Archiv für den Monat: Januar 2019

Gefeiert am 31. Januar

Hl. Johannes Bosco (Don Bosco) Priester und Ordensgründer

* 16. August 1815 in Becchi bei Turin in Italien
† 1888 in Turin in Italien

Johannes Bosco, wurde 1815 als Sohn armer Bauersleute geboren. Sein Vater starb früh, seine Mutter, die mit drei Jungen nun allein dastand, schöpfte Kraft aus ihrem Glauben. Sie ist es, die Johannes beten lehrt und ihm ein inniges Verhältnis zu Gott vorlebt. Eines Tages – er ist neun Jahre alt und und durfte endlich bei einem alten Priester des Nachbarorts Elementarunterricht bekommen –  sieht er im Traum eine Schar Jungen in einem Hof fluchen und streiten und will mit den Fäusten dazwischenfahren, da hört er eine Stimme: „Nicht mit Schlägen, sondern mit Güte und Liebe wirst du sie zu Freunden gewinnen“. Für diesen Traum wird er von der Familie, mit Ausnahme seiner Mutter, ausgelacht; sie versteht, dass er zum Priester berufen ist, doch daran ist in dieser Situation nicht zu denken. Aber der Kinder und Jugendlichen seines Heimatortes nimmt er sich an. Durch Einfühlungsvermögen und mit seiner ihm eigenen Ausstrahlung lockt er sie an, betet mit ihnen und unterweist sie im Glauben. Bei verschiedenen Priestern in der Umgebung lernt er inzwischen das eine oder andere, aber erst mit 15 Jahren kann er zum ersten Mal eine Schule besuchen. Nach nur einem Jahr darf er aufs Gymnasium wechseln, mit 20 Jahren tritt er ins Priesterseminar ein. 1841 wurde er geweiht. Als Priester in Turin erlebte er das Elend der verwahrlosten Kinder der Armen, der Jugendlichen, die auf der Straße lebten und, wenn sie überhaupt Arbeit hatten, von ihren Arbeitgebern ausgebeutet wurden. Sie lebten, mit oder ohne Familie, in finsteren ungesunden Behausungen, die oft nur den Namen „Loch“ verdienten. Johannes nahm sich ihrer an. Er gab ihnen Unterkunft, Geborgenheit in einem Gemeinschaftsleben, Unterricht und Glaubensunterweisung; seine tapfere und fromme Mutter, unterstützte ihn, indem sie für die Jugendlichen kochte und die Hauswirtschaft führte. Johannes, nunmehr Don Bosco, verschaffte den Jungen Arbeitsstellen und sorgte dafür, dass sie gerechte Arbeitsverträge bekamen. Auch der jugendlichen Straftäter nahm er sich an, die oft nur wegen ihrer hoffnungslosen Lebenssituation im Gefängnis gelandet waren. Er glaubte an das Gute in ihnen, zeigte auch ihnen durch Liebe die Liebe Gottes, die sie nicht kannten, und brachte viele auf den rechten Weg zurück. Von vielen Seiten wurde er angefeindet, aber er ließ sich nicht abschrecken. Er gründete die „Fromme Gesellschaft vom heiligen Franz von Sales“ (Salesianer) und zusammen mit der hl. Maria Domenica Mazzarello die Kongregation der Mariahilf-Schwestern.

Durch sein Wirken hat er entscheidend auf die Erneuerung des Bildungswesens in Italien und (seit 1875) in Südamerika eingewirkt. Seine Erziehungskunst beruhte auf charismatischer Begabung und Einfühlungskraft, verbunden mit einer klaren Erkenntnis der Not seiner Zeit und einer aus tiefem Glauben erwachsenen Liebe zur Jugend. Er starb am 31. Januar 1888 in Turin und wurde 1934 heilig gesprochen. „In seinem Leben war das Übernatürliche fast natürlich und das Außergewöhnliche gewöhnlich“ (Pius XI.).

„Das Beste was wir auf der Welt tun können, ist:
Gutes tun, fröhlich sein und die Spatzen pfeifen lassen.“ (Johannes Bosco)

Quelle: CFM.SCJ Archiv Cairo

 

Tagesevangelium – 31.01.2019

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus – Mk 4,21-25

In jener Zeit sprach Jesus: Zündet man etwa ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber oder stellt es unter das Bett? Stellt man es nicht auf den Leuchter? Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht an den Tag kommt. Wenn einer Ohren hat zum Hören, so höre er! Weiter sagte er: Achtet auf das, was ihr hört! Nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden, ja, es wird euch noch mehr gegeben. Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Gefeiert am 30. Januar

Hl. Maria Ward – Ordensfrau und Stifterin

* 1585 in Mulwith bei Newby in Yorkshire in England
† 30. Januar 1645 in York in England

Mary Ward wuchs zur Zeit der erbitterten Verfolgung der Katholiken in England auf; 1587 wurden Maria Stuart und zahlreiche römischer Priester hingerichtet, die Teilnahme an der katholischen Messe war strafbar. Als Mary 20 Jahre alt war, scheiterte ein Putsch der Katholiken, die so genannte Pulververschwörung. Nun wurden alle Katholiken zu einem antipäpstlichen Treueeid gezwungen und von Staatsämtern ausgeschlossen. Im selben Jahr lehnte Mary Ward die Heirat mit Edward Neville, der großen Hoffnung der katholischen Partei, ab: ihr Wunsch war, in ein Kloster einzutreten, was aber in England unmöglich war.

So wurde Mary 1606 Klarissin in St-Omer in Frankreich, war aber schon nach kurzer Zeit mit dem vorfindlichen Klosterleben nicht zufrieden. Sie stiftete deshalb von ihrem Vermögen ein eigenes Kloster in Flandern, nur für Engländerinnen, in dem die Ordensregel in ganzer Strenge angewandt wurde. Nach einiger Zeit ging sie nach England zurück und vermittelte unter Lebensgefahr illegale Kontakte zwischen Katholiken und Priestern. Mit einer Gruppe von Mädchen ging sie wieder nach Flandern und nahm einige katholische englische Mädchen als Schülerinnen mit. So entstand 1609 das Institut der englischen Fräulein, die sich zwar wie Ordensschwestern verhielten, sich aber gleichzeitig frei in der Stadt bewegten. Mary beschloss auf Grund einer Eingebung, die Ordensregel der Jesuiten anzunehmen. Nach der ersten vorläufigen schriftlichen Bestätigung der Regel durch Papst Paul V. im Jahr 1615 reist Mary dreimal nach Rom, um ihre Regel endgültig bestätigen zu lassen. Während dieser Reisen errichtete sie im Jahr 1621 Institute in Lüttich (Liège), Köln und Trier, 1622 in Rom, 1623 in Neapel, 1624 in Perugia, dann 1627 / 28 in München, Wien und Bratislava.

Die Bemühungen um Anerkennung des Instituts in Rom wurden dagegen nicht vom Erfolg gekrönt. Der Verzicht auf Klausur der Frauen und die Übernahme der Ordensregel der Jesuiten waren für die katholische Kirche nicht akzeptabel; vor allem der Seelsorge- und Bildungsauftrag der Jesuiten schien für Frauen unvorstellbar; dies führte 1625 zur Schließung der Häuser in Italien. Aus Rom vertrieben zogen die Englischen Fräulein nach Deutschland, wo der Dreißigjährige Krieg tobte. Papst Urban VIII. verbot 1631 durch eine der härtesten Bullen, die in der Kirchengeschichte bekannt sind, die Englischen Fräulein endgültig; die Gründerin wurde unter dem Verdacht der Häresie von 1632 bis 1637 in Rom festgehalten, davon neun Wochen inhaftiert, und von der Inquisition überwacht. Das Inquisitionsgericht endete zwar mit ihrer Rechtfertigung, aber das Werk Mary Wards blieb aufgehoben; 1639 kehrte sie krank nach England zurück, nachdem man ihr aus gesundheitlichen Gründen die Einreise in die Heimat erlaubt hatte.

In München und in Augsburg nahmen 1680 die Bischöfe die Arbeit der Institute unter ihren Schutz, weitere Filialen in anderen Diözesen folgten, 1686 wurde in England die erste katholische Schule seit der Reformation gegründet. Trotz der fehlenden offiziellen Anerkennung gedieh die Arbeit, 1703 wurden ein erster Teil der Regel anerkannt; 1749 anerkannte Papst Benedikt XIV. das Amt der Generaloberin, untersagte aber die Berufung auf die Gründerin. 1877 erhielt das Institut B.M.V. die endgültige päpstliche Anerkennung, seit 1909 darf Mary Ward wieder als Gründerin genannt werden; die Anerkennung der Arbeit unter der Regel der Jesuiten erfolgte aber erst 1978. Papst Pius XII. nannte die Ordensgründerin Mitte des 20. Jahrhunderts eine unvergleichliche Frau, die das katholische England der Kirche geschenkt hat.

Die heute weit verbreiteten Schulen der Englischen Fräulein halten noch immer die Jesuitenregeln. Der römische Zweig umfasst heute 21 Provinzen mit rund 2500 Mitgliedern in acht europäischen Ländern, dazu in Indien, Korea, Simbabwe, Brasilien, Argentinien und Chile; seit 2004 nennt er sich offiziell Congegratio Jesu um deutlich zu machen, dass es sich um den weiblichen Zweig der Jesuiten handelt; Mary Wards ursprüngliche Intention wurde nun Wirklichkeit. Der irische und nordamerikanische Zweig ist vereinigt unter dem Namen Loreto-Schwestern. Im Jahr 2008 gab es in Deutschland 35 Schulen des Instituts, dessen Schwestern sich außerdem in der Sozialarbeit engagieren.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

30.01.2019 – Mittwoch der 3. Woche im Jahreskreis

Hl. Klara von Assisi (1194-1253) Ordensgründerin

Welch wunderbarer Tausch!

Es ist wirklich ein großer und lobenswerter Tausch, das Zeitliche um des Ewigen willen zu verlassen, Himmlisches für Irdisches zu gewinnen, Hundertfaches für Eines zu bekommen und das selige ewige Leben zu besitzen. Deshalb habe ich es unternommen, so sehr ich vermag, Eure Hoheit und Heiligkeit mit demütigen Bitten und mit der herzlichen Liebe, die Christus zu uns hat, anzuflehen, dass Ihr in seinem heiligen Dienst zu erstarken begehrt, wachsend vom Guten zum Besseren, von Tugenden zu Tugenden, damit der, dem Ihr mit der ganzen Sehnsucht des Herzens dient, sich würdige, die ersehnten Belohnungen zu gewähren.

Ich beschwöre Euch auch im Herrn, so gut ich es vermag, dass Ihr mich, Eure freilich unnütze Magd, und die übrigen Euch ergebenen Schwestern, die mit mir im Kloster weilen, in Euren heiligen Gebeten dem Herrn anempfehlen möget. Mit der Unterstützung Eurer Gebete können wir die Barmherzigkeit Jesu Christi verdienen, um schließlich zusammen mit Euch für würdig befunden zu werden, uns der ewigen Anschauung zu erfreuen.

Quelle:  2013 Edition Coelde in der Butzon & Becker GmbH Bild: CFM.SCJ Archiv Cairo

Tagesevangelium – 30.01.2019

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus – Mk 4,1-20

In jener Zeit lehrte Jesus wiederum einmal am Ufer des Sees, und sehr viele Menschen versammelten sich um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot auf dem See und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer. Und er sprach lange zu ihnen und lehrte sie in Form von Gleichnissen. Bei dieser Belehrung sagte er zu ihnen: Hört! Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat, und sie brachte keine Frucht. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht; die Saat ging auf und wuchs empor und trug dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach. Und Jesus sprach: Wer Ohren hat zum Hören, der höre!
Als er mit seinen Begleitern und den Zwölf allein war, fragten sie ihn nach dem Sinn seiner Gleichnisse. Da sagte er zu ihnen: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes anvertraut; denen aber, die draußen sind, wird alles in Gleichnissen gesagt; denn sehen sollen sie, sehen, aber nicht erkennen; hören sollen sie, hören, aber nicht verstehen, damit sie sich nicht bekehren und ihnen nicht vergeben wird. Und er sagte zu ihnen: Wenn ihr schon dieses Gleichnis nicht versteht, wie wollt ihr dann all die anderen Gleichnisse verstehen?
Der Sämann sät das Wort. Auf den Weg fällt das Wort bei denen, die es zwar hören, aber sofort kommt der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät wurde. Ähnlich ist es bei den Menschen, bei denen das Wort auf felsigen Boden fällt: Sobald sie es hören, nehmen sie es freudig auf; aber sie haben keine Wurzeln, sondern sind unbeständig, und wenn sie dann um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt werden, kommen sie sofort zu Fall. Bei anderen fällt das Wort in die Dornen: sie hören es zwar, aber die Sorgen der Welt, der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen Dingen machen sich breit und ersticken es, und es bringt keine Frucht. Auf guten Boden ist das Wort bei denen gesät, die es hören und aufnehmen und Frucht bringen, dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

29.01.2019 – Worte von Bruder Johannes Paul CFM.SCJ

Von Bruder Johannes Paul CFM.SCJ , Herz Jesu Franziskaner

„Wenn wir dem Heiligsten Herzen Jesu vertrauen sind wir befreit und befähigt in Liebe zu dienen. Solange wir im Heiligsten Herzen Jesu leben, denken und handeln, wird uns Rettung zuteil und JESU unergründliche Barmherzigkeit erquickt unser armes menschliches Herz.“

Ⓒ corjesu.info CFM.SCJ – Kongregation der Herz Jesu Franziskaner  2015-2019

Gefeiert am 29. Januar

Hl. Paula von Rom – Wohltäterin und Klostergründerin

* 347 in Rom
† 404 in Betlehem in Israel

Die hl. Paula stammte aus einer römischen Patrizier-Familie und wurde christlich erzogen. Fünfzehnjährig wurde sie mit dem Heiden Toxotius verheiratet, dem sie fünf Kinder gebar. 378 wurde sie Witwe; von da an schloss sie sich dem Kreis von Marcella von Rom (hl., 31.1.) an, einer Gemeinschaft asketisch lebender Frauen, die unter Führung Marcellas – später nahm sich der hl. Hieronymus (30.9.) dieses Kreises an – die hl. Schrift studierten und über theologische Fragen diskutierten. Paula lebte kompromisslos die Nachfolge Christi, lebte äußerst einfach, schränkte sich in Kleidung und Nahrung stark ein, verwandelte ihren Palast in eine klösterliche Gemeinschaft und setzte ihr Vermögen ein für die Pflege Kranker und Armer. Als Hieronymus 385 Rom verließ, folgte ihm Paula zusammen mit ihrer Tochter Eustochium in den Orient. Nach einer Pilgerreise ließen sie sich in Betlehem nieder, Paula stiftete ein Männerkloster, dem Hieronymus vorstand, ein Frauenkloster, das sie selbst leitete, und eine Pilger-Herberge.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Cairo

29.01.2019 – Dienstag der 3. Woche im Jahreskreis

Hl. Franz von Sales (1567-1622) Bischof von Genf und Kirchenlehrer

Den Willen Gottes tun

Ihr müsst wissen, dass der feste Wille, den Willen Gottes ausnahmslos in allen Dingen zu tun, im Gebet des Herrn, im Vater unser ausgesprochen ist, in den Worten, die wir täglich beten: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden“ (Mt 6,10). Der göttliche Wille stößt im Himmel auf keinerlei Widerstand, alles ist ihm untertan, alles gehorcht ihm. Wir beten nun, dass es auch mit uns so werde, und wir versprechen dem Herrn, so handeln zu wollen, seinem Willen keinen Widerstand zu leisten und ihm in allem ganz gefügig sein zu wollen. Unter dem Willen Gottes verstehen wir seinen ausgesprochenen Willen und den Willen seines Wohlgefallens. Der Wille Gottes tut sich uns in vierfacher Weise kund: 1) in den Geboten Gottes, 2) in den Geboten der Kirche, 3) in den Räten, 4) in den Einsprechungen. Unter die Gebote Gottes und der Kirche muss jeder Christ seinen Nacken beugen; jeder muss sich ihnen gehorsam fügen. In diesen Geboten spricht sich der Wille Gottes ohne Einschränkung aus und fordert, dass wir gehorchen, wenn wir gerettet werden wollen. Die Beobachtung der Räte empfiehlt er uns nur; er fordert sie nicht bedingungslos von uns, legt uns aber seinen Willen in Form eines Wunsches nahe. Wir verscherzen uns also seine Liebe nicht, trennen uns auch nicht von ihm, wenn wir nicht den Mut aufbringen, die Räte zu erfüllen. Wir dürfen auch gar nicht einmal alle Räte befolgen wollen, sondern nur jene, die unserem Stand entsprechen; denn manche sind einander so entgegengesetzt, dass es ganz unmöglich ist, den einen zu befolgen, ohne sich zugleich der Möglichkeit zu berauben, den anderen zu erfüllen. Es ist z. B. ein evangelischer Rat, alles zu verlassen und ganz arm dem Herrn nachzufolgen; es ist auch ein evangelischer Rat, den Bedürftigen zu borgen und Almosen zu geben. Wie aber konnte, wer all seinen Besitz auf einmal hergeschenkt hat, noch etwas ausleihen und Almosen geben, wo er doch nichts mehr hat? Wir sollen also die Räte befolgen, die Gott von uns geübt haben will, und nicht meinen, wir müssten alle befolgen, die er gegeben. Außer diesem ausgesprochenen Willen Gottes gibt es noch den Willen seines Wohlgefallens. Auf diesen müssen wir schauen in allen Vorkommnissen, also bei allem, was uns begegnet: In Krankheit und Tod, in Trübsal und Freude, in guten wie in schlimmen Tagen, kurz in allem, was unvorhergesehen an uns herankommt. Und wir müssen allzeit bereit sein, uns diesem Willen Gottes zu fügen, in angenehmen wie in unangenehmen Lagen, in Freud wie in Leid, im Leben wie im Sterben, in allem, was nicht offensichtlich gegen den ausgesprochenen Willen Gottes ist; denn dieser geht immer vor.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Cairo