Archiv für den Monat: Mai 2018

16.05.2018 – Mittwoch der 7. Osterwoche

Kommentar zum heutigen Evangelium 
Hl. Cyrill von Alexandria (380 – 444), Bischof und Kirchenlehrer
Kommentar zum Johannesevangelium 11,11 ; PG 74,558

„Damit sie eins sind wie wir“

Als Christus uns gleich wurde, d.h. als er Mensch wurde, salbte und weihte ihn der Geist, obwohl er doch von Natur Gott war […] Er selber heiligt seinen eigenen Leib und alles in der Schöpfung, was der Heiligung würdig ist. Das Mysterium, das sich in Christus vollzogen hat, ist Voraussetzung und Hinführung zu unserer Teilhabe am Geist.

Um uns zu einen, um uns in der Einheit mit Gott und untereinander zu begründen, hat der eingeborenen Sohn – so unterschiedlich wir auch sein mögen individuell, körperlich und seelisch – in seiner eigenen Weisheit und in Übereinstimmung mit dem Ratschluss seines Vaters eine Möglichkeit erdacht und in die Wege geleitet, uns gleich zu werden. Durch den einen Leib, seinen Leib, segnet er die, die an ihn glauben, und schafft in mystischer Vereinigung einen einzigen Leib: aus ihnen mit sich und untereinander.

Wer könnte also die, die durch diesen heiligen Leib und allein durch ihn in der Einheit Christi vereinigt sind, voneinander trennen? Wer könnte sie ihrer physischen Einheit berauben? Wenn wir teilhaben an dem einen Brot, sind wir alle ein Leib (1 Kor 10,17). Denn Christus kann man nicht teilen. Deshalb wird die Kirche auch Leib Christi genannt, und nach der Lehre des hl. Paulus sind wir seine Glieder (Eph 5,30). Wir sind alle mit dem einen Christus durch seinen heiligen Leib vereint, und wir empfangen ihn, den einen und unteilbaren Leib, in unserem eigenen Leib. Wir sollen unseren eigenen Leib so ansehen, als gehörte er uns nicht mehr.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Tagesevangelium – 16.05.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes – Joh 17,6a.11b-19

In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete: Vater, ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir. Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt. Aber jetzt gehe ich zu dir. Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben. Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst. Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Islam-Terror in Paris

Islamist sticht Menschen nieder: „Er hatte Hände voller Blut“

Schreie, flüchtende Menschen, heulende Polizeisirenen: In Paris herrscht wieder Terroralarm. Dieses Mal trifft es ein beliebtes Geschäfts- und Amüsierviertel im Herzen der Hauptstadt unweit der historischen Garnier-Oper. Ein mutmaßlicher Islamist bedroht Menschen mit einem Messer und ruft laut Zeugenaussagen „Gott ist groß“ auf Arabisch.

Ein 29-Jähriger wird brutal aus dem Leben gerissen, vier weitere Menschen werden verletzt, unter ihnen ist ein Luxemburger. Viele sind nach dem Anschlag schockiert, können es nicht fassen. Jonathan, ein Kellner eines koreanischen Restaurants, erzählt dem Radiosender Franceinfo: „Ich sehe ihn wieder durch die Straße laufen (…), die Hände voller Blut, mit seinem Messer in der Hand.“
Das Viertel ist auch abends belebt, es locken Theater, Bars, Restaurants. Hier gründete der aus Deutschland stammende Operettenkönig Jacques Offenbach Mitte des 19. Jahrhunderts das immer noch berühmte Theater „Bouffes Parisiens“.

Terrormiliz IS nimmt Anschlag in Anspruch

Die Polizei war nach dem ersten Notruf am Samstagabend ganz schnell da, neun Minuten dauerte es, bis der Täter gestoppt werden konnte. Die Beamten verhinderten damit Schlimmeres, wie Premierminister Édouard Philippe später bilanzierte. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS), die schon mehrfach in Frankreich zugeschlagen hatte, nahm den Angriff für sich in Anspruch. Pariser Anti-Terror-Spezialisten ermitteln.
Der aus Tschetschenien stammende Angreifer rannte mit seinem Messer laut Zeugen auch auf die Polizisten zu. Ein Beamter habe ohne Erfolg versucht, den Täter per Elektroschockgerät zu stoppen. Dann habe ein anderer Polizist zwei Mal geschossen. Eine Frau erzählt dem Sender BFMTV, dass sie mit Freundinnen im Außenbereich eines Lokals saß, als sie Schüsse gehört habe. „Dann gab es einen Tumult. Die Kellner sagten, dass wir uns in Sicherheit bringen sollten.“
Eine Augenzeugin aus Deutschland, die weniger als einen Meter vom Täter entfernt stand, berichtete der Deutschen Presse-Agentur, der Mann habe mit dem blutigen Messer in der Hand auf eines seiner Opfer am Boden gestarrt. Er habe einen irren Blick gehabt und so gewirkt, als habe er jeden Bezug zur Realität verloren, als würde er den Menschen vor sich gar nicht mehr wahrnehmen.

Behörden kannten den Mann

Der Terrorverdächtige war französischer Staatsbürger. Der 20 oder 21 Jahre alte Mann war nach Medieninformationen vor acht Jahren eingebürgert worden. Der Regionalsender France 3 berichtete, er habe in Straßburg die Matura gemacht und sei erst kürzlich mit seinen Eltern in die Hauptstadtregion gekommen. Sein Vater und seine Mutter wurden nach dem Anschlag in Gewahrsam genommen. Der Name des Pariser Täters stand in einer Behördenliste für potenzielle Gefährder, aber sein Motiv blieb zunächst im Dunkeln.
Der Anschlag weckt Erinnerungen an schlimme Zeiten. „Unsere Stadt wurde heute Abend tief verletzt“, resümiert Bürgermeisterin Anne Hidalgo. Paris war in den vergangenen Jahren Schauplatz schlimmer Attacken gewesen. So hatten Islamisten in der Nacht des 13. November 2015 zusammen 130 Menschen ermordet.
Die Regierung hatte den Ausnahmezustand zwar im vergangenen Jahr beendet, doch es patrouillieren immer noch schwer bewaffnete Soldaten in Paris und in Provinzstädten. Zuletzt hatte im März ein bekennender Islamist in der Region Carcassonne vier Menschen getötet – darunter einen Gendarmen, der sich ihm als Austauschgeisel angeboten hatte.

Debatte über innere Sicherheit ausgelöst

Die erneute Attacke im Herzen der Hauptstadt heizt die Debatte um die innere Sicherheit in Frankreich wieder an. Konservative und Rechtspopulisten werfen dem sozialliberalen Staatschef Emmanuel Macron schon seit Langem Nachlässigkeit im Anti-Terror-Kampf vor. Der 40-Jährige erklärte nach dem Angriff, Frankreich habe erneut „den Preis des Blutes“ bezahlt, werde aber vor den „Feinden der Freiheit“ keinen Zoll zurückweichen.
Das Land hatte seine Sicherheitsgesetze erst im vergangenen Herbst verschärft. Es wird seit gut drei Jahren von einer islamistischen Terrorwelle mit mehr als 240 Todesopfern erschüttert. Chefermittler Francois Molins hatte noch im vergangenen Monat davor gewarnt, dass die Terrorbedrohung dauerhaft hoch bleibe.
Quelle: oe24 Bild: Screens.

Hl. Pater Pio – 15.05.2018

Worte des hl. Pater Pio – 15.05.2018

Auch wir durch die hl. Taufe erneuerte Menschen müssen der Gnade unserer Berufung zur Nachahmung unserer Unbefleckten Mutter entsprechen, indem wir uns unablässig der Kenntnis von Gott widmen, um Ihn immer besser kennen- und lieben zu lernen, Ihm besser dienen zu können.

Quelle: Worte des hl. P. Pio, CFM.SCJ Archiv Kairo

15.05.2018 – Dienstag der 7. Osterwoche

Kommentar zum heutigen Evangelium 
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
Vorträge über das Johannes-Evangelium, 104,3-105,4

(vgl. Bibliothek der Kirchenväter, München 1913-1914)

„Vater […] verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht!“

Die Verherrlichung des Sohnes durch den Vater sehen einige darin, dass er ihn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat (Röm 8,32). Allein wenn man sagt, er sei durch das Leiden verherrlicht worden, um wieviel mehr durch die Auferstehung! Denn im Leiden tritt mehr seine Erniedrigung als seine Verherrlichung hervor […] Damit also der Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus, durch die Auferstehung verklärt oder verherrlicht würde, ist er vorher durch das Leiden erniedrigt worden […] Dass der Sohn vom Vater hinsichtlich der Knechtsgestalt verherrlicht wurde, die der Vater von den Toten auferweckte und zu seiner Rechten setzte, bringt die Natur der Sache mit sich, und darüber ist auch kein Christ im Zweifel.

Aber weil der Herr nicht bloß sagte: „Vater, verherrliche Deinen Sohn“, sondern auch beifügte: „Damit Dein Sohn Dich verherrliche“, so fragt man mit Recht, wie der Sohn den Vater verherrlicht hat […] Allein in sich selbst kann die Klarheit des Vaters weder vermindert noch vermehrt werden, bei den Menschen aber war sie ohne Zweifel geringer, als Gott nur in Judäa bekannt war, seine Diener noch nicht vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang den Namen des Herrn priesen (Ps 113(112),1-3). Weil aber durch das Evangelium Christi bewirkt wurde, dass der Vater durch den Sohn den Völkern bekannt wurde, so hat in der Tat auch der Sohn den Vater verherrlicht.

Wenn aber der Sohn nur gestorben und nicht auferstanden wäre, so wäre er ohne Zweifel weder vom Vater verherrlicht worden, noch hätte er den Vater verherrlicht; nun aber vom Vater verherrlicht durch die Auferstehung, verherrlicht er durch die Verkündigung seiner Auferstehung den Vater. Dies lässt nämlich die Wortfolge deutlich hervortreten: „Verherrliche“, sagt er, „Deinen Sohn, damit Dein Sohn Dich verherrliche“, als würde er sagen: Erwecke mich, damit Du dem ganzen Erdkreis durch mich bekannt werdest. […] Gott wird hienieden verherrlicht, indem er durch die Verkündigung den Menschen bekannt wird und durch den Glauben der Glaubenden gepriesen wird.

Tagesevangelium – 15.05.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes – Joh 17,1-11a

In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht. Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt.
Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast. Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war. Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir, und du hast sie mir gegeben, und sie haben an deinem Wort festgehalten. Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist.
Denn die Worte, die du mir gegeben hast, gab ich ihnen, und sie haben sie angenommen. Sie haben wirklich erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast. Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Hl. Pater Pio – 14.05.2018

Worte des hl. Pater Pio – 14.05.2018

Mein Sohn, du weißt nicht, was der Gehorsam bewirken kann. Siehe: wegen eines „Ja“, eines einzigen Ja, mir geschehe nach Deinem Wort, um den Willen Gottes zu tun, wurde Maria die Mutter des Allerhöchsten. Sie bekannte sich als Seine Magd und bewahrte auch die Jungfräulichkeit, die Gott und ihr selbst so teuer war. Um dieses „Ja“ willen, das die Allerseligste Jungfrau aussprach, erlangte die Welt die Rettung, wurde die Menschheit erlöst. Auch wir müssen immer den Willen Gottes tun und dem Herrn stets mit einem „Ja“ antworten.

Quelle: Worte des hl. P. Pio, CFM.SCJ Archiv Kairo

14.05.2018 – Montag der 7. Osterwoche

Kommentar zum heutigen Evangelium 
Hl. Johannes Paul II. (1920-2005), Papst
Botschaft zum Weltfriedenstag 2002, §§ 9-10 (© Copyright – Libreria Editrice Vaticana)

„In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt“

Die Familien, die Gruppen, die Staaten, die Völkergemeinschaft selbst müssen sich der Vergebung öffnen, um unterbrochene Verbindungen wieder aufzunehmen, um Situationen einer fruchtlosen gegenseitigen Verurteilung zu überwinden, um über die Versuchung zu siegen, die anderen auszuschließen, indem man ihnen die Berufungsmöglichkeit verwehrt. Die Fähigkeit zur Vergebung liegt jedem Plan für eine gerechtere und solidarischere Gesellschaft in der Zukunft zugrunde.

Umgekehrt kommt die versäumte Vergebung, besonders wenn dadurch die Fortdauer von Konflikten geschürt wird, der Entwicklung der Völker sehr teuer zu stehen. Die Ressourcen werden verwendet, um den Rüstungswettlauf, die Kriegskosten und die Folgen wirtschaftlicher Repressalien zu tragen. Damit fehlen die notwendigen Geldmittel, um Entwicklung, Frieden und Gerechtigkeit voranzubringen. Unter wie vielen Schmerzen leidet die Menschheit, weil sie sich nicht zu versöhnen weiß, wie oft wird sie zurückgeworfen, weil sie nicht zu vergeben weiß! Der Friede ist die Voraussetzung für die Entwicklung, aber ein wirklicher Friede wird nur durch die Vergebung ermöglicht.

Das Angebot der Vergebung ist weder unmittelbar zu verstehen, noch mühelos anzunehmen; es ist eine in gewisser Hinsicht paradoxe Botschaft. Tatsächlich schließt die Vergebung immer kurzfristig einen scheinbaren Verlust ein, während sie langfristig einen tatsächlichen Gewinn sicherstellt. Die Gewalt ist das genaue Gegenteil; sie entscheidet sich für einen kurzfristigen Gewinn, bereitet aber auf lange Sicht einen tatsächlichen, anhaltenden Verlust vor. Die Vergebung könnte als eine Schwäche erscheinen; in Wirklichkeit setzt sie, sowohl um gewährt wie um angenommen zu werden, eine große geistige Kraft und einen bewährten moralischen Mut voraus. Weit davon entfernt, die Person herabzusetzen, führt die Vergebung sie zu einem erfüllten und reicheren Menschsein, das fähig ist, in sich einen Strahl des Glanzes des Schöpfers widerzuspiegeln.

Tagesevangelium – 14.05.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes – Joh 16,29-33

In jener Zeit sagten die Jünger zu Jesus: Jetzt redest du offen und sprichst nicht mehr in Gleichnissen. Jetzt wissen wir, dass du alles weißt und von niemand gefragt zu werden brauchst. Darum glauben wir, dass du von Gott gekommen bist. Jesus erwiderte ihnen: Glaubt ihr jetzt?
Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der ihr versprengt werdet, jeder in sein Haus, und mich werdet ihr allein lassen. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé