Archiv für den Monat: Februar 2020

21.02.2020

Hl. Gertrud von Helfta (1256-1301) Benediktinerin

Wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es finden

O du geliebtester Tod, du bist mein glücklichstes Los. Ja, bei dir, bei dir kann meine Seele ein Nest für sich finden, o Tod. O Tod, der du die Früchte für ein ewiges Leben zur Welt bringst, ach wenn doch deine Lebensflüsse mich ganz umhüllten. O Tod, du ewiges Leben, ach lass mich doch immerfort hoffnungsfroh sein unter deinen Flügeln. O du heilbringender Tod, ach wenn doch meine Seele verweilen könnte bei deinen Gütern. O ganz kostbarer Tod, meine liebste Erwerbung bist du. Ja, so nimm doch mein ganzes Leben auf, in dich hinein, und versenke in dir meinen Tod. O Tod, voller Leben, ja unter deinen Flügeln lass mich dahinschmelzen. O Tod, du Lebenstropfen, ja, in alle Ewigkeit glühe in mir der Funken deiner überaus süßen Lebenskraft. O du herzinnigster Tod, du geistige Zuversicht meines Herzens. O Tod, du geliebtester, in dir sind für mich alle Güter aufbewahrt. Ja, so umgebe mich deine gütige Sorge, damit ich im Sterben lieblich in deinem Schatten ruhen kann. O Tod, du barmherzigster, du bist mein allerglücklichstes Leben. Du bist mein bestes Teil (Lk 10,42). Du bist der, der mich freikauft, versehen mit den reichsten Mitteln. Du bist mein alles überstrahlendes Erbteil. Ja, so hülle mich doch ganz in dir ein, verbirg in dir mein ganzes Leben, birg in dir meinen Tod. O herzinnigster Tod, bewahre du mich auf für dich in alle Ewigkeit in deiner väterlichen barmherzigen Liebe als ewigwährende Erwerbung und Besitz.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

Tagesevangelium – 21.02.2020

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus – Mk 8,34-38.9,1

Hier zum Nachhören

In jener Zeit rief Jesus die Volksmenge und seine Jünger zu sich und sagte: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis könnte ein Mensch sein Leben zurückkaufen? Denn wer sich vor dieser treulosen und sündigen Generation meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er mit den heiligen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommt. Und er sagte zu ihnen: Amen, ich sage euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie gesehen haben, dass das Reich Gottes in seiner ganzen Macht gekommen ist.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

20.02.2020

Hl. Cyrill von Jerusalem (313-350) Bischof von Jerusalem und Kirchenlehrer

„Petrus nahm Jesus beiseite und machte ihm Vorwürfe“ (Mk 8,32)

Wir sollten uns nicht des Kreuzes unseres Retters schämen, sondern uns vielmehr seiner rühmen. „Das Wort vom Kreuz ist für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber Gottes Kraft und Gottes Weisheit“ (1 Kor 1,18–24). Denn nicht ein bloßer Mensch war es, der da starb, sondern der Sohn Gottes, Gott, der Mensch geworden war. Das Lamm zur Zeit des Mose hielt den Engel der Vernichtung fern (Ex 12,23); hat uns das „Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt“ (Joh 1,29), nicht weitaus mehr befreit von unseren Sünden? Nicht durch Zwang ist er aus diesem Leben geschieden, nicht durch Gewalt wurde er geopfert, sondern aus eigenem Willen. Hört, was er sagt: „Ich habe Macht, mein Leben hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen“ (Joh 10,18). Er trat aus freiem Entschluss in seine Passion ein, froh über seine Ausbeute, lächelnd in seinem Triumph, glücklich, die Menschen zu retten. Er schämte sich des Kreuzes nicht, denn er erlöste dadurch die ganze Erde. Es war kein armer Mensch, der da litt, sondern der menschgewordene Gott, der kämpfte, um den Preis der Geduld zu erringen. Freue dich des Kreuzes nicht nur in Zeiten des Friedens; bewahre denselben Glauben in Zeiten der Verfolgung. Sei nicht nur in Friedenszeiten der Freund Jesu, um in Kriegszeiten zu seinem Feind zu werden. Du empfängst jetzt die Vergebung deiner Sünden und die geistlichen Gaben, mit denen dein König dich überhäuft. Wenn dann der Krieg ausbricht, kämpfe tapfer für deinen König. Jesus wurde für dich gekreuzigt, er, der ohne Sünde war. Nicht du bist es, der ihm diese Gnade gegeben hat, denn du hast sie zuerst empfangen. Du aber danke dem, der deine Schuld bezahlt hat, indem er für dich auf Golgotha gekreuzigt wurde.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

Tagesevangelium – 20.02.2020

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus – Mk 8,27-33

In jener Zeit ging Jesus mit seinen Jüngern in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Unterwegs fragte er die Jünger: Für wen halten mich die Menschen? Sie sagten zu ihm: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für sonst einen von den Propheten. Da fragte er sie: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete ihm: Du bist der Messias! Doch er verbot ihnen, mit jemand über ihn zu sprechen. Dann begann er, sie darüber zu belehren, der Menschensohn müsse vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er werde getötet, aber nach drei Tagen werde er auferstehen. Und er redete ganz offen darüber. Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe. Jesus wandte sich um, sah seine Jünger an und wies Petrus mit den Worten zurecht: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

19.02.2020

Hl. Hieronymus (347-420) Priester, Bibelübersetzer und Kirchenlehrer

„Jesus bestrich seine Augen mit Speichel, legte ihm die Hände auf und fragte ihn, ob er etwas sehe“ (Mk 8,23). Nur um den Preis eines großen Zeitaufwands und einer langen Lehrzeit kann man zur vollkommenen Erkenntnis gelangen. Zuerst verschwinden die Verschmutzungen, dann die Blindheit, und so kommt das Licht. Der Speichel des Herrn ist eine vollkommene Lehre: Um auf vollkommene Weise zu lehren, kommt er aus dem Mund des Herrn. Der Speichel des Herrn, der sozusagen aus seiner Substanz fließt, ist die Erkenntnis, so wie sein Wort, das aus seinem Mund kommt, eine Arznei ist. „Ich sehe Menschen; denn ich sehe etwas, das wie Bäume aussieht und umhergeht“; ich sehe immer noch Schatten, noch nicht die Wahrheit. Der Sinn dieses Wortes ist folgender: Ich sehe etwas im Gesetz, aber ich nehme noch nicht das strahlende Licht des Evangeliums wahr. „Da legte er ihm nochmals die Hände auf die Augen; nun sah der Mann deutlich.“ Er sah, meine ich, alles, was wir sehen: Er sah das Geheimnis der Dreifaltigkeit, er sah alle heiligen Geheimnisse, die im Evangelium enthalten sind. Auch wir sehen sie, denn wir glauben an Christus, der das wahre Licht ist.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

Tagesevangelium – 19.02.2020

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus – Mk 8,22-26

In jener Zeit kamen Jesus und seine Jünger nach Betsaida. Da brachte man einen Blinden zu Jesus und bat ihn, er möge ihn berühren. Er nahm den Blinden bei der Hand, führte ihn vor das Dorf hinaus, bestrich seine Augen mit Speichel, legte ihm die Hände auf und fragte ihn: Siehst du etwas? Der Mann blickte auf und sagte: Ich sehe Menschen; denn ich sehe etwas, das wie Bäume aussieht und umhergeht. Da legte er ihm nochmals die Hände auf die Augen; nun sah der Mann deutlich. Er war geheilt und konnte alles ganz genau sehen. Jesus schickte ihn nach Hause und sagte: Geh aber nicht in das Dorf hinein!

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

18.02.2020

Hl. Gertrud von Helfta (1256-1301) Benediktinerin

„Gott, du mein Gott, dich suche ich vom Morgengrauen an“ (Ps 63,2). O du meiner Seele heiterster Morgen und hellstes Licht, ja lass es in mir taghell werden, und erleuchte mich so sehr, dass ich in deinem Licht das Licht schauen (Ps 36,10) kann, und dass durch dich meine Nacht sich verwandelt in einen hellen Tag. O du mein geliebtester Morgen, alles was du nicht bist, das ist für mich aus Liebe zu deiner Liebe geradezu nichts und nichtig. Ja, besuche mich doch schon beim ersten Morgengrauen, damit ich sofort und gänzlich in dich umgewandelt werde. Komm zu mir, damit ich, zu nichts geworden, ganz in dich hineinfließe, damit ich mich von jetzt an in dieser Zeit nie mehr in mich selbst zurückziehen kann, sondern in Ewigkeit fest mit dir verbunden bleibe. Wann wird mich die so große, außerordentliche Schönheit erquicken? O du majestätischer Morgenstern, hervorblitzend in seiner göttlichen Klarheit. O wann werde ich im Licht deiner Gegenwart stehen? O liebenswertester schönster Anblick, wann wirst du mich sättigen durch dich selbst? Ach könnte ich doch die zarten Strahlen deiner Anmut hier für eine Zeit nur empfangen, damit ich deine Beglückung wenigstens für einen Augenblick vorkosten, und von dir, meinem besten Teil, einen süßen Vorgeschmack haben darf. Du bist ein strahlend helles Spiegelbild der heiligen Dreifaltigkeit, das ich dort von Angesicht zu Angesicht, hier aber nur in einem Rätselbild durch das Auge eines reinen Herzens betrachten darf.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

Tagesevangelium – 18.02.2020

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus – Mk 8,14-21

In jener Zeit hatten die Jünger vergessen, bei der Abfahrt Brote mitzunehmen; nur ein einziges hatten sie dabei. Und er warnte sie: Gebt acht, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes! Sie aber machten sich Gedanken, weil sie kein Brot bei sich hatten.
Als er das merkte, sagte er zu ihnen: Was macht ihr euch darüber Gedanken, dass ihr kein Brot habt? Begreift und versteht ihr immer noch nicht? Ist denn euer Herz verstockt? Habt ihr denn keine Augen, um zu sehen, und keine Ohren, um zu hören? Erinnert ihr euch nicht: Als ich die fünf Brote für die Fünftausend brach, wie viele Körbe voll Brotstücke habt ihr da aufgesammelt? Sie antworteten ihm: Zwölf. Und als ich die sieben Brote für die Viertausend brach, wie viele Körbe voll habt ihr da aufgesammelt? Sie antworteten: Sieben. Da sagte er zu ihnen: Versteht ihr immer noch nicht?

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

17.02.2020

Hl. Clemens von Alexandrien (150-215) Theologe

„Jesus seufzte … und sagte: Was fordert diese Generation ein Zeichen?“ (Mk 8,12)

In eurem Unverstand betet ihr Standbilder aus Stein an, die ihr eigenhändig hergestellt habt? […Allein der Schöpfer der Welt, der Vater, dessen Kunst ohnegleichen ist, hat eine lebendige Statue geschaffen: uns, den Menschen; während die Götzenbilder nur das geistlose Werk menschlicher Hände sind. Der Logos, das Wort Gottes, ist das Abbild Gottes (Hebr 1,3). Der wirkliche Mensch, der Geist im Menschen, ist das Abbild des göttlichen Wortes. Deshalb heißt es, dass der Mensch geschaffen ist „als Gottes Abbild, ihm ähnlich“ (Gen 1,26), dem göttlichen Wort ähnlich durch die Intelligenz seines Geistes. So nehmt denn ihr, die ihr noch unrein seid, das geistliche Wasser entgegen; wascht euch, reinigt euch, indem ihr euch mit dem Wasser der Wahrheit besprengt; ihr könnt nur gereinigt in den Himmel eingehen. Du bist Mensch, was allgemeiner ist: suche also deinen Schöpfer. Du bist Sohn, was persönlicher ist: erkenne deinen Vater. Verharrst du aber in der Sünde zu wem wird der Herr dann sagen: „Euch gehört das Himmelreich“? (Mt 5,3) Es gehört euch, wenn ihr wollt, wenn ihr euch für Gott entschieden habt. Es gehört euch, wenn ihr nur glauben wollt, wenn ihr die Botschaft befolgen wollt, so wie es die Bewohner Ninives getan haben. Da sie auf den Propheten hörten, haben sie durch aufrichtige Reue das Glück der Rettung erfahren anstelle des angedrohten Verderbens (Jona 3). Wie steigt man zum Himmel auf?, wird gefragt. Der Weg, das ist der Herr (Joh 14,6) – ein schmaler Weg (Mt 7,13–14), aber er ist vom Himmel (Joh 3,13). Ein schmaler Weg, aber er führt zum Himmel. Als schmaler Weg verachtet auf Erden, als breiter Weg im Himmel verehrt. Wer nie vom Wort Gottes gehört hat, dessen Fehler sind durch seine Unwissenheit entschuldigt. Der jedoch, dessen Ohren die Botschaft zwar vernommen, der aber in seinem Herzen nicht zugehört hat, der trägt die Verantwortung für seinen gewollten Ungehorsam. Je bewusster er sich dessen ist, desto mehr wird ihm sein Wissen schaden; sein eigenes Wissen wird ihn dafür verurteilen, dass er nicht das Beste gewählt hat. Denn von seiner Natur als Mensch her wurde er zur Freundschaft mit Gott geschaffen.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

Tagesevangelium – 17.02.2020

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus – Mk 8,11-13

In jener Zeit kamen die Pharisäer und begannen ein Streitgespräch mit Jesus; sie forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel, um ihn auf die Probe zu stellen. Da seufzte er tief auf und sagte: Was fordert diese Generation ein Zeichen? Amen, das sage ich euch: Dieser Generation wird niemals ein Zeichen gegeben werden. Und er verließ sie, stieg in das Boot und fuhr ans andere Ufer.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé