Archiv für den Monat: Oktober 2022

Kölner Kardinal durfte im Petersdom nicht zelebrieren

Kardinal Rainer Maria Woelki © dpa

Dem Kölner Kardinal Rainer Woelki wurde am 4. Oktober in der Sakristei des Petersdoms verwehrt, einer Eucharistie für 2000 Ministranten vorzustehen, die er auf einer römischen Pilgerreise begleitet.

Hintergrund ist die schikanöse Regel von Franziskus, die jeden dazu zwingt, im Petersdom zu konzelebrieren. MessaInLatina.it schreibt von „Beschämung und Wut“, einem „Chaos der Zelebrationen“ und einem Missmanagement durch Kardinal Mauro Gambetti.

Woelki wurde von zwei von Gambetti angeheuerten Laien, Ettore Valzania und Giovanni Pingitore, weggeschickt.

Ein anonymer Mitbruder von Woelki beschwerte sich beim Staatssekretariat, dass „Laien, die aus den verschiedenen Seminaren rund um den Globus rausgeschmissen wurden, nun einem Kardinal erklären, wann und wie er die Eucharistie zelebrieren soll.“

Quelle: NEWS gloria.tv

gloria.tv (Screenshot)

„Krieg gegen glaubenstreue Katholiken“

Der Vergleich macht sicher: Kleingeister-Modernismus versus Katholische Kirche. Papst Franziskus macht sich mit roter Pappnase selbst zum Kasperl; Papst Benedikt XVI. (noch als Kardinal Ratzinger) 1990 bei eine heiligen Messe im Alten Ritus im deutschen Wigratzbad 

Papst Franziskus setzt seinen Krieg gegen glaubenstreue Katholiken fort: Nun ist die Alte Messe wieder im Visier der Modernisten.

Papst Benedikt XVI. — Zeichen für die Kircheneinheit

„Lex orandi – lex credendi“. Das Gesetz des Betens definiert das Gesetz des Glaubens. Diesen alten Grundsatz legte Papst Benedikt XVI. dem 2007 erlassenen „Motu proprio“ „Summorum Pontificum“ zugrunde.

Im gleichnamigen Erlaß wurde es Priestern freigestellt, die Hl. Messse auch im Ritus nach dem Missale von 1962 aufzuopfern (SC, § 1), selbst etwaigen Interventionen des jeweiligen Diözesanbischofs wurde ein Riegel vorgeschoben (SC, § 2).

Dieser Ritus weist eine mehr als tausendjährige Tradition auf, wurde in seinen Grundzügen vom Hl. Gregor dem Großen erstmals bewahrend festgelegt, im 16. Jahrhundert im Konzil von Trient sorgfältig erneuert und seither immer wieder geringfügigen Änderungen unterworfen, bis er in den wohlstandsvergifteten 60er Jahren dem heute gängigen Zeitgeistgeplapper konzilsberauschter Krawattentheologen weichen mußte.

Der Haß der linken Krawattentheologen auf die Tradition der Kirche

Erst im Zuge der Liturgiereform infolge des II. Vatikanischen Konzils (1962–65) nämlich, einer Vorhut der linken 68er-Bewegung, wurde die Alte Messe auf brutalste Weise verstümmelt.

Dabei gaben die Konzilsdekrete selbst gar nicht so viel her. Vielmehr ist im Liturgiedekret „Sacrosanctum Concilium“ davon die Rede, daß ausschließlich außerordentliche Feste, etwa Firmungen, in den Landessprachen gelesen werden dürfen.

Latein, Hochaltar, Mundkommunion werden dort in keiner Weise in Frage gestellt.

Der Ungeist des II. Vaticanum führte zur Liturgiezerstörung

Deshalb werden gegenteilige Unsitten heutzutage auch allzu gern mit dem „Geist des Konzils“ umschrieben, weil sie weit über dessen Rahmen hinausschießen.

Vor allem die Umsetzung der „Liturgiereform“ durch den Liturgiezerstörer Annibale Kardinal Bugnini, der übrigens ein gern gesehener Gast in italienischen Logenkreisen gewesen sein soll, trug dem Zeitgeist Rechnung und verwandelte das Mysterium Messopfer in eine Art lutheranische Mahlsgemeinschaft, wo unter reger Laienbeteiligung gemeinhin händchenhaltend um den Altarstisch getanzt wird.

Von der Demontage zahlreicher Hochaltäre und der Verstümmelung unzähliger Kirchen unter dem Sujet moderner Kunst ganz zu schweigen.

Abkehr vom Modernismus, Rückkehr zum Glauben, Gegenschlag der Modernisten

Da sich die Zeiten allerdings in den letzten Jahrzehnten grundlegend geändert haben, und, gerade bei der Jugend, ein immer größerer Bedarf am Originären, am Unverfälschten, an der Tradition und an der Mystik Platz gegriffen hat, und altrituelle Meßgemeinden zum Unterschied von sozialtherapeutischen Caritaskirchen stetigen Zulauf erhalten, sah Papst Franziskus nur mehr den Ausweg, dieses Motu proprio mit der fadenscheinigen Begründung einzuschränken, es hätte mehr gespalten als verbunden.

Der Dolchstoß des Pachamama-Verehrers Franziskus

Dieses Vorgehen ist der endgültige Dolchstoß ins Herz der Kirche. Denn die Liturgie, das Beten, die unblutige Wiederholung und Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers formt das Gesetz des Glaubens. Alles andere ist Beiwerk, das sich aus den Gesetzen des Betens entwickelt.

Wenn nun aber die Gesetze des Betens verfälscht und in ihrer Substanz beschnitten werden, so infolgedessen auch das Gesetz des Glaubens.

Und damit verkommt die Kirche durch ihre billige Prostitution an die Welt immer stärker zu einem Sozialverein à la Caritas, die sich zwar um Demokratie und Toleranz, um den Weltfrieden und den Klimawandel, um Wald- und Robbensterben sorgen mag, nicht aber um den katholischen Glauben.

Besser keine Gläubigen als traditionelle

Begreift der Papst denn nicht, dass sich die altmarxistischen Maximen gesellschaftlich längst totgelaufen haben?

Außer Nachkriegs-Senioren und bedingungslos ihrer Selbstdarstellung verpflichteten Laien locken herkömmliche Konzilsmessen mittlerweile keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor – Gott sei Dank.

Umso schlimmer, wenn der „Pachamama-Papst“ nun den einzigen kräftigen Zweig, der in den letzten fünfzehn Jahren Wurzeln geschlagen und Triebe ausgewachsen hat, willkürlich abschneidet.

„Rauch des Satans“ im Tempel Gottes

Ob die Alte Messe überhaupt gefeiert werden darf, legt der Verweltlichungs-Papst im neuen Motu proprio „Traditionis Custodes“ in die Hand der jeweiligen Bischöfe in Rücksprache mit Rom.

Da er diese allerdings selbst ernennt, und sie nahezu ausnahmslos hörig, dekadent und zeitgeistig sind, und noch dazu Rom seinen Sanctus geben muss, kann man sich schon jetzt ausmalen, wie es Priestern ergehen wird, die sich der Tradition verpflichtet fühlen und sich nicht dem gleichmacherischen Diktat aus Rom beugen.

Der Kampf des Papstes gegen Gläubige

Auch Priester, die bislang im alten Ritus aufgeopfert haben, bedürfen übrigens einer bestätigenden Genehmigung durch den Ortsbischof.

Damit wandelt Franziskus auf den Spuren seines Vorgängers Paul VI., der nicht nur die Tiara abgelegt hat, sondern mit ihr auch gleich die gesamte kirchliche Tradition, um möglichst weltlich in der Loge antanzen zu können – die Folgeschäden werden von Jahr zu Jahr deutlicher sichtbar.

Verhöhnung der traditionsorientierten Gläubigen

Der Titel des Motu proprio selbst ist übrigens eine reine Provokation: „Wächter der Tradition“ nennt der Papst sich und die Bischöfe darin, verrät die Tradition im selben Atemzug jedoch aufs Schärfste.

Die Messe darf gemäß des veröffentlichten Pamphlets nicht in Pfarrkirchen (!) gelesen werden und Bischöfe haben darauf zu achten, dass sich keine neuen altrituellen Gemeinschaften gründen.

Gegen die unverselle Sprache der Kirche — Provinzialismus der Kleingeister

Lesungen müssen künftig überall in Landessprachen gehalten werden.

Eine Verordnung, die übrigens in direktem Gegensatz sogar zum II. Vatikanum steht, wird dort doch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß das Meßopfer grundsätzlich in lateinischer Sprache zu lesen sei, außer wenn Sonderrecht entgegenstehe (SC, 36/1).

Offenbar kennt Papst Franziskus nicht einmal jene Dekrete, auf die er sich selbst fortwährend beruft. Ein Faktum, das übrigens auch auf einen Großteil seiner „Hirten“ zutrifft.

Besonders infam ist dabei die Unterstellung, Benedikt XVI. hätte der Alten Messe nur deshalb Spielraum eingeräumt, um etwaige Spaltungen zu unterbinden.

Genau das Gegenteil war der Fall. Benedikt hatte sie, wenn auch als „forma extraordinaria“ (formell außerordentliche Form), rein materiell dem „novus ordo“ gleichgestellt.

Beide Formen, so Benedikt damals, stünden gleichberechtigt nebeneinander.

Zudem betonte Papst Benedikt mehrmals daß der überlieferte römische Ritus „nicht nur den Glauben und die Frömmigkeit, sondern auch die Kultur vieler Völker“ (SC) grundlegend geprägt hatte.

„Es steht fraglos fest, daß die lateinische Liturgie der Kirche mit ihren verschiedenen Formen in allen Jahrhunderten der christlichen Zeit sehr viele Heilige im geistlichen Leben angespornt und so viele Völker in der Tugend der Gottesverehrung gestärkt und deren Frömmigkeit befruchtet hat.“

Der Pachamama-Papst spaltet die Kirche

Wenn Franziskus also nun in seinem Begleitschrieben vermerkt, die Gutherzigkeit Benedikts sei „ausgebeutet“ worden, „um die Trennungen zu vergrößern, die Unterschiede zu verstärken und Unstimmigkeiten zu fördern“, so ist das eine unverschämte Lüge und Fehlinterpretation der Intentionen Papst Benedikts XVI.

Benedikt XVI. wollte der schmählich in den Staub getretenen Überlieferung zu ihrem Rechte verhelfen, nicht aber hat er sie als Gnadenakt zugelassen , um Spaltungen zu verhindern.

Außerdem: Wie soll eine Spaltung dadurch verhindert werden, dass man einem Teil der Gläubigen ihr Recht nimmt? Pachamama-Papst Franziskus spaltet – jetzt.

Obwohl die Gläubigen der Kirche zurzeit aufgrund ihre Akzent- und Konturlosigkeit in Scharen den Rücken kehren, zerstört man jetzt auch noch vorsätzlich jene kleinen, fruchtbaren Einheiten, die Benedikt XVI. in den Jahren zuvor wachsen ließ.

Quelle: kreuz-net, auszugsweise Bild: Screenshot