Gefeiert am 15. August

Hl. Mechthild von Magdeburg – Mystikerin

* 1208 bei Magdeburg in Sachsen-Anhalt
† 1282 im Kloster Helfta bei Eisleben in Sachsen-Anhalt

Mechthild wurde auf einer Burg groß, wo sie schon früh mit dem Minnegesang, der Lyrik und den Liebesliedern ihrer Zeit, vertraut wurde. Schon als 12-jährige wurden ihr mystische Erfahrungen durch Visionen zuteil. Um 1230 trat sie in Magdeburg als Begine einer Gemeinschaft bei, die nach den Regeln des Dominikanerordens lebte. Als geistlich, aber in der Welt lebende Frauen waren diese besonders für die Armen da, alltäglich konfrontiert mit Not und Elend der Leibeigenen, tätig an Krankenlagern oder als Sterbebegleiterinnen. Mechthild sah darin ihre Aufgabe gemäß der ihr zuteil gewordenen Botschaft von der Liebe Gottes zu allen Menschen.

Die Arbeit der Beginen war in den Städten gern gesehen, soweit sie Not linderten, Trauernde trösteten und Sterbende begleiteten. Aber wenn sie Reichtum anprangerten oder gar als Frauen sich in theologischen Fragen zu Wort meldeten, machten sie sich unbeliebt. Um 1250 gibt es in Magdeburg solche Auseinandersetzungen der frommen Frauen mit dem Domkapitel. Mechthild begann in dieser Zeit, ab 1250, ihre Visionen in Versen und Hymnen schriftlich festzuhalten, indem sie sie einer Schreiberin diktierte, weil sie selbst nicht schreiben konnte. Sie wurde gewarnt, ihre Schriften könnte ein Feuer verzehren, sie solle mit dem Schreiben aufhören. Besonders ihre scharfe Kritik am Domkapitel führten zu Anfeindungen des Klerus. Wahrscheinlich wurde Mechthild vor das Kirchengericht des Domkapitels gestellt und musste sich und ihr Werk verteidigen; in ihrem Werk „Das fließende Licht der Gottheit“ schrieb sie: Ich bin mir nach dem, was mir bisher geschehen ist, gewiss, dass ich noch viele Becher mit Galle austrinken muss, denn leider hat der Teufel unter den Menschen geistlichen Standes noch sehr viele Schenken, die so voller Giftes sind, dass sie es nicht allein trinken können: Sie müssen es Gottes Kindern voller Bitterkeit ausschenken (II, 24).

Mechthild flüchtete vor den Anfeindungen im Alter von 60 Jahren ins Zisterzienserinnenkloster Helfta zu Gertrud von Hackeborn, von der sie Unterstützung erfuhr und wo sie die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte.

Mechthilds Visionen enthalten Einheitserfahrungen mit Gott sowie Einsichten über Gott, Welt, Menschheit und Kirche. Anregungen erhielt sie aus der damals mündlich weitergegebenen Frauenmystik, aus dem biblischen Hohenlied der Liebe und den Evangelien, dazu aus Werken von Augustinus, Bernhard von Clairvaux, Hugo von St. Victor und Pseudo-Dionysios Areopagita. Ihre kosmische und apokalyptische Schau steht in der Nachfolge der Hildegard von Bingen. Eindrucksvoll ist Mechthilds hohe poetische Bildkraft.

Mechthilds Schriften gelten als die ersten deutschen Aufzeichnungen der Mystik. Ihr Werk umfasst sieben Bücher mit dem Titel „Das fließende Licht der Gottheit“; die ersten fünf entstanden vor 1260, das sechste zwischen 1260 und 1271 das siebte zwischen 1271 und 1282. Es ist nur noch in einer 1343 – 1345 in Basel entstandenen alemannischen Übersetzung sowie einer teilweise noch zu ihren Lebzeiten entstandenen lateinischen Übersetzung in einer Handschrift aus der Zeit um 1350 überliefert.

Hl. Rupert – Abt in Ottobeuren

† 15. August 1145 in Ottobeuren in Bayern

Rupert war Mönch und Prior im Kloster St. Georgen, 1102 wurde er Abt in Ottobeuren. Er führte in seinem Kloster die Reformen von Hirsau durch und führte die Abtei zur Blüte.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

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