13.06.2018 – Mittwoch der 10. Woche im Jahreskreis

Kommentar zum heutigen Evangelium 
Katechismus der Katholischen Kirche §§ 577-581

Die Erfüllung des Gesetzes

In der Bergpredigt nahm Jesus im Licht der Gnade des Neuen Bundes Stellung zum Gesetz, das beim ersten Bundesschluß am Sinai von Gott gegeben worden war. Er begann mit einer feierlichen Warnung: „Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. […]“ (Mt 5,17-19).

Für Jesus, den Messias Israels, somit für den Größten im Himmelreich, geziemte es sich nach seinen eigenen Worten, das Gesetz in vollem Umfang, selbst die geringsten Gebote, zu erfüllen. Er ist sogar der einzige, der das vollkommen zu tun vermochte (vgl. Joh 8,46). […] Die vollkommene Erfüllung des Gesetzes konnte somit nur das Werk des göttlichen Gesetzgebers selbst sein, der in der Person des Sohnes als dem Gesetz unterstellt geboren wurde (vgl. Gal 4,4). In Jesus erscheint das Gesetz nicht mehr auf Steintafeln geritzt, sondern in das „Herz“ (Jer 31,33) des Gottesknechtes geschrieben. Dieser „bringt wirklich das Recht“ (Jes 42,3) und ist darum zum „Bund für das Volk“ (Jes 42,6) geworden. Jesus geht bei der Erfüllung des Gesetzes so weit, daß er sogar den „Fluch des Gesetzes“ (vgl. Gal 3,13) auf sich nimmt, den jeder auf sich zieht, „der sich nicht an alles hält, was zu tun das Buch des Gesetzes vorschreibt“ (vgl. Gal 3,10). Der Tod Christi hat so „die Erlösung von den im ersten Bund begangenen Übertretungen bewirkt“ (Hebr 9,15). […]

Jesus „lehrte … wie einer, der [göttliche] Vollmacht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten“ (Mt 7,28-29). In ihm ist das gleiche Gotteswort, das am Sinai erklungen war, um Mose das schriftliche Gesetz zu geben, auf dem Berg der Seligpreisungen aufs neue zu vernehmen (vgl. Mt 5,1). Jesus schafft das Gesetz nicht ab, sondern erfüllt es, indem er von Gott her dessen endgültige Auslegung bietet: „Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt worden ist … Ich aber sage euch“ (Mt 5, 33-34). Mit der gleichen göttlichen Autorität stellt er gewisse „Überlieferungen der Menschen“ (vgl. Mk 7,8) – das heißt die der Pharisäer – bloß, die „Gottes Wort außer Kraft“ setzen (vgl. Mk 7,13).

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert