Archiv für den Monat: Dezember 2018

Tagesevangelium – 24.12.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 2,1-14

In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum erstenmal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien.
Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll:
Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:
Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Gefeiert am 23. Dezember

Hl. Johannes von Krakau ( Johannes Cantius )

Johannes wurde in dem Städtchen Kenty in der Diözese Krakau — davon erhielt er auch den Beinamen Kantius — von frommen, ehrbaren Eltern, Stanislaus und Anna, geboren. Durch sein mildes Wesen, seine Unschuld und seinen Ernst erweckte er schon in seiner Jugend die Aussicht, daß er einmal ganz große Tugend erlangen werde. Auf der Universität Krakau hörte er zunächst Philosophie und Theologie, machte die ganze akademische Laufbahn durch und wurde Professor und Doktor. Viele Jahre hindurch trug er nun die heilige Wissenschaft vor und suchte seine Zuhörer nicht nur zu belehren, sondern sie auch zu aller Frömmigkeit anzueifern; er tat nämlich auch, was er lehrte. Auch nach seiner Priesterweihe ließ er nicht das Geringste in seinem Eifer für die Wissenschaft nach, nur steigerte er noch mehr sein Streben nach christlicher Vollkommenheit. Da er mit Schmerzen sah, wie Gott allenthalben beleidigt wurde, suchte er ihn sich und seinem Volke gnädig zu stimmen, indem er täglich unter vielen Tränen das unblutige Opfer darbrachte. Mehrere Jahre leitete er in ausgezeichneter Weise die Pfarrei Jlkusi. Wegen der Gefahren, die den Seelen drohen, verzichtete er jedoch später darauf und kehrte auf Wunsch der Universität in sein früheres Lehramt zurück.

Was ihm neben dem Studium an Zeit übrig blieb, das verwandte er teils zur Seelsorgsarbeit für das Heil des Nächsten, vor allem zu frommen Predigten, teils zum Gebet; dabei wurde er, wie berichtet wird, zuweilen himmlischer Erscheinungen und Unterredungen gewürdigt. Das Leiden Christi machte solchen Eindruck auf ihn, daß er manchmal ganze Nächte schlaflos zubrachte, um es zu betrachten, und nach Jerusalem pilgerte, um es sich besser vorstellen zu können. Aus Sehnsucht nach dem Martyrium scheute er sich auch nicht, selbst den Türken Christus, den Gekreuzigten, zu verkünden. Viermal wanderte er auch zu Fuß mit seinem Reisegepäck beladen zu den Gräbern der Apostel nach Rom, einerseits um den Apostolischen Stuhl zu ehren, dem er von ganzem Herzen ergeben war, anderseits auch um, wie er selbst sagte, mittels der jeden Tag dort gebotenen Ablässe seine Fegfeuerstrafen zu mindern. Auf einer dieser Wallfahrten wurde er einst von Räubern ausgeplündert. Als sie ihn fragten, ob er außerdem noch etwas bei sich habe, sagte er: Nein. Dann fiel ihm aber ein, daß er noch einige Goldstücke in seinen Mantel eingenäht hatte; da rief er den Räubern, die schon wieder davon waren, nach und gab ihnen auch diese noch. Da staunten selbst die Räuber über die Ehrlichkeit und die Freigebigkeit des Heiligen und gaben ihm freiwillig das Geld, das sie ihm abgenommen hatten, wieder zurück. Damit keiner den guten Ruf anderer schädige, ließ er wie der heilige Augustinus einige Verse an die Wand schreiben, um sich und andere stets daran zu erinnern. Mit den Hungernden teilte er seine Speise; Nackte kleidete er, und zwar kaufte er ihnen nicht nur Kleider und Schuhe, sondern zog auch häufig seine eigenen aus; dann ließ er seinen Mantel bis auf den Boden herabhängen, damit man nicht sehe, wie er barfuß nach Hause ging.

Sein Schlaf war kurz und er legte sich dabei auf den bloßen Boden; seine Kleidung war einfach, nur um seine Blöße zu bedecken, seine Nahrung bescheiden, nur um nicht zu verhungern. Die jungfräuliche Reinheit bewahrte er wie eine Lilie unter Dornen, indem er ein rauhes Bußkleid trug, sich geißelte und fastete. Ja, etwa 35 Jahre vor seinem Tode enthielt er sich ganz des Fleischgenusses. Reich an Lebenstagen wie an Verdiensten, fühlte er schließlich seinen Tod nahen und bereitete sich lange und gewissenhaft darauf vor. Um durch nichts mehr an die Erde gefesselt zu sein, teilte er alles, was noch im Hause war, an die Armen aus. Dann empfing er die Sakramente der Kirche und ging voll Verlangen, aufgelöst zu werden und bei Christus zu sein, an der Vigil von Weihnachten in den Himmel ein. Vor und nach seinem Tode wurde er durch Wunder verherrlicht. Sein Leichnam wurde in die Kirche der heiligen Anna, die in der Nähe der Hochschule lag, übertragen und dort ehrenvoll beigesetzt. Von Tag zu Tag wuchs die Verehrung und der Zustrom des Volkes. Er wird als einer der besonderen Patrone Polens und Litauens viel verehrt. Da er durch neue Wunder glänzte, wurde er von Papst Klemens XIII. am 16. Juli 1767 feierlich in das Verzeichnis der Heiligen aufgenommen.

Kirchengebet

Wir bitten Dich, allmächtiger Gott: gib, daß wir nach dem Beispiel des hl. Bekenners Johannes in der Wissenschaft der Heiligen voranschreiten und anderen Barmherzigkeit erwiesen, und so durch seine Verdienste Verzeihung bei Dir erlangen. Durch unsern Herrn.

Quellen: Römisches Brevier 1950, Schott-Messbuch 1962

23.12.2018 – 4. Adventssonntag

Hl. Franz von Sales (1567-1622) – Bischof von Genf und Kirchenlehrer

„Der Mächtige hat Großes an mir getan“

Es ist dem Heiligen Geist eigen, alle Lauheit aus einem Herzen zu verjagen, wenn er es berührt. Er liebt die sofortige Reaktion und ist ein Feind von Aufschüben, von Verzögerungen in der Erfüllung des göttlichen Willens […] „Maria machte sich eilends auf den Weg“ […] Was für Gnaden erfüllten das Haus des Zacharias, als Maria dort eintrat! Wenn schon Abraham so viele Gnaden dafür erhielt, drei Engel in seinem Haus bewirtet zu haben, welch ein Segen wird sich über das Haus des Zacharias ergossen haben, in das der Engel des großen Rats (mittelalterlicher Choralgesang nach Jes 9,6) eintrat, die wahre Arche des Bundes, der göttliche Prophet, unser Herr, geborgen im Schoß Marias! Das ganze Haus wurde mit Freude erfüllt: das Kind jauchzte, der Vater bekam die Stimme zurück, die Mutter wurde erfüllt vom Heiligen Geist und erhielt die Gabe der prophetischen Rede. Als sie sah, dass Unsere Liebe Frau in ihr Haus eintrat, rief sie aus: „Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“ […] Maria blieb demütig, als sie hörte, was ihre Cousine lobend über sie sagte, und pries Gott für alles. Und sie bekannte, dass sie ihr ganzes Glück Gott verdankte, „der auf die Niedrigkeit seiner Magd geschaut hat“, und sie stimmte dieses schöne und wunderbare Lied ihres Magnifikat an. Wie müssen auch wir von Freude erfüllt sein, wenn dieser göttliche Heiland uns im Heiligen Sakrament besucht und wegen der inneren Gnaden, der Worte, die er täglich in unserem Herzen spricht!

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Tagesevangelium – 23.12.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 1,39-45

In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.
Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. Als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Gefeiert am 22. Dezember

Hl. Franziska Xaviera Cabrini – Ordensgründerin

* 15. Juli 1850 in Sant‘ Angelo Lodigiano bei Mailand in Italien
† 22. Dezember 1917 in Chicago in den USA

Francesca, geboren als jüngstes von 13 Kindern eines Bauern, kümmerte sich schon in ihrer Jugend um bedürftige Kinder. 1874 wurde sie Leiterin eines Pensionats in Codogno. Im Jahre 1880 gründete sie den Orden der Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen, der schon im Jahr darauf päpstlich anerkannt wurde. Ihre Verehrung für Franz Xaver bewog sie, zusätzlich als Ordensnamen Xaviera anzunehmen.

Auf Bitten von Papst Leo XIII. ging Franziska Xaviera 1888 in die Vereinigten Staaten, um die caritative und religiöse Arbeit unter den italienischen Einwanderern zu organisieren. Von New York aus gründete sie in wichtigen Städten der Vereinigten Staaten und Lateinamerikas insgesamt 67 Einrichtungen als Schulen, Krankenhäuser, Waisenhäuser und Klöster. Bis zu 20 Stunden täglich arbeitete sie unermüdlich und als großes Vorbild für die vielen jungen Frauen, die sich dem Orden anschlossen. In Chicago errichtete sie schließlich das Mutterhaus ihres Ordens. Mutter Cabrini erhielt im Jahre 1909 die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1917 starb sie an den Folgen einer Malariaerkrankung. Sie hinterließ eine Fülle geistlicher Schriften.

Papst Pius XI. sprach sie 1938 selig, 1946 wurde sie – als erste US-Amerikanerin – von Papst Pius XII. heiliggesprochen. Franzisca Xaviera ist die Patronin der Auswanderer.

Quelle & Bild: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

22. Dezember in der Adventszeit

Benedikt XVI. – Papst von 2005-2013

Maria preist den Herrn

Das Magnifikat [von Maria] — gleichsam ein Porträt ihrer Seele — ist ganz gewoben aus Fäden der Heiligen Schrift, aus den Fäden von Gottes Wort. So wird sichtbar, daß sie im Wort Gottes wirklich zu Hause ist, darin aus- und eingeht. Sie redet und denkt mit dem Wort Gottes; das Wort Gottes wird zu ihrem Wort, und ihr Wort kommt vom Wort Gottes her. So ist auch sichtbar, daß ihre Gedanken Mitdenken mit Gottes Gedanken sind, daß ihr Wollen Mitwollen mit dem Willen Gottes ist. Weil sie zuinnerst von Gottes Wort durchdrungen war, konnte sie Mutter des fleischgewordenen Wortes werden. Endlich: Maria ist eine Liebende. Wie könnte es anders sein? Als Glaubende und im Glauben mit Gottes Gedanken denkend, mit Gottes Willen wollend kann sie nur eine Liebende sein. Wir ahnen es an den leisen Gebärden, von denen uns die Kindheitsgeschichten aus dem Evangelium erzählen. Wir sehen es in der Diskretion, mit der sie in Kana die Not der Brautleute wahrnimmt und zu Jesus trägt. Wir sehen es in der Demut, mit der sie die Zurückstellung in der Zeit des öffentlichen Lebens annimmt — wissend, daß der Sohn nun eine neue Familie gründen muß und daß die Stunde der Mutter erst wieder sein wird im Augenblick des Kreuzes, der ja die wahre Stunde Jesu ist (vgl. Joh 2, 4; 13, 1). Dann, wenn die Jünger geflohen sind, wird sie es sein, die unter dem Kreuz steht (vgl. Joh 19, 25-27); und später, in der Stunde von Pfingsten, werden die Jünger sich um sie scharen in der Erwartung des Heiligen Geistes (vgl. Apg 1, 14).

Quelle: Enzyklika „Deus caritas est“ über die christliche Liebe, § 41 © Libreria Editrice Vaticana

Tagesevangelium – 22.12.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 1,46-56

In jener Zeit sagte Maria:
Meine Seele preist die Größe des Herrn,
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan,
und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind.
er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben
und lässt die Reichen leer ausgehn.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an
und denkt an sein Erbarmen.
das er unsern Vätern verheißen hat,
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Bischofs-Skandal vor Weihnachten

Affären, Machtmissbrauch und am Ende Millionenschulden: Schon als Bischof Alois Schwarz am 1. Juli 2018 von der Diözese Gurk-Klagenfurt nach St. Pölten versetzt wurde, brodelte die Gerüchteküche. Jetzt liegt der Prüfbericht des Bistums vor. Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger, der den Fall aufarbeiten muss, spricht sogar von einem „System Schwarz“. Der Report ­listet eine ganze Reihe von schweren Mängeln auf. Der Schlüssel für den Skandal liegt im privaten Umfeld des Bischofs: aufwendiger Lebens­stil, „Abhängigkeitsverhältnis zu einer Frau, die seine engste Mitarbeiterin war“, und ein daraus resultierendes Finanzfiasko.

  • Bis 2015 war der Rechnungsabschluss des Bistums Gurk noch positiv.
  • 2016 drehte das Ergebnis auf minus 0,7 Millionen Euro, im vergangenen Jahr waren es bereits 1,9 Millionen.

Grund für den Absturz laut Prüfbericht: heftige Verluste im Hotel- und Bildungsbereich des Bistums Gurk. Das Bistum betreibt im Stift Sankt Georgen am Längsee ein Hotel und ein Bildungshaus. Leiterin war bis zum Sommer Andrea Enzinger, die engste Vertraute des Bischofs. In den Ausbau des Saunabereiches des Hotels am Längsee sollten ursprünglich sogar 2,5 Mil­lionen investiert werden. Die „abgespeckte Version des Badehauses“ kostet immerhin noch eine Million.

Mitarbeiter nannten die Freundin „die Bischöfin“

Millionen. Ausgeglichen wurden die Verluste aus Hotel- und Bildungsbereich jeweils durch die Einnahmen des Bistums. Auch bauten der Bischof und seine Vertraute ein Forstanwesen des Bistums auf der Flattnitz in Kärnten zu einer „Erholungsoase“ aus. Hier soll der Bischof, schreibt News, gemeinsam mit seiner Vertrauten immer wieder „Hof gehalten und Gäste empfangen haben, auch Damen“.

Im Prüfungsbericht heißt es dazu über die Vertraute des Bischofs: „Enzinger agierte (…) inkompetent, willkürlich und sehr oft auf den Bischof verweisend (‚Der Herr Bischof wünscht das.‘)“.

Intern hieß Andrea Enzinger deshalb auch „die Bischöfin“. Ihr Agieren wird als „unberechenbar“, „nicht kommunikativ“ und „unprofessionell“ bezeichnet: „Angst, Intrige und Mobbing“ herrschten vor.

Letztlich sei das Arbeits­klima im Bistum so schrecklich gewesen, dass sich Mitarbeiter in anonymen Briefen an Medien wandten. Bischof Schwarz engagierte darauf den Ex-Chef des österreichischen Verfassungsschutzes als Detektiv, um den Maulwurf zu finden.

Im Sommer zog der Vatikan den Schlussstrich. Der Bischof wurde nach St. Pölten versetzt, seine Vertraute abgelöst. Nun die harte Abrechnung mit dem System des Bischofs. Der schweigt zu allen Vorwürfen.

Quelle: oe24 Bild: © APA/Hans Punz

 

Gefeiert am 21. Dezember

Seliger Peter Friedhofen – Ordensgründer

* 25. Februar 1819 in Weitersburg bei Koblenz in Rheinland-Pfalz
† 21. Dezember 1860 in Koblenz in Rheinland-Pfalz

Der Bauernsohn Peter Friedhofen wurde schon früh Vollwaise, Schornsteinfeger wurde sein Beruf. Als sein Bruder Jakob starb, versorgte er dessen Witwe mit ihren elf Kindern. Neben all diesen Aufgaben gründete er in mehreren Pfarreien Aloisius-Bruderschaften für Jugendliche mit einer vom Trierer Bischof genehmigten Regel. Seine Liebe zu Kranken und Hilflosen führte dann zur Einrichtung eines Hauses in Weitersburg und zur Gründung der Kongregation der Barmherzigen Brüder von Maria Hilf zur Betreuung und Versorgung Kranker, die 1850 anerkannt wurde; er selbst erlernte bei den Alexianern in Aachen die Krankenpflege und absovierte das Noviziat. 1851 verlegte er den Sitz der Gemeinschaft nach Koblenz, sie wurde in der ambulanten Krankenpflege aktiv. Im selben Jahr empfingen Peter und zwei Brüder ihr Ordenskleid. Es folgte 1853 die Gründung in Trier und dann weitere im Ausland.

Peter Friedhofen widmete sich vor allem der religiösen Prägung junger Brüder; das Gebet, die Verehrung der Gottesmutter Maria und der Geist der Armut lagen ihm am Herzen. 1860 erlag er mit erst 41 Jahren der Lungentuberkolose, an der er viele Jahre gelitten hatte. Seine Gemeinschaft umfasste damals 44 Brüder.

In der Maria-Hilf-Kapelle beim Mutterhaus des Ordens in Trier ruhen seit 1928 Peters Gebeine. Heute ist der Orden in Europa, Südamerika und Asien tätig. In Rom betreuen die Barmherzigen Brüder die Domitilla-Katakomben und das Gästehaus Casa Domitilla.

Quelle & Bild: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

21. Dezember in der Adventszeit

Origenes (185-253) – Priester und Theologe

„Maria machte sich auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa“

„Sieh da, er kommt. Er springt über die Berge, hüpft über die Hügel“ (Hld 2,8). Christus hat sich der Kirche zuerst nur durch seine Stimme zu erkennen gegeben. Anfangs hat er seiner Stimme durch die Propheten Gehör verschafft; ohne selbst zu erscheinen, ließ er sich vernehmen. Seine Stimme war in den Botschaften vernehmbar, die ihn ankündigten, und in dieser ganzen Zeit nahm ihn die von Anbeginn der Welt versammelte Braut-Kirche lediglich durch Hören wahr. Doch eines Tages hat sie ihn mit eigenen Augen gesehen und gesagt: „Sieh da, er kommt. Er springt über die Berge“! […] Und jede Seele, sofern die Liebe zum Logos sie erfasst hat […], empfindet Glück und Trost, wenn sie die Gegenwart des Bräutigams spürt, wo sie doch vorher dem schwierigen Wortlaut des Gesetzes und der Propheten ausgesetzt war. In dem Maße, wie sich der Bräutigam den Gedanken der Seele nähert, um sie in ihrem Glauben zu erleuchten, sieht sie ihn über Berge und Hügel hüpfen […] und kann mit Recht sagen: „Sieh da, er kommt!“ […] Gewiss, der Bräutigam hat seiner Braut, d.h. seinen Jüngern, versprochen: „Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,20). Das hindert ihn aber nicht daran, auch zu sagen, dass er geht, um sein Reich in Besitz zu nehmen (Lk 19,12). Da ertönt wieder mitten in der Nacht der Ruf: „Siehe, der Bräutigam!“ (Mt 25,6). Mal ist der Bräutigam also gegenwärtig und unterweist; mal sagt man, er sei abwesend und man hat Sehnsucht nach ihm […] Wenn also die Seele zu verstehen sucht und es ihr nicht gelingt, ist für sie der Logos abwesend. Findet sie aber, was sie sucht, so ist er zweifelsfrei gegenwärtig und erleuchtet sie mit seinem Licht. […] Wenn nun auch wir den Logos, den Bräutigam der Seele, sehen wollen, wie er „über die Hügel springt“, dann lasst uns zuerst auf seine Stimme hören, und dann werden auch wir ihn sehen können.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé