Archiv für den Monat: September 2018

06.09.2018 – Donnerstag der 22. Woche im Jahreskreis

Hl. Theresia vom Kinde Jesu (1873-1897) – Karmelitin und Kirchenlehrerin

„Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen“

In dieser Nacht des Lichts (der Weihnacht, im Alter von 14 Jahren) hat mein dritter Lebensabschnitt begonnen, der schönste von allen, der reichste an himmlischen Gnaden […] Mit seinen Aposteln konnte ich sagen: „Meister, ich habe die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen.“ Noch barmherziger als mit seinen Jüngern verfuhr Jesus mit mir: er selber griff zum Netz, warf es aus und zog das Netz voller Fische an Land. Er machte aus mir einen Seelenfischer; ich verspürte großes Verlangen, an der Bekehrung der Sünder zu arbeiten […] Jesu Schrei hallte unaufhörlich in meinem Herzen wider: „Mich dürstet“ (Joh 19,28). Dieses Wort entfachte in mir ein bislang unbekanntes, überaus lebendiges Feuer. Ich wollte meinem Geliebten zu trinken geben und fühlte mich selbst verzehrt vom Durst der Seelen […] Um meinen Eifer anzustacheln, zeigte mir Gott, dass er mit meinen Wünschen einverstanden war. Ich hörte von einem Schwerverbrecher, auf den wegen scheußlicher Untaten das Todesurteil wartete; dabei deutete alles darauf hin, dass er unbußfertig sterben würde. Ich wollte ihn um jeden Preis am Sturz in die Hölle hindern […] Ich verspürte tief im Herzen die Gewissheit, dass diese Wünsche erfüllt würden; aber um den Mut zu bekommen, weiterhin für die Sünder zu beten, sagte ich dem lieben Gott, dass ich mir sicher sei, dass er dem armen unglückseligen Pranzini verzeihen würde; dass ich daran glaubte, selbst wenn er nicht beichten und kein Wort der Reue von sich geben würde. So sehr vertraute ich der unbegrenzten Barmherzigkeit Jesu, bat ihn aber um „ein Zeichen“ der Reue, einfach nur um mir Trost zu spenden. Mein Gebet wurde wortgetreu erhört! […] Ja, nach diesem einzigartigen Gnadenerweis wuchs mein Verlangen, Seelen zu retten, von Tag zu Tag. Es schien mir, als sagte Jesus zu mir, was er zur Samariterin gesagt hatte: „Gib mir zu trinken!“ (Joh 4,7). Das war ein echter Liebestausch. Den Seelen gab ich das Blut Jesu, Jesus schenkte ich die durch seinen göttlichen Tau erfrischten Seelen. Es schien mir, als würde so sein Durst gestillt, und je mehr ich ihm zu trinken gab, umso größer wurde der Durst meiner kleinen Seele. Und es war dieser glühende Durst, den er mir als das köstlichste Getränk seiner Liebe gab.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Tagesevangelium – 06.09.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 5,1-11

In jener Zeit, als Jesus am Ufer des Sees Gennesaret stand, drängte sich das Volk um ihn und wollte das Wort Gottes hören. Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus. Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus! Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen. Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten. Deshalb winkten sie ihren Gefährten im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen, und gemeinsam füllten sie beide Boote bis zum Rand, so dass sie fast untergingen. Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder. Denn er und alle seine Begleiter waren erstaunt und erschrocken, weil sie so viele Fische gefangen hatten; ebenso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen. Und sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Hl. Pater Pio – 05.09.2018

Worte des hl. Pater Pio – 05.09.2018

Wenn Gott dir keine Freuden und Glückseligkeiten bietet, dann musst du guten Mutes bleiben und geduldig dein Brot essen, wenn es auch hart ist, indem du deine Pflicht erfüllst, auch ohne einen erkennbaren Lohn. Auf diese Weise ist unsere Liebe zu Gott eine selbstlose Liebe; so liebt und dient man Gott auf eigene Kosten, was genau die Art der Seelen ist, welche die vollkommensten sind.

Quelle: Worte des hl. P. Pio, CFM.SCJ Archiv Kairo

05.09.2018 – Mittwoch der 22. Woche im Jahreskreis

Hl. Bernhard (1091-1153) – Zisterziensermönch und Kirchenlehrer

„Aber die Menschen suchten ihn […] Er sagte zu ihnen: Ich muss auch den anderen Städten das Evangelium vom Reich Gottes verkünden“

Jede Seele, die Gott sucht, soll wissen, dass sie schon von ihm überholt worden ist, dass er sie zuerst gesucht hat […] „Nächtelang habe ich den gesucht, den meine Herz liebt“ (vgl. Hld 3,1). Die Seele sucht das [Fleisch gewordene] Wort, doch es ist das Wort, das sie zuerst gesucht hat […] Sich selbst überlassen, wäre unsere Seele nur noch ein Hauch, der sich im Nichts auflöst und nicht mehr zurückkehrt. Hört die Klagen und Bitten jener an, die umherirrt und ihre Straße verloren hat: „Ich bin umhergeirrt wie ein verlorenes Schaf. Suche deinen Knecht!“ (Ps 118 (119),176). Oh Mensch, du möchtest zurückkommen, doch würde das einzig an dir hängen, warum erbittest du dann Hilfe? […] Es ist offensichtlich, dass unsere Seele zurückkehren möchte, doch nicht kann; sie ist nur ein verirrter Hauch, der von sich aus niemals zurückkommt […] Doch wie kommt sie dazu, zurückkehren zu wollen? Weil das Wort sie schon besucht hat und nach ihr gesucht hat. Diese Suche war nicht vergeblich, denn sie hat den Wunsch angestachelt, ohne den keine Rückkehr möglich ist. Doch es genügt nicht, einmal gesucht zu werden. Die Seele ist zu erschöpft und die Schwierigkeiten der Rückkehr sind zu groß […] Das Wollen ist bei mir vorhanden“, sagt der hl. Paulus, „aber ich vermag das Gute nicht zu verwirklichen“ (Röm 7,18). Was erbittet also die Seele im Psalm, den ich zitiert habe? Nichts anderes, als gesucht zu werden. Denn sie würde nicht suchen, wäre sie keine Gesuchte, und sie würde nicht wieder suchen, hätte man genügend nach ihr gesucht.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Tagesevangelium – 05.09.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 4,38-44

In jener Zeit verließ Jesus die Synagoge und ging in das Haus des Simon. Die Schwiegermutter des Simon hatte hohes Fieber, und sie baten ihn, ihr zu helfen. Er trat zu ihr hin, beugte sich über sie und befahl dem Fieber zu weichen. Da wich es von ihr, und sie stand sofort auf und sorgte für sie. Als die Sonne unterging, brachten die Leute ihre Kranken, die alle möglichen Leiden hatten, zu Jesus. Er legte jedem Kranken die Hände auf und heilte alle. Von vielen fuhren auch Dämonen aus und schrien: Du bist der Sohn Gottes! Da fuhr er sie schroff an und ließ sie nicht reden; denn sie wussten, dass er der Messias war. Bei Tagesanbruch verließ er die Stadt und ging an einen einsamen Ort. Aber die Menschen suchten ihn, und als sie ihn fanden, wollten sie ihn daran hindern wegzugehen. Er sagte zu ihnen: Ich muss auch den anderen Städten das Evangelium vom Reich Gottes verkünden; denn dazu bin ich gesandt worden.
Und er predigte in den Synagogen Judäas.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Hl. Pater Pio – 04.09.2018

Worte des hl. Pater Pio – 04.09.2018

Du, der du die Verantwortung für die Seelen hast, versuch es mit Liebe, mit viel Liebe, mit deiner ganzen Liebe; schöpfe all deine Liebe aus, und wenn das alles nichts nützt …, dann schlag zu, denn Jesus, der unser Vorbild ist, hat es uns so gelehrt, indem Er das Paradies, aber auch die Hölle schuf.

Quelle: Worte des hl. P. Pio, CFM.SCJ Archiv Kairo

04.09.2018 – Dienstag der 22. Woche im Jahreskreis

Balduin von Ford († 1190) – Zisterzienserabt und Bischof

„Er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat“

„Lebendig ist das Wort Gottes, wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert“ (Hebr 4,12). Die ganze Größe, Kraft und Weisheit des Wortes Gottes zeigt der Apostel mit diesen Worten denen, die Christus, das Wort, die Kraft und die Weisheit Gottes suchen (vgl. 1 Kor 1,24). Im Anfang war das Wort bei Gott, ewig bei ihm (Joh 1,1). Es wurde zur rechten Zeit den Aposteln offenbart, von ihnen verkündet und vom Volk der Glaubenden in Bescheidenheit aufgenommen […] Dieses Wort, „dem der Vater gegeben hat, das Leben in sich zu haben, wie er es in sich hat“ (vgl. Joh 5,26), ist lebendig. Deshalb lebt es nicht nur, sondern ist das Leben. So heißt es: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6). Und da es das Leben ist, ist es lebendig und macht lebendig; denn „wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will“ (Joh 5,21). Es ist lebendigmachend, wenn es Lazarus aus dem Grab ruft und sagt: „Lazarus, komm heraus!“ (Joh 11,43). Wenn dieses Wort ausgesprochen wird, ertönt die Stimme, die es ausspricht, draußen mit einer solchen Kraft, dass sie, im Inneren wahrgenommen, die Toten wieder ins Leben ruft, Glauben weckt und wirkliche Söhne Abrahams erschafft (Mt 3,9). Ja, es ist lebendig, dieses Wort, lebendig im Herzen des Vaters, im Mund dessen, der es verkündet, und im Herzen dessen, der glaubt und liebt.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Tagesevangelium – 04.09.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 4,31-37

In jener Zeit ging Jesus hinab nach Kafarnaum, einer Stadt in Galiläa, und lehrte die Menschen am Sabbat. Sie waren sehr betroffen von seiner Lehre, denn er redete mit göttlicher Vollmacht.
In der Synagoge saß ein Mann, der von einem Dämon, einem unreinen Geist, besessen war. Der begann laut zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes! Da befahl ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! Der Dämon warf den Mann mitten in der Synagoge zu Boden und verließ ihn, ohne ihn jedoch zu verletzen. Da waren alle erstaunt und erschrocken, und einer fragte den Anderen: Was ist das für ein Wort? Mit Vollmacht und Kraft befiehlt er den unreinen Geistern, und sie fliehen. Und sein Ruf verbreitete sich in der ganzen Gegend.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Hl. Pater Pio – 03.09.2018

Worte des hl. Pater Pio – 03.09.2018

Nur die Liebe kann das bezähmen, was in uns an Unbezähmbarem ist, indem sie uns davon überzeugt, Vertrauen zu haben. Wie schön ist die Liebe, wenn man sie als Geschenk erhält, und wie entstellt ist sie dagegen, wenn man sie sucht und fordert.

Quelle: Worte des hl. P. Pio, CFM.SCJ Archiv Kairo

03.09.2018 – Montag der 22. Woche im Jahreskreis

Faustinus von Rom (2. Hälfte des 4. Jh.) – Priester

„Jesus von Nazareth, den Gott mit dem Heiligen Geist und mit Kraft gesalbt hat“ (vgl. Apg 10,38)

Unser Erlöser wurde zum Christus oder Messias in seiner Menschwerdung und er bleibt der wahre König und wahre Priester […] Bei den Israeliten empfingen die Priester und Könige eine Salbung mit Öl […]; man nannte sie „Gesalbte“ […] Der Erlöser hingegen, der der wahre Christus ist, wurde geweiht durch die Salbung des Heiligen Geistes […] Durch den Erlöser selbst wissen wir, dass das wahr ist. Als er das Buch Jesaja empfing, öffnete er es und las dort: „Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn er hat mich gesalbt“, dann verkündete er, dass die Weissagung sich erfüllt hat für die, die sie hörten. Andererseits hat uns Petrus, der Apostelfürst, gelehrt, dass dieses heilige Öl, dieses Chrisam, durch das der Herr sich als der Christus offenbart, der Heilige Geist ist, oder anders gesagt: die Kraft Gottes. Als er in der Apostelgeschichte zu jenem Menschen voller Glauben und Barmherzigkeit, also dem Hauptmann, sprach, sagte er: „[…] angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat: wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren“ (10,37f.). Ihr seht also, dass auch Petrus es sagte: Dieser Jesus hat in seiner Menschwerdung die Salbung empfangen, die ihn mit dem Heiligen Geist und mit Kraft salbte. Deshalb wurde Jesus selbst in seiner Menschwerdung zum Christus gemacht, er, den die Salbung des Heiligen Geistes zum König und Priester auf ewig werden ließ.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé