23.04.2018 – Montag der 4. Osterwoche

Kommentar zum heutigen Evangelium 
Hl. Thomas von Aquin (1225-1274), Dominikaner, Theologe und Kirchenlehrer
Kommentar zum Johannesevangelium, 10,3

„Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden“

„Ich bin der gute Hirt.“ Es ist klar, dass der Titel des Hirten Christus zusteht. Denn wie ein Hirt seine Herde zum Weiden führt, so erquickt Christus die Gläubigen durch eine geistliche Nahrung, seinen eigenen Leib und sein eigenes Blut […] Andererseits jedoch sagte Christus, dass der Hirte durch die Tür eintritt und dass er selbst diese Tür ist; daher müssen wir es so verstehen, dass er selbst es ist, der eintritt durch sich selbst. Und das ist wahr: Er tritt ja durch sich selbst ein, er offenbart sich selbst und zeigt auf, dass er den Vater aus sich selbst heraus kennt, während wir durch ihn eintreten und er uns das vollkommene Glück schenkt.

Niemand anderes als er selbst ist die Tür, weil niemand anderes „das wahre Licht ist, das jeden Menschen erleuchtet“ (vgl. Joh 1,9) […] Deshalb sagt kein Mensch, dass er die Tür sei; Christus hat sich diesen Namen vorbehalten als ihm allein zustehend. Den Titel des Hirten jedoch hat er auch an andere weitergegeben und ihn einigen seiner Glieder verliehen. Petrus war ein solcher (Joh 21,15) und die anderen Apostel, wie auch alle Bischöfe. „Ich gebe euch Hirten nach meinem Herzen […]“ (Jer 3,15) sagt die Schrift […] Kein Hirt ist gut, wenn er nicht mit Christus vereint ist durch die Liebe und dadurch Glied des wahrhaftigen Hirten geworden ist.

Denn der Dienst des guten Hirten ist die Liebe. Deshalb sagt Jesus, dass er „sein Leben hingibt für seine Schafe“ (vgl. Joh 10,11) […] Christus hat uns ein Beispiel gegeben: „Er hat sein Leben für uns hingegeben. So müssen auch wir für die Brüder das Leben hingeben“ (vgl. 1 Joh 3,16).

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

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