Archiv für den Monat: Juni 2019

Tagesevangelium – 29.06.2019

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 16,13-19

In jener Zeit, als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn? Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Gefeiert am 28. Juni

Hl. Irenäus – Bischof von Lyon, Märtyrer und Kirchenvater

* 135 in Kleinasien
† 202

Irenäus ist wichtig als Theologe und als Zeuge der ältesten kirchlichen Überlieferung. In Smyrna war er Schüler des Bischofs Polykarp (vgl. 23. Februar), der noch den Apostel Johannes gekannt hatte. Später kam Irenäus nach Gallien und wurde um 177 Nachfolger des Märtyrerbischofs Pothinus. 25 Jahre hindurch leitete er nun die Mission in Gallien. In dieser Zeit schrieb er auch sein großes Werk „ Gegen die Irrlehren“, nämlich gegen die Gnostiker, die den christlichen Glauben in „Erkenntnis“ (Gnosis), d. h. in geistreiche Spekulation, auflösen wollten. Ihnen gegenüber betont Irenäus den katholischen Grundsatz von der „Überlieferung“ (Tradition): Zu glauben ist das, was in allen katholischen Gemeinden unvermindert und unverändert seit der Zeit der Apostel als christliche Lehre von einer Generation an die andere weitergegeben wird. „Wo die Kirche ist, da ist der Geist Gottes“, sagt Irenäus. Als einer der ersten Kirchenväter spricht Irenäus auch von der Vorrangstellung der römischen Kirche.

„Mensch, du bist ein Werk Gottes. Erwarte also die Hand deines Künstlers, die alles zur rechten Zeit macht: zur rechten Zeit für dich, der du gemacht wirst.

Bring ihm ein weiches und williges Hertz entgegen und bewahre die Gestalt, die dir der Künstler gegeben hat. Halte dich formbar, damit du nicht verhärtest und die Spur seiner Finger verlierst. Wenn du den Abdruck seiner Finger in dir bewahrst, wirst du zur Vollkommenheit emporsteigen.“ (Irenäus)

   

Hl. Vincenza Gerosa – Ordensgründerin

* 29. Oktober 1784 in Lóvere bei Bergamo in Italien
† 28. Juni 1847 daselbst

Vincenza gründete 1832 zusammen mit Bartholomäa Capitano in Lóvere die Schwestern der Liebe vom Kinde Maria und wurde nach Bartholomäas frühem Ableben die zweite Generaloberin.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

28.06.2019 – Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu

Hl. Johannes XXIII. (1881-1963) Papst

„Freut euch mit mir; ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war“

Ich spüre, dass mein Jesus mir immer näherkommt. Er hat in diesen Tagen erlaubt, dass ich ins Meer falle und dass ich beim Betrachten meines Elends und meines Stolzes ertrinke, damit ich verstehe, wie sehr ich ihn brauche. In dem Augenblick, in dem ich unterzugehen drohe, kommt mir Jesus, über das Wasser schreitend, lächelnd entgegen, um mich zu retten. Ich möchte ihm mit Petrus sagen: „Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder“ (Lk 5,8), doch die Zärtlichkeit seines Herzens und die Sanftheit seiner Worte kommen mir zuvor: „Fürchte dich nicht!“ (Lk 5,10). Oh, an deiner Seite fürchte ich nichts mehr! Ich lehne mich ganz an dich; wie das verlorene Schaf, so höre ich die Schläge deines Herzens. Jesus, ich bin wieder dein, dein für immer. Mit dir bin ich wirklich groß; ohne dich bin ich nur ein schwaches Schilfrohr, aber wenn ich mich an dich anlehne, bin ich eine Säule. Ich will niemals mein Elend vergessen, nicht etwa, um ständig zu zittern, sondern damit ich mich trotz meiner Niedrigkeit und Verwirrung mit immer größerem Vertrauen deinem Herzen nähere, denn mein Elend ist der Thron deiner Barmherzigkeit und deiner Liebe.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

Tagesevangelium – 28.06.2019

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 15,3-7

In jener Zeit erzählte Jesus den Pharisäern und Schriftgelehrten ein Gleichnis und sagte:
Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?
Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern, und wenn er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir; ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war. Ich sage euch: Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben umzukehren.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Gefeiert am 27. Juni

Hl. Cyrill von Alexandrien – Patriarch von Alexandria, Kirchenvater

* 380 in Alexandria in Ägypten
† 27. Juni 444 in Alexandria in Ägypten

Cyrill wurde 412 Bischof von Alexandrien. Er war eine leidenschaftliche und zielbewusste Persönlichkeit und ein bedeutender Theologe. Sein Name ist untrennbar mit dem Konzil von Ephesus (431) verknüpft, auf dem die Irrlehre des Nestorius verurteilt wurde. Nestorius, der Bischof von Konstantinopel, wollte für Maria nur den Titel „Mutter Christi“ (Christotokos), nicht aber den Titel „Mutter Gottes“ (Theotokos) gelten lassen. Dahinter stand eine Irrlehre über die Person Christi: zwar leugnete Nestorius nicht die Gottheit Christi, aber die Einheit zwischen Gottheit und Menschheit wurde nicht klar gesehen. Wie schwierig es war, diese Frage zu klären, sieht man daran, dass auch die Lehre des Cyrill später Anlass zu falschen Deutungen gab. Aber es bleibt sein großes Verdienst, die Irrlehre des Nestorius zurückgewiesen und für Maria den Titel „Mutter Gottes“ verteidigt zu haben. Er starb 444; 1882 wurde er zum Kirchenlehrer erklärt.

Mutter und Jungfrau

„Sei uns gegrüßt, Maria, Gottesgebärerin, ehrwürdiges Kleinod des ganzen Erdkreises, nie erlöschende Lampe, Zepter der Rechtgläubigkeit, unzerstörbarer Tempel, Gefäß des Unfassbaren: Mutter und Jungfrau!“ (Cyrill von Alexandrien)

Hl. Hemma von Gurk – Klostergründerin

* 980 in Zeltschach in Kärnten in Österreich
† 29. Juni 1045 im Kloster Gurk in Österreich

Hemma (Emma), Gräfin von Friesach-Zeltschach, geboren 980, mit dem Grafen Wilhelm von der Sann verheiratet, schien zu Glück und Ehre berufen. Aber durch unglückliche Umstände verlor sie früh ihren Mann und ihre zwei Söhne. Sie nahm ihr hartes Geschick als Fügung Gottes an und benützte ihr Vermögen und den Rest ihres Lebens, um Gutes zu tun. Sie wurde dem Volk von Kärnten eine sorgende Mutter. Auf ihrem Besitz stiftete sie das Doppelkloster Gurk; auch das Kloster Admont verehrt sie als Stifterin. Sie starb 1045 in Gurk. Ihre Verehrung wurde 1938 kirchlich bestätigt.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

27.06.2019 – Donnerstag der 12. Woche im Jahreskreis

Das Leben des hl. Franziskus von Assisi

Ein kluger Mann baut sein Haus auf Fels

Vom Beginn seiner Bekehrung an baute der selige Franziskus mit Hilfe des Herrn wie ein Weiser sich selbst und sein Haus, nämlich den Orden, auf festen Fels, nämlich auf die größte Demut und Armut des Gottessohnes, und nannte ihn „Orden der Minderbrüder“. Auf größte Demut: Daher wollte er am Anfang des Ordens, als die Zahl der Brüder langsam zunahm, dass die Brüder in den Spitälern der Aussätzigen weilten, um ihnen zu dienen. Daher wurde zu jener Zeit, als Vornehme und Niedrige in den Orden kamen, diesen unter anderem angekündigt, dass sie den Aussätzigen dienen und in ihren Häusern weilen müssten. Auf größte Armut, wie es in der Regel heißt: dass die Brüder wie Fremde und Pilger in den Häusern weilen sollen, in denen sie sich länger aufhalten, und nichts unter dem Himmel zu haben verlangen als die heilige Armut, durch welche sie vom Herrn in dieser Welt mit Speise für Leib und Seele genährt werden und in der zukünftigen das himmlische Erbe antreten mögen. Sich selbst gründete er auf größte Armut und Demut, da er, obwohl er in der Kirche Gottes ein hoher Vorgesetzter war, bewusst wählte, ein Verworfener zu sein – nicht nur in der Kirche Gottes, sondern auch unter seinen Brüdern.

Quelle: Dieter Berg, Leonhard Lehmann (Hg.), Franziskus-Quellen, © 2009 Edition Coelde in der Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, S. 1097 Bild: CFM.SCJ Archiv Alexandria

Tagesevangelium – 27.06.2019

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 7,21-29

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt.
Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten, und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht? Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes! Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut. Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört. Als Jesus diese Rede beendet hatte, war die Menge sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Gefeiert am 26. Juni

Hl. Josemaría Escrivá – Priester, Gründer des Opus Dei

* 9. Januar 1902 in Barbastro in Spanien
† 26. Juni 1975 in Rom

Josefmaria Escrivá de Balaguer kommt am 9. Januar 1902 im nordspanischen Barbastro zur Welt. Er ist das zweite von sechs Kindern der Eheleute José Escrivá und María Dolores Albás. Seine Eltern sind darauf bedacht, ihn durch ihr eigenes Beispiel in ein Leben als Christ einzuführen: in die Wertschätzung der Beichte und der häufigen heiligen Kommunion, ein vertrauensvolles Beten, eine herzliche Verehrung zur Gottesmutter und den Geist tätiger Nächstenliebe gegenüber bedürftigen und notleidenden Menschen.

1917/18, erschüttert durch das Beispiel eines Karmelitermönchs, der barfuß durch den Schnee geht, entschließt er sich, Priester zu werden, um sich ganz Gott zur Verfügung zu stellen. Parallel zu seiner Priesterausbildung beginnt er ein Jurastudium. Wegen seiner vorbildlichen Haltung und seiner Beliebtheit bei den Seminaristen wird er mit erst 20 Jahren Präfekt des Priesterseminars. In dieser Zeit betet er unablässig um Klarheit über das, was Gott von ihm will.

Am 28. März 1925 wird Josefmaria in Saragossa zum Priester geweiht; wenig später begibt er sich als Pfarrvikar nach Perdiguera, einer kleinen Landgemeinde. Im April 1927 geht er nach Madrid, um in Jura zu promovieren, was ihn mit vielen unterschiedlichen Menschen zusammenbringt. Aber seine besondere Sorge gilt den Kindern und Bedürftigen in den Madrider Slums, denen er täglich viele Stunden widmet.

Am 2. Oktober 1928 sieht er, so seine eigenen Worte, seine besondere Sendung: das Bemühen um Heiligkeit und die apostolische Sorge um andere verbreiten durch die Heiligung der gewöhnlichen Arbeit inmitten der Welt, ohne den angestammten Platz zu verlassen. Das Opus Dei wird zunächst für Männer gegründet, 1930 auch für Frauen. Die apostolischen Initiativen der Mitglieder des Opus Dei sollen kraft göttlicher Gnade alles Geschaffene auf Gott ausrichten, so dass Christus alles in allem ist.

1933 folgt die Gründung einer Akdemie für Universitätsstudenten, 1934 erscheint sein erstes Buch Geistliche Betrachtungen (heute Der Weg). Der Bürgerkrieg in Spanien unterbricht die Ausbreitung des Opus Dei, aber nach dessen Ende werden Josefmaria und sein Werk in ganz Spanien bekannt und geschätzt. Allerdings bleiben auch Unverständnis und Widestand nicht aus. 1943 gründet Josefmaria die Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz innerhalb des Opus Dei, um diejenigen als Priester inkardinieren zu können, die aus den Reihen der Laien-Mitglieder die Weihe empfangen.

1946 verlegt Escrivá seinen Wohnsitz nach Rom, um die päpstliche Anerkennung des Werkes vorzubereiten, die 1950 endgültig gewährt wird. Rom wird Zentralsitz des Opus Dei. In der Folge entstehen die unterschiedlichsten Initiativen wie berufsbildende Schulen, Landwirtschaftsschulen, Universitäten, Studentenheime, Krankenhäuser, medizinische Versorgungsstationen usw.

Während seiner letzten Lebensjahre unternimmt der Gründer des Opus Dei wiederholt katechetische Reisen durch Europa und nach Südamerika. Er spricht über Gott, die Sakramente, christliche Frömmigkeit, Heiligung der Arbeit, die Liebe zur Kirche und zum Papst. Am 28. März 1975 feiert er sein goldenes Priesterjubiläum. »Nach 50 Jahren bin ich immer noch wie ein stammelndes Kind: ich beginne und beginne immer wieder aufs neue in meinem täglichen inneren Kampf. Und so bis ans Ende meiner Tage: stets aufs neue beginnend.« Am 26. Juni 1975 um die Mittagszeit stirbt der Gründer in seinem Arbeitszimmer an Herzversagen.

1992 wird er seliggesprochen, 2002 erfolgt die Heiligsprechung.

Aus dem Apostolischen Schreiben zur Seligsprechung von Josemaría Escrivá de Balaguer:

»Der Gründer des Opus Dei erinnerte daran, dass die universale Berufung zur Fülle der Gemeinschaft mit Christus zugleich dazu führt, in allem menschlichen Tun Gott begegnen zu können. (…) Als Meister des inneren Lebens erreichte er den Gipfel der Kontemplation durch beständiges Gebet und kontinuierliche Abtötung, durch beharrliche Arbeit und einzigartige Fügsamkeit gegenüber den Eingebungen des Heiligen Geistes und vermochte so der Kirche ›zu dienen, wie sie selbst möchte, dass man ihr dient‹.«

Hl. Rudolf – Bischof von Gubbio

* 1032 in Umbrien in Italien
† 26. Juni 1064 in Gubbio in Italien

Rudolf stiftete zusammen mit seiner Mutter und zwei seiner Brüder die Burg Camporeggiano zur Gründung des Klosters San Bartolomeo und trat selbst ins Kloster Fonte Avellana ein. Aufgrund seiner Gebetsübungen und seines Bußeifers wurde er schon mit 30 Jahren zum Bischof von Gubbio ernannt. Enge Beziehungen hatte er zu Petrus Damiani, der auch seine Lebensgeschichte verfasste.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria