Diktator Kim Jong-un

So scheffelt Kim Jong-un heimlich Millionen

Der nordkoreanische Machthaber und seine Getreuen leben in Saus und Braus. Legal kommen sie an Luxusartikel und Devisen nicht heran – darum blühen illegale Geschäfte.

Während ein Grossteil der nordkoreanischen Bevölkerung darbt, leistet sich die Elite Luxus. Machthaber Kim Jong-un wird in brandneuen Mercedes-Limousinen im Wert von bis zu zwei Millionen Dollar chauffiert, leistet sich eine weisse 6-Millionen-Dollar-Jacht, geniesst kostspielige Spirituosen und lässt ein Skiresort bauen. Doch wie beschafft die Regierung eigentlich das Geld dafür, wo das Land doch mit Sanktionen belegt ist?

Eine ihrer Geldquellen ist ein Hostel auf dem Gelände der nordkoreanischen Botschaft in Berlin. Doch Nordkoreas fragwürdige Art der Kapitalbeschaffung hat Methode – und zwar auf der ganzen Welt, wie CNN berichtet.

«Kims persönliches Sparschwein»

Der Sender beschreibt das System als «Kims persönliches Sparschwein», das durch Pyongyangs illegale Geschäfte auf der ganzen Welt gefüllt wird. Zu diesen gehören demnach das Hacken von Banken, Waffenhandel, Drogengeschäfte, Geldfälschung und Handel mit gefährdeten Tierarten. Diese Aktivitäten sollen dem Regime Millionen von Dollars einbringen. Finanziert wird damit nicht nur der Lebenswandel der Oberschicht, sondern wohl auch das nordkoreanische Atomprogramm.

Wie viel Geld genau Nordkorea so verdient, lässt sich schwer beziffern. Experten des US-Kongresses gingen 2008 in einem Bericht von jährlich 500 Millionen bis einer Milliarde US-Dollar aus. «Nordkorea wird alles an jeden verkaufen, solange es dafür bezahlt wird», sagt Anthony Ruggiero, ein Sanktionen-Experte und Senior Fellow der Foundation for Defense of Democracies.

Dieses Geld fliesse direkt in die Taschen Kim Jong-uns und auf die Bankkonten weiterer Mitglieder der Führungsriege, betont Nordkorea-Expertin Sheena Greitens von der University of Missouri. Gelänge es, diese Geldströme zu stoppen, so träfe das Kim an empfindlicher Stelle. Allerdings, gibt sie zu bedenken, sei das Regime sehr gut darin, neue illegale Wege der Devisenbeschaffung zu erschliessen. Trockne eine Geldquelle aus, werde oftmals einfach der Ort gewechselt.

Ein Büro für alle Fälle

Noch unter Kim Jong-uns Vater Kim Jong-il wurde eine Behörde mit der Bezeichnung «Büro 39» geschaffen, berichtet CNN unter Berufung auf das US-Finanzministerium. Von hier aus werden offenbar noch immer sämtliche illegalen Aktionen koordiniert, die oftmals geschickt hinter legalen Geschäften versteckt werden. Das «Büro 39» ist laut der «Welt» auch für die Beschaffung von Luxusgütern verantwortlich, die legal kaum zu bekommen sind. «Nordkoreas diplomatisches Korps fungiert als Kanal für Schmuggelware. Sie haben eine regelrechte Quote zu erfüllen», zitiert das Blatt den Sicherheitsexperten Michael Raska.

Rund um den Globus wurden nordkoreanische Diplomaten immer wieder beschuldigt, ihre Immunität für Schmuggel und Waffenhandel missbraucht zu haben. US-Aussenminister Rex Tillerson will deshalb erreichen, dass Länder weltweit ihre diplomatischen Beziehungen mit Nordkorea zurückfahren. Weltweit erlauben 47 Länder eine nordkoreanische Botschaft auf ihrem Territorium – besonders Staaten in Südostasien stehen unter Verdacht, Nordkoreas Aktivitäten zu tolerieren.

Wolle man Nordkorea aber wirklich nachhaltig schwächen, sagt Sanktionen-Experte Ruggiero, so müsse man bei China ansetzen. 85 Prozent aller Importe Nordkoreas kommen aus dem verbündeten Nachbarstaat. Chinesische Banken und Firmen müssten unter die Lupe genommen werden, denn viele würde Pyongyang dabei helfen, die Sanktionen zu umgehen.

Quelle: 20min.ch Bild: Screens.

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