Archiv für den Monat: Dezember 2018

16.12.2018 – 3. Adventssonntag – Gaudete Sonntag

Hl. Maximus von Turin – Bischof

„Mit diesen und vielen anderen Worten ermahnte er das Volk und verkündete die frohe Botschaft“

Johannes hat nicht nur zu seiner Zeit gesprochen, als er den Pharisäern den Herrn verkündet hat, wenn er sagte: „Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen!“ (Mt 3,3). Heute erschallt sein Ruf in uns, und der Donner seiner Stimme erschüttert die Wüste unserer Sünden […] Seine Stimme hallt noch heute wider und ruft: „Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen!“ […] Er fordert uns auf, den Weg für den Herrn vorzubereiten – nicht dadurch, dass wir eine Straße bauen – sondern durch die Reinheit unseres Glaubens. Der Herr ergreift nicht die Wege dieser Erde, vielmehr dringt er bis in die Tiefe des Herzens vor. Wenn dieser Weg irgendetwas Rohes in den Sitten, etwas Hartes in unserer Grobheit, etwas Schmutziges in unserem Verhalten aufweist, so sollen wir es reinigen, begradigen, einebnen. So wird der Herr bei seinem Kommen, anstatt zu stolpern, einen Weg vorfinden, der von Keuschheit geprägt ist, durch den Glauben geebnet ist und mit unseren Almosen geschmückt wurde. Der Herr hat die Gewohnheit, auf einem solchen Weg voranzuschreiten, denn der Prophet sagt: „[…] bringet seinem Namen ein Loblied; bereitet dem Bahn, der heraufzieht über den Sonnenuntergang! Herr ist sein Name!“ (Ps 68(67),5 Vulg.). […] Johannes selbst hat seinen Weg für das Kommen Christi in vollkommener Weise verfolgt und geordnet, denn er war in allem bescheiden, demütig, arm und jungfräulich. „Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung“ (Mt 3,4). Was ist ein größeres Zeichen der Demut, als die Verachtung weicher Kleider, anstelle derer man sich mit rauem Fell kleidet? Was ist ein tieferes Zeichen des Glaubens, als immer mit gegürteten Hüften bereit zu sein für die Pflichten des Dienstes? Welches Zeichen des Verzichts wäre strahlender, als sich von Heuschrecken zu ernähren und von wildem Honig?

Papst Benedikt XVI. über den heiligen Bischof Maximus von Turin

Liebe Brüder und Schwestern!

Zwischen dem Ende des vierten und dem Beginn des fünften Jahrhunderts trug nach dem heiligen Ambrosius ein anderer Kirchenvater entscheidend zur Verbreitung und Festigung des Christentums in Norditalien bei: Es handelt sich um den heiligen Maximus, dem wir 398, einem Jahr nach dem Tod des Ambrosius, als Bischof von Turin begegnen. Die Nachrichten über ihn sind sehr spärlich; dafür ist auf uns eine Sammlung von ungefähr 90 seiner Predigten gekommen. Aus ihnen wird jene tiefe und lebendige Bande des Bischofs mit seiner Stadt ersichtlich, das einen offensichtlichen Berührungspunkt zwischen dem bischöflichen Dienst des Ambrosius und jenem des Maximus bezeugt.

In jener Zeit störten schwere Spannungen die Ordnung des zivilen Zusammenlebens. Maximus gelang es in diesem Kontext, das Christenvolk als Hirte und Lehrer um seine Person zu sammeln. Die Stadt war der Bedrohung zerstreuter Barbarengruppen ausgesetzt, die über die östlichen Grenzen eingedrungen waren und bis zu den Westalpen vorrückten. Aus diesem Grund war Turin ständig von Militärgarnisonen besetzt und wurde in den kritischen Momenten zur Zufluchtsstätte der flüchtenden Bevölkerung des Umlandes sowie der Städte, denen es an Schutz mangelte. Die Interventionen des Maximus angesichts dieser Situation bezeugen sein Engagement, um auf den zivilen Niedergang und Zusammenbruch zu antworten. Ist es auch schwierig, die soziale Herkunft der Adressaten der Predigten zu bestimmen, so scheint es, dass die Predigt des Maximus – um die Gefahr der Verallgemeinerung zu überwinden – sich in spezifischer Weise an einen auserwählten Kern der christlichen Gemeinde von Turin richtete, der sich aus reichen Landbesitzern zusammensetzte, die ihre Besitzungen im Turiner Umland und ihre Häuser in der Stadt hatten. Es war dies eine eindeutige pastorale Wahl des Bischofs, der in dieser Art der Predigt den wirksamsten Weg erkannte, um seine Bande mit dem Volk aufrechtzuerhalten und zu stärken.

Um in dieser Perspektive das Amt des Maximus in seiner Stadt zu erläutern, möchte ich als Beispiel die Predigten Nr. 17 und 18 heranziehen, die einem stets aktuellen Thema gewidmet sind: dem des Reichtums und der Armut in den christlichen Gemeinden. Auch in dieser Hinsicht wurde die Stadt von schweren Spannungen erschüttert. Die Reichtümer wurden angehäuft und verborgen gehalten.

In der folgenden 18. Predigt prangert Maximus das wiederholte Vorkommen von Plünderungen auf dem Rücken des Unglücks der anderen an. „Sag mir, Christ“, so redet der Bischof seine Gläubigen an, „sag mir: Warum hast du die von den Räubern hinterlassene Beute an dich genommen? Warum hast du einen zerfleischten und besudelten ‚Gewinn‘ in dein Haus eingebracht?“ – „Vielleicht aber“, so fährt er fort, „gibst du vor, gekauft zu haben, und meinst deshalb, der Anklage des Geizes zu entgehen. Nicht so aber kann der Kauf mit dem Verkauf vereinbart werden. Es ist gut zu kaufen, aber in Friedenszeiten, was frei verkäuflich ist, nicht während einer Plünderung, was geraubt worden ist… Es handelt also als Christ und Bürger, wer kauft, um zurückzuerstatten.“ (Predigt 18,3).

Ohne es zu sehr erkennen zu lassen, kommt Maximus so dazu, eine tiefe Beziehung zwischen den Pflichten des Christen und denen des Bürgers zu predigen. In seinen Augen bedeutet ein Leben als Christ auch, bürgerliche Verpflichtungen zu übernehmen. Umgekehrt gilt: Jeder Christ, der „trotz der Möglichkeit, von seiner Arbeit zu leben, die Beute des anderen mit der Raserei von wilden Tieren an sich reisst“; der „seinen Nachbarn bedrängt“ und „jeden Tag die Grenzen des anderen übertreten, sich der Erzeugnisse bemächtigen will“, scheint ihm nicht einmal mehr nur dem Fuchs ähnlich zu sein, der die Hühner abschlachtet, sondern dem Wolf, der sich auf die Schweine stürzt (Predigt 41,4).

Im Vergleich zur vorsichtigen Verteidigungshaltung, die Ambrosius zur Rechtfertigung seiner berühmten Initiative zum Loskauf der Kriegsgefangenen an den Tag legte, treten deutlich die geschichtlichen Veränderungen hervor, die sich in der Beziehung zwischen dem Bischof und den Institutionen der Stadt eingestellt hatten. Da er nunmehr durch eine Gesetzgebung unterstützt wurde, die die Christen dazu anspornte, die Gefangenen loszukaufen, fühlte sich Maximus angesichts des Zusammenbruchs der zivilen Autoritäten des Römischen Reiches völlig dazu ermächtigt, in diesem Sinne eine wahre Kontrollmacht über die Stadt auszuüben. Diese Macht sollte dann immer weiter und wirksamer werden, bis zu dem Punkt, dass sie die Abwesenheit der Beamten und der zivilen Institutionen ersetzte. In diesem Kontext setzt sich Maximus nicht nur dafür ein, um in den Gläubigen die traditionelle Liebe zur Vaterstadt wieder aufflammen zu lassen, sondern er verkündet auch die konkrete Pflicht, die Steuerlast auf sich zu nehmen, so schwer und unbeliebt diese auch erscheinen mag (Predigt 26,2).

Also, der Ton und der Inhalt der Predigten setzen ein gewachsenes Bewusstsein für die politische Verantwortlichkeit des Bischofs in den spezifischen geschichtlichen Umständen voraus. Er ist der in die Stadt gesetzte „Späher“. Wer sollten denn sonst diese Späher sein, fragt sich nämlich Maximus in der Predigt 91, „wenn nicht die seligsten Bischöfe, die zur Verteidigung der Völker gewissermassen auf ein hohes Bollwerk der Weisheit gestellt worden sind und so von Ferne die ankommenden Übel sehen?“

Und in der Predigt 89 erklärt der Bischof von Turin den Gläubigen ihre Aufgaben, und bedient sich dabei eines einzigartigen Vergleichs zwischen der Funktion des Bischofs und der der Bienen: „Wie die Biene“, sagt er, „achten die Bischöfe auf die Keuschheit des Leibes, reichen die Speise des himmlischen Lebens, gebrauchen den Stachel des Gesetzes. Sie sind rein, um zu heiligen; süss, um zu stärken; streng, um zu strafen.“ So beschreibt der heilige Maximus die Aufgabe des Bischofs zu seiner Zeit.

Die historische und literarische Analyse beweist also ein wachsendes Bewusstsein der politischen Verantwortung der kirchlichen Autorität in einem Kontext, in dem sie de facto an die Stelle der zivilen Autorität trat. Dies ist tatsächlich die Entwicklungslinie des Bischofsamtes in Nordwestitalien seit Eusebius, der „wie ein Mönch“ in seinem Vercelli wohnte, bis zu Maximus von Turin, der als „Wache“ auf die höchste Festung der Stadt gestellt war.

Es ist offensichtlich, dass der geschichtliche, kulturelle und soziale Kontext heute vollkommen anders ist. Der heutige Kontext ist vielmehr der, dessen Grundriss mein verehrter Vorgänger Papst Johannes Paul II. im Nachsynodalen Apostolischen Schreiben Ecclesia in Europa anlegte, wo er eine differenzierte Analyse der Herausforderungen und hoffnungsvollen Zeichen für die Kirche in Europa heute bietet (6-22). In jedem Fall bleiben trotz der veränderten Situationen die Pflichten des Gläubigen gegenüber seiner Stadt und seinem Vaterland immer gültig. Die Verwobenheit der Pflichten des „ehrlichen Bürgers“ mit denen des „guten Christen“ hat mitnichten an Bedeutung eingebüsst.

Zum Schluss möchte ich an das erinnern, was die Pastoralkonstitution Gaudium et spes sagt, um einen der wichtigsten Aspekte der Lebenseinheit des Christen zu erhellen: die Kohärenz zwischen Glauben und Verhalten, zwischen Evangelium und Kultur.

Das Konzil fordert die Gläubigen auf, „nach treuer Erfüllung ihrer irdischen Pflichten zu streben, und dies im Geist des Evangeliums. Die Wahrheit verfehlen die, die im Bewusstsein, hier keine bleibende Stätte zu haben, sondern die künftige zu suchen, darum meinen, sie könnten ihre irdischen Pflichten vernachlässigen, und so verkennen, dass sie, nach Massgabe der jedem zuteil gewordenen Berufung, gerade durch den Glauben selbst um so mehr zu deren Erfüllung verpflichtet sind“ (43).

Folgen wir dem Lehramt des heiligen Maximus und vieler anderer Väter, und machen wir uns den Wunsch des Konzils zu Eigen, auf dass die Gläubigen immer mehr „ihre menschlichen, häuslichen, beruflichen, wissenschaftlichen oder technischen Anstrengungen mit den religiösen Werten zu einer lebendigen Synthese verbinden (wollen); wenn diese Werte nämlich die letzte Sinngebung bestimmen, wird alles auf Gottes Ehre hingeordnet“ und somit auf das Wohl der Menschheit.

Quelle & Bild: CFM.SCJ Archiv Cairo

Tagesevangelium – 16.12.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 3,10-18

In jener Zeit fragten die Leute den Johannes den Täufer: Was sollen wir also tun?
Er antwortete ihnen: Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso. Es kamen auch Zöllner zu ihm, um sich taufen zu lassen, und fragten: Meister, was sollen wir tun? Er sagte zu ihnen: Verlangt nicht mehr, als festgesetzt ist. Auch Soldaten fragten ihn: Was sollen denn wir tun? Und er sagte zu ihnen: Misshandelt niemand, erpresst niemand, begnügt euch mit eurem Sold! Das Volk war voll Erwartung, und alle überlegten im stillen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Messias sei. Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch nur mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand, um die Spreu vom Weizen zu trennen und den Weizen in seine Scheune zu bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen. Mit diesen und vielen anderen Worten ermahnte er das Volk in seiner Predigt.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

„Priester sind verpflichtet Bischöfen zu widerstehen“

KARDINAL MÜLLER: PRIESTER SIND VERPFLICHTET, BISCHÖFEN ZU WIDERSTEHEN, DIE PROTESTANTEN ZUR KOMMUNION ZULASSEN WOLLEN

Er sagt, sie gehorchten denjenigen Prälaten zurecht nicht, die eine offene Kommunion anordnen.

Kardinal Gerhard Müller spricht sich gegen Bischöfe aus, die ihren Priestern befehlen, Protestanten zur Kommunion zuzulassen.

Müller, ehemaliger Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, betonte, dass Kleriker verpflichtet seien, solche Anordnungen abzulehnen, und sagte, dass sie Bischöfen „zu Recht nicht gehorchen“, die solche Handlungen anordnen.

Die Aussagen des Kardinals folgen auf eine verfehlte Äußerung des deutschen Bischofs Felix Genn, Leiter der Diözese Münster. Am 20. November veröffentlichte Genn einen pastoralen Leitfaden mit neuen Richtlinien, die von den deutschen Bischöfen anfangs dieses Jahres eingeführt wurden und den protestantischen Ehepartnern der Katholiken die Tür zur Kommunion öffnen. Im Münsterführer stimmte Bischof Genn den neuen Richtlinien zu und sagte: „Als pastorale Verwalter haben wir nicht das Recht, den Zugang zur Eucharistie zu erlauben oder zu verweigern. Es ist strikt unvereinbar, die heilige Kommunion zu verweigern.“

In einer Erklärung, die LifeSiteNews bereitgestellt wurde, warnte Kardinal Müller, dass jeder Prälat, der die Häresie propagiert, seine eigene Autorität untergräbt: „Die Bischöfe würden ihre Autorität untergraben, wenn sie Gehorsam gegenüber Verstößen gegen das natürliche Sittengesetz und falsche Lehren in Doktrinär- und Moralfragen fordern“, sagte Müller. In solchen Fällen fügte er hinzu: „ist jeder Katholik, und besonders jeder Pfarrer, – wie der heilige Paulus gegenüber dem heiligen Petrus – verpflichtet, ihm ins Angesicht zu widersprechen, weil er beschuldigt werden musste.“

Kardinal Müller bekräftigte, dass kein Priester einer Anordnung zur Annahme von Protestanten oder anderen Nichtkatholiken zur Heiligen Kommunion gehorchen muss. Stattdessen, so Müller, sei es seine Pflicht, „die Sakramentalität der Kirche“ nicht zu verletzen.

„Offensichtlich verlangte der ehemalige Erzbischof von Washington, McCarrick, von Seminaristen und Priestern unmoralische Handlungen, indem er seine Macht missbrauchte, um Menschen zu belohnen oder zu bestrafen“, bemerkte Müller. „Es wäre genauso schlimm, wenn ein Bischof durch Berufung auf ‚religiösen Gehorsam‘, den ihm die Priester und Gläubigen seiner Diözese schulden, eine von der Wahrheit der Evangelien abweichende Verkündigung und Seelsorge von ihnen fordern würde.“

Die heilige Kommunion kann nur von einem getauften Christen, der in vollem Umfang mit der katholischen Kirche in ihrem Glaubensbekenntnis (= Lehre), ihren Sakramenten, dem Papst und den Bischöfen steht, würdig empfangen werden.

„Einige Bischöfe sind liberal“, stellte der Kardinal fest, „das heißt, in der Doktrin nachsichtig und gleichgültig, ja nahezu relativistisch, während sie gleichzeitig hyperautoritär gegen orthodoxe Katholiken vorgehen und nur Drohungen umsetzen und Strafen verfügen können.“

Kardinal Müller führte diese Abweichung von der Doktrin auf die „Säkularisierung der Kirche“ zurück, ein Prozess, bei dem die Opfer vor dem Eingriff in die Häresie geblendet werden und ihre Fähigkeit, den Glauben zu verteidigen untergraben wird. Er bekräftigte, dass „die heilige Kommunion nur von einem getauften Christen, der in vollem Umfang mit der katholischen Kirche in ihrem Glaubensbekenntnis (= Lehre), ihren Sakramenten, dem Papst und den Bischöfen steht, würdig empfangen werden kann.“

Bischof Felix Glenn, Bistum Münster

„Die deutschen Bischöfe“, fuhr Müller fort, „mit ihrer in theologisch mangelhafte Weise aufgearbeiteten Handreichung über die Kommunion für protestantische Ehepartner – überschritten damit eindeutig ihre Amtskompetenz, wie die Kongregation für den Glauben mit Zustimmung von Papst Franziskus feststellte.“

„Es kann nicht dem Gewissen des katholischen Gläubigen oder nicht-katholischen Christen überlassen werden, ob er/sie die heilige Kommunion im katholischen Sinne empfangen möchte“, fügte er hinzu, „oder der heiligen Kommunion eine lutherische oder humanistische Bedeutung gibt (das heißt das, was ein Gemeinschaftsgefühl fördert).“

Ein Priester, betonte der Kardinal, „ist nicht durch das göttliche Gesetz verpflichtet, die heilige Kommunion einem Nichtkatholiken darzureichen, und er kann jedenfalls nicht an eine bischöfliche Ordnung gebunden sein – rein nach kirchlichem Recht –, eine Tat zu begehen, die gegen die Sakramentalität der Kirche verstößt und sie verschleiert. “

„Ein Bischof, der Priester bestraft, die in diesem Fall zu Recht ungehorsam sind“, fügte er hinzu, „missbraucht dadurch seine apostolische Autorität auf schwerwiegende Weise und muss sich vor einem höheren kirchlichen Gericht des Papstes dafür verantworten.“

Quelle: POSchenker Bild: Screens.

Gefeiert am 15. Dezember

Hl. Virginia Centurione Bracelli – Wohltäterin, Ordensgründerin und Mystikerin

* 2. April 1587 in Genua in Italien
† 15. Dezember 1651 daselbst

Virginia war die Tochter des Herzogs der Republik Genua, Giorgio Centurione. Sie wurde im Alter von 15 Jahren gegen ihren Willen mit Gaspare Grimaldi Bracelli verheiratet, aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor. Als Virginia 20 Jahre alt war starb ihr Mann; sie erzog nun im Haus ihrer Schwiegereltern ihre Kinder, bis sie ab 1610 dem Ruf, ihr Leben dem Dienst der Nächstenliebe und an den Armen zu widmen, immer mehr nachkam. Im Krieg zwischen Ligurien und Sayoyen 1624 – 1625 nahm sie Verfolgte in ihre Wohnung auf. Nach dem Tod ihrer Schwiegermutter 1625 intensivierte sie diese Arbeit und gründete das „Zentrum des Herrn der Barmherzigkeit, des Beschützers der Armen, Jesus Christus“. 1631 richtete sie unter dem Patronat der Schutzmantel-Maria ein Haus zur Versorgung von Pestkranken und Hungernden ein, eine von ihr geleitete Schwesternschaft versorgte über 300 Bedürftige.

Später zog Virginia sich aus der Leitung des Armenhauses und der Schwesternschaft zurück, um sich ganz der Arbeit an den Armen auf der Straße zu widmen. Immer wieder trat sie vermittelnd in Konflikten der Stände auf, zunehmend deutlich wurde ihre mystische Begabung.

Ihr nahezu unverwester Leichnam ruht heute im Mutterhaus ihres Ordens im Stadtteil Marassi in Genua. 1985 wurde sie selig, 2003 heilig gesprochen.

Seliger Carlo Steeb – Priester und Ordensgründer

* 18. Dezember 1773 in Tübingen in Baden-Württemberg
† 15. Dezember 1856 in Verona in Italien

Johannes Heinrich Karl Steeb war der Sohn eines vermögenden Wollhändlers und Gastwirts. Er wurde evangelisch getauft, sein Vater stand dem Pietismus nahe. Mit 16 Jahren kam er nach Paris für eine Ausbildung als Kaufmann, mit 18 Jahren ging er nach Verona, um Handelspartner seines Vaters kennen zu lernen.

Durch die Begegnung mit dem Katholizismus konvertierte er nach nur fünf Monaten in Verona, nannte sich nun Carlo und begann mit dem Studium der katholischen Theologie. 1796 wurde er in Verona zum Priester geweiht und kümmerte sich zunächst um Verletzte in den Lazaretten und als Seelsorger in den armen Vierteln der Stadt. Am bischöflichen Seminar lehrte er dann als Professor deutsche Sprache, als Erzieher war er an einem Mädchenkolleg tätig und er verfasste Denkschriften über schulische Fragen. 1840 gründete er zusammen mit Luigia Francesca – ihr Ordensnamen wurde Maria Vincenza – Poloni die Kongregation der Schwestern der Barmherzigkeit, die sich die Krankenpflege zur Aufgabe stellte, das Armenhaus und das Spital in Verona übernahm und 1848 die päpstliche Bestätigung erhielt.

Carlo Steeb wurde 1975 von Paul VI. selig gesprochen.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

15.12.2018 – Samstag der 2. Adventswoche

Hl. Ephräm (306-373) – Diakon in Syrien und Kirchenlehrer

Elija auf dem Berg Horeb

„Ein starker, heftiger Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging dem HERRN voraus. Doch der HERR war nicht im Sturm“ (1 Kön 19,11). Dann kam ein Erdbeben, und nach dem Sturm zuckten Blitze; Elija begriff, dass Gott auch da nicht war. Diese Naturphänomene hatten zum Ziel, den ansonsten lobenswerten Eifer des Propheten in den Grenzen seines Auftrags zu halten und ihn durch die Zeichen göttlicher Autorität beispielhaft zu lehren, dass Strenge sich durch Barmherzigkeit mäßigen müsse. Dem verborgenen Sinn nach waren die Wirbelwinde, die dem Kommen Gottes vorausgingen, die Erdbeben und die von den Winden geschürten Feuersbrünste Vorläufer des Endgerichts […] „Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln“. Mit diesem Symbol hält Gott den unmäßigen Eifer des Elija zurück. Er möchte ihm auf diese Weise sagen: „Du siehst, dass ich keinen Gefallen habe an den entfesselten Winden, auch nicht an den fürchterlichen Erdbeben und auch nicht an Blitzen. Warum ahmst du nicht die Sanftheit deines Gottes nach? Warum nimmst du nicht ein wenig von dem Eifer zurück, der in dir brennt, und wirst eher Beschützer als Ankläger der Männer dieses Volkes?“ Das sanfte Säuseln steht für die Freude des seligen Lebens, das den Gerechten geschenkt wird, wenn am Ende der Zeiten furchtbar Gericht gehalten wird über alles und alle […] „Als Elija es [das Säuseln] hörte, hüllte er sein Gesicht in den Mantel, trat hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle. Da vernahm er eine Stimme, die ihm zurief: Was willst du hier, Elija? Er antwortete: Mit Leidenschaft bin ich für den HERRN, den Gott der Heerscharen, eingetreten, weil die Israeliten deinen Bund verlassen“ haben. Der Prophet hielt sich am Eingang der Höhle auf und wagte nicht, sich Gott zu nähern, als dieser kam. Er bedeckte sein Gesicht, weil er glaubte, er sei unwürdig, Gott zu sehen […] Und doch hatte er ein Zeichen der göttlichen Milde vor Augen, und was ihn noch stärker hätte berühren müssen: er machte in den Worten, die Gott an ihn richtete, persönlich die Erfahrung der wunderbaren Güte Gottes. Wer wäre nicht hingerissen vom Wohlwollen einer solch großen Majestät, von einer so liebenswürdigen Frage: „Was willst du hier, Elija?“

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Tagesevangelium – 15.12.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 17,9a.10-13

Während Jesus und seine Jünger den Berg hinabstiegen, fragten ihn die Jünger: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elija kommen? Er gab zur Antwort: Ja, Elija kommt, und er wird alles wiederherstellen. Ich sage euch aber: Elija ist schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Ebenso wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen. Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer sprach.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Gefeiert am 14. Dezember

Hl. Johannes vom Kreuz – Prior, Mystiker und Kirchenlehrer

* 24. Juni 1542 in Fontiveros bei Ávila in Spanien
† 14. Dezember 1591 in Úbeda in Spanien

Johannes (Juan de Yepes) wurde 1542 in Fontivera (Provinz Avila, Spanien) geboren. Nach dem Tod seines Vaters zog seine Mutter mit ihren drei Kindern nach Medina del Campo, wo Johannes bei den Jesuiten in die Schule ging, nebenbei aber im Krankenhaus arbeitete, um seinen Unterhalt zu verdienen. 1563 trat er in das dortige Karmelitenkloster ein und studierte dann Philosophie und Theologie in Salamanca. 1568, nicht lange nach seiner Priesterweihe. begegnete er der hl. Teresa von Avila (Gedenktag 15.10.), die glücklich war, in ihm einen hervorragenden Mitarbeiter für die Reform des Karmel gefunden zu haben. Die Reformarbeit brachte ihm Leiden und Verfolgungen ein; er wurde sogar eingesperrt und geschlagen. In dieser harten Schule lernte er, von sich selbst zu lassen und in der Welt Gottes heimisch zu werden. Die hl. Teresa nennt ihn „einen großen Geistesmann mit viel Erfahrung und Bildung“ (Brief 219). Seine geistlichen Schriften bestätigen dieses Urteil. Sie gehören zur großen Literatur. Von seinen Oberen nicht verstanden und schlecht behandelt, starb Johannes am 14. Dezember 1591 in Ubeda. Er wurde 1726 heilig gesprochen und 1926 zum Kirchenlehrer erhoben.

Spuren Gottes

„Die Geschöpfe sind gleichsam eine Spur der Fußstapfen Gottes, an der man seine Größe, Macht und Weisheit sehen kann.“

„Die Weisheit hält ihren Einzug durch die Liebe, das Stillschweigen und die Abtötung. Große Weisheit ist es, schweigen und leiden zu können und auf die Worte und Taten und das Leben anderer gar nicht zu achten.“

„Gott liebt an dir den geringsten Grad der Gewissensreinheit weit mehr als alle Taten, die du vollbringen kannst.“

„Am Abend unseres Lebens werden wir nach der Liebe gerichtet werden.“

(Johannes vom Kreuz)

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

14.12.2018 – Freitag der 2. Adventswoche

Römische Liturgie „Conditor alme siderum“, Vesperhymnus im Advent

Bekehrung als Antwort auf den wiederholten Ruf Gottes, der kommt

Gott, heilger Schöpfer aller Stern, erleucht uns, die wir sind so fern, daß wir erkennen Jesus Christ, der für uns Mensch geworden ist. Denn es ging dir zu Herzen sehr, da wir gefangen waren schwer und sollten gar des Todes sein; drum nahm er auf sich Schuld und Pein. Da sich die Welt zum Abend wandt, der Bräut’gam Christus ward gesandt. Aus seiner Mutter Kämmerlein ging er hervor als klarer Schein. Gezeigt hat er sein groß Gewalt, daß es in aller Welt erschallt, sich beugen müssen alle Knie im Himmel und auf Erden hie. Wir bitten dich, o heilger Christ, der du zukünftig Richter bist, lehr uns zuvor dein’ Willen tun und an dem Glauben nehmen zu. Lob, Preis sei, Vater, deiner Kraft und deinem Sohn, der all Ding schafft, dem heilgen Tröster auch zugleich so hier wie dort im Himmelreich.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé