Archiv für den Monat: Juni 2025

Papst Leo spendet Priesterweihen, verweist auf „das solide Beispiel“ heiliger Priester

Papst Leo XIV. Bild: D. Ibáñez

Papst Leo XIV. hat am Freitag, dem Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu, zahlreichen Männern die Priesterweihe gespendet. Die 32 neuen Priester forderte er unter anderem auf, „das solide Beispiel“ heiliger Priester zu studieren und nachzuahmen.

Die Messe im Petersdom war Teil des Jubiläums der Priester im Rahmen des Heiligen Jahres 2025. Das Jubiläum der Priester schloss sich unmittelbar an das Jubiläum der Seminaristen in dieser Woche an.

In seiner Predigt gab Leo den neuen Priestern „ein paar einfache Dinge“ mit auf den Weg, die „für eure Zukunft und für die Zukunft der Seelen, die euch anvertraut werden“, wichtig seien.

„Liebt Gott und die Brüder und Schwestern, seid großzügig, seid eifrig in der Feier der Sakramente, im Gebet, insbesondere in der Anbetung, und in der Ausübung eures Amtes; seid eurer Herde nahe, schenkt eure Zeit und eure Kräfte allen, ohne euch zu schonen, ohne Unterschiede zu machen, wie es uns die durchbohrte Seite des Gekreuzigten und das Beispiel der Heiligen lehren“, ermutigte der Pontifex die Weihekandidaten, die im weiteren Verlauf der Liturgie durch Handauflegung zu Priestern geweiht wurden.

„Denkt in diesem Zusammenhang auch daran, dass die Kirche in ihrer jahrtausendealten Geschichte wunderbare Gestalten priesterlicher Heiligkeit hervorgebracht hat und auch heute noch hervorbringt“, fuhr Leo fort. „Von den ersten Gemeinden an gab es unter ihren Priestern Märtyrer, unermüdliche Apostel, Missionare und Vorbilder der Liebe. Bewahrt diesen Reichtum: Interessiert euch für ihre Geschichten, studiert ihr Leben und ihre Werke, ahmt ihre Tugenden nach, lasst euch von ihrem Eifer anstecken, ruft oft und beharrlich ihre Fürsprache an!“

„Unsere Welt bietet allzu oft fragwürdige und unbeständige Vorbilder für Erfolg und Ansehen“, mahnte der Papst, um dann zu fordern: „Lasst euch davon nicht beeindrucken! Schaut vielmehr auf das solide Beispiel und die Früchte des oft verborgenen und bescheidenen Apostolats derer, die in ihrem Leben dem Herrn und ihren Geschwistern mit Glauben und Hingabe gedient haben, und bewahrt ihr Andenken durch eure Treue.“

Zuletzt hatte Papst Leo am 31. Mai mehrere Diakone zu Priestern geweiht. Am Freitag sagte er, der priesterliche Dienst sei „ein Dienst der Heiligung und Versöhnung für die Einheit des Leibes Christi. Deshalb fordert das Zweite Vatikanische Konzil die Priester auf, jede Anstrengung zu unternehmen, um ‚alle in der Liebe zu vereinen‘, indem sie die Unterschiede in Einklang bringen, damit ‚niemand sich fremd fühlen kann‘. Und es legt ihnen die Einheit mit dem Bischof und im Presbyterium ans Herz. Denn je mehr Einheit unter uns herrscht, desto besser werden wir auch andere in die Herde des Guten Hirten führen können, um als Brüder und Schwestern in dem einen Haus des Vaters zu leben.“

Quelle: catholicnewsagency

Extreme Stellungnahmen und A-priori-Urteile vermeiden, um nicht zu verwirren

Seine Exzellenz Erzbischof Marcel Lefebvre während der Predigt im Priesterseminar Zaitzkofen

Vermeiden wir in der gegenwärtigen Periode der Verwirrung extreme Stellungnahmen, die nicht mehr der Realität, sondern A-priori-Urteilen entsprechen, welche die Gewissen unnützerweise verwirren, ohne sie zu erleuchten. 

Vermeiden wir jenen bitteren Eifer, den der hl. Pius X. in seiner ersten Enzyklika verurteilt: „Damit nun aus dem Eifer zum Lehren die erhofften Früchte hervorgehen und in allen Christus Gestalt gewinnt, gibt es nichts Wirksameres als die Liebe; graben wir uns das tief ins Gedächtnis, Ehrwürdige Brüder, denn‚ der Herr ist nicht in der Erregung‘ (3 Kg 19, 11).

Es ist eine verkehrte Hoffnung, dass die Seelen für Gott durch Bemühungen, welche verletzend sind, gewonnen werden. Allzu hart die Irrtümer zu tadeln und allzu streng die Laster zurechtzuweisen, das kann manchmal mehr schädlich als nützlich sein. Der Apostel forderte den Timotheus auf ‚Überführe, weise zurecht und ermahne‘, aber er fügt hinzu: ‚in aller Geduld‘ (2 Tim 4, 2).

Christus gab uns ohne Zweifel Beispiele dieser Art. So lesen wir, dass er selbst gesagt hat: ‚Kommet alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, und ich werde euch erquicken‘ (Mt 11, 28). Unter den Mühseligen und Beladenen verstand er niemand anderen als diejenigen, die durch Sünde oder Irrtum gefangen gehalten werden. Wie groß ist doch die Milde des göttlichen Meisters! Welche Liebenswürdigkeit, welches Erbarmen mit den Leidgeprüften!“ 

Deshalb ist es für uns nicht möglich, die Haltung jener zu billigen, die nur bittere Worte für den Nächsten haben, die voreilig über ihn urteilen und so Entzweiung säen unter jenen, die denselben Kampf führen. Ebensowenig können wir jene verstehen, die die moralischen und geistigen Energien schwächen und zunichte machen, indem sie die Wichtigkeit des Gebetes und der wahren Andacht zur allerseligsten Jungfrau Maria herabsetzen und auch im geistlichen Kampf schwach sind, immer bereit zu Kompromissen, und es vorziehen, lieber den Menschen zu gefallen als Gott. 

Dies sind nicht die Erben der Märtyrer; sie ziehen es vor, die Wahrheit und unseren Herrn selber zu opfern, anstatt den Verfolgern zu missfallen, vor allem wenn diese Verfolger kirchliche Würdenträger sind. Wie sehr wünschte ich, dass die Bruderschaft sich weder von der ersten noch von der zweiten Tendenz in Versuchung führen lässt. 

Seien wir Katholiken, wahre Christen, Nachahmer unseres Herrn, der sein Blut für die Ehre seines Vaters und für das Heil seiner Brüder vergossen hat. Erhalten wir unsere Seelen in der Geduld, in der Sanftmut, in der Demut und auch in der Stärke und der Festigkeit des Glaubens.

Quelle: FSSPX – Distrikt Deutschland Bild: FSSPX (Screenshot)

Leo XIV. und die Frage der traditionellen Messe

Kaum im Amt, sieht sich Papst Leo XIV. mit einer heiklen und brisanten Frage konfrontiert: Wie soll er mit den Einschränkungen umgehen, die sein Vorgänger für die Feier der traditionellen Messe in den Diözesen verhängt hat?

Papst Leo XIV. hat den Frieden zu einer der Prioritäten seines Pontifikats gemacht. Die Art und Weise, wie er mit dem umgangssprachlich als „traditionalistische Frage” bezeichneten Thema umgeht kann darum seine Regierungszeit nachhaltig prägen.

Summorum Pontificum

Im Jahr 2007 hatte Papst Benedikt XVI. auf Antrag von Bischof Bernard Fellay, dem damaligen Generaloberen der Priesterbruderschaft St. Pius X., in seinem Motu proprio Summorum Pontificum die Verwendung des tridentinischen Ritus in der Weltkirche deutlich erweitert.

Traditionis custodes

Im Jahr 2021 vollzog Papst Franziskus in einer ihm eigenen 180-Grad-Wende mit dem Motu proprio Traditionis custodes die Abschaffung des Werkes seines Vorgängers und schränkte den Zugang zur tridentinischen Messe drastisch ein. Eine Maßnahme, die besonders die Ecclesia Dei-Gemeinden traf und Unverständnis, ja sogar Feindseligkeit gegenüber dem Papst hervorrief.

Aber Leo XIV., der erste amerikanische Papst, scheint als derjenige ausgewählt worden zu sein, der es versuchen könnte, die Spaltungen innerhalb der Kirche zu schließen. Man muss kein Kenner der Geheimnisse des Vatikans sein, um zu ahnen, dass die Frage der tridentinischen Messe für ihn eine Bewährungsprobe sein wird. Wie die Zeitung The Catholic Register berichtet, stehen dem Heiligen Vater mehrere Möglichkeiten offen, um diese heikle Frage anzugehen.

Flexibler Umgang

Ein erster Ansatz bestünde darin, die durch Traditionis custodes eingeführten Beschränkungen beizubehalten, sie jedoch flexibler anzuwenden, um eine Form der Kontinuität mit dem vorherigen Pontifikat zu signalisieren und gleichzeitig die Spannungen abzubauen. In diesem Rahmen könnte der Papst den Bischöfen mehr Autorität übertragen und gleichzeitig die Vorzüge dieser Liturgie hervorheben. Dies wäre ein versöhnlicher Schritt, der eine frontale Opposition zum vorherigen Team vermeiden würde.

Neue Gesetzgebung

Eine weitere Option wäre die Veröffentlichung eines neuen päpstlichen Dokuments, das Traditionis custodes abändert. Dieser Text könnte das Recht der Gläubigen auf den Zugang zur tridentinischen Messe bekräftigen und gleichzeitig deren Ausübung regeln. Eine Art zu sagen: „Summorum Pontificum hatte vielleicht Mängel, aber angesichts des aktuellen Kontextes ist es letztlich der realistischste Ansatz.“

Polarisierung aufgeben

Laut dem Essayisten Stuart Chessman bestünde eine andere Haltung darin, dass Rom schrittweise jede Polarisierung in der Behandlung der Frage der alten Messe aufgibt, mit der Begründung, dass der „Vernichtungskrieg gegen den Traditionalismus angesichts des Zustands der Kirche langfristig nicht mehr aufrechterhalten werden kann.“

Symbolische Gesten

Der neue Papst könnte sich auch für symbolische Gesten entscheiden. Zum Beispiel könnte er selbst eine traditionelle Messe feiern oder an einer solchen Feier teilnehmen. Solche Handlungen, ohne die Gesetzgebung direkt zu ändern, könnten das Engagement des Papstes – allen Teilen einer zersplittert erscheinenden Kirche zuzuhören – verdeutlichen.

Wären Gesten anderer Art möglich, die über den engen Rahmen der Ecclesia Dei-Gemeinden und der Motu proprio-Verordnungen zur Liturgie hinausgehen? In diesem Bereich ist nichts auszuschließen, vor allem wenn es das Ziel des neuen Papstes ist, Polarisierungen zu überwinden und einen liturgischen wie auch einen doktrinären Frieden zu erreichen, da beide miteinander verbunden sind.

Aber selbst wenn solche Gesten unternommen würden, darf man nicht vergessen, dass der neue Papst, geboren 1955 und 1982 geweiht, die traditionelle Messe wahrscheinlich kaum kennt und vielleicht nie gefeiert hat. Wird er sie deshalb wirklich unterstützen wollen? Eines ist in dieser Frage sicher, sie wird die Gemüter noch lange bewegen.

Quellen: Society of Saint Hugh of Cluny/The Catholic Register – FSSPX.Actualités
Bild: Edgar Beltrán, The Pillar, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Deepfakes zerstören das Image von Papst Leo XIV.

Fake-News: Deepfakes zerstören das Image von Papst Leo XIV.
Bild: Keystone

KI-Fakes von Leo XIV. – Das hat der Papst so nicht gepredigt

Seit seiner Wahl kursieren im Netz Deepfake-Videos des neuen Heiligen Vaters. Wie gross ist das Problem?

Das ist passiert: Dutzende Youtube- und Tiktok-Kanäle verbreiten falsche Predigten des neuen Papstes, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und das Portal katholisch.de berichten. Der erfolgreichste Kanal «Pope Leo XIV. Sermons» kam vor seiner Löschung am 21. Mai auf fast eine Million Aufrufe und 18’000 Abonnentinnen und Abonnenten. 26 Videos mit gefälschten Homilien täuschten Aussehen und Stimme des Pontifex vor. Die Plattformen löschten zwar bereits gemeldete Fake-Kanäle, währenddessen entstehen an anderer Stelle aber wieder neue.

Die Folgen und Zahlen: Gläubige fallen reihenweise auf die über soziale Medien verbreiteten Fälschungen herein – sogar wenn die Videos als KI-generiert gekennzeichnet sind. Ein eklatantes Beispiel der Irreführung durch KI ist ein spanischsprachiges Tiktok-Video, in dem Leo XIV. angeblich über die Rolle von Frauen predigt. Es erreichte 9.6 Millionen Aufrufe. Zum Vergleich: Kein Video auf dem offiziellen Instagram-Account des Papstes kommt auf über sechs Millionen Aufrufe.

Das sagt der Faktencheck: Der Auslandsrundfunk Deutsche Welle (DW) hat zu einigen der Deepfakes einen Faktencheck publiziert. Darin wird etwa ein gefaktes, mittlerweile gelöschtes Video entlarvt, in welchem der Heilige Vater angeblich den US-Präsidenten Donald Trump kritisiert oder die Falschbehauptung, dass Papst Leo XIV. eine LGBTQ-Regenbogenflagge absichtlich ignorierte.

Die Gründe der vielen Fälschungen beim neuen Papst: Italien-Korrespondent Franco Battel meint: «Papst Leo wurde erst vor kurzem gewählt und man kennt ihn noch kaum. Man wartet vor allem bei umstrittenen Fragen darauf, was der neue Papst zu sagen hat und wie er sich positioniert: zur Rolle der Frauen, zu den Sakramenten für Geschiedene, zum Zölibat oder zu den Segnungen für homosexuelle Paare.» Genau, weil man noch zu wenig darüber wisse, wie der neue Papst denkt, gebe es offenbar mehr oder weniger professionelle Lügner, die dieses Vakuum zu füllen wüssten.

So reagierte der Vatikan: 
Der Vatikan ist alarmiert und hat in einem Artikel über ein Fake-Video daran erinnert, dass «alle Reden, Ansprachen und Texte von Papst Leo XIV. vollständig auf vatican.va eingesehen werden können.» Laut den oben genannten Berichte werden Priester nach den Fake-Videos gefragt. Manche fürchten, dies sei erst der Anfang eines massiven Problems, das auf die Kirche zukommt und die Glaubwürdigkeit der Verkündigung gefährden könnte.

Die Problematik für den Vatikan: 
«Es gibt sicher Leute, die soziale Medien unkritisch konsumieren und nicht hinterfragen. Mit zwei oder drei weiteren Klicks würde man den Fake ja entlarven. Die Gefahr, dass sich solche Meinungen weiterverbreiten, besteht», sagt Battel.

Die erwartete Reaktion des Vatikans: «Der Vatikan hat schon heute eine grosse, gut ausgebaute Medienabteilung. Die Ausgaben für die vatikanischen Medien gehören zu den grössten Ausgabeposten des Heiligen Stuhls», meint der Italien-Korrespondent. Dass der Vatikan, der derzeit rote Zahlen schreibe, hier noch viel mehr Geld investieren könne (und wolle), bezweifelt er. Die Inhalte, die die vatikanische Medien verbreiten, seien nun mal nicht so spektakulär wie solche Fake-Videos. «Darum die vergleichsweise wenigen Klicks. Mit Lügen und Fälschungen kurzfristig viel Spektakel und Aufmerksamkeit zu erregen, ist viel einfacher», so Battel.

Quelle: srf

Bischof Schneider: „Koexistenz von widersprüchlichen Lehren und Liturgien in der Kirche“

Seine Exzellenz Bischof Athanasius Schneider

„Die gegenwärtige Krise der Kirche ist schon seit Jahrzehnten durch eine Unbestimmtheit gekennzeichnet, ein Nebeneinander von widersprüchlichen Lehren und liturgischen Praktiken, sogar sakramentalen Praktiken.“

Dies sagte Bischof Athanasius Schneider auf der Faith and Culture Conference der Latin Mass Society in London.

Weiter zitierte er „die prophetischen und zeitgemäßen Worte“ von Kardinal Karol Wojtyła im Jahr 1976 in den USA, zwei Jahre vor seiner Wahl zum Papst: „Wir stehen jetzt vor der größten historischen Konfrontation, die die Menschheit je erlebt hat.“

Kardinal Wojtyła fuhr fort: „Wir stehen jetzt vor der endgültigen Konfrontation zwischen der Kirche und der Anti-Kirche, zwischen dem Evangelium und dem Anti-Evangelium. Diese Konfrontation liegt in den Plänen der göttlichen Vorsehung. Es ist eine Prüfung, der sich die ganze Kirche stellen muss.“

Bischof Schneider warnte eindringlich davor, häretische Neuerungen und Zweideutigkeiten in die Kirche einzuführen: „Die Bischöfe und auch der Papst haben die schwere Pflicht, der Häresie zu widerstehen.“

Er fügte hinzu, dass die Kirche aus Prüfungen immer siegreich hervorgeht: „Sie kämpft, aber sie kann nicht besiegt werden.“

Schließlich warnte Monsignore Schneider davor, den Begriff „Hermeneutik der Kontinuität“ als „trügerische Taktik“ zu verwenden, um Neuerungen und Zweideutigkeiten einzuführen.

Wahre Reformen und Fortschritte gehen Hand in Hand mit Klarheit, Gewissheit und Heiligkeit.

Kardinal Burke: „Katholiken des römischen Ritus werden in der Kirche verfolgt“

Raymond Leo Kardinal Burke 

Die Heilige Liturgie ist keine Erfindung der Kirche, sondern ihr größter Schatz, den sie aus der Hand Gottes erhalten hat, sagte Kardinal Raymond Burke auf der Faith and Culture Conference der Latin Mass Society in London: „Das eucharistische Opfer stammt aus einer ununterbrochenen Überlieferung des Herrn, aus seiner Darbringung beim letzten Abendmahl.“

Der Kardinal hofft, dass Leo XIV. die schwerwiegenden Fragen, die in Traditionis custodes enthalten sind, zum frühestmöglichen Zeitpunkt anspricht:

„Ich hoffe, dass Leo XIV. der gegenwärtigen Verfolgung der Gläubigen in der Kirche, die Gott nach dem älteren Gebrauch des römischen Ritus verehren wollen, ein Ende setzt. Es gibt eine Verfolgung aus dem Inneren der Kirche. Ich hatte bereits Gelegenheit, dies gegenüber dem Heiligen Vater zum Ausdruck zu bringen. Ich hoffe, dass er die Situation wieder so herstellen wird, wie sie nach Summorum Pontificum war.“

Schwester in Zivilkleidung als Apostolische Visitatorin der Mönche von Heiligenkreuz

Schwester Christine Rod MC, Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz

Die beiden Apostolischen Visitatoren der neokonservativen Zisterzienserabtei in Heiligenkreuz bei Wien, Österreich, sind:

– Der deutschstämmige Abt Jeremias Schröder, seit September 2024 Primas der Benediktiner in Rom
– Christine Rod MC, Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz

SilereNonPossum.com beschreibt beide Entscheidungen als „beunruhigend“, wobei der zweite Name noch beunruhigender ist.

Schwester Rod ist eine Ordensfrau, die sich in ziviler Kleidung kleidet. Sie erwartet, dass die Bischofssynode im Jahr 2023 „Entscheidungen“ trifft. Sie setzte sich für das Stimmrecht von Frauen in Synoden und für die ‚Kunst des Möglichen‘ ein. Sie sagte, es sei positiv, dass 54 stimmberechtigte Frauen an der Ex-Synode in Rom teilgenommen haben. Damian Thompson bezeichnet Schwester Rod als „eine eingefleischte Liberale, die dort [in Heiligenkreuz] eingesetzt wurde, um Unruhe zu stiften“.

Abt Schröder, ein Mönch der Missionsbenediktiner von St. Ottilien, hat in Oxford Geschichte studiert und war einst Sekretär von Abt Notker Wolf (1940-2024), der für sein Spiel auf der E-Gitarre bekannt war.

Bild: CatholicConclave

Papst Leo XIV. aus der Sicht eines Schwergewichts des Kardinalskollegiums

Kardinal Fernando Filoni

Als unverzichtbare Persönlichkeit des Apostolischen Palastes und Kenner der Geheimnisse des Vatikans hat Kardinal Fernando Filoni kürzlich seine Vision eines neuen Pontifikats geteilt, das sich deutlich von dem unterscheiden dürfte, das mit dem Heimgang von Papst Franziskus am Tag nach Ostern zu Ende gegangen ist.
 

Mit 79 Jahren kann Kardinal Filoni sich rühmen, zum sehr exklusiven Club der „Papstmacher“ zu gehören. Der angesehene Italiener, stellvertretender Staatssekretär unter Benedikt XVI. und anschließend Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker – eines der wichtigsten Dikasterien der reformierten Kurie – macht gegenüber der französischen Tageszeitung Le Figaro keinen Hehl aus seiner Zufriedenheit über die Wahl von Papst Leo XIV. zum Papst – eine Entscheidung, bei der er offenbar eine maßgebliche Rolle gespielt hat.

In seinem Kommentar zu dessen erstem Auftritt auf der Loggia betont Kardinal Filoni, dass Leo XIV. den Frieden in den Mittelpunkt seiner Botschaft gestellt habe. So grenzt er den neuen Pontifex von seinem Vorgänger ab, indem er die Sorge um „Einheit“ und „Versöhnung“ des ersten amerikanischen Papstes betont, der seit seinem Amtsantritt den Rat der Kardinäle eingeholt und die zentrale Rolle der römischen Kurie in seiner Regierung betont hat.

Für den hohen Prälaten lässt diese doppelte Bewegung – Öffnung und Aufwertung der Kurie – eine ausgewogenere Regierungsführung erkennen, die weniger auf die Person des Papstes allein ausgerichtet ist. Es ist interessant zu sehen, wie Kardinal Filoni die Prioritäten dieses Pontifikats entschlüsselt.

Ihm zufolge hat Leo XIV., der sich der lebhaften Diskussionen in den Kongregationen vor dem Konklave bewusst war, erklärt, dass er „nichts vergessen“ werde von diesen Gesprächen, in denen „viel und über alles gesprochen wurde“. Dieses aufmerksame Zuhören der Kardinäle zeugt von einem anderen Willen als dem des argentinischen Papstes: „Die Kardinäle wissen sehr gut, dass die Wahl Leos XIV. das Ergebnis einer gemeinsamen Vision ist: Treue zur Tradition, Sensibilität für die alltäglichen Realitäten“, erklärt der Kardinal.

Vielleicht wird es ein Pontifikat der Neuausrichtung, das die Synodalität etwas anders versteht als Papst Franziskus. Während das Pontifikat von Franziskus von einer Synodalität geprägt war, die laut Filoni manchmal als „zu horizontal“ empfunden wurde, dürfte das von Leo XIV. eine tiefere „Gemeinschaft“ zwischen dem Oberhirten und den Ortskirchen wiederherstellen.

„Leo XIV. wird jedoch einige Zeit brauchen, um das Leben seiner Kurie bestmöglich zu regeln“, präzisiert der Kardinal. Er ist sich der notwendigen Veränderungen bewusst, die in der vatikanischen Tradition in der Regel langsam und ohne überstürzte Maßnahmen erfolgen, um dieses Regierungsorgan an die Erwartungen des neuen Pontifikats anzupassen.

Während der argentinische Papst laut Kardinal Filoni eine Synodalität bevorzugte, die manchmal als das Streben nach schnellen Lösungen für komplexe Probleme wahrgenommen wurde, scheint Leo XIV. ein Gleichgewicht zwischen Tradition und Moderne, zwischen päpstlicher Autorität und bischöflicher Kollegialität wiederherstellen zu wollen.

Der hohe Prälat bekräftigt dies, indem er erklärt, dass die von Leo XIV. vorzunehmende „Neugewichtung“ keine Ablehnung des Erbes von Franziskus bedeute, sondern vielmehr eine „Neuinterpretation“ seiner „Intuitionen“ in einem strukturierteren Rahmen.

Eine höfliche, aber recht deutliche Art zu sagen, dass sich im Vatikan der Wind gedreht hat und das Schiff Petri einen neuen Kurs nehmen muss. Zur größeren Ehre Gottes und zum Heil der Seelen, hoffen wir. Aber es ist noch zu früh, um zu sagen, woher dieser Wind wehen und in welche Richtung er sich drehen wird.

Quelle: Le Figaro – FSSPX. Actualités Bild: Ordre Equestre du Saint-Sépulcre

Nigerianischer Bischof: „Es ist Völkermord“

Bischof Wilfred Chikpa Anagbe von Makurdi, Nigeria, hat die anhaltenden tödlichen Angriffe auf Christen in Nigeria als Völkermord bezeichnet (AciAfrica.org, 5. Juni).

Seit 2018 musste er 17 Kirchengemeinden aufgrund von Angriffen schließen: „Das bedeutet, dass ganze Gemeinden verdrängt und übernommen wurden.“

„Keine Nation sieht zu, wie ihre Bürger wie Tiere abgeschlachtet werden und sagt, dass man nichts tun kann. Das ist Völkermord.“

Er beschrieb die Morde als Teil einer systematischen Kampagne der territorialen Eroberung und religiösen Verfolgung, die sich gegen christliche Gemeinden im nigerianischen Bundesstaat Benue richtet.

Zu den jüngsten Angriffen gehören das Massaker an über 20 Menschen am 25. Mai und der tödliche Angriff am 1. Juni, bei dem mindestens 13 Menschen starben.