
Wenn die Sakralität einer Kirche durch Gewaltakte oder Obszönitäten verletzt wurde, sieht das Kirchenrecht eine Feier zu deren Wiederherstellung vor. So geschah es jetzt auch im Petersdom nach einer verstörenden Situation mit einem urinierenden Mann.
Am Altar des Petersdoms hat laut Medienberichten nach einer obszönen Situation nun eine vom Papst angeordnete Sühne-Liturgie stattgefunden. Wie die Zeitung „La Repubblica“ in der Nacht zum Dienstag meldete, fand der liturgische Akt bereits am Montagmittag statt. Die Kirche wurde dafür kurzzeitig geschlossen. In der Zeremonie seien nach den für solche Anlässe vorgeschriebenen Gebeten der Altar und der Kirchenraum mit Weihwasser besprengt worden.
Am Freitag hatte laut Medienberichten ein Mann am Altar stehend die Hosen heruntergelassen, um dort zu urinieren. Dadurch sei die sakrale Würde des Kirchraums beeinträchtigt worden. Vatikanische Ordnungshüter führten den Mann ab. Es handelte sich bereits um den zweiten öffentlich bekannt gewordenen Akt von Vandalismus am Hauptaltar der größten christlichen Kirche in diesem Jahr. Im Februar war ein Mann auf den Altar geklettert und hatte Kerzenständer von dort heruntergestoßen.
Der junge Mann, der am Freitag aus dem Petersdom abgeführt wurde, sitzt laut Medienberichten weiterhin in vatikanischem Polizeigewahrsam. Laut der Zeitung „Il Messaggero“ stammt er aus dem Kosovo.
Quelle: katholisch.de