Heilige Mutter Teresa von Kalkutta

Heilige Mutter Teresa von Kalkutta

Eines Tages las Mutter Teresa eine Frau von der Strasse auf. Ihr Körper war voll Schmutz mit offenen Wunden und Maden. Mutter Teresa badete sie geduldig und wusch ihre Wunden. Die Frau hörte nicht auf sie anzuschreien mit Beleidigungen und Schimpfworten. Mutter Teresa lächelte nur.

Endlich murmelte die Frau, “Warum tun sie das? Nicht jedermann benimmt sich wie sie. Wer lehrte sie das?

Sie antwortete einfach: “Mein Gott lehrte mich.” Als die Frau fragte, wer dieser Gott sei, küsste sie Mutter Teresa auf die Stirn und sagte: “Du kennst meinen Gott. Mein Gott wird Liebe genannt.”

Dies war die einfache Wahrheit, die Mutter Teresa lebte. Es war ein Glaube, der sich jeden Tag nährte und erneuerte in der Eucharistie. “Die heilige Messe ist die spirituelle Nahrung, die mich aufrecht erhält – ohne die ich nicht einen einzigen Tag oder Stunde in meinem Leben durchkommen könnte,” sagte sie.

Die Eucharistie war die spirituelle Türangel, die ihr mystisches Leben des Gebetes mit ihrer täglichen Verehrung der Armen und Ausgestossenen vereinigte.

„Mich dürstet“ sagte Jesus am Kreuz.
Er sprach nicht von einem Durst nach Wasser, sondern einem Durst nach Liebe.
Unser Ziel ist es, diesen Durst zu stillen.
(aus den Konstitutionen der Missionarinnen der Nächstenliebe)

Was ihr in der ersten Zeit ihres Wirkens besonders schwer fiel, war die Überwindung des Ekels vor der Berührung der oft von Schmutz erstarrenden und mit übelriechenden Geschwüren und Wunden bedeckten Körper der Kranken.

Mutter Teresa erzählte: „Eines Tages, als ich in den Slums von Kalkutta gearbeitet hatte und mich auf den Heimweg zu meinem Zimmer befand, sah ich diese Frau auf dem Pflaster liegen. Sie war sehr schwach, ein Bündel von Haut und Knochen; Ihr Körper strömte so einen üblen Gestank aus, dass mir schlecht wurde, als ich an ihr vorbeiging, und ich mich fast übergeben hätte.
Im Vorbeigehen sah ich fette Ratten, die an ihrem Körper nagten, und ich dachte entsetzt: das ist das Grausigste, was du in deinem ganzen Leben gesehen hast.“

Ihr Wunsch war, so schnell wie möglich wegzulaufen und das Gesehene zu vergessen.

„Aber bevor ich noch die nächste Straßenecke erreichte, ließ mich eine plötzliche Erleuchtung anhalten. Ich stand auf dem Pflaster dieser Straße in den Slums von Kalkutta, die ich schon so gut kannte, und ich sah nicht den von Ratten aufgefressenen Leib einer Frau dort liegen, ich sah,

dass es Christus selbst war, der im Schmutz der Straße lag und litt.“

„….da entschloß ich mich, sie auf mein Zimmer mitzunehmen und sie selbst zu pflegen.“
Von jenem Tag an war mein Leben verändert:
Ich würde für die Ärmsten der Armen und mit ihnen leben, wo immer sie auf dieser Erde zu finden waren.“

Als Engel der Armen wurde Mutter Teresa bereits zu Lebzeiten bezeichnet.
Für Viele war sie ein Inbegriff der Nächstenliebe und des selbstlosen Einsatzes für die Armen.
Wir sprechen von Agnes Bojaxhiu, wie Mutter Teresa mit bürgerlichem Namen hieß.
Geboren am 26.08.1919 in der heutigen mazedonischen Hauptstadt Skopje, das damals noch zu Albanien gehörte.
Die Glaubenspraxis des familiären und kirchlichen Umfeldes prägte ihren Glauben und ihre Offenheit für ihre Ordensberufung.
1928 reiste sie nach Irland, um sich den Schwestern von Loreto anzuschließen. Bei der Einkleidung erhielt sie die Namenspatronin Theresia von Lisieux und wurde von da an Schwester Theresia genannt.
Zum Noviziat reiste sie nach Nordindien und legte dort im Mai 1931 die erste Profess ab.
Nach den Ewigen Gelübden im Jahr 1937 arbeitete sie zunächst als Lehrerin an einer Schule des Ordens in Kalkutta und wurde 1944 deren Direktorin.
Sie war sehr beliebt bei ihren Schülerinnen und wurde von diesen nur noch „Mutter Teresa“ genannt. Das furchtbare Elend, das ihr in den Slums begegnete, drängte sie, zusammen mit einigen Schülerinnen, medizinische Hilfe zu leisten.

Auf einer Zugfahrt im Jahr 1946 hatte sie ein visionäres Schlüsselerlebnis.
Sie fühlte sich berufen, den Ärmsten der Armen zu dienen.

Nach gut 2jähriger Prüfung dieser inneren Eingebung bekam sie 1948 die Erlaubnis, außerhalb des Ordens als Ordensfrau zu wirken und kleidete sich in den weiß-blauen Sari.
Nach medizinischer Weiterbildung in Patna kehrte sie nach Kalkutta zurück, kümmerte sich um die Kranken und Sterbenden und gründete eine Schule für verwahrloste Jugendliche.

Am 7.Oktober 1950 gründete sie mit einigen ihrer ehemaligen Schülerinnen den Orden „Missionarinnen der Nächstenliebe“.

Die Gemeinschaft breitete sich rasch über die Kontinente aus. Es waren bald überall Krankenhäuser, Schulen, Internate und Sterbehospize der Missionarinnen präsent.

1963 gründete sie einen männlichen Zweig des Ordens, 1976 und 1979 entstanden kontemplative Zweige der Schwestern und Brüder. 1984 eine Priesterkongregation.
Für ihren unermüdlichen Einsatz erhielt sie 1979 den Friedensnobelpreis, den sie „zur Ehre Gottes und im Namen der Armen“ entgegen nahm.

Sie starb nach unermüdlichem Einsatz für das Reich Gottes am 5. September 1997.

Im Jahr 2003 wurde sie durch Papst Johannes Paul II selig gesprochen und konnte bereits im September 2016 durch Papst Franziskus als Heilige verehrt werden.

Heilige Mutter Teresa von Kalkutta

Mutter Teresa Zitate 

  1. „Wir werden nie wissen, wie viel Gutes ein einfaches Lächeln vollbringen kann.“
  2. „Wenn du Gutes tust, werden sie dir egoistische Motive und Hintergedanken vorwerfen, tue trotzdem Gutes.“
  3. „Wenn Du keine hundert Menschen füttern kannst, dann füttere nur einen.“
  4. „Das Gute, das du heute tust, werden die Menschen morgen oft schon wieder vergessen haben. Tu weiterhin Gutes.“
  5. Lasse nie zu, dass du jemandem begegnest, der nicht nach der Begegnung mit dir glücklicher ist.“
  6. „Das einzige, was die Armut beseitigen kann, ist miteinander zu teilen.“
  7. „Die schlimmste Armut ist Einsamkeit und das Gefühl, unbeachtet und unerwünscht zu sein.“
  8. „Es genügt nicht zu sagen: ich liebe. Liebe muss lebendige Tat werden.“
  9. „Friede beginnt mit einem Lächeln. Lächle fünfmal am Tag einem Menschen zu, dem du gar nicht zulächeln willst: Tue es um des Friedens willen.“
  10. „Am meisten schenkt, wer Freude schenkt.“
  11. „Die Menschen sind unvernünftig, irrational und egoistisch. Liebe sie trotzdem!“
  12. „Wir können keine großen Dinge vollbringen – nur kleine, aber die mit großer Liebe.“
  13. „Christus wird uns nicht fragen, wie viel wir geleistet haben, sondern mit wie viel Liebe wir unsere Taten vollbracht haben.“
  14. „Deine Hilfe wird wirklich gebraucht, aber die Leute greifen dich vielleicht an, wenn du ihnen hilfst, hilf ihnen trotzdem.“
  15. „Gott hat die Armut nicht erschaffen. Er erschuf nur uns.“
  16. „Anfangs glaubte ich, bekehren zu müssen. Inzwischen habe ich gelernt, dass es meine Aufgabe ist zu lieben. Und die Liebe bekehrt, wen sie will.“
  17. „Merke dir folgendes. Ich kann etwas tun, was du nicht kannst. Und du kannst etwas tun, was ich nicht tun kann. Aber wir beide müssen es tun.“
  18. „Das Gebet nützt der ganzen Welt, denn der Frieden beginnt zu Hause und in unseren eigenen Herzen. Wie können wir Frieden in die Welt bringen, wenn wir keinen Frieden in uns haben?“
  19. „Dazu ist der Mensch geschaffen, zu lieben und geliebt zu werden.“
  20. „Wenn man Leute verurteilt, hat man keine Zeit sie zu lieben.“
  21. „Es gibt viele Leute, die die großen Dinge tun können. Aber es gibt sehr wenig Leute, die die kleinen Dinge tun wollen.“
  22. „Was Jahre braucht, um gebaut zu werden, kann über Nacht zerstört werden. Bauen Sie trotzdem!“
  23. „Der Hunger nach Liebe ist viel schwerer zu beseitigen als der Hunger nach Brot.“
  24. „Mir ist lieber, dass ihr Fehler macht und freundlich seid, als dass ihr Wunder wirkt und unfreundlich seid.“
  25. „Wir fürchten die Zukunft, weil wir die Gegenwart vergeuden.“

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria Bilder:CFM.SCJ Archiv Alexandria

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