Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Josémaria Escriva de Balaguer (1902-1975), Priester, Gründer des Opus Dei
Homilie vom 26/03/1967; in: Es Cristo que pasa
„Mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen“
Christus ist in seiner Kirche gegenwärtig: in ihren Sakramenten, in ihrer Liturgie, in ihrer Lehre, in all ihren Tätigkeiten. Auf besondere Weise bleibt Christus im täglichen Geschenk der heiligen Eucharistie unter uns anwesend. Deshalb ist die Messe Mittelpunkt und Wurzel des christlichen Lebens. Während der ganzen Messe ist Christus stets vollständig anwesend, Haupt und Leib (Eph 1,22-23). „Durch ihn und mit ihm und in ihm“. Denn Christus ist der Weg, der Mittler: in ihm finden wir alles, außerhalb seiner ist unser Leben leer […]
Christus lebt in den Christen. Der Glaube lehrt uns, dass der Mensch im Zustand der Gnade vergöttlicht ist. Wir sind Männer und Frauen, keine Engel, wir sind Wesen aus Fleisch und Knochen, mit einem Herzen und mit Leidenschaften, mit Traurigkeit und Fröhlichkeit. Die Vergöttlichung aber erfasst den ganzen Menschen, sie ist wie eine Vorwegnahme der glorreichen Auferstehung. „Christus ist auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung von den Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden“(vgl. 1 Kor 15,20-22).
Das Leben Christi ist unser Leben, wie er es seinen Aposteln am Tag des Letzten Abendmahls zugesagt hat: „Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen.“ Der Christ soll folglich leben, wie Christus gelebt hat; er soll sich das Bewusstsein Christi zueigen machen, um so mit dem hl. Paulus sagen zu können: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir“ (Gal 2,20).
Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé