Gefeiert am 30. Mai

Hl. Johanna von Orléans – Retterin Frankreichs und Märtyrerin

* 6. Januar 1412 in Domrémy, dem heutigen Domrémy-la-Pucelle in Lothringen in Frankreich
† 30. Mai 1431 in Rouen in Frankreich

Jeanne, Tochter des Bauern und Bürgermeisters Jacques Tarc, hatte mit 13 Jahren im Garten ihres Elternhauses mehrere Erscheinungen des Erzengels Michael, der Katharina und der Margareta, die sie beauftragten, ein gutes Leben zu führen, dann ins benachbarte Frankreich zu gehen und das Land vor den Engländern zu retten. Im hundertjährigen Krieg versuchte England, die Oberherrschaft über Frankreich zu erringen. König Karl VI., der weithin als „schwachsinnig“ galt, hatte seinen Sohn Karl VII., den „Dauphin“, enterbt und den Thron den Engländern zugesagt. Englische Truppen hatten schon weite Landesteile besetzt, Orléans war eingekesselt, da folgte Jeanne im Februar 1429 den „innere Stimmen“. Sie erbat sich von einem Ritter Beaudricourt eine kleine Begleitmannschaft, mit der sie in Männerkleidung mitten durch Feindesland ritt, den Dauphin in der Stadt Chinon erreichte und ihm – im Namen des Himmels – die Rettung Frankreichs und seine Krönung in Reims zusagte. Drei Wochen lang ließ der ihre Glaubwürdigkeit prüfen und und gab ihr schließlich, mehr aus Verzweiflung und Alternativlosigkeit denn aus Überzeugung, eine kleine militärische Einheit und den Auftrag, einen Proviantzug nach Orléans durchzubringen.

Dies gelang; die Eingeschlossenen wurden von dem Erfolg motiviert, wagten den Ausfall und konnten den Belagerungsring sprengen. Dies war die Wende im Krieg; Jeanne säuberte die demoralisierte Truppe, die Franzosen konnten die Engländer zurücktreiben. Am 14. Juli 1429 konnte der Dauphin wie verheißen in der Kathedrale von Reims als Karl VII. gekrönt werden; Jeanne nahm, mit der Siegesfahne neben dem Altar stehend, an der Feier teil.
Der neue König distanzierte sich alsbald von Jeanne, er wollte Frieden schließen, entließ Teile der Armee und versagte ihr die Unterstützung in ihrem Bemühen, die Engländer restlos vom Festland zu vertreiben; die von Jeanne dennoch betriebene Befreiung von Paris misslang, sie selbst wurde verwundet. Die mit Karl VII. verbündeten Burgunder nahmen Jeanne bei Compiègne gefangen und verkauften sie an die Engländer, die sie als Hure, Hexe und Zauberin anklagten und der Inquisition übergaben. Drei Monate dauerte der Prozess, den Jeanne ohne Beistand führen musste; sie wurde tatsächlich zu einem Bekenntnis ihrer Schuld gebracht – nicht zuletzt wohl auch aus Enttäuschung, dass die von „ihren Stimmen“ versprochene Rettung nicht erfolgt war -, doch hielt sie ihren Widerruf nicht aufrecht und wurde als „notorisch rückfällige Ketzerin“ auf dem Marktplatz von Rouen auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Eine Überprüfung des Urteils führte dazu, dass Papst Callistus III. es im Juli 1456 aufhob. Ab dem 19. Jahrhundert verbreitete sich Jeannes Ruf und die Verehrung in ganz Frankreich, Jeanne wurde zum Stoff von Romanen, Theaterstücken und Gesängen, die teilweise in die Weltliteratur eingingen. Jeanne nannte sich selbst „la Pucelle“, „die Jungfrau“, ihr Heimatort nennt sich heute danach Domrémy-la-Pucelle.

Hl. Ferdinand III. König von Léon und Kastilien

* 24. Juni 1201 im heutigen Zisterze Valparaíso bei Salamanca in Spanien
† 30. Mai 1252 in Sevilla in Spanien

Ferdinand III. war der Sohn von König Alfons IX. von Léon und der Königin von Kastilien. Mit siebzehn Jahren bestieg er den Thron und vereinigte zunächst die beiden Landesteile. Dann kämpfte er gegen die Mauren und eroberte Südspanien mit den Königreichen von Córdoba, Murcia, Jaén und Sevilla zurück. Mit Beatrix, der Tochter Philipps von Schwaben, hatte er sieben Söhne und drei Töchter. Er unterstützte die Verbreitung der Dominikaner und Franziskaner in seinem Reich, förderte den Kirchenbau, z. B. die Kathedrale von Burgos, und gründet die Universität von Salamanca, die eine der größten und berühmtesten des Mittelalters wurde.

Ferdinands Sinn für Gerechtigkeit wurde selbst von seinen Gegnern anerkannt; er versuchte, auch als König als Christ zu leben. So habe er die „Virgin de los Roses“, eine Marienfigur, die Ferdinand der Überlieferung nach von seinem Vetter Ludwig IX. von Frankreich erhalten hatte, bei kriegerischen Auseinandersetzungen immer mit sich geführt; die Figur steht heute in der Kathedrale von Sevilla als Schutzpatronin der Stadt.

Ferdinand starb nach seiner Lebensbeichte und wurde im Gewand der Franziskaner-Tertiare, denen er angehörte, in der Kathedrale von Sevilla bestattet.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

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