Archiv für den Monat: Juli 2019

Gefeiert am 6. Juli

Hl. Maria Goretti – Jungfrau und Märtyrerin

* 16. Oktober 1890 in Corinaldo bei Ancona in Italien
† 6. Juli 1902 in Le Ferriere bei Nettuno in Italien

Maria Goretti wuchs als Älteste von sieben Kindern in ärmlichen  Verhältnissen in Corinaldo in der Nähe von Ancona auf. Da die Eltern die  Familie durch ihre kleine Landwirtschaft nicht mehr ernähren konnten,  zogen sie schließlich nach Le Ferriere in die Nähe von Nettuno, wo der  Vater ein Jahr danach an Malaria starb.

Maria führte ein vorbildliches und äußerst frommes Leben,  unterstütze die Mutter bei der Arbeit und sorgte sich um ihre jüngeren Geschwister. Auch um die Mitpächter Serenelli kümmerte sie sich.

Der fast zwanzigjährige Sohn dieser Familie, Alessandro  Serenelli, belästigte und bedrängte das Mädchen. Obwohl es mehrere  Übergriffe gab, schwieg Maria ihrer Mutter gegenüber, um sie nicht noch  mehr zu belasten.

Schließlich verlor Alessandro am 5. Juli 1902  die Geduld und wurde gewalttätig. Das Mädchen wehrte  sich heroisch und wurde durch 14 Messerstiche schwer verletzt. Ins  Krankenhaus gebracht, starb sie einen Tag später. Auf dem Sterbebett  verzieh Maria Goretti ihrem Mörder und versprach, für seine Bekehrung zu  beten.

Der Mörder Maria Gorettis wurde zu 30 Jahren Zwangsarbeit  verurteilt. Jahre nach Marias Tod, während denen Alessandro keine  Anzeichen von Reue zeigte, erschien ihm in einem Traum (oder einer  Vision) die junge Märtyrin und reichte ihm eine Blume. Dies war der  Anlass für seine Bekehrung. Nach seiner frühzeitigen Entlassung aus der  Zwangsarbeit, die ihm als Strafe auferlegt wurde, lebte er als  Klostergärtner im Kapuzinerkloster Ascoli Piceno; er schloss sich auch dem 3. Orden an und führte ein Leben der Buße. Er starb 1970.

Die Reliquien der heiligen Maria Goretti befinden sich in der Krypta der Kirche Madonna delle Grazie der Passionisten in Nettuno; auch in ihrem Geburtsort Corinaldo gibt es ein ihr geweihtes Heiligtum.

Bei der Heiligsprechung Maria Gorettis am 24. Juni 1950  versammelten sich rund 500.000 Menschen. In seiner Ansprache hob Pius  XII. hervor, dass das Mädchen wegen ihres Verzeihung-Aktes gegenüber ihrem Mörder und aufgrund ihres bedingungslosen Eintretens für die Tugend der Keuschheit zu verehren sei.

Hl. Cyriaca von Nicomedien – Märtyrerin

† 307 in Nicomedia, dem heutigen Ízmit in der Türkei

Cyriaca war nach ihrer Leidensgeschichte die Tochter des hohen bithynischen Beamten Dorotheos. Sie wurde zusammen mit fünf anderen – namentlich nicht bekannten – Frauen in den Verfolgungen unter Kaiser Diokletian – oder schon unter Maximian – verbrannt.

Cyriacas Verehrung ist als Dominica – die lateinische Übersetzung ihres Namens – auch in Sizilien und Kalabrien mit Zentrum in Tropea sowie in Rom verbreitet.

Cyriaca wird oft gemeinsam mit Barbara dargestellt. Supra Sanctam Kiriakam, oberhalb von Santa Cyriaca, dem Sitz des griechischen Metropoliten von Palermo während der sarazenischen Besetzung, erfolgte 1174 die Gründung des Klosters Monreale bei Palermo, damit wurde auch der Anspruch auf ein Bistum begründet.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

06.07.2019 – Samstag der 13. Woche im Jahreskreis

Hl. Makarius der Ägypter (†390) Mönch

Hungrig und durstig aus Liebe zum Bräutigam

Mag die wahrhaft gott- und christusliebende Seele auch tausend Werke der Gerechtigkeit vollbracht haben, wegen ihres unersättlichen Verlangens nach dem Herrn benimmt sie sich doch so, als hätte sie noch nichts getan. Hat sie auch durch „Fasten und Wachen“ (vgl. 2 Kor 6,5) den Leib verzehrt, so ist es ihr doch, als hätte sie noch gar nicht angefangen, die Tugenden zu üben. Selbst wenn sie verschiedener Geistesgaben oder himmlischer Offenbarungen und Geheimnisse gewürdigt wurde, wegen der unermesslichen, unersättlichen Liebe zum Herrn ist es ihr doch, als besäße sie noch nichts. Vielmehr hat sie, Tag für Tag hungernd und dürstend in Glauben, Liebe und beharrlichem Gebet, ein unersättliches Verlangen nach den Geheimnissen der Gnade und dem vollen Tugendstand. Sie ist verwundet von der Liebe des himmlischen Geistes, durch die Gnade erweckt sie in sich immerdar ein feuriges Verlangen nach ihrem himmlischen Bräutigam, sie sehnt sich, der geheimnisvollen, unaussprechlichen Gemeinschaft mit ihm in „Heiligung durch den Geist“ (vgl. 1 Petr 1,2) vollkommen gewürdigt zu werden. Ihr Antlitz enthüllt, ihr Angesicht unverwandt auf den himmlischen Bräutigam in geistigem, unaussprechlichem Lichte gerichtet, vermischt sich die Seele in voller Gewissheit mit diesem. „Gleichgestaltet seinem Tode“ (vgl. Phil 3,10) erwartet sie in glühendem Verlangen allzeit den Tod um Christi willen, im zuversichtlichen Glauben, vollkommene Erlösung von der Sünde und den finsteren Leidenschaften vom Geiste zu erlangen. Gereinigt durch den Geist, an Leib und Seele geheiligt, wird sie ein reines Gefäß zur Aufnahme des himmlischen Salböls und gewürdigt, eine Wohnstätte des himmlischen, wahren Königs Christus zu werden.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Tagesevangelium – 06.07.2019

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 9,14-17

In jener Zeit kamen die Jünger Johannes‘ des Täufers zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und die Pharisäer fasten? Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten. Niemand setzt ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid; denn der neue Stoff reißt doch wieder ab, und es entsteht ein noch größerer Riss. Auch füllt man nicht neuen Wein in alte Schläuche. Sonst reißen die Schläuche, der Wein läuft aus, und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein füllt man in neue Schläuche, dann bleibt beides erhalten.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Gefeiert am 5. Juli

Hl. Antonius Maria Zaccaria – Priester und Ordensgründer

* 1502 in Cremona in Italien
† 5. Juli 1539 daselbst

Antonius Maria Zaccaria wurde zu Cremona in der Lombardei aus vornehmer Familie geboren; schon von Kindheit an zeigte sich an ihm, wie heilig er einmal werden sollte. Denn schon frühzeitig wurden an ihm die Anzeichen ganz besonderer Tugenden sichtbar, der frommen Hinneigung zu Gott und der heiligen Jungfrau, vor allem eine auffallende Liebe zu den Armen. Um ihnen in ihrer Not zu helfen, war er mehr als einmal gerne bereit, selbst sein kostbares Kleid auszuziehen. Seine höheren Studien machte er in seiner Heimatstadt; dann oblag er zu Pavia dem Studium der Philosophie, zu Padua dem der Medizin. Wie er alle an Reinheit des Lebens übertraf, so glänzte er auch mühelos mehr als alle seine Altersgenossen durch die Schärfe seines Geistes. Er erwarb sich die Doktorwürde und kehrte dann nach Hause zurück. Aus Gottes Mahnung hin erkannte er jedoch, dass er mehr zur Heilung der Seelen als der Körper berufen sei, und verlegte sich darum mit großem Eifer auf das Studium der heiligen Wissenschaft. Inzwischen besuchte er unermüdlich die Kranken, unterrichtete die Kinder in der christlichen Lehre, leitete Jugendvereine zur Frömmigkeit an und ermahnte häufig selbst Erwachsene zur Besserung ihres Lebens. Als er nach Empfang der Priesterweihe das erste heilige Messopfer feierte, konnte das Volk, so wird erzählt, staunend sehen, wie er von einem himmlischen Lichte umflossen und von einem Engelschor umgeben war. Von da an war er noch mehr auf das Heil der Seelen bedacht, und suchte mit aller Macht der Sittenverderbnis entgegenzutreten. Außerdem nahm er sich mit väterlicher Liebe der Fremden, der Armen und Unglücklichen an, richtete sie auf und tröstete sie durch liebevolle Worte und Unterstützungen, so dass sein Haus als Zufluchtsort für die Armen betrachtet und er selbst von seinen Landsleuten Vater des Vaterlandes und Engel genannt wurdet.

Immer wieder musste er daran denken, er könne der Christenheit noch größeren Segen bringen, wenn er sich Gehilfen für die Arbeit im Weinberg des Herrn suchen würde. Er besprach diesen Plan mit Bartholomäus Ferrari und Jakob Morigia, zwei vornehmen und heiligmäßigen Männern, und begründete dann zu Mailand eine Genossenschaft von Regularklerikern; wegen seiner Liebe zum Völkerapostel benannte er sie nach dem heiligen Paulus. Sie ward von Papst Clemens VII. und nochmals von Paul III. bestätigt und verbreitete sich in kurzer Zeit über mehrere Länder. Auch die Genossenschaft der Englischen Schwestern hatte Antonius Maria zum Vater und Begründer. Dennoch dachte er so gering von sich, dass er unter keinen Umständen jemals Vorsteher seines Ordens werden wollte. Seine Geduld war so groß, dass er die furchtbarsten Stürme, die gegen die Seinen sich erhoben, mit Starkmut ertrug; seine Liebe war so groß dass er unablässig die Ordensleute durch fromme Mahnungen zur Göttesliebe zu entflammen, die Priester zur Lebensweise der Apostel zurückzuführen und die Vereinigungen der Familienväter auf die rechte Bahn zu lenken suchte.

Erwähnung verdient auch noch, dass er aus Liebe zu Jesus dem Gekreuzigten dafür Sorge trug, dass jeden Freitag Nachmittag durch ein Glockenzeichen alle an das Geheimnis des Kreuzes erinnert wurden. Den heiligsten Namen Christi gebrauchte er oft in seinen Schriften und führte ihn ständig im Munde; als echter Paulusjünger trug er seine Martern an seinem Leibe. Eine ganz besondere Liebe trug er zur heiligen Eucharistie; er brachte auch die Übung, sie häufig zu empfangen, wieder zu Ehren. Ferner wird berichtet, er habe die Sitte, sie auf einem feierlichen Throne drei Tage lang öffentlich anzubeten, eingeführt. Die Schamhaftigkeit hielt er so hoch, dass er selbst, als sein Körper schon tot war, nochmals aufzuleben schien und so seine Liebe zu ihr bezeugte. Dazu kamen noch himmlische Gnadengaben, wie die Verzückung, die Gabe der Tränen, die Kenntnis der Zukunft, die Herzensschau, eine große Macht gegen den Feind des menschlichen Geschlechtes. So leistete er auf allen Gebieten Großes. Schließlich wurde er zu Guastalla, wohin er als Friedensvermittler gerufen worden war, von einer schweren Krankheit ergriffen. Man brachte ihn nach Cremona. Gestärkt durch eine himmlische Erscheinung der Apostel starb er dort, nachdem er das Wachstum seiner Genossenschaft vorausgesagt hatte, unter den Tränen der Seinen in den Armen seiner frommen Mutter, der er ihren baldigen Tod anzeigte, eines heiligen Todes am 5. Juli 1539 im Alter von 36 Jahren. Die Verehrung, die das christliche Volk diesem Manne wegen seiner aus gezeichneten Heiligkeit und wegen der Fülle seiner Wunder von Anfang an erwies, bestätigte und billigte Papst Leo XIII. Im Jahre 1897, am Feste der Himmelfahrt des Herrn, nahm er ihn in feierlicher Weise in die Zahl der Heiligen auf.

Kirchengebet

Herr, unser Gott, lass uns im Geiste des hl. Paulus die alles überragende Wissenschaft Jesu Christi erlernen, durch die, wunderbarerweise unterwiesen, der hl. Antonius Maria in Deiner Kirche neue Familien von Klerikern und Jungfrauen sammelte. Durch Ihn unsern Herrn.

Quellen: Römisches Brevier 1950, Schott-Messbuch 1962 & FSSPX, CFM.SCJ Archiv Alexandria

Maria-Lätitia –  „Sieben Freuden Marias“

Das Fest dient dem Gedächtnis der sieben Freuden Marias (laetitia = lateinisch Freude). Diese sind:
• die Verkündigung,
• die Heimsuchung,
• die Geburt Jesu,
• die Anbetung der Weisen,
• die Darstellung Jesu im Tempel,
• die Auferstehung Jesu
• und die Aufnahme Mariens in den Himmel.

Das Gedenken an die Freuden Mariens (mit wechselnder Zahl und Inhalten) war schon im Mittelalter verbreitet und wurde seit dem 15. Jahrhundert vor allem von den Franziskanern gepflegt. Der freudenreiche Rosenkranz ist daraus hervorgegangen. Zahlreiche Ausführungen dieser Begebenheiten in der Malerei zeugen von der Beliebtheit und Verbreitung dieser Bewegung der Volksfrömmigkeit. 1906 von Papst Pius X. offiziell für die katholische Kirche eingeführt, wurde es inzwischen wieder aus dem Generalkalender gestrichen. Gegenpol zu den sieben Freuden sind die sieben Schmerzen Marias.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

05.07.2019 – Freitag der 13. Woche im Jahreskreis

Johannes von Karpathos (7. Jh.) Mönch und Bischof

„Ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder“ (vgl. Mt 9,13)

Der Herr sagt zu dir, wie zu Matthäus: „Folge mir nach!“ (Mt 9,9). Wenn du deinen geliebten Meister von ganzem Herzen suchst; wenn dein Fuß auf deinem Lebensweg gegen den Stein der Leidenschaften stößt (vgl. Ps 90(91),12 LXX) oder wenn du auf sumpfigem Gelände – wie es häufig passiert – aus Versehen ausrutschst und stürzt; jedes Mal, wenn du hinfällst und dich verletzt: dann erhebe dich von ganzem Herzen und suche den Herrn, bis du ihn gefunden hast. So „erscheine ich vor dir in deinem Heiligtum, vor deinem Antlitz, um die Macht und Herrlichkeit zu sehen“, die mich rettet, und: „In deinem Namen, Herr, erhebe ich die Hände und gebe dir Antwort. Ich werde satt, wie von Fett und Mark, und meine Lippen freuen sich und singen dir“ (vgl. Ps 62(63),3.5–6 LXX). Denn es ist etwas Großes, Christ genannt zu werden, wie mir der Herr durch Jesaja sagt: „Für dich ist es etwas Großes, mein Kind genannt zu werden“ (vgl. Jes 49,6 LXX). […] Hüte dich mit aller Kraft vor dem Fallen. Denn zu fallen, ist eines Menschen, der stark ist und der kämpft, nicht würdig. Wenn es dir aber dennoch passiert, dann erhebe dich sofort und nimm den guten Kampf wieder auf. Und selbst wenn es dir zehntausendmal passieren sollte, dass du fällst, dann vollziehe diese Bewegung eben zehntausendmal: steh auf. Bis an dein Lebensende. Denn es steht geschrieben: „Siebenmal fällt der Gerechte – das heißt sein ganzes Leben lang – und er steht siebenmal wieder auf“ (vgl. Spr 24,16).

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

Tagesevangelium – 05.07.2019

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 9,9-13

In jener Zeit sah Jesus einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Rache an Christen geplant – Moslem begegnet Jesus

Sein Hass auf Christen steigerte sich ins Unermessliche. Er gibt den Christen die Schuld am Scheitern seiner Ehe. Denn als seine deutsche Frau sich einer christlichen Gemeinde anschließt, ist das für ihn als Moslem ein absoluter Affront. Jetzt will er Rache. Er macht sich auf den Weg zu einer Veranstaltung dieser Gemeinde – als er plötzlich das Gefühl hat: Gott spricht zu mir!

Gefeiert am 4. Juli

Hl. Ulrich – Bischof von Augsburg

* 890 in Wittislingen bei Dillingen in Bayern
† 4. Juli 973 in Augsburg in Bayern

Ulrich, Sohn eines alemannischen Edelmannes, wurde an der Klosterschule von St. Gallen ausgebildet. 923 wurde er Bischof von Augsburg. Der Überlieferung nach war er ein asketisch lebender, frommer Mann, der durch sein politisches Engagement für Augsburg auch beim Kaiser Ansehen genoss. Daneben beeindruckte er durch seinen liebevollen Dienst an den Armen, Kranken, Fremden, allen, die in Not waren, und das waren damals sehr viele. Noch in seinem Testament bedachte er einen Krüppel, den er auf dem Friedhof in Kempten angetroffen hatte. Berühmt wurde Ulrich durch den Sieg über die Ungarn, die 955 zum zweiten Mal vor der Stadt Augsburg standen (Schlacht auf dem Lechfeld). Danach widmete er sich dem Wiederaufbau der Stadt, aber später zog er sich zurück und widmete sich mehr und mehr geistlichen Aufgaben. Unermüdlich visitierte er seine ausgedehnte Diözese, die bis tief ins Allgäu und nach Vorarlberg reichte. Er hielt Diözesansynoden und Dekanatskapitel ab und war um die Ausbildung des Klerus besorgt. Etwa ein Jahr vor seinem Tod wollte Ulrich sich ganz in ein Kloster zurückziehen, doch das wurde ihm nicht gestattet. Er  wurde in der Kirche der hl. Afra beigesetzt.

Schon zu Lebzeiten genoss Ulrich hohes Ansehen im Volk, das sich auch nach seinem Tod fortsetzte.

Hl. Elisabeth von Portugal – Königin von Portugal, Terziarin

* 1271 in Spanien
† 4. Juli 1336 in Estremoz in Portugal

Elisabeth wurde 1271 als Tochter des Königs Peter III. von Aragon geboren. Sie war eine Großnichte der hl. Elisabeth von Thüringen und erhielt bei der Taufe deren Namen. Schon sehr früh wurde sie mit dem König Dionysius von Portugal verheiratet und hatte mit ihm zwei Kinder. Die Ehe war sehr schwierig. Elisabeth bemühte sich, ihren Kindern eine liebevolle Mutter und dem Land eine gute Königin zu sein. Vor allem betätigte sie sich als Friedensstifterin zwischen verfeindeten Familienangehörigen und konnte so Kriege verhindern. Nach dem Tod ihres Gatten schloss sie sich als Terziarin den Klarissen von Coimbra an, bemühte sich aber auch weiterhin um den Frieden in ihrer Familie. Sie starb 1336 in der Nähe von Lissabon.

Die Armen

„Lieber will ich selbst vor Hunger sterben, als den Armen, die sonst verzweifeln müssten, meine Hilfe zu versagen. Gott wird mir in Zukunft schon helfen; jetzt aber will ich die noch vorhandenen Lebensmittel unter die hungrigen Armen austeilen.“ (Elisabeth von Portugal)

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

04.07.2019 – Donnerstag der 13. Woche im Jahreskreis

Hl. Johannes Chrysostomus (345-407)

Priester in Antiochia und später Bischof von Konstantinopel, Kirchenlehrer

„Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!“

Die Juden hatten gesagt, nur Gott könne Sünden nachlassen; er aber lässt nicht bloß die Sünden nach, sondern tut noch zuvor etwas, was nur Gott tun konnte, er liest die geheimen Gedanken ihres Herzens. […] Dass aber nur Gott allein die geheimen Gedanken erkennt, das kannst du von dem Propheten hören, der da sagt: „Du allein kennst die Herzen“ (vgl. 2 Chr 6,30), und an einer anderen Stelle: „Gott erforscht Herz und Nieren“ (Ps 7,10). Und Jeremias sagt: „Das Menschenherz ist tiefer als irgendetwas, und er ist ein Mensch, und wer wird ihn kennen?“ (Jer 17,9); endlich: „Der Mensch schaut ins Gesicht, Gott aber in das Herz“ (1 Kön 16,7). Auch auf andere vielfache Weise kann man sehen, dass Gott allein die Gedanken wissen kann. Nachdem also Christus gezeigt hatte, dass er Gott ist und seinem Vater gleichstehe, so enthüllt und offenbart er ihre verborgenen Gedanken. Sie fürchteten eben das Volk und wagten deshalb ihre Meinung nicht zu äußern. Doch auch hierbei verfuhr er sehr schonend […] Wenn jemand das Recht hatte unwillig zu werden, so war es der Kranke, der gewissermaßen enttäuscht worden war. Er konnte sagen: Für eines wollt ihr Genesung suchen, und Du heilst etwas anderes? Wie sollte ich wissen können, dass mir meine Sünden nachgelassen sind? In der Tat aber sagt der Gichtbrüchige nichts dergleichen, sondern überlässt sich ganz der Macht dessen, von dem er Heilung erwartet […] Als aber die Juden ihn herausforderten, da zeigte er seine Macht schon viel deutlicher und sprach: […] Was haltet ihr für leichter, einen gichtbrüchigen Leib zu heilen, oder die Sünden der Seele nachzulassen? Offenbar, dem Leibe seine Kraft wiederzugeben. Denn um wie viel höher die Seele über dem Leibe steht, um wie viel mehr ist es auch, Sünden nachzulassen. Da aber das eine sichtbar, der andere unsichtbar ist, so lasse ich auch das nachfolgen, was zwar in sich geringer, dafür aber deutlicher bemerkbar ist. Dieses soll zum Beweise dienen für das Größere und Unsichtbare, indem ich durch die Wunderwerke im Voraus die Verheißung des Johannes erfülle, der da sagte: „Er nimmt hinweg die Sünden der Welt“ (Joh 1,29).

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

Tagesevangelium – 04.07.2019

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 9,1-8

In jener Zeit stieg Jesus in das Boot, fuhr über den See und kam in seine Stadt.
Da brachte man auf einer Tragbahre einen Gelähmten zu ihm. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!
Da dachten einige Schriftgelehrte: Er lästert Gott. Jesus wusste, was sie dachten, und sagte: Warum habt ihr so böse Gedanken im Herzen? Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Darauf sagte er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! Und der Mann stand auf und ging heim. Als die Leute das sahen, erschraken sie und priesen Gott, der den Menschen solche Vollmacht gegeben hat.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé