21.09.2018 – Fest des Hl. Matthäus, Apostel und Evangelist

Hl. Ephräm (306-373) – Diakon in Syrien und Kirchenlehrer

Kommentar zum hl. Evangelium

„Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?“

Unser Herr hat Matthäus, den Steuereintreiber, erwählt, um dessen Kollegen zu ermutigen, auch zu ihm zu kommen. Der Herr hat die Sünder gesehen, er hat sie gerufen und sie neben sich Platz nehmen lassen. Welch wunderliches Schauspiel: die Engel stehen und beben, während die Zöllner sitzen und guter Dinge sind. Die Engel erstarren in Ehrfurcht vor der Größe des Herrn, und die Sünder essen und trinken mit ihm. Die Schriftgelehrten ersticken an Hass und Ärger, und die Zöllner frohlocken über seine Barmherzigkeit. Der Himmel hat dieses Schauspiel gesehen und war voller Staunen; die Hölle hat es gesehen und war außer sich; Satan hat es gesehen und fiel in Raserei; der Tod hat es gesehen und seine Macht verfiel; die Schriftgelehrten haben es gesehen und waren äußerst beunruhigt. Es herrschte Freude im Himmel und Jubel unter den Engeln. Denn die Aufrührer waren überführt, die Widerspenstigen gezähmt, die Sünder zur Besserung gebracht und die Zöllner gerechtfertigt. Wie unser Herr trotz der Aufforderungen seiner Freunde (Mt 16,22) die Schande des Kreuzes nicht von sich wies, so schlug er trotz der Spötteleien seiner Feinde die Gesellschaft der Zöllner nicht aus. Er gab nichts auf den Spott und verachtete das Lob und tat so alles, was das Beste für die Menschen ist.

Quelle & Bild: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Hl. Ephrem der Syrer, Diakon, Bekenner und Kirchenlehrer, †  373 bei Edessa

Ephräm, von Geburt ein Syrer, war der Sohn eines Bürgers von Nisibis. Schon als Jüngling ging er zum heiligen Bischof Jakobus; von ihm ließ er sich taufen und machte in kurzer Zeit in der Heiligkeit und Gelehrsamkeit solche Fortschritte, dass er an der berühmten Schule von Nisibis, einer Stadt in Mesopotamien, als Lehrer angestellt wurde. Nach dem Tode des Bischofs Jakobus, als Nisibis von den Persern erobert wurde, ging er nach Edessa. Hier lebte er zunächst auf einem Berge bei den Mönchen; später wählte er sich das Einsiedler-Leben, um dem großen Zustrom der Menschen, die zu ihm kamen, auszuweichen. Er wurde zum Diakon der Kirche von Edessa geweiht, weigerte sich aber in seiner Demut, die Priesterweihe zu empfangen. Er leuchtete im Glanz aller Tugenden und war bemüht, Frömmigkeit und Gottesfurcht in kluger Weise sich anzueignen. Sein ganzes Vertrauen hatte er auf Gott gesetzt; um Menschliches und Vergängliches kümmerte er sich nicht; er sehnte sich ohne Unterlass nach dem Göttlichen und Ewigen.

Vom Geiste Gottes wurde er nach Cäsarea in Kappadozien geführt und traf dort Basilius, den Herold der Kirche; dies Zusammentreffen wurde für beide sehr gewinnreich. Zur Widerlegung der zahllosen Irrlehren, die damals verbreitet waren und die Kirche Gottes bedrängten, sowie zur sorgfältigen Erklärung der Geheimnisse unseres Herrn Jesus Christus gab er sehr viele Schriften heraus; sie sind in syrischer Sprache verfasst, aber fast alle ins Griechische übersetzt. Nach dem Zeugnis des heiligen Hieronymus gelangte er zu solcher Berühmtheit, dass in einigen Kirchen nach der Heiligen Schrift aus seinen Büchern vorgelesen wurde.

Alle seine Werke enthalten eine ganz lichtvolle, glänzende Gelehrsamkeit. Sie bewirkten es, dass dieser Heilige schon bei Lebzeiten als Lehrer der Kirche gefeiert wurde. Er verfasste auch Lieder zu Ehren der allerseligsten Jungfrau Maria und der Heiligen; deshalb wurde er mit Recht von den Syrern die Harfe des Heiligen Geistes genannt. Vor allem zeichnete er sich aus durch eine wunderbar innige Andacht zur Unbefleckten Jungfrau. Reich an Verdiensten, entschlief er zu Edessa in Mesopotamien, am 18. Juni, zur Zeit des Kaisers Valens. Auf Bitten vieler Kardinäle, Patriarchen, Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte und Ordensgenossenschaften erhob ihn Papst Benedikt XV. auf Vorschlag der heiligen Ritenkongregation zum Lehrer der ganzen Kirche.

Kirchengebet

O Gott, Du schenktest Deinem Volke den hl. Ephrem als Vermittler ewigen Heiles; so gib, wir bitten Dich, dass wir ihn im Himmel zum Fürsprecher haben dürfen, der auf Erden uns Lehrer des Lebens war. Durch unsern Herrn.

Quelle: Römisches Brevier 1950 & Schott-Messbuch 1962

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