Bischofskonferenz von Costa Rica verbietet den überlieferten Ritus

Die Bischofskonferenz von Costa Rica erließ unter Berufung auf das neue Motu proprio Traditionis custodes ein Verbot des überlieferten Ritus.

(San José) Die Bischöfe von Costa Rica haben in einer beschlossenenen gemeinsamen Erklärung zum Motu proprio Traditionis custodes von Papst Franziskus bekanntgegeben, daß sie dieses unsägliche Dokument gegen den überlieferten Ritus und die Tradition drakonisch anwenden werden.

Was Franziskus in Traditionis custodes nicht ausspricht, aber wünscht, sagen die Bischöfe in ihrer Erklärung:

„Von nun an ist die Verwendung des Missale Romanum von 1962 oder eine andere Ausdrucksform der Liturgie vor 1970 nicht mehr gestattet.“

Der Kommunikationsstil von Papst Franziskus entfaltet seine Wirkung, wie bereits mit Amoris laetitia gegen die kirchliche Ehe- und Morallehre geschehen, nun gegen den überlieferten Ritus. Dieser Kommunikationsstil besteht darin, daß Franziskus die heikelsten und radikalsten Dinge gar nicht aussprechen muß, und doch verstehen alle genau, was er meint, wünscht oder erwartet.

Franziskus hat in Traditionis custodes den überlieferten Ritus nicht verboten. Das gäbe nur unnötige Reibungsflächen, da sein Vorgänger Benedikt XVI. bereits ein eindeutiges Wort zu dieser Frage gesagt hat. Bergoglianische Bischöfe verbieten aber den überlieferten Ritus, denn mit Traditionis custodes hat ihnen Franziskus dazu grünes Licht erteilt.

Die Costaricanische Bischofskonferenz erstaunt noch in einem weiteren Punkt durch Dreistigkeit: In ihrer Erklärung, die vom Vorsitzenden Msgr. José Manuel Gerrita Herrera, Bischof von Ciudad Quesada, seinem Stellvertreter und dem Generalsekretär unterzeichnet ist, behauptet sie, daß „wir noch nie eine Gruppe von Gläubigen gehabt haben“, die dem überlieferten Ritus verpflichtet ist. Wozu dann das Verbot? Ein Blick auf die Internetseite des Bistums Alajuela liefert die Antwort und widerlegt die Bischofskonferenz. Dort findet sich ein Dokument von 2018 über die Umsetzung des Motu proprio Summorum Pontificum, der Gründung einer gleichnamigen Vereinigung und der Zelebration der heiligen Messe im überlieferten Ritus „mit dem Wissen des Diözesanbischofs“. Dies geschah vor dem Hintergrund, die Ausbreitung des Apostolats der Piusbruderschaft in Costa Rica zu bremsen.

Titelkopf der Erklärung der Bischofskonferenz

Nicht nur das: In diesem Dokument der Diözese Alajuela, unterzeichnet vom Kanzler des Bistums, wird festgehalten, daß die Vereinigung Summorum Pontificum keine Positionen vertritt, die nun – drei Jahre später – Franziskus angeblich veranlaßt haben, Traditionis custodes zu veröffentlichen und gegen den überlieferten Ritus und die Gläubigengruppen der Tradition vorzugehen.

Wußte der Bischof von Alajuela nichts von dieser Vereinigung in seinem Bistum und dem Meßort des überlieferten Ritus im Sinne von Summorum Pontificum? Hatte er es vergessen, um im Kreis der Bischofskonferenz nicht aus dem Rahmen zu fallen? Es gibt Hinweise, daß es auch in anderen Bistümern des zentralamerikanischen Landes ähnliche „Ungereimtheiten“ gibt.

Der Fall Costa Rica zeigt, wie eine Bischofskonferenz mit ihrer Gruppendynamik auf das Motu proprio Traditionis custodes reagiert: drakonisch, hartherzig, starr, willkürlich und unehrlich, um Papst Franziskus zu zitieren.

Dieselbe Bischofskonferenz hatte bei den Präsidentschaftswahlen 2018 statt eines konservativen Evangelikalen, der überraschend in die Stichwahl gekommen war, stillschweigend den Kandidaten der Linksparteien unterstützt und ihm zum Wahlsieg verholfen. Als „Gegenleistung“ setzte er 2019 die Abtreibungsliberalisierung durch.

Quelle: katholisches, G. N. Bild: iglesiacr.org (Screenshots)

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