Archiv für den Monat: September 2019

Aus Psalm 19

Hier zum Nachhören

Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes,
vom Werk seiner Hände kündet das Firmament.
Ein Tag sagt es dem anderen,
eine Nacht tut es der anderen kund,

ohne Worte und ohne Reden,
unhörbar bleibt ihre Stimme.
Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus,
ihre Kunde bis zu den Enden der Erde.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

21.09.2019

Hl. Beda Venerabilis (um 673-735) Mönch und Kirchenlehrer

„Folge mir nach!“

„Jesus sah einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach!“ Er sah ihn nicht so sehr mit seinen leiblichen Augen als vielmehr mit dem inneren Blick seines Erbarmens … . Er sah den Zöllner, und da er ihn mit einem mitleidvollen Blick sah, mit einem auserwählenden Blick, „sagte er zu ihm: Folge mir nach!“, das heißt: Ahme mich nach. Indem er ihn aufforderte, ihm zu folgen, lud er ihn weniger dazu ein, hinter ihm herzugehen, als vielmehr zu leben wie er; denn „wer sagt, dass er in Christus bleibt, muss auch leben, wie er gelebt hat“ (vgl. 1 Joh 2,6) […] Matthäus „stand auf und folgte ihm“. Es ist nicht erstaunlich, dass der Zöllner beim ersten Aufruf des Herrn, der so voller Autorität war, seine Jagd nach irdischem Gewinn aufgab und, indem er auf die Güter dieser Welt verzichtete, den erwählte, den er ohne jeglichen Reichtum sah. Denn der Herr, der ihn von außen rief durch sein Wort, berührte ihn im Innersten seiner Seele, indem er dort das Licht der Gnade erstrahlen ließ. Dieses Licht ließ Matthäus verstehen, dass jener, der ihn aufrief, die materiellen Güter auf Erden zu verlassen, ihm einen unvergänglichen Schatz im Himmel geben konnte (vgl. Mt 6,20) „Als Jesus im Haus des Zöllners beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern“: Die Umkehr eines einzigen Zöllners hat den Weg der Buße und Vergebung für viele Zöllner und Sünder geöffnet … . Was für ein schönes Vorzeichen! Im Augenblick seiner Bekehrung führt einer, der später Apostel und Lehrer unter den Heiden sein sollte, eine ganze Schar von Sündern mit sich auf den Weg des Heils.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

Tagesevangelium – 21.09.2019

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 9,9-13

Hier zum Nachhören

In jener Zeit sah Jesus einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

„Kirche am Rand einer neuen Katastrophe“

Pater Davide Pagliarini, der Generalobere der Piusbruderschaft, ruft dazu auf, nicht nur Symptome, sondern die Ursachen der Kirchenkrise anzusprechen und zu beheben, doch Papst Franziskus steuere die Kirche auf „eine neue Katastrophe“ zu.

INTERVIEW DES GENERALOBEREN DER PIUSBRUDERSCHAFT, P. DAVIDE PAGLIARINI

(Bern) Zwei Wochen vor Beginn der umstrittenen Amazonassynode kritisierte der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) die Entwicklung. Die Kirche stehe „auf dem Kopf“, sagte P. Davide Pagliarini, der seit 2018 die Bruderschaft leitet. „Der Eindruck, den viele Katholiken derzeit haben, ist der einer Kirche am Rand einer neuen Katastrophe“, so der Generalobere in einem am Dienstag in deutscher Fassung veröffentlichten Interview.

Zum besseren Verständnis der jüngsten Entwicklungen unternimmt Pagliarini zunächst einen Schritt in die Vergangenheit: Das Zweite Vatikanische Konzil sei rückblickend nur möglich gewesen, „weil es das Ergebnis einer Dekadenz war, die die Kirche in den Jahren vor dessen Eröffnung erfasste: Ein Damm brach ein unter dem Druck einer Kraft, die seit einiger Zeit am Werk war.“

Das sei es, was die großen Revolutionen erfolgreich mache, denn der Gesetzgeber billige und sanktioniere lediglich eine Situation, „die zumindest teilweise bereits eine Tatsache ist“.

„Unter diesem Pontifikat war Amoris laetitia die Ratifizierung einer Praxis, die leider bereits in der Kirche besteht, insbesondere was die Möglichkeit des Kommunionempfangs betrifft für Personen, die im Zustand der öffentlichen Sünde leben. Heute scheint die Situation reif zu sein für weitere überaus tiefgreifende Reformen.“

Amoris laetitia sei in der Kirchengeschichte, was Hiroshima oder Nagasaki für die Geschichte Japans sei:

„Menschlich gesprochen sind die Schäden irreparabel“.

Dieser „zweifellos revolutionärste und gleichzeitig umstrittenste Akt von Papst Franziskus“ habe vielen Geistlichen und Gläubigen ermöglicht, „das Vorliegen gravierender Irrtümer zu erkennen“. Pagliarini warnt zugleich aber davor, Amoris laetitia als „das Werk einer exzentrischen und in ihren Worten provozierende Persönlichkeit zu vereinfachen“.

Amoris laetitia sei ein Ergebnis, das früher oder später aufgrund der vom Konzil „vorgegeben Voraussetzungen“ eintreten habe müssen. Der Generalobere der Piusbruderschaft verweist dazu auf Kardinal Walter Kasper, der zugegeben habe, daß der „neuen Ekklesiologie“ des Konzils, auch „ein neues Verständnis der christlichen Familie entspricht“.

Die „ekklesiologische Neuheit“ des Konzils sei das „äußerst elastische“ Verständnis der Zugehörigkeit zur Kirche als „variable Geometrie“. Das sei „der Ursprung des ökumenischen Chaos“.

Theologische Neuerungen seien zudem nie „abstrakt“. Alle dogmatischen Irrtümer, die die Kirche betreffen, „haben Auswirkungen auf das konkrete Leben der Gläubigen“.

„Einer ökumenischen, flexiblen und panchristlichen Kirche entspricht eine Auffassung von der Familie, in der die Verpflichtungen der Ehe nicht mehr denselben Wert haben, in der die Bande zwischen den Eheleuten, zwischen einem Mann und einer Frau, nicht mehr auf die gleiche Weise wahrgenommen oder definiert werden: Auch sie werden flexibel.“

So wie es für die „panchristliche“ Kirche gute Elemente außerhalb der katholischen Einheit gebe, so gäbe es für sie gute Elemente auch außerhalb der sakramentalen Ehe, „in einer Zivilehe und auch in jeder anderen beliebigen Verbindung“.

„So wie es keinen Unterschied mehr gibt zwischen einer ‚wahren‘ Kirche und ‚falschen‘ Kirchen“, gebe es auch keinen Unterschied mehr zwischen den unterschiedlichen Formen von Verbindungen.

Nichts sei mehr „schlecht an sich“, sondern nur mehr „weniger gut“.

„Bisher haben wir über gute oder schlechte Handlungen, über ein Leben im Gnadenstand oder in der Todsünde gesprochen. Jetzt gibt es nur noch gute oder weniger gute Handlungen; Lebensformen, die das christliche Ideal ganz erfüllen, und andere, die ihm nur teilweise entsprechen… In einem Wort, einer ökumenischen Kirche entspricht eine ökumenische Familie, d.h. eine Familie, die je nach Bedürfnissen und Empfindlichkeiten neu zusammengesetzt wird oder zusammensetzbar ist.“

Amoris laetitia sei „das unvermeidliche Ergebnis der neuen Ekklesiologie, die von Lumen gentium gelehrt wird.“

„Und tatsächlich gleicht die christliche Ehe mit Amoris lætitia mehr und mehr der Ehe, wie die Moderne sie auffasst und profaniert.“

Daraus ergebe sich, so Pagliarini, daß „die objektiv verwirrende Lehre von Papst Franziskus kein seltsamer Auswuchs, son­dern die logische Konsequenz aus den im Konzil festgelegten Grundsätzen (ist)“.

Die neue Ekklesiologie ersetzte das Verständnis „des geheimnisvollen Leibes Christi“ mit dem Begriff „des Volkes Gottes“. Erst 1985 sei es zu einer „Neuorientierung“ gekommen, weil die Befreiungstheologie den Begriff „Volk Gottes“ in die Nähe des Marxismus gerückt hatte. Er wurde nun durch „die Ekklesiologie der Communio“ ausgetauscht, „die eine äußerst elastische Zugehörigkeit zur Kirche ermöglicht; mit ihr sind alle Christen in derselben Kirche Christi vereint, aber mehr oder weniger, was bewirkt, dass der ökumenische Dialog, wie bei der Versammlung von Assisi 1986, zu einem Babel geworden ist, vergleichbar mit dem Polyeder, das Papst Franziskus so lieb ist.“

Die jüngsten Fehlentwicklungen gehen, laut dem Generaloberen der Piusbruderschaft, „alle direkt oder Indirekt auf einen falschen Kirchenbegriff zurück“. Die Reformen und Reformpläne von Papst Franziskus „setzen immer eine zuhörende, eine synodale Kirche voraus, die auf die Kultur der Völker, ihre Erwartungen und Forderungen, insbesondere auf die menschlichen und natürlichen Bedingungen eingeht, die für unsere Zeit typisch sind und sich ständig ändern“. Der Glaube, die Liturgie und die Leitung der Kirche müßten sich „an all dies anpassen und das Ergebnis davon sein“, also sich auch ständig ändern.

Die „synodale Kirche, die immer eine hörende sein muss, ist die neueste Entwicklung der vom Zweiten Vatikanischen Konzil geförderten kollegialen Kirche“. Das Instrumentum laboris der Amazonassynode liefere das jüngste Beispiel. Es übernehme sogar „Traditionen der Geisterverehrung und die traditionelle amazonische Medizin“. Die vorchristlichen Traditionen der Völker werden sogar zu einem „theologischen Ort“, zu einer „besonderen Quelle der Offenbarung Gottes“ erklärt.

Pater Pagliarini folgert daraus:

„Es scheint, dass die gegenwärtige Hierarchie, anstatt das Heidentum zu bekämpfen, es übernehmen und sich seine Werte aneignen will. Und die Macher der bevorstehenden Synode verweisen auf diese ‚Zeichen der Zeit‘, die Johannes XXIII. teuer waren und die wie Zeichen des Heiligen Geistes erforscht werden müssen.“

Das Projekt zur Reform der Römischen Kurie „befürwortet eine Kirche, die viel mehr einem menschlichen Unternehmen gleicht als einer göttlichen, hierarchischen Gesellschaft, die Verwahrerin der übernatürlichen Offenbarung ist, ausgestattet mit dem unfehlbaren Charisma, der Menschheit die ewige Wahrheit bis zum Ende der Zeiten zu bewahren und zu lehren“.

Das verwundere nicht, so der Generalobere der Piusbruderschaft, da im Reformentwurf ausdrücklich von einer „Aktualisierung (aggiornamento) der Kurie auf der Grundlage der Ekklesiologie des Zweiten Vatikanum“ die Rede ist. Die Römische Kurie wird wörtlich als „eine Art Plattform und Forum für die Kommunikation“ bezeichnet.

„Plattform, Forum, Synodalität, Dezentralisierung…, all dies bestätigt nur die ekklesiologische Wurzel aller modernen Irrtümer. In diesem formlosen Magma gibt es keine höhere Autorität mehr. Es ist die Auflösung der Kirche, wie unser Herr sie eingesetzt hat. Mit der Gründung seiner Kirche hat Christus kein Kommunikationsforum und keine Plattform für den Austausch eröffnet; er hat Petrus und seine Apostel mit der Aufgabe betraut, seine Herde zu weiden, sowie Säulen der Wahrheit und Heiligkeit zu sein, um die Seelen in den Himmel zu führen.“

Auf die Frage, wie sich dieser „ekklesiologische Irrtum“ charakterisieren lasse, verweist Pagliarini auf Erzbischof Lefebvre (1905–1991), den Gründer der Piusbruderschaft.

„Er sagte, dass die Struktur der neuen Messe einer demokratischen Kirche entspricht, die nicht mehr hierarchisch und monarchisch ist. Die synodale Kirche, von der Franziskus träumt, ist wirklich demokratisch. Er selbst hat das Bild gegeben, das er von ihr hat: das einer umgekehrten Pyramide. Könnte man noch deutlicher ausdrücken, was er mit Synodalität meint? Es ist eine Kirche, die auf dem Kopf steht.“

Kritische Stimmen, die gegen diese Reformen erhoben wurden, seien Ausdruck für „ein zunehmendes Bewusstsein bei vielen Gläubigen und einigen Prälaten darüber, dass sich die Kirche einer neuen Katastrophe nähert.“

„Diese Reaktionen haben den Nutzen und das Verdienst zu zeigen, dass die Stimme, die diese Irrtümer vertritt, weder die Stimme Christi noch die des Lehramtes der Kirche sein kann. Das ist äußerst wichtig und trotz des tragischen Zusammenhangs ermutigend. Die Bruderschaft hat die Pflicht, auf diese Reaktionen sehr aufmerksam zu sein.“

Bisher sei es so, daß diese Reaktionen „systematisch an einer ‚Gummiwand‘ abprallen“. Man müsse den Mut aufbringen, danach zu fragen, warum dem so ist.

Als Beispiel nennt Pagliarini die Dubia zu Amoris laetitia, die von vier Kardinälen vorgebracht wurden.

„Diese Reaktion hatte bei vielen Aufmerksamkeit erregt und wurde als Beginn einer Reaktion gefeiert, die zu dauerhaften Ergebnissen führen würde. Tatsächlich aber hat das Schweigen des Vatikans diese Kritik unbeantwortet gelassen. In der Zwischenzeit sind zwei dieser Kardinäle gestorben, und Papst Franziskus ist zu den anderen Reformprojekten übergegangen, die wir gerade erwähnt haben, – was bedeutet, dass sich die Aufmerksamkeit auf neue Themen verlagert und der Kampf um Amoris lætitia zwangsläufig im Hintergrund bleibt, vergessen wird; und der Inhalt dieses apostolischen Schreibens scheint de facto akzeptiert.“

Um „dieses Schweigen des Papstes zu verstehen“, dürfe nicht vergessen werden, „dass die aus dem Konzil hervorgegangene Kirche pluralistisch ist.“

„Es ist eine Kirche, die nicht mehr auf einer ewigen und offenbarten Wahrheit basiert, die von oben durch die Autorität gelehrt wird. Wir haben eine Kirche vor uns, die zuhört und deshalb zwangsläufig auf Stimmen hört, die sich voneinander unterscheiden können. Um einen Vergleich zu ziehen: Es gibt in einem demokratischen System immer einen Platz für die Opposition, wenigstens dem Anschein nach. Sie ist Teil des Systems, weil sie zeigt, dass wir diskutieren, eine andere Meinung haben können, dass es Platz gibt für alle. Dies kann selbstverständlich den demokratischen Dialog fördern, aber nicht die Wiederherstellung einer absoluten und universellen Wahrheit und eines ewigen moralischen Gesetzes. Auf diese Weise kann der Irrtum frei gelehrt werden neben einer echten, aber strukturell wirkungslosen Opposition, die unfähig ist, die Wahrheiten an ihre Stelle zu setzen. Wir müssen also aus dem pluralistischen System selbst austreten, und dieses System hat eine Ursache, das Zweite Vatikanische Konzil.“

Was sollten die Prälaten und die Gläubigen daher tun?

„Zunächst einmal sollten sie die Klarheit und den Mut aufbringen, anzuerkennen, dass es eine Kontinuität gibt zwischen den Lehren des Konzils, der Päpste der nachkonziliaren Ära und dem gegenwärtigen Pontifikat. Das Lehramt des ‚heiligen‘ Johannes Paul II. etwa gegen die Neuerungen von Papst Franziskus anzuführen, ist ein sehr schlechtes Mittel, das von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist.“

Pagliarini betont, damit „weit davon entfernt“ zu sein, die gesetzten Bemühungen zu verachten, doch es sei „eine Frage der Nächstenliebe, aufzuzeigen, wo die Wurzel der Probleme liegt“.

Eine Kritik an den Plänen von Papst Franziskus, „die sich nur auf die Symptome konzentriert, ohne auf ihre Ursache zurückzugehen“, stelle „eine höchst schädliche und verwirrende Unlogik dar“.

Die Piusbruderschaft sei „keine berufmäßige ‚Nörglerin‘, wie ihr von mancher Seite vorgeworfen werde.

„Sie hat die Freiheit im Ton, die es ihr erlaubt, offen zu sprechen, ohne Angst zu haben, Vorteile zu verlieren, die sie nicht hat. Diese Freiheit ist unter den gegeben Umständen unerlässlich.“

Die Bruderschaft habe aber vor allem „die Liebe zur Kirche und zu den Seelen“. Die aktuelle Krise sei nicht nur lehrmäßig, sondern längst in den Alltag übergegangen:

„Die Seminare schließen, die Kirchen leeren sich, die sakramentale Praxis zerfällt in schwindelerregender Weise. Wir können nicht nur Zuschauer sein, die die Arme verschränken.“

Die Piusbruderschaft strebe durch ihre „tägliche apostolische Arbeit“ an, „das weiterzugeben, was wir empfangen haben (1 Kor 15,3)“ im Bewußtsein, „dass die Tradition Recht hat“. Die Tradition habe „die Pflicht, den Seelen zu Hilfe zu kommen mit den Mitteln, die ihr die heilige Vorsehung zur Verfügung stellt. Wir werden nicht vom Stolz getrieben, sondern von der Nächstenliebe gedrängt.“

„Dies aber ist untrennbar verbunden mit der Verurteilung der Übel, unter denen die Kirche leidet, um so die von schlechten Hirten verlassene und zerstreute Herde zu schützen.“

Die Prälaten und die Gläubigen „müssen den Mut haben zu erkennen, dass selbst eine gute lehrmäßige Stellungnahme nicht ausreichen kann, wenn sie nicht von einem seelsorglichen, geistlichen und liturgischen Leben begleitet wird, das den zu verteidigenden Grundsätzen entspricht, denn das Konzil hat eine neue Art der Konzeption des christlichen Lebens eingeführt, das mit einer neuen Lehre im Einklang steht.“

Wenn die Lehre mit all ihren Rechten bekräftigt wird, muss man übergehen zu einem wirklich katholischen Leben in Übereinstimmung mit dem, was man bekennt. Andernfalls wird diese oder jene Erklärung nur ein Medienereignis bleiben, das auf einige Monate, ja sogar auf einige Wochen begrenzt ist… Konkret heißt das, sie müssen zur tridentinischen Messe übergehen und zu allem, was das bedeutet; sie müssen zur katholischen Messe übergehen und alle Konsequenzen daraus ziehen; sie müssen zur nicht-ökumenischen Messe, zur Messe aller Zeiten übergehen und diese Messe das Leben der Gläubigen, der Gemeinschaften, der Seminare erneuern und vor allem die Priester umgestalten lassen. Es geht nicht darum, die tridentinische Messe wiederherzustellen, weil sie die beste theoretische Option ist; es geht darum, sie wiederherzustellen, sie zu leben und sie bis zum Martyrium zu verteidigen, weil allein das Kreuz unseres Herrn die Kirche aus der katastrophalen Lage herausführen kann, in der sie sich befindet.“

Quelle: katholisches Bild: zentralplus

Gefeiert am 20. September

Hl. Andreas Kim Taegon und Hl. Paulus Chong Hasang

Hl. Andreas Kim Taegon
Priester, Märtyrer
* 1821 in Taegõn in Korea
† 16. September 1846 in Seoul in Südkorea

Hl. Paulus Chong Hasang
Laienprediger, Märtyrer
* 1795 Majae in Korea
† 22. September 1839 in Seoul in Korea

Der katholische Glaube kam Anfang des 17. Jh. durch christliche Laien nach Korea. Während 200 Jahren wurden die Gemeinden ohne Hirten nur von Laien betreut. In drei grausamen Verfolgungen (1839, 1846 und 1866) erlitten 103 christliche Koreaner das Martyrium, unter ihnen der erste koreanische Priester Andreas Kim Taegon.

 

Hl. José Maria de Yermo y Parres – Priester und Ordensgründer

* 10. November 1851 in Jalmolonga in Mexiko
† 20. September 1904 in León in Mexiko

José Maria de Yermo y Parres wurde am 10. November  1851 in Jalmolonga in der Diözese Toluca  in Mexiko geboren. Im Jahre 1867 trat er in die Kongregation vom hl. Vinzenz (Vinzentiner) ein. Sein schlechter Gesundheitszustand war die Ursache, dass er nach erfolgreichem Studienabschluss in die Heimat zurückkehrte. Dort verließ er die Missionskongregation, empfing die Priesterweihe und wurde in die Diözese León inkardiniert. Bald genoss er hohes Ansehen als Mann des Gebetes und übernahm wichtige Aufgaben an der Kurie von Leòn.

Am 13. Dezember 1885 gründete er die Kongregation der „Dienerinnen des Heiligen Herzens Jesu und der Armen“. Bereits drei Jahre später eröffnete er das zweite Haus in Puebla de Los Angeles und errichtete 1893 in derselben Stadt das Institut von der christlichen Nächstenliebe. Getroffen von einer schweren Krankheit bereitete er sich mit Gelassenheit auf den Tod vor, so dass er die letzten Leiden mit bewundernswerter innerer Stärke ertrug. Er starb am 20. September 1904. Johannes Paul II. sprach den Mexikaner am 6. Mai 1990 selig und am 21. Mai 2000 heilig.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

20.09.2019

Hl. Johannes Paul II. (1920-2005) Papst

„Die Zwölf begleiteten ihn, außerdem einige Frauen“

„Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht“ (Joh 4,10), sagt Jesus zu der Samariterin in einem jener wunderbaren Gespräche, die beweisen, wieviel Achtung er der Würde jeder Frau und ihrer Berufung, die ihr die Teilnahme an seiner messianischen Sendung erlaubt, entgegenbringt […] Im Marianischen Jahr möchte die Kirche der Heiligsten Dreifaltigkeit für das „Geheimnis der Frau“ und für jede Frau Dank sagen – für das, was das ewige Maß ihrer weiblichen Würde ausmacht, für „Gottes große Taten“, die im Verlauf der Generationen von Menschen in ihr und durch sie geschehen sind. Hat sich schließlich nicht in ihr und durch sie ereignet, was zum Großartigsten in der Geschichte des Menschen auf Erden gehört – die Menschwerdung Gottes selbst? Die Kirche sagt also Dank für alle Frauen und für jede einzelne: für die Mütter, die Schwestern, die Ehefrauen; für die Frauen, die sich in der Jungfräulichkeit Gott geweiht haben; für die Frauen, die sich den unzähligen Menschen widmen, die die selbstlose Liebe eines anderen Menschen erwarten; für die Frauen, die in ihrer Familie, dem grundlegenden Zeichen menschlicher Gemeinschaft, über das menschliche Dasein wachen; für die Frauen, die berufstätig sind und oft schwere soziale Verantwortung zu tragen haben […] Die Kirche sagt Dank für alle Äußerungen des weiblichen „Geistes“, die sich im Laufe der Geschichte bei allen Völkern und Nationen gezeigt haben; sie sagt Dank für alle Gnadengaben, mit denen der Heilige Geist die Frauen in der Geschichte des Gottesvolkes beschenkt […] Gleichzeitig bittet die Kirche darum, dass diese unschätzbaren „Offenbarungen des Geistes“, (vgl. 1 Kor 12,4ff.) […] sorgfältig anerkannt und gewertet werden, damit sie gerade in unserer Zeit der Kirche und der ganzen Menschheit „zum gemeinsamen Nutzen“ gereichen.

Quelle: Apostolisches Schreiben „Mulieris Dignitatem“ © Libreria Editrice Vaticana

Aus Psalm 49

Hier zum Nachhören

Warum soll ich mich in bösen Tagen fürchten,
wenn mich der Frevel tückischer Feinde umgibt?
Sie verlassen sich ganz auf ihren Besitz
und rühmen sich ihres großen Reichtums.

Loskaufen kann doch keiner den anderen
noch an Gott für ihn ein Sühnegeld zahlen
– für das Leben ist jeder Kaufpreis zu hoch;
für immer muss man davon abstehen -.

Lass dich nicht beirren, wenn einer reich wird
und die Pracht seines Hauses sich mehrt;
denn im Tod nimmt er das alles nicht mit,
seine Pracht steigt nicht mit ihm hinab.

Preist er sich im Leben auch glücklich
und sagt zu sich: „Man lobt dich, weil du dir‘s wohl sein lässt,
so muss er doch zur Schar seiner Väter hinab,
die das Licht nie mehr erblicken.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

Tagesevangelium – 20.09.2019

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 8,1-3

Hier zum Nachhören

In jener Zeit wanderte Jesus von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und verkündete das Evangelium vom Reich Gottes. Die Zwölf begleiteten ihn, außerdem einige Frauen, die er von bösen Geistern und von Krankheiten geheilt hatte: Maria Magdalene, aus der sieben Dämonen ausgefahren waren, Johanna, die Frau des Chuzas, eines Beamten des Herodes, Susanna und viele andere. Sie alle unterstützten Jesus und die Jünger mit dem, was sie besaßen.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Luxushotels, Limousinen, Privatjets

Michael Bransfield gehörte zum engsten Kreis von Ex-Kardinal McCarrick

DAS LUXUSLEBEN EINES BISCHOFS, DER DES SEXUELLEN MISSBRAUCHS BESCHULDIGT WIRD.

(New York) Luxushotels, Limousinen, Privatjets – so sehe das Leben eines Bischofs aus, der im Zusammenhang mit dem sexuellen Mißbrauchsskandal sein Amt aufgeben mußte und vom Priestertum suspendiert wurde. Dies berichtete am 13. September die Washington Post.

Gemeint ist Msgr. Michael Joseph Bransfield, der ehemalige Bischof von Wheeling-Charleston in den USA. Bischof Bransfield stand schon länger im Zwielicht, in seinem Bistum eine homophile Günstlingswirtschaft errichtet zu haben. Offenbar wurden dadurch auch sexuelle Straftäter im Klerus gedeckt, während der Bischof Homosexualität ausgelebt und sich ein Luxusleben gegönnt habe. Kein Zufall: Bransfield gehörte zum engsten Kreis von Ex-Kardinal Theodore McCarrick.

Papst Franziskus emeritierte Bransfield am 13. September 2018, als dieser die kanonisch vorgesehene Altersgrenze von 75 Jahren erreicht hatte. Dem zugleich ernannten Apostolischen Administrator wurde der Auftrag erteilt, wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten und sexueller Belästigung sowie sexuellem Mißbrauch von Seminaristen und jungen Priestern durch Bransfield zu ermitteln.

Im Juli 2019 wurde Bransfield aufgrund der Ermittlungsergebnisse von der Ausübung seines Episkopats und seines Priestertums suspendiert.

Es wird vermutet, daß Bransfield sich durch finanzielle Überweisungen gezielt bei kirchlichen Persönlichkeiten einzuschmeicheln versuchte, um als „Sympathieträger“ die Wahrscheinlichkeit von Ermittlungen gegen ihn geringzuhalten. Genau so war auch Ex-Kardinal McCarrick vorgegangen, der über eine von ihm initiierte Papststiftung sich sogar in Rom Liebkind zu machen wußte. Kein Zufall: McCarrick hatte Bransfield in seine Papststiftung geholt und zu seinem Nachfolger als Stiftungsvorsitzenden gemacht. McCarrick war 2005 Mitkonsekrator bei Bransfields Bischofsweihe. 25 Jahre war Bransfield zudem am katholischen Nationalheiligtum der USA in Washington tätig, mit dem auch McCarrick eng verbunden war, und das im Verdacht steht, viele Jahre von McCarricks Homo-Seilschaft als zentraler Stützpunkt mißbraucht worden zu sein.

Die Washington Post enthüllte vergangene Woche neue Details zum „Luxusleben“ von Bransfield. Die Bandbreite reicht von Aufenthalten in Luxushotels über die Nutzung von Luxuslimousinen und Privatjets. Finanziert sei der luxuriöse Lebenswandel durch finanzielle Unregelmäßigkeiten worden. Der Bischof habe sich an den Diözesanfinanzen vergriffen und bei verschiedenen Gelegenheiten, die Gläubigen unverhältnismäßig zur Kasse gebeten. Die Ermittlungen seines Nachfolgers ergeben, daß von Bransfield „Millionen Dollars seiner Diözese“ für Reisen in den USA und ins Ausland ausgegeben wurden.

Laut Washington Post unternahm Bransfield während seiner 13 Jahre als Diözesanbischof von Wheeling-Charleston „150 Reisen mit dem Privatjet und 200 mit Limousinen“. Er habe sich „in Washington, Rom, Paris, London und der Karibik“ in Luxushotels einquartiert.

„2018 verbrachte er um 9.336 Dollar eine Woche im Penthouse eines Hotels in Palm Beach, Florida.“

Gegenüber der Presse erklärte Bransfield, der „Urlaub“ sei eine verdiente Erholung von seinen bischöflichen Verpflichtungen gewesen, und machte seinen Mitarbeiter verantwortlich, ihm dieses Quartier gebucht zu haben.

12.386 Dollar gab Bransfield laut Washington Post beispielsweise für einen Privatjet aus, der ihn an die Ostküste nach New Jersey flog, um sich „mit dem Botschafter von Papst Franziskus zu treffen“.

Der Großteil seiner Luxusreisen, so die Tageszeitung, erfolgte in seiner Funktion als Vorsitzender der Papststiftung. In diesem Amt war Bransfield Ex-Kardinal McCarrick nachgefolgt, auf dessen Initiative die Stiftung gegründet worden war.

Am 22. August 2019 erfolgte die Amtseinführung von Msgr. Mark Edward Brennan, dem vormaligen Weihbischof von Baltimore, als neuer Bischof von Wheeling-Charleston. Bischof Brennan drohte seinem Vorgänger, sollte er nicht an der Aufklärung der Vorwürfe mitarbeiten und den Verbleib von versickertem Geld aufklären, werde er ihn auf Schadenersatz klagen.

Quelle: katholisches Bild: Screenshot

Gefeiert am 19. September

Hl. Januarius – Bischof von Neapel und Märtyrer

* in Neapel in Italien
† um 300 in Pozzuoli bei Neapel in Italien

Januarius (Gennaro) war Bischof von Neapel als die Verfolgung des Kaisers Diokletian ausbrach. Er soll mit mehreren anderen um 300 in Puteoli (Pozzuoli) enthauptet worden sein: Seine Reliquien befinden sich seit 1497 in Neapel. Über das berühmte „Blutwunder“ des Januarius gibt es Nachrichten seit dem Jahr 1389. Es kann heute noch beobachtet werden und besteht darin, dass das Blut des Heiligen wieder flüssig wird, wenn das Gefäß mit dem trockenen Blut in die Nähe des Kopfes gebracht wird.

Das Blutwunder ist von der Kirche nicht offiziell als Wunder anerkannt.

 

Hl. Alfonso (Alonso) von Orozco – Priester, Mönch und Mystiker

* 17. Oktober 1500 in Oropesa bei Toledo in Spanien
† 19. September 1591

Alonso studierte an der Universität von Salamanca, lernte dort die Augustiner kennen und trat 1522 in den Orden ein. Er wurde Priester und arbeitet 33 Jahre lang als Lehrer, Prediger und Beichtvater. Sein Leben zeichnete sich durch Brüderlichkeit und Geduld gegen die Mitbrüder aus. Alonso war einer der bedeutendsten unter den spanischen Mystikern des 16. Jahrhunderts, seine Schriften waren weit verbreitet.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria