26.12.2017 – Fest des Hl. Stephanus

Kommentar zum heutigen Evangelium 
Hl. Aelred von Rievaulx (1110-1167), englischer Zisterzienserabt
Predigt am Fest des hl. Stephanus; PL 184, 845‒850

„Um meines Namens willen“

Wir tragen auf unseren Armen noch den Sohn der Jungfrau […], die Engel besingen noch die Ehre Gottes und die Hirten freuen sich […] Wer könnte die Augen von einer solchen Geburt abwenden? Und doch, während wir noch voller Verwunderung sind, vollbringt Stephanus Zeichen und Wunder unter dem Volk (vgl. Apg 6,8), voll Gnade und Wahrheit. Sollen wir uns vom König entfernen, um auf den Soldaten zu blicken? Der König selbst ist es, der uns dazu einlädt. Der Königssohn nimmt teil mit seinem Herzen voller Schmerz am Kampf seines siegreichen Soldaten […]

Stephanus, „voll Gnade und Kraft“, angetan mit der Gnade und beschirmt durch den Schild der göttlichen Kraft, „tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk“. Da erhoben sich einige gegen diesen Zeugen (vgl. Apg 6,9). Doch die Stimme des freien Menschen verschafft sich Gehör; von ihren Schriften ausgehend, legt er ihnen das Wort der Wahrheit dar. Der Geist Gottes bemächtigt sich des Märtyrers […]; er schaut zum Himmel, doch sieht er nicht mehr den Himmel: er sieht, so sagt er, „den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen“ (Apg 7,56) […] Der Herr steht bei dem, der aufrecht steht, er kämpft mit dem, der kämpft, er wird gesteinigt in dem, den man steinigt […] Ja, mit gutem Recht verdient den ersten Platz unter den Märtyrern, der auf so wunderbare Weise dem Herrn, der am Kreuz hängt, gleichgestaltet wird. Stephanus ruft mit lauter Stimme: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ (Apg 7,60; vgl. Lk 23,34). Gewaltig ist sein Schrei, denn groß ist seine Liebe. Er entschläft im Herrn […] und ruht in den Armen Gottes.

Quelle: Archiv der Herz Jesu Franziskaner

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