Das Konzil von Trient – Teil 1

Pater Klaus Maria, Herz Jesu Franziskaner

Konzil von Trient: Die Heilige Messe ist dem Wesen nach ein wirkliches Opfer, kein Mahl.

Das Konzil von Trient legt ein für allemal unabänderliche Gegebenheiten des heiligen Messopfers der Katholischen Kirche fest, um die volle, reine, ja vollkommene Glaubenslehre für alle Zukunft zu erhalten. Deswegen darf sie auch nie dem jeweiligen „Zeitgeist“ angepasst und verändert werden, denn damit wäre der Grundstein gelegt, um die gesamte katholische Lehre nach und nach vollständig zu zerstören. Würde man nämlich diese einheitliche katholische Lehre jeder menschlichen Generation angepasst haben, so wäre an ihr heute nichts Katholisches mehr vorhanden, denn jede Generation denkt ein wenig anders. Deshalb wählte man ja auch die lateinische Sprache weltweit als die gemeinsame Kirchensprache, weil sich diese Sprache nie ändert und weil auch Laien die meisten Wörter der hl. Messe verstehen lernen kann. Ebenso muss es sich mit der Katholischen Lehre verhalten. Man darf sie nicht hundertemale ändern und nicht immer wieder an das zeitliche Denken anpassen. Die Katholische Lehre bezieht sich auf das Immerwährende, auf das Ewige, das sich nie ändert. Jesus Christus bleibt immer derselbe: gestern, heute und in alle Ewigkeit. Auch Sein heiliges und makelloses Kreuzesopfer bleibt immer dasselbe.
Bitte lesen Sie hier nachfolgend die ewig bindenden Bestimmungen des berühmten Konzils von Trient:

  1. Sitzung (1562): Die Lehre vom Heiligen Messopfer

Auf dass die alte, unbedingte, in jeder Hinsicht vollkommene Glaubenslehre der Katholischen Kirche über das große Geheimnis der Eucharistie erhalten bleibe und in ihrer Reinheit frei von Irrtümern und Irrlehren bewahrt werde, so lehrt und erklärt die heilige (…) Kirchenversammlung von Trient, erleuchtet vom Heiligen Geist, über sie als wahres und einzigartiges Opfer und bestimmt zur Predigt für das gläubige Volk folgendes:

  1. Kapitel: Die Einsetzung des heiligen Messopfers
    Da es nach dem Zeugnis des heiligen Paulus im Alten Bund wegen der Ohnmacht des levitischen Priestertums keine Vollendung gab, so musste nach der Anordnung Gottes, des Vaters der Erbarmungen, ein anderer Priester nach Melchisedechs Ordnung aufstehen, unser Herr Jesus Christus, der alle, die geheiligt werden sollten, vollenden und zur Heiligkeit führen konnte (vgl. Hebr 10,14). Dieser unser Gott und Herr hat zwar einmal auf dem Altar des Kreuzes sich selbst im Tod Gott Vater als Opfer darbringen wollen, um für jene die ewige Erlösung zu wirken. Weil aber durch den Tod sein Priestertum nicht ausgelöscht werden sollte, so wollte er beim letzten Mahl in der Nacht des Verrates seiner geliebten Braut, der Kirche, ein sichtbares Opfer hinterlassen, wie es die Menschennatur erforderte, in dem jenes blutige Opfer, das einmal am Kreuze dargebracht werden sollte, dargestellt, sein Andenken bis zum Ende der Zeiten bewahrt und seine heilbringende Kraft zur Vergebung der Sünden, die wir täglich begehen, zugewandt werden sollte. So sagte er von sich, dass er in Ewigkeit zum Priester bestellt sei nach der Ordnung des Melchisedech (s. Ps 109,4); er brachte Gott dem Vater seinen Leib und sein Blut unter den Gestalten von Brot und Wein dar, reichte ihn den Aposteln, die er damals zu Priestern des Neuen Bundes bestellte, unter denselben Zeichen zum Genuss und befahl ihnen und ihren Nachfolgern im Priestertum dieses Opfer darzubringen mit den Worten: Tut dies zu meinem Andenken usf. (Lk 22,19; 1 Kor 11,24). So hat es die Katholische Kirche stets verstanden und gelehrt. Denn nach der Feier des alten Osterlamms, das die Schar der Söhne Israels zur Erinnerung an den Auszug aus Ägypten schlachtete, setzte er das neue Osterlamm ein, sich selbst, auf dass er von der Kirche durch die Priester unter sichtbaren Zeichen geopfert werde zum Gedächtnis an seinen Hinübergang aus der Welt zum Vater, als er uns durch das Vergießen seines Blutes erlöste, uns der Welt der Finsternis entriss und in sein Reich versetzte (Kol 1, 13).
    Das ist jenes reine Opfer, das durch keine Unwürdigkeit und Schlechtigkeit derer, die es darbringen, befleckt werden kann, von dem der Herr durch Malachias vorhersagte, es werde seinem Namen, der groß sein werde unter den Heidenvölkern, an jedem Ort als reine Gabe dargebracht (Mal I, II); auf das der Apostel Paulus im Brief an die Korinther nicht undeutlich anspielte, wenn er sagt, die sich durch Teilnahme am Tisch der Dämonen befleckt haben, die können nicht teilnehmen am Tisch des Herrn (1 Kor 10,21). Dabei versteht er unter dem Tisch beidemal den Altar. Es ist ferner jenes Opfer, das durch die vielfältigen Opfer zur Zeit des bloßen Naturgesetzes und des geoffenbarten Gesetzes vorgebildet wurde, da es ja alle Güter, die durch sie bezeichnet wurden, als ihre Erfüllung und Vollendung einschließt.
  2. Kapitel: Das sichtbare Opfer ist ein Sühneopfer für Lebende und Tote
    Weil in diesem göttlichen Opfer, das in der Messe gefeiert wird, derselbe Christus enthalten ist und unblutig geopfert wird, der sich selbst am Kreuzaltar dargebracht hat, so lehrt die heilige Kirchenversammlung: Dieses Opfer ist ein wirkliches Sühneopfer, und es bewirkt, dass wir „Barmherzigkeit erlangen und die Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe“ (Hebr 4,16), wenn wir mit geradem Herzen, mit rechtem Glauben, mit Scheu und Ehrfurcht, zerknirscht und bußfertig vor Gott hintreten. Versöhnt durch die Darbringung dieses Opfers, gibt der Herr die Gnade und die Gabe der Buße, und er vergibt die Vergehen und Sünden, mögen sie noch so schwer sein. Denn es ist ein und dieselbe Opfergabe, und es ist derselbe, der jetzt durch den Dienst der Priester opfert und der sich selbst damals am Kreuz darbrachte, nur die Art der Darbringung ist verschieden. Die Früchte jenes Opfers, des blutigen nämlich, werden durch dieses unblutige überreich erlangt; so wird durch dieses (unblutige Opfer) jenes (blutige) in keiner Weise verkleinert. Es wird deshalb nicht nur für die Sünden der lebenden Gläubigen, für ihre Strafen, Genugtuung und andere Nöte nach der Überlieferung der Apostel, sondern auch für die in Christus Verstorbenen, die noch nicht vollkommen gereinigt sind, mit Recht dargebracht.

Quelle & Bild: Archiv der Herz Jesu Franziskaner

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert