verschollen.

 

Hl. Severin – Bischof von Köln

† 397 in Bordeaux in Frankreich

Severin ist der dritte überlieferte Bischof von Köln, er trat sein Amt in der 2. Häfte des 4. Jahrhunderts an. In der Legende wird er wegen seiner Fähigkeit gerühmt, himmlischen Gesang wahrnehmen zu können. Gregor von Tours berichtete, Severin habe durch himmlische Gesänge vom Tod Martins erfahren, als er in Köln nach der Messe die heiligen Stätten der Stadt umschritt – tatsächlich gab es solche christliche Stätten in Köln erst zu Gregors Zeiten. Severins um 900 geschriebene Lebensgeschichte berichtet, er sei als Bischof der Nachfolger des – auf einer angeblichen Kölner Synode 346 als Häretiker abgesetzten – Euphrates gewesen; diese Vita lässt Severin in Bordeaux sterben, was auf eine Vermischung mit der Lebensgeschichte des Bischofs Severinus von Bordeaux schließen lässt; auf Verlangen der Kölner wurde demnach der Leichnam überführt und in Köln bestattet.

Gesicherte Nachrichten über Severins Wirken fehlen völlig. Aus seiner Amtszeit gibt es in Köln keine Reste christlicher Bauten. Der Ort seiner Beisetzung ist der Überlieferung nach eine – angeblich von ihm gegründete oder zumindest vergrößerte – Kapelle in einem Begräbnisbezirk an der Ausfallstraße nach Süden aus römischer Zeit, die Bestattungsort privilegierter Bevölkerungskreise und zweier späterer Bischöfe wurde. Sein Patrozinium und das Severinstift sind an dieser Stelle um 800 und 866 belegt. Seit 1925/26 durchgeführte Grabungen an der Severin-Kirche aus dem 13. – 15. Jahrhundert in der Kölner Südstadt haben neben römischen Gräbern einen Raum aus dem 4. Jahrhundert mit Apsis aber ohne christliche Zeichen gefunden – möglicherweise Severins Grab; die Stätte wurde im 5./6. Jahrhundert als Grablege und später mehrfach für sakrale Zwecke ausgebaut.

Schon früh wurde Severin in Köln hoch verehrt. Von dem Ende des 11. Jahrhunderts gestifteten, 1795 in der französischen Revolution eingeschmolzenen Schrein blieb eine Emailscheibe mit seiner Darstellung erhalten. Heute tragen eine Brücke und ein ganzer Stadtteil in Köln, das Vringsveedel, seinen Namen.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

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