Archiv für den Monat: August 2019

Jesuitengeneral Arturo Sosa Abascal

Jesuitengeneral beharrt: „Der Teufel existiert nur als symbolische Realität“

(Rom) Er hatte es schon einmal gesagt: Nun wiederholte der Jesuitengeneral Arturo Sosa Abascal seine Behauptung, der Teufel existiere nur als „symbolische Realität“.

Seit Oktober 2016 ist der venezolanische Jesuit, Arturo Sosa Abascal, Generaloberer des Jesuitenordens und damit 30. Nachfolger des heiligen Ignatius von Loyola. General Sosa zeichnete sich in den 70er und 80er Jahren dadurch aus, eine Symbiose von Christentum und Marxismus herbeiführen zu wollen. Konkretisiert wurden diese Bestrebungen durch eine Jubeladresse an den kommunistischen, kubanischen Diktator Fidel Castro.

Seit seiner Wahl zum Jesuitengeneral fiel Sosa wenig vorteilhaft auf. Seine geistigen „Bonmots“ reichen von synkretistischen Ausflügen bis zur polemischen Leugnung der Authentizität der Evangelien. Berüchtigt dazu ist seine Antwort im Zusammenhang mit dem umstrittenen nachsynodalen Schreiben von Papst Franziskus, Amoris laetitia , ob das Herrenwort von der Unauflöslichkeit der Ehe noch Gültigkeit habe. Der „Schwarze Papst“ meinte allen Ernstes, dass damals niemand ein Tonbandgerät hatte, es also keinen sicheren Beweis für die Echtheit der Herrenworte gebe.

2017 gab es von General Sosa auch den Erguss, dass der Teufel keine Person sei und seine Existenz nur eine „symbolische Figur“ sei, um Böses benennen zu können.

Weder bei der einen noch der anderen Äußerung gab es irgendeine offizielle Reaktion des Ordens oder des Heiligen Stuhls. Papst Franziskus, der ansonsten mit Kritik an den eigenen Reihen nicht geizt, äußerte kein Wort der Missbilligung oder Korrektur gegenüber seinem Ordensoberen.

Nun wiederholte Sosa seine abenteuerliche These über den Teufel. Am 21. August veröffentlichte das Wochenmagazin Tempi ein Interview mit dem „Schwarzen Papst“, wie der Jesuitengeneral traditionell auch genannt wird. Wörtlich sagte er:

Tempi: Pater Sosa, existiert der Teufel?

Arturo Sosa Abascal: Auf verschiedene Arten. Wir müssen die kulturellen Elemente verstehen, um auf diese Figur Bezug zu nehmen. In der Sprache des Heiligen Ignatius ist es der böse Geist, der einen dazu bringt, Dinge zu tun, die gegen den Geist Gottes gerichtet sind. Er existiert als personifiziertes Böses in verschiedenen Strukturen, aber nicht in den Menschen, weil er nicht Person ist. Er ist eine Art und Weise, das Böse zu verwirklichen. Es ist keine Person wie es ein Mensch ist. Es ist eine Art und Weise des Bösen Im menschlichen Leben präsent zu sein. Gut und Böse sind im menschlichen Gewissen in einem ständigen Kampf und wir haben unterschiedliche Möglichkeiten, sie zu benennen. Wir erkennen Gott als gut, als vollständig gut. Symbole sind Teil der Realität, und der Teufel existiert als symbolische Realität, nicht als personale Realität.

Ist nach der Logik des Jesuitengenerals folgerichtig auch Gott nur eine „symbolische Realität“, die dazu dient, das Gute zu benennen?

Werden die Generalkurie des Jesuitenordens und der Heilige Stuhl auch dieses Mal weghören? Wird Papst Franziskus auch diesmal schweigen, obwohl der Generalsuperior des größten und traditionell schlagkräftigsten Ordens der Kirche die Fundamente von Kirche und Religion insgesamt in Frage stellt? Manche könnten in seinen Worten zumindest agnostische Ansätze erkennen.

Quelle: katholisches Bild: CFM.SCJ Archiv Alexandria

Gefeiert am 26. August

Hl. Mirjam von Abellin – Ordensfrau und Mystikerin

* 5. Januar 1846 in Abellin bei Nazaret in Galiläa in Israel
† 1878 in Betlehem in Palästina

Mirjam war Araberin, ihre Eltern waren Christen und gehörten der katholischen Kirche des griechisch-melkitischen Ritus an. Zwölf ältere Kinder waren jung gestorben, als nach einer Wallfahrt nach Betlehem Mirjam zur Welt kam. Schon drei Jahre nach ihrer Geburt starben die Eltern, Mirjam wurde von ihrem Onkel erzogen. Im Alter von acht Jahren zog Mirjam mit ihrem Onkel nach Alexandria in Ägypten.

Kurz vor ihrem dreizehnten Geburtstag wurde sie von ihrem Onkel ohne ihr Einverständnis mit einem Bruder ihrer Tante verlobt. Acht Tage vor der Verheiratung erklärte das Mädchen, es wolle nicht heiraten, sondern Jungfrau bleiben. Einen Teil der folgenden Nacht brachte sie im Gebet vor einem Bild der Maria zu und bat um Hilfe. Im Schlaf sagte ihr eine Stimme diese Hilfe zu. Mirjam erwachte, schnitt ihre langen Haare ab und legte sie samt den Edelsteinen, die sie von ihrem Verlobten als Brautgeschenk erhalten hatte, beiseite. Inzwischen hatte ihr Onkel zum Hochzeitsmahl Freunde und Bekannte eingeladen. Nach orientalischer Sitte musste die Braut in vollem Schmuck vor den Hochzeitsgästen erscheinen, aber Mirjam brachte an Stelle der üblichen Getränke ihre mit Gold und Edelsteinen gezierten Haare. Ihr zorniger Onkel schlug sie und behandelte sie fortan wie eine Sklavin, von ihrem Beichtvater wurde ihr die Eucharistie verweigert, weil sie dem Onkel ungehorsam war.

Nachdem so die Hochzeit geplatzt war, wollte Mirjam zu ihrem Bruder nach Nazaret gehen und flüchtete zu einem früheren Diener der Familie, der dorthin reisen wollte. Dieser war Muslim und wollte Mirjam nun zum Islam bekehren, sie aber bekannte ihren Glauben an Jesus Christus. Der Mann schnitt ihr aus Zorn darüber die Kehle durch, sie überlebte aber diesen Mordversuch; Die 1 cm breite und 10 cm lange Narbe dieses Einschnittes blieb ihr jedoch ein Leben lang erhalten. Ein Arzt bezeugte später, dass es eigentlich nicht möglich ist, diese Verletzung zu überleben; Mirjam bekannte: Ich befand mich im Himmel. Die Muttergottes, die Engel und die Heiligen empfingen mich mit großer Güte und ich sah meine Eltern bei ihnen. Auch den strahlenden Thron der Heiligsten Dreifaltigkeit durfte ich sehen und Jesus in seiner Menschheit. Da sagte jemand zu mir: Du bist Jungfrau, das ist wahr, aber dein Buch ist noch nicht vollendet. Nach diesen Worten erwachte Mirjam in einer Grotte, eine Ordensfrau in hellblauen Gewändern war bei ihr, sprach sehr wenig, erwies sich als außerordentlich zartfühlend und sagte nach einigen Wochen der Pflege zu Mirjam: Du wirst nach Frankreich gehen, Karmelitin werden und in Betlehem sterben.; dann brachte sie Mirjam in ein Franziskanerkloster. 1875 erzählte Mirjam ihrem geistlichen Vater, Pater Estrade: Ich weiß jetzt, dass die Ordensfrau, die mich nach meinem Martyrium gepflegt hat, die Muttergottes war.

Mirjam arbeitete dann als Hausmädchen in Beirut, und ab 1864 in Marseille in Frankreich. Kurz nach ihrer Ankunft dort empfing Mirjam die Heilige Eucharistie und fiel daraufhin in eine viertägige Ekstase. Sie wurde anschließend in das Postulat der Josefsschwestern aufgenommen. Mit 20 Jahren empfing sie die Wundmale Christi. Die Ordensgemeinschaft verwehrte ihr die Zulassung zum Noviziat, die Oberin schickte sie zu den unbeschuhten Karmelitinnen in Pau, wo sie 1867 eintrat und den Ordensamen Maria von der Kreuzigung Jesu bekam.

Maria wurde nun zur Ordensarbeit nach Mangalore – dem heutigen Mangaluru – in Indien geschickt und legte dort 1870 ihr Gelübde ab. Immer wieder fiel sie in Ekstase, schwebte über den Boden, hatte die Fähigkeit zur Bilokation – d.h. an zwei Orten gleichzeitig zu sein – , und ihr wurden Prophezeiungen und viele Visionen zuteil. 1872 kehrte sie nach Frankreich zurück, 1875 gründete sie in Betlehem ein Karmelitinnenkloster, dann folgte eine Ordensgründung in Nazaret. Im August 1878 stürzt sie bei körperlicher Arbeit, brach sich den Arm und sah ihr Ende kommen; fünf Tage später starb sie.

 

Hl. Gregor von Pfalzel – Abt in Utrecht, Glaubensbote bei den Friesen

* 707 oder 708 in Franken in Bayern
† 25. August 775 in Utrecht in den Niederlanden

Gregor stammte aus einer vornehmen fränkischen Familie, er wurde an der Hofschule erzogen. Um 722 lernte er in dem von seiner Großmutter Adula geleiteten Kloster Pfalzel bei Trier Bonifatius kennen, der ihn zur Missionsarbeit in Hessen und Thüringen mitnahm.

Gregor wurde dann Abt und Vorsteher der unter ihm aufblühenden Schule am Münster in Utrecht und 754, nach dem Märtyrertod von Bonifatius, Leiter des gesamten friesischen Missionswerkes; zudem verwaltete er – ohne Bischofsweihe – das Bistum Utrecht. Er kann als legitimer Nachfolger von Bonifatius und Willibrord gelten, auch wenn er selbst nie Bischof wurde; dies war politisch nicht durchsetzbar, da sein Bruder eines Verbrechens gegen das karolingische Königshaus beschuldigt wurde.

Sein Schüler Liudger verfasste die Lebensbeschreibung von Gregor.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

26.08.2019 – Montag der 21. Woche im Jahreskreis

Kapelle der Herz Jesu Franziskaner CFM.SCJ

„Die Regel des Meisters“

Der Scheideweg in unserem Herzen: „das Tor ist weit, das ins Verderben führt […] das Tor, das zum Leben führt, ist eng“ (Mt 7,13–14)

Mensch, der du diese Regel der Gemeinschaft laut vorliest, und du, der du mir zuhörst indem du diese Lesung hörst: Lass jetzt deine anderen Gedanken beiseite. Wisse, dass wenn ich zu dir spreche, es Gott selbst ist, der dich durch meinen Mund warnt. Wir müssen zu unserem Herrn und Gott gehen aus freiem Willen, mit unseren guten Taten und unserer redlichen Absicht. Andernfalls werden wir zu unserem Schaden wegen unserer sündhaften Nachlässigkeit gerufen – vom Tod hinweggerafft –, um vor ihm zu erscheinen […] Die Zeit, die uns noch bleibt, verleben wir wie eine Gnadenfrist, während die Güte Gottes jeden Tag Fortschritte von uns erwartet; sie will, dass wir heute besser sind als gestern. Du, der du mir zuhörst: sei aufmerksam! So werden meine Worte […] durch den Gebrauch deines Geistes zum Scheidepunkt deines Herzens gelangen. Wenn du an diesem Scheidepunkt bist […], dann lass den schlechten Weg, den Weg deiner Unwissenheit, hinter dir und stelle dich vor die beiden Wege, die sich dir öffnen: Es sind die beiden Weisen, die Gebote des Herrn zu befolgen. Wir, die wir den Weg zu Gott suchen: Lasst uns an diesem Scheideweg in unserem Herzen innehalten und diese beiden Wege prüfen, diese beiden Möglichkeiten, die sich uns eröffnen. Untersuchen wir, auf welchem dieser beiden Wege wir zu Gott gelangen können. Wenn wir nach links weitergehen, müssen wir befürchten – da dieser Weg breit ist –, dass es eher jener ist, der ins Verderben führt. Wenn wir uns nach rechts wenden, sind wir auf dem guten Weg; denn er ist eng und dieser ist es, der die treuen Diener zu ihrem Herrn selbst führt […] Halte dich also an das, was du hörst, bevor du das Licht dieser Welt verlässt; denn du wirst nicht hierher zurückkommen, außer zur Auferstehung. Und bei der Auferstehung wirst du, wenn du dich hienieden in der gegenwärtigen Zeit gut verhalten hast, zusammen mit den Heiligen zur ewigen Herrlichkeit bestimmt sein.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

Tagesevangelium – 26.08.2019

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 23,13-22

Hier zum Nachhören

Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Ihr selbst geht nicht hinein; aber ihr lasst auch die nicht hinein, die hineingehen wollen. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr zieht über Land und Meer, um einen einzigen Menschen für euren Glauben zu gewinnen; und wenn er gewonnen ist, dann macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, der doppelt so schlimm ist wie ihr selbst.
Weh euch, ihr seid blinde Führer! Ihr sagt: Wenn einer beim Tempel schwört, so ist das kein Eid; wer aber beim Gold des Tempels schwört, der ist an seinen Eid gebunden. Ihr blinden Narren! Was ist wichtiger: das Gold oder der Tempel, der das Gold erst heilig macht? Auch sagt ihr: Wenn einer beim Altar schwört, so ist das kein Eid; wer aber bei dem Opfer schwört, das auf dem Altar liegt, der ist an seinen Eid gebunden. Ihr Blinden! Was ist wichtiger: das Opfer oder der Altar, der das Opfer erst heilig macht? Wer beim Altar schwört, der schwört bei ihm und bei allem, was darauf liegt. Und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt. Und wer beim Himmel schwört, der schwört beim Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Gefeiert am 25. August

Hl. Josef von Calasanza – Priester und Ordensgründer

* 11. März 1556 auf Schloss Calasanza bei Lleida in Spanien
† 25. August 1648 in Rom

Er wurde 1556 in einem kleinen Dorf des nördlichen Spanien geboren. 1583 wurde er zum Priester geweiht. Schon wenige Jahre später wurde er zum Generalvikar des Bistums Urgel ernannt. Anfang 1592 kam er nach Rom, wie es scheint, im Auftrag seines Bischofs. Hier lernte er die Verlassenheit und Unwissenheit kennen, in der die Kinder der Armen heranwuchsen, ohne dass sich jemand darum gekümmert hätte. Bald wurde ihm seine Berufung klar. Zusammen mit zwei anderen Priestern eröffnete er 1597 die erste unentgeltliche Volksschule Europas. Seine Mitarbeiter schloss er in einer Kongregation zusammen, die in der Folge den Namen „Piaristen“ (Clerici Regulares Scholarum Piarum) erhielt und die 1617 von Papst Paul V. anerkannt wurde. 1621 wurde die Genossenschaft als Orden mit feierlichen Gelübden errichtet; außer den drei üblichen Gelübden verpflichteten sich die Mitglieder, der christlichen Erziehung der Jugend zu dienen. Aber bald hatte der Orden infolge von Verleumdungen eine schwere Krise zu bestehen. Josef starb 1648, ohne das Ende der Krise und die Wiederherstellung des Ordens zu erleben. Er wurde 1767 heilig gespro­chen.

 

Hl. Ludwig – König von Frankreich

* 25. April 1214 in Poissy in Frankreich
† 25. August 1270 bei Tunis in Tunesien

Ludwig IX. gehört zu den herausragenden Herrschergestalten des Mittelalters. Er wurde 1214 in Poissy geboren und war von 1226 bis 1270 König von Frankreich. Während seiner Minderjährigkeit regierte seine energische Mutter, die fromme Blanka von Kastilien. Mit neunzehn Jahren heiratete Ludwig Margarete von der Provence, die ihm elf Kinder schenkte. Ludwig war tief religiös und hatte eine hohe Auffassung von seinem Herrscheramt. Er lebte mit seiner Familie sehr einfach und war ein Freund der Armen. Er sorgte für Ordnung und Gerechtigkeit in der Verwaltung des Landes. Er förderte die Bettelorden, gründete Spitäler. Der Kirche half er bei der Durchführung ihrer Synodalbeschlüsse, wusste aber auch seine königlichen Rechte gegenüber den Bischöfen zu wahren. Sein Kreuzzug gegen Ägypten 1248-1254 war ein Misserfolg. 1267 entschloss er sich zu einem neuen Kreuzzug, zu dem er 1270 aufbrach. Er starb aber am 25. August 1270 vor den Mauern von Tunis an einer Seuche.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

25.08.2019 – 21. Sonntag im Jahreskreis

Hl. Anselm (1033-1109) Mönch, Bischof und Kirchenlehrer

„Im Reich Gottes zu Tisch sitzen“

Welch großes Glück, das Reich Gottes zu besitzen! Was für eine Freude für dich, Menschenherz, du armes Herz, an Leid gewöhnt und von Unheil zermalmt, wenn du nur überfließen würdest von einem solchem Glück! […] Und doch, wenn irgendein anderer, den du liebtest wie dich selbst, teilhätte an eben diesem Glück, so würde sich deine Freude verdoppeln; denn du würdest dich für ihn nicht weniger freuen als für dich. Und wenn zwei oder drei oder noch mehr an dem selben Glück teilhätten, würdest du dich für jeden von ihnen genauso freuen, wie für dich selbst; denn du liebtest ja jeden so sehr wie dich selbst. So wird also in dieser Liebesfülle, in der die unzähligen Seligen vereint sind, und wo keiner den Anderen weniger liebt als sich selbst, ein jeder sich am Glück des Anderen genauso freuen wie am eigenen. Und das Menschenherz, das kaum fähig ist, seine eigene Freude zu fassen, wird in den Ozean vieler großer Glückseligkeiten eintauchen. Nun wisst ihr ja, dass man sich über jemandes Glück in dem Maße freut, wie man ihn liebt. In dieser vollkommenen Seligkeit, in der jeder Gott unvergleichlich mehr liebt als sich selbst und als alle anderen, wird also das unendliche Glück Gottes für jeden eine Quelle unvergleichlicher Freude sein.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

Tagesevangelium – 25.08.2019

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 13,22-30

Hier zum Nachhören

In jener Zeit zog Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte. Da fragte ihn einer: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden? Er sagte zu ihnen:
Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen. Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt, dann steht ihr draußen, klopft an die Tür und ruft: Herr, mach uns auf! Er aber wird euch antworten: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Dann werdet ihr sagen: Wir haben doch mit dir gegessen und getrunken, und du hast auf unseren Straßen gelehrt. Er aber wird erwidern: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan! Da werdet ihr heulen und mit den Zähnen knirschen, wenn ihr seht, dass Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sind, ihr selbst aber ausgeschlossen seid. Und man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen. Dann werden manche von den Letzten die Ersten sein und manche von den Ersten die Letzten.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Gefeiert am 24. August

Hl. Bartholomäus – Apostel und Märtyrer

* Anfang des 1. Jahrhunderts in Kana
† 51 in Armenien

Bartholomäus wird in den Apostellisten der drei ersten Evangelien ge­nannt. Sein voller Name ist wahrscheinlich Natanaël Bar-Tolmai, vor­ausgesetzt, dass er mit dem Natanaël gleichzusetzen ist, dessen Berufung in Joh 1,45-50 erzählt wird. Diese Gleichsetzung ist nicht völlig sicher, aber sehr wahrscheinlich. Dass Natanaël ein Schriftge­lehrter oder Schriftgelehrtenschüler war, lässt sich nur vermuten. Bar­tholomäus soll später in Indien, Mesopotamien und vor allem in Armenien gepredigt haben, wo er auch das Martyrium erlitt. Seine Re­liquien wurden nach der Insel Lipara und nach Benevent überführt; Kaiser Otto III. ließ sie nach Rom übertragen und auf der Tiberinsel beisetzen.

 

Hl. Maria Michaela Desmaisières – Ordensgründerin

* 1. Januar 1806 in Madrid in Spanien
† 24. August 1865 in Valencia in Spanien

Maria Michaela entstammte dem spanischen Hochadel. 1845 gründete sie in Madrid ein Haus für gefährdete Mädchen , 1859 die Kongregation der Dienerinnen des heiligsten Sakraments und der Liebe, die sich die Anbetung der eucharistischen Gaben und die Liebe zum Nächsten zur Aufgabe stellte. In Madrid nannte man sie Madre Sacramento, Mutter der Sakramente. Sie starb ausgezehrt von ihrer Hilfe für Arme und Kranke.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

24.08.2019 – Fest des Hl. Apostel Bartholomäus

Benedikt XVI. Papst von 2005-2013

„Komm und sieh!“: der Apostel Bartholomäus-Natanaël begegnet dem Sohn Gottes

Er [der Apostel Bartholomäus] wird jedoch traditionsgemäß mit Natanaël identifiziert: ein Name, der „Gott hat gegeben“ bedeutet. Dieser Natanaël stammte aus Kana (vgl. Joh 21,2); es ist also möglich, dass er Zeuge des großen „Zeichens“ gewesen ist, das Jesus an jenem Ort vollbrachte (vgl. Joh 2,1–11). Die Gleichsetzung der beiden Personen hat ihren Grund wahrscheinlich darin, dass dieser Natanaël in der Berufungsszene, von der das Johannesevangelium berichtet, an die Seite des Philippus gestellt wird, das heißt an den Platz, den in den von den anderen Evangelien wiedergegebenen Apostellisten Bartholomäus einnimmt. Diesem Natanaël hatte Philippus mitgeteilt, dass sie den gefunden haben, „über den Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben: Jesus aus Nazaret, den Sohn Josefs“ (Joh 1,45). Wie wir wissen, hielt ihm Natanaël ein ziemlich schweres Vorurteil entgegen: „Aus Nazaret? Kann von dort etwas Gutes kommen?“ (Joh 1,46a). Diese Art von Ablehnung ist in gewisser Weise für uns wichtig. Sie lässt uns nämlich sehen, dass den jüdischen Erwartungen nach der Messias nicht aus einem derart unbekannten Dorf stammen konnte, wie es eben Nazaret war (vgl. auch Joh 7,42). Zugleich macht sie jedoch auch die Freiheit Gottes deutlich, der uns in unseren Erwartungen überrascht und gerade dort zu finden ist, wo wir ihn nicht erwarten würden. Andererseits wissen wir, dass Jesus in Wirklichkeit nicht ausschließlich „aus Nazaret“ war, sondern in Betlehem geboren wurde (vgl. Mt 2,1; Lk 2,4) und dass er letzten Endes vom Himmel kam, vom Vater, der im Himmel ist. Die Geschichte von Natanaël gibt uns Anregung zu einer weiteren Überlegung: In unserer Beziehung zu Jesus dürfen wir uns nicht allein mit Worten zufriedengeben. In seiner Antwort richtet Philippus eine bedeutsame Einladung an Natanaël: „Komm und sieh!“ (Joh 1,46b). Unsere Kenntnis von Jesus bedarf vor allem einer lebendigen Erfahrung: Das Zeugnis der anderen ist sicherlich wichtig, da ja in der Regel unser ganzes christliches Leben mit der Verkündigung beginnt, die durch einen oder mehrere Zeugen zu uns gelangt. Aber dann müssen wir es selbst sein, die persönlich in eine innige und tiefe Beziehung zu Jesus hineingenommen werden.

Quelle: Generalaudienz vom 04.10.2006 © Libreria Editrice Vaticana Bild: CFM.SCJ Archiv