Der Vatikan tätigte fragwürdige Investitionen

Das Geld floss über die Credit Suisse

Vatikan spekulierte – mit Spenden für die Armen!

Der Vatikan tätigte fragwürdige Investitionen in Höhe von über einer halben Milliarde Euro. Das Geld stammte aus Spenden für karitative Zwecke. Mittendrin im Skandal: die Credit Suisse.

Unterschlagung, Betrug, Amtsmissbrauch, Geldwäsche: Mehrere Finanzskandale erschüttern den Vatikan. Neue Enthüllungen aus der italienischen Presse zeigen, dass die Credit Suisse mittendrin steckt. Über die Schweizer Bank sollen Gelder in Höhe von mindestens einer halben Milliarde Euro geflossen sein. Gelder, die eigentlich für Bedürftige gedacht waren.

Das italienische Wochenmagazin «L’Espresso» machte die Details publik. Demnach führte das Staatssekretariat des Vatikans eine schwarze Kasse in Höhe von 650 Millionen Euro. Der Großteil daraus stammt aus dem Peterspfennig («Obolo di San Pietro»). Das sind Spenden von Katholiken, die an Arme gehen sollten.

«Auffällige Unregelmässigkeiten»

Das Geld floss aber nicht zu den Bedürftigen. Stattdessen wurden damit spekulative Geschäfte finanziert. Die Credit Suisse soll eine wichtige Rolle dabei gespielt haben. Über sie liefen offenbar über drei Viertel der Summe.

Das italienische Magazin berichtet von «auffälligen Unregelmässigkeiten» bei den Transaktionen. Unter anderem sollen die Spenden dazu genutzt worden sein, ein 17’000 Quadratmeter grosses Bürogebäude in London zu kaufen. Der Preis: mehr als 250 Millionen Euro.

Finanzaufsicht durchgeschüttelt

Das Magazin stützt sich in seinen Ausführungen auf vertrauliche Unterlagen der vatikanischen Anti-Korruptionsbehörde. Diese wirkt im Auftrag von Papst Franziskus (82), der seit sechs Jahren an einer Neuordnung des Finanzwesens im katholischen Herzen arbeitet. Anfang Oktober gab es in diesem Zusammenhang Razzien in den Büros des vatikanischen Staatssekretariats und der Finanzaufsicht.

Die Finanzaufsicht des Vatikans steht unter dem Präsidium des Schweizers René Brülhart (46). Sie «übersah» offenbar die Anomalien, schreibt das Magazin. Der Direktor der Finanzaufsicht wurde suspendiert. Gegen Brülhart wird kein Vorwurf erhoben.

Die Credit Suisse hält auf Anfrage fest, dass sie nicht Gegenstand der vom Vatikan durchgeführten Untersuchung ist. «Wir betreiben unser Bankgeschäft unter Einhaltung aller geltenden Gesetze, Regeln und Bestimmungen», sagt eine Sprecherin.

Quelle: blick.ch Bild: AFP (Screenshot)

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