ISIS-Killer sind am Ende

Seit Sommer 2014 terrorisierten IS-Killer fast den gesamten Nordirak und weite Teile Syriens. „Islamischer Staat“ nannten sie das grenzüberschreitende Gebilde, ihr Führer Abu Bakr al-Baghdadi war der Kalif. Bis zu 35.000 Mann standen unter Waffen, etwa 6.000 kamen aus Europa, 300 davon aus ­Österreich. Jetzt ist der IS im Irak größtenteils geschlagen. Nach 252 Tagen hat die irakische Armee mithilfe internationaler Truppen die IS-Hochburg Mossul zurückerobert. IS-Chef Baghdadi soll tot sein, Tausende IS-Kämpfer sind gefallen, genaue Zahlen fehlen.

IS vernichtet? Auch der Fall der IS-Hochburg Rakka in Syrien ist nur mehr eine Frage der Zeit. Kurdische und arabische Kämpfer sind in der Stadt. Sie werden durch US-Luftangriffe unterstützt, auch etwa 600 US-Elitesoldaten sind vor Ort.

Die meisten IS-Kämpfer haben sich in das Euphrat-Tal zurückgezogen. Die Wüstenorte Deir ez-Zor, Abu Kamal und Mayadin scheinen momentan ihre ‚Hauptstädte‘ zu sein. Ob der IS damit erledigt ist, bleibt weiterhin offen. Vermutlich wird er als Untergrundarmee weiterkämpfen.

Report aus Mossul: „Die Stadt riecht nach Tod“

Die Bild-Reporter Paul Ronzheimer und Claas Weinmann berichten aus Mossul: „Die Stadt riecht noch immer nach Tod. Es hat 45 Grad im Schatten, als wir durch die Trümmer der ehemaligen ISIS-Hochburg gehen“, schildern sie: „Die Leichen der Kämpfer liegen auf den Straßen, Sprengstoff-Gürtel noch umgeschnallt. Neun Monate wurde in Mossul gekämpft. Tausende Tote. Der Westteil der Stadt ist fast völlig zerstört. Zerbombte Häuser, ausgebrannte Autos. Von der Al-Nuri-Moschee, in der Baghdadi das Kalifat ausgerufen hat, ist nur mehr ein Schutthaufen übrig. Gesprengt. Im Ost-Teil wurde weniger zerbombt. Zaghaft kehrt das Leben zurück. Erste Restaurants eröffnen wieder. Aber: Noch immer wird in der Altstadt geschossen. Einige Hundert  ISIS-Extremisten haben sich verschanzt – Kampf bis zum Schluss.

CNN-Reporter Nick Paton Walsh berichtet auch für oe24.TV aus Rakka, IS-Hochburg in Syrien: „Die Vororte sind befreit, Scharfschützen der Islamisten haben sich bis hinter die alte Stadtmauer zurückgezogen. Sie haben sich eingegraben, sitzen in Bunkern, feuern auf jede vorrückende Einheit. Alles ist vermint. Auch einige Hundert US-Soldaten sind hier. Sie markieren Ziele für Angriffe der US-Luftwaffe. Seit zwei Wochen läuft die ­Offensive gegen Rakka, erste Einheiten sind bereits im Stadtkern. Die wenigen Flüchtlinge erzählen, dass es seit sieben Tagen  kein Wasser mehr gibt und  Tausende Zivilsten als lebende Schutzschilder von IS-Einheiten zurückgehalten werden.

Quelle: oe24 Bild: Screens.

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