„Papst Franziskus offenbart sich de facto als Relativist“

Papst Franziskus bei der Abschlusserklärung in Nur-Sultan am 15. September 2022

Bischof Athanasius Schneider im Gespräch mit Diane Montagna zum Kongreß der Religionsführer in Nur-Sultan (Astana)

(Astana) Die britische Monatszeitung The Catholic Herald veröffentlichte ein Interview mit Msgr. Athanasius Schneider. In diesem Interview, das Diane Montagna führte, äußert sich der Weihbischof von Astana sehr kritisch über Aussagen, die von Papst Franziskus bei dem Kongreß der Religionsführer in Nur-Sultan getätigt wurden. Die kasachische Hauptstadt Nur-Sultan wurde inzwischen wieder in Astana umbenannt, wie sie schon bis 2019 geheißen hatte. Am 4. Februar 2019 unterzeichnete Franziskus in Abu Dhabi ein umstrittenes Dokument über die „Brüderlichkeit aller Menschen“, in dem behauptet wird, der „Pluralismus und die Vielfalt der Religionen“ seien gottgewollt, so wie es verschiedene Rassen und Geschlechter gibt. Bischof Schneider, Nachkomme von Rußlanddeutschen, die unter Stalin nach Kasachstan deportiert wurden, übte umgehend Kritik am Dokument von Abu Dhabi und erwirkte eine informelle Klarstellung, indem Franziskus einräumte, die Zustimmung Gottes zur Pluralität der Religionen sei lediglich permissiv (gewähren lassend). Allerdings geschah diese Klarstellung in einem persönlichen Gespräch hinter verschlossenen Türen, während Franziskus die umstrittene Position – die einige Kritiker als schwerwiegend mißverständlich, andere als „Häresie der Häresien“ anprangerten – mehrfach öffentlich wiederholte. Wie viel „Klarstellung“ war also erfolgt?

Ausgerechnet in Kasachstan, dem Land, in dem Msgr. Schneider als Bischof wirkt, gab Franziskus bei seinem Aufenthalt am 14./15. September eine erneute Erklärung im Sinne von Abu Dhabi ab. Dazu führte Diane Montagna ein Interview mit Bischof Schneider, in dem sich Msgr. Schneider auch gegen die von Papst Franziskus vorgebrachte und vom Vatikan in den sozialen Medien propagierte Idee wendet, daß „jeder“ ein „Recht auf den Himmel“ habe.

Der Hauptgrund für den Besuch von Papst Franziskus in Kasachstan war die Teilnahme am Kongreß der Führer der Welt- und traditionellen Religionen. In seiner Ansprache erwähnte Franziskus „weder Jesus Christus noch die Dreifaltigkeit, noch deutete er an, daß der katholische Glaube die einzig wahre Religion ist“, so Montagna. War dies lediglich diplomatischen Notwendigkeiten geschuldet? Warum aber erwähnte Franziskus dann nicht den „Friedensfürsten“?

Bischof Athanasius Schneider

Bischof Athanasius Schneider: Die Christen, und erst recht die Nachfolger der Apostel – in diesem Fall der Nachfolger von Petrus – sollten sich vor niemandem für Jesus Christus schämen und ihn als den einzigen Erlöser und damit als den einzig wahren Friedensfürsten bekennen. Die Apostel schämten sich nicht, die Einzigartigkeit von Jesus Christus öffentlich zu bekennen. Der heilige Paulus sagte: „Schämt euch nicht, unseren Herrn zu bezeugen“ (2 Tim 1,8). Interreligiöse Begegnungen entbinden heute den Papst und andere Kirchenmänner nicht davon, die Worte des Herrn zu beherzigen: „Wer sich meiner und meiner Worte schämt in diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln kommt“ (Mk 8,38). Es ist schade, daß Papst Franziskus Jesus Christus auf diesem Kongreß nicht erwähnt hat. Er hat eine einzigartige Gelegenheit verpaßt, sich zu Christus zu bekennen.
Die Apostel und die katholische Kirche haben sich im Laufe der Jahrhunderte nicht geschämt, Jesus Christus öffentlich zu bekennen, auch bei Begegnungen mit Ungläubigen oder anderen Religionen. Wir sehen dies am Beispiel des heiligen Paulus auf dem Areopag in Athen: „Er verkündete ihnen Jesus und die Auferstehung“ (Apg 17,18). Ich denke, Papst Franziskus hat eine Chance verpaßt, sich vor der interreligiösen Versammlung in Nur-Sultan offen zu Christus als dem Retter und Friedensfürsten zu bekennen.
Es sei daran erinnert, daß 1893 in Chicago ein interreligiöses Treffen mit dem Namen „Parlament der Weltreligionen“ stattfand. Damals protestierten die katholischen Bischöfe – insbesondere Bischof Bernard John McQuaid von Rochester (+1909) – und viele Laien in den Vereinigten Staaten dagegen, daß die Teilnahme der katholischen Kirche an einem solchen interreligiösen Treffen die Kirche, die von Christus gegründete Religion mit ihrer unumstößlichen Lehre, mit jeder vorgetäuschten Religion auf eine Stufe stellt.
Angesichts dieser Gefahr verbot Papst Leo XIII. 1895 den Katholiken die Teilnahme an solchen Treffen und Kongressen. Mit Papst Pius XI. verbot die katholische Kirche solche interreligiösen Treffen. Im Jahr 1928 schrieb er, um die falschen Argumente ihrer Befürworter zu erklären:
Sie halten es für sicher, daß Menschen ohne jeglichen religiösen Sinn nur sehr selten anzutreffen sind, und sie scheinen auf dieser Überzeugung die Hoffnung zu gründen, daß die Nationen, obwohl sie sich in bestimmten religiösen Dingen untereinander unterscheiden, ohne große Schwierigkeiten dazu kommen werden, sich als Brüder zu bestimmten Lehren zu bekennen, die gleichsam eine gemeinsame Grundlage des geistlichen Lebens bilden. Aus diesem Grund werden von diesen Personen häufig Kongresse, Versammlungen und Ansprachen veranstaltet, bei denen eine große Zahl von Zuhörern anwesend ist und bei denen alle ohne Unterschied eingeladen werden, sich an der Diskussion zu beteiligen, sowohl Ungläubige jeder Art als auch Christen, selbst solche, die unglücklicherweise von Christus abgefallen sind oder die mit Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit seine göttliche Natur und Sendung leugnen. Gewiß, solche Versuche können von den Katholiken keinesfalls gebilligt werden, da sie auf jener falschen Meinung beruhen, die alle Religionen für mehr oder weniger gut und lobenswert hält, da sie alle auf unterschiedliche Weise jenen Sinn offenbaren und bezeichnen, der uns allen angeboren ist und durch den wir zu Gott und zur gehorsamen Anerkennung seiner Herrschaft geführt werden“ (Enzyklika Mortalium Animos, 2).

Montagna erinnert an die Schlußworte von Franziskus in seiner Ansprache vor dem Kongreß der Religionsführer am 14. September, als er sagte: „Suchen wir nicht nach falschen, versöhnlichen Synkretismen – sie nützen nicht –, sondern bewahren wir unsere Identitäten in Offenheit für den Mut zum Anderssein und für die geschwisterliche Begegnung. Nur so, auf diesem Weg, können wir in den dunklen Zeiten, in denen wir leben, das Licht unseres Schöpfers ausstrahlen.“ Dennoch habe er, so Montagna, in seiner Rede „keine Anstrengungen unternommen, die katholische Identität aufrechtzuerhalten, und er hat sie um Sprüche des muslimischen Dichters Abai (1845–1904) herum aufgebaut. Inwiefern ist dies ein Beispiel für die feste Beibehaltung‘ einer christlichen Identität?“

Bischof Athanasius Schneider: Interreligiöse Begegnungen beschränken ihren spirituellen Horizont heute auf eine natürliche Sicht der Religion; daher sprach Papst Franziskus nur von einem Schöpfer oder Allmächtigen. Es reicht nicht aus, „das Licht des Schöpfers auszustrahlen“; das ist Naturalismus. Die gegenwärtige Zeit ist eine Zeit der Finsternis, gerade weil sie dem wahren Licht, das Christus ist, verschlossen ist: „Das wahre Licht, das alle erleuchtet, ist in die Welt gekommen“ (Joh 1,9). Die Mehrheit der Menschen folgt heute falschen Religionen, die das von Jesus Christus angebotene Heil ablehnen. Für die Anhänger der nichtchristlichen Religionen, einschließlich der Juden und Muslime, gilt heute das Wort der Heiligen Schrift: Sie wohnen in der Finsternis und im Schatten des Todes (Mt 4,16), weil sie Christus, das Licht der Welt, nicht annehmen (Joh 8,12). Die katholische Kirche, allen voran der Papst, sollte die Nichtchristen liebevoll, aber ohne die geringste Hemmung einladen, „das große Licht, das aufgegangen ist“ (Mt 4,16), zu sehen und die Worte des menschgewordenen Gottes anzunehmen: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe“ (Mt 4,17).
Es gibt kein wahres, übernatürliches Licht außer Jesus Christus, der gesagt hat: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Joh 8,12). Papst Franziskus versucht, sich gegen den Vorwurf des Synkretismus zu verteidigen, doch indem er sich für eine natürliche Sicht der Religion einsetzt und sich nicht zur Einzigartigkeit Jesu Christi bekennt, offenbart er sich in Sachen Religion de facto als Relativist. Daher die zweideutige Sprache in bezug auf andere Religionen und die Aufforderung, „offen für den Mut des Andersseins“ zu sein.
In seiner Ansprache zur Verlesung der Schlußerklärung und dem Abschluß des Kongresses relativiert Papst Franziskus die Einzigartigkeit und den übernatürlichen Charakter der Gnade des christlichen Gebets, wenn er de facto alle Kultstätten der verschiedenen Religionen gleichsetzt und sagt: „Es ist beeindruckend, daß sich jeden Tag Millionen und Abermillionen von Männern und Frauen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Kulturen und sozialer Bedingungen in unzähligen Gotteshäusern zum Gebet versammeln. Dies ist die verborgene Kraft, die unsere Welt voranbringt“. In Wirklichkeit können gotteslästerliche Handlungen und Anbetung, die Gott mißfallen, d. h. alle nichtchristlichen Anbetungen, niemals eine übernatürliche Kraft sein, die der Menschheit wahren geistigen Fortschritt bringt, da das, was Gott objektiv nicht gefällt („Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!“), dem Menschen niemals nützen kann.

Montagna weist darauf hin, daß der Vatikan zum Abschluß des Papstbesuches in Kasachstan über den offiziellen Twitter-Account des Pontifex die Aussage aus der Ansprache verbreitete: „Wir verteidigen das Recht eines jeden auf Religion, auf Hoffnung, auf Schönheit: auf den Himmel.“

Bischof Athanasius Schneider: Niemand hat ein Recht auf den Himmel, denn das würde ein Recht auf Gottes Gnade bedeuten. Der Himmel ist ein reines Geschenk Gottes, das auch auf der Zusammenarbeit des Menschen mit Gottes Gnade beruht. Der Katechismus der Katholischen Kirche lehrt: „Gegenüber Gott gibt es von seiten des Menschen kein Verdienst im eigentlichen Sinn. Zwischen ihm und uns besteht eine unermeßliche Ungleichheit, denn wir haben alles von ihm, unserem Schöpfer, empfangen.“ (Nr. 2007).
Diese ökumenischen Treffen fanden bereits vor Papst Franziskus statt.

Der Kongreß der Führer der Weltreligionen und der traditionellen Religionen, der 2003 zum ersten Mal stattfand, habe, so Montagna, seine Anregung durch den Besuch von Papst Johannes Paul II. in Kasachstan im September 2001 erhalten und an dem Assisi-Treffen orientiert, das er 2002 einberufen hatte. Zu den Assisi-Treffen äußerte sich Bischof Schneider bereits in der Vergangenheit kritisch.

Bischof Athanasius Schneider: Das Ziel der interreligiösen Begegnungen ist es, den Frieden und das gegenseitige Verständnis in einer Welt zu fördern, die von einer großen Vielfalt von Völkern, Meinungen und Religionen geprägt ist. Dieses Ziel hat seine positive Bedeutung. Allerdings erwecken solche Begegnungen, bei denen zumindest äußerlich alle Religionen als gleichwertig betrachtet werden, den Eindruck, eine Art Supermarkt der Religionen zu sein.
Die katholische Religion ist jedoch die einzig wahre, von Gott gewollte Religion, und es gibt keine andere Religion, die Gott gefällt, außer dem Glauben an Seinen Sohn Jesus Christus, den wahren Gott und wahren Menschen, den einzigen Erlöser der Menschheit. Interreligiöse Begegnungen, wie sie heute durchgeführt werden, stellen Jesus Christus, wenn nicht theoretisch, so doch praktisch, auf die gleiche Stufe mit religiösen Figuren anderer Weltreligionen. Das untergräbt den Auftrag der Kirche, alle Völker zu lehren, zu Jesus Christus, ihrem Erlöser, zu kommen. Mehr denn je muß die katholische Kirche den missionarischen Eifer der Apostel und der ersten Christen erneuern, um Christus mit Liebe und Überzeugung allen Völkern und allen Religionen zu bringen.
Statt interreligiöse Begegnungen auf globaler Ebene zu veranstalten, die auch von politischen Eliten für ihre Zwecke mißbraucht werden können und Gefahr laufen, zu einem grandiosen Spektakel zu werden, wäre es besser, Begegnungen zwischen Anhängern verschiedener Religionen auf persönlicher, familiärer und lokaler Ebene zu haben und Liebe und gegenseitigen Respekt dort zu entwickeln, wo die Menschen tatsächlich leben. Es wird keinen dauerhaften sozialen und politischen Frieden geben ohne die Gnade Christi und ohne die Einhaltung der Gebote Gottes und des Naturgesetzes, das Gott in das Herz eines jeden Menschen auf Erden eingeschrieben hat.

Schließlich thematisiert Montagna den 11. September 2001, nach dem es „große Anstrengungen gab, die Religionen miteinander ins Gespräch zu bringen. War es nicht die Pflicht der Religionen, nach einer solchen Greueltat zusammenzukommen, um den Frieden zu fördern?“

Bischof Athanasius Schneider: Interreligiöse Begegnungen auf weltweiter Ebene sind eine beeindruckende Demonstration der Vielfalt der Religionen. Tatsächlich werden sie von ideologischen Eliten und Gruppen genutzt, um den religiösen Relativismus zu fördern, d. h., daß es keine einzige und wahre Religion gibt, die über allen anderen steht. Religiöse Vielfalt ist jedoch in den Augen Gottes nichts Positives, sondern etwas Negatives, das er toleriert oder zuläßt, so wie er unsere Sünden zuläßt. Die Vielfalt der Religionen verstößt eindeutig gegen das erste Gebot Gottes. Die weltweiten interreligiösen Treffen haben sich als unwirksam gegen die Kriegsgefahr erwiesen. Tatsächlich folgte auf die interreligiösen Assisi-Treffen 1986 und 2002 keine Zeit des Friedens, sondern eine Zeit grausamer Kriege: der Krieg in Ex-Jugoslawien, der 1991 begann, der Krieg in Ruanda 1994, der erste Irak-Krieg 1991, der zweite Irak-Krieg 2003, der Krieg in Syrien 2018 und nun der äußerst tragische Krieg in der Ukraine.
Während des VII. Kongresses der Führer der Welt- und traditionellen Religionen in Nur-Sultan brach ein Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien aus, obwohl die hochrangigen Religionsvertreter dieser Länder an dem Kongreß teilnahmen. Der Frieden zwischen den Ländern und der Weltfrieden können nicht durch beeindruckende Kongresse erreicht werden, die die Einzigartigkeit von Jesus Christus untergraben. Gott wird keinen dauerhaften Frieden gewähren, wenn die Welt nicht im Glauben den Friedensfürsten Jesus Christus annimmt. Außerdem ist Frieden ein langfristiger und schwieriger Prozeß, der an der Basis beginnt, in den Familien und in der Nachbarschaft zwischen Menschen verschiedener Religionen und Ethnien.

Kasachstan, so Montagna, wurde als „ein weltweites Zentrum für den Dialog zwischen den Religionen gepriesen. Welches besondere Zeugnis können die kasachischen Katholiken angesichts der Geschichte der Kirche in diesem Land heute geben?“

Bischof Athanasius Schneider: Die jüngste Geschichte Kasachstans ist durch eine grausame Unterdrückung von Menschen verschiedener Nationalitäten und Religionen gekennzeichnet. In der stalinistischen Zeit war Kasachstan eine Art riesiger Gulag (Konzentrationslager), in dem alle zu leiden hatten. Das gemeinsame Leid schweißte alle zusammen. Deshalb leben die Angehörigen verschiedener Religionen und christlicher Konfessionen friedlich zusammen und vermeiden jegliche Anzeichen von Synkretismus oder religiösem Relativismus.

Die Schlußbemerkung im Interview widmet Msgr. Schneider noch einmal dem Kongreß der Religionsführer, um dessen größtes Defizit herauszustreichen:

„Die Abschlußerklärung des VII. Kongresses der Führer der Weltreligionen und der traditionellen Religionen enthält in Absatz 10 eine Änderung gegenüber dem Abu-Dhabi-Dokument von 2019 über die menschliche Brüderlichkeit. Der letztgenannte Text besagt folgendes: „Der Pluralismus und die Vielfalt der Religionen, der Hautfarbe, des Geschlechts, der Rasse und der Sprache sind von Gott in seiner Weisheit gewollt, durch die er die Menschen geschaffen hat.“ Ursprünglich war in der Abschlußerklärung des diesjährigen Kongresses in Nur-Sultan der Begriff „Religionen“ neben Hautfarbe, Kultur usw. als von Gott in seinem weisen Willen gewollt aufgenommen worden. Auf Antrag mehrerer Delegierter wurde jedoch der offizielle Text der Erklärung (die entgegen Medienberichten nicht unterzeichnet worden war) geändert und auf der Website des Kongresses veröffentlicht. Er lautet nun: „Wir stellen fest, daß Pluralismus in Form von Unterschieden in Hautfarbe, Geschlecht, Rasse, Sprache und Kultur Ausdruck der Weisheit Gottes in der Schöpfung ist. Religiöse Vielfalt ist von Gott zugelassen, und daher ist jeder Zwang zu einer bestimmten Religion und religiösen Lehre inakzeptabel.“ Diese Änderung könnte eine Verbesserung darstellen. Sie wirft jedoch die weitere Schwierigkeit auf, daß die fragliche „Erlaubnis“ mehr als nur metaphysisch sein könnte (d. h., Gott erlaubt die Existenz anderer Religionen) und als moralisch angesehen werden könnte (d. h., Gott billigt die Existenz anderer Religionen). Die letztgenannte Behauptung wäre ein schwerer Irrtum.
Hoffen wir, daß der Heilige Stuhl damit beginnt, jedes Zeichen oder jede Handlung zu vermeiden, die den religiösen Relativismus fördert, nicht mehr an weltweiten interreligiösen Treffen teilnimmt und alles tut, um der ganzen Welt mit Überzeugung und Liebe die Einzigartigkeit Jesu Christi zu verkünden. „Wir schämen uns des Evangeliums nicht“ (vgl. Röm 1,16), war das Motto der Apostel und der katholischen Kirche in den vergangenen zweitausend Jahren, und es sollte auch heute unser Motto sein. Möge auch der Papst den Mächtigen dieser Welt und allen Nichtchristen von ganzem Herzen und aufrichtig in Wort und Tat die Einzigartigkeit Jesu Christi, des einzigen Erlösers der Menschheit, verkünden.

Quelle: katholisches, G. N. Bilder: Vatican (Screenshot) & CFM.SCJ Archiv Alexandria

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