Archiv für den Monat: März 2020

Aus Psalm 50

Hier zum Nachhören

Nicht wegen deiner Opfer rüge ich dich,
deine Brandopfer sind mir immer vor Augen.
Doch nehme ich von dir Stiere nicht an
noch Böcke aus deinen Hürden.

„Was zählst du meine Gebote auf
und nimmst meinen Bund in deinen Mund?
Dabei ist Zucht dir verhasst,
meine Worte wirfst du hinter dich.

Das hast du getan, und ich soll schweigen?
Meinst du, ich bin wie du?
Ich halte es dir vor Augen und rüge dich.
Wer Opfer des Lobes bringt, ehrt mich;
wer rechtschaffen lebt, dem zeig‘ ich mein Heil.“

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

10.03.2020

Hl. Cyprian (200-258) Bischof von Karthago und Märtyrer

„Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt“ (Joh 11,25)

Wir dürfen um unsere Brüder nicht trauern, wenn sie durch den Ruf des Herrn von der Welt befreit worden sind. Wissen wir doch, dass sie nicht verloren gehen, sondern nur vorausgehen, dass sie mit dem Hinscheiden uns nur voranschreiten; dass man sich zwar, wie gewöhnlich bei einer Land- oder Seereise, nach ihnen sehnen, aber nicht um sie klagen darf, und dass man hier nicht schwarze Kleider anlegen soll, wenn sie dort bereits weiße Gewänder angetan haben; dass man den Heiden keine Gelegenheit geben darf, uns mit Fug und Recht zu tadeln, weil wir dieselben, die doch nach unserer Behauptung bei Gott leben, als tot und verloren betrauern und den Glauben, den wir in Wort und Rede kundtun, nicht auch mit Herz und Seele bezeugen und beweisen. Heuchler in unserer Hoffnung und in unserem Glauben sind wir, wenn nur vorgetäuscht, wenn nur erdichtet, wenn nur erlogen erscheint, was wir sagen. Es nützt nichts, wenn man in Worten Mut zur Schau trägt und durch Taten seine Echtheit widerlegt. Wenn wir sterben, so gehen wir durch den Tod zur Unsterblichkeit ein, und das ewige Leben kann nicht nachfolgen, wenn es uns nicht zuerst geschenkt ist, von hier wegzugehen. Das ist kein Hinscheiden für immer, sondern nur ein Übergang und ein Hinüber-schreiten zur Ewigkeit, nachdem die zeitliche Laufbahn durchmessen ist. Wer sollte nicht dem Besseren zueilen? Wer sollte nicht wünschen, recht bald verwandelt und umgeformt zu werden nach Christi Gestalt. Als unsere Heimat betrachten wir das Paradies. Warum eilen und laufen wir dann nicht, um unsere Heimat zu sehen, um unsere Eltern begrüßen zu können? Eine große Anzahl von Lieben erwartet uns dort, eine stattliche, mächtige Schar von Eltern, Geschwistern und Kindern sehnt sich nach uns, um die eigene Rettung bereits unbesorgt und nur um unser Heil noch bekümmert. Unter ihre Augen, in ihre Arme zu eilen, welch große Freude für sie und uns zugleich!

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

Tagesevangelium – 10.03.2020

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 23,1-12

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In jener Zeit wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen. Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi – Meister – nennen. Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

09.03.2020

Hl. Johannes Paul II. (1920-2005) Papst

„Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist“

Jesus Christus hat gelehrt, dass der Mensch das Erbarmen Gottes nicht nur empfängt und erfährt, sondern auch berufen ist, an seinen Mitmenschen „Erbarmen zu üben“: „Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden“ (Mt 5,7). […] Die erbarmende Liebe ist in den zwischenmenschlichen Beziehungen nie ein einseitiger Akt oder Prozess. Selbst dort, wo allem Anschein nach nur ein Teil gibt und hingibt und der andere nur empfängt und nimmt (z.B. im Fall des Arztes, der behandelt; des Lehrers, der unterrichtet; der Eltern, die die Kinder ernähren und erziehen; des Wohltäters, der die Bedürftigen unterstützt), wird tatsächlich auch der Geber immer zum Beschenkten. Auch kann er leicht selbst in die Lage dessen kommen, der empfängt, dem eine Wohltat zuteil-wird, der die erbarmende Liebe erfährt, der Gegenstand von Erbarmen wird. Der gekreuzigte Christus ist uns hierin im Höchstmaß Beispiel, Anregung und Aufruf. Auf dieses ergreifende Vorbild schauend, können wir in aller Demut den anderen Erbarmen erweisen, wohl wissend, dass Christus es als ihm selbst erwiesen annimmt (vgl. Mt 25,34–40). […] während ein echter Akt erbarmender Liebe die Überzeugung in uns voraussetzt, dass wir zugleich von denen Erbarmen empfangen, denen wir es erweisen. Fehlt diese Gegenseitigkeit, dann sind weder unsere Handlungen echte Akte des Erbarmens, noch hat sich in uns die Bekehrung restlos vollzogen, deren Weg uns Christus mit seinem Wort und Beispiel bis zum Kreuz gewiesen hat, noch haben wir schon vollen Anteil an dem wunderbaren Quell der erbarmenden Liebe, den er uns erschlossen hat. […] Das wahrhaft christliche Erbarmen ist in gewisser Hinsicht auch die vollkommenste Inkarnation der „Gleichheit“ unter den Menschen und daher auch die vollkommenste Inkarnation der Gerechtigkeit, insofern auch diese in ihrem Bereich das gleiche Ergebnis anstrebt. Die von der Gerechtigkeit bewirkte Gleichheit beschränkt sich jedoch auf den Bereich der äußeren, der Sachgüter, während Liebe und Erbarmen die Menschen dazu bringen, einander in dem Wert zu begegnen, den der Mensch selbst in der ihm eigenen Würde darstellt. […] Mithin wird das Erbarmen zu einem unerlässlichen Element, sollen die Beziehungen der Menschen zueinander vom Geist höchster Achtung des wahrhaft Menschlichen und gegenseitiger Brüderlichkeit geprägt werden. […] Am wenigsten darf die erbarmende Liebe zwischen denen fehlen, die einander am nächsten sind: Ehegatten, Eltern und Kinder, Freunde; unerlässlich ist sie auch im Erziehungswesen und in der Seelsorge.

Quelle: Enzyklika „Dives in Misericordia“, 30.11.1980, © Libreria Editrice Vaticana

Tagesevangelium – 09.03.2020

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 6,36-38

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In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!
Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden. Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

08.03.2020

Hl. Leo der Große († 461) Papst und Kirchenlehrer

Die Apostel, die in ihrem Glauben gestärkt werden sollten, empfingen im Wunder der Verklärung eine besondere Belehrung, um sie zur Erkenntnis aller Dinge zu führen. Denn es erschienen Mose und Elija, das heißt das Gesetz und die Propheten, und redeten mit dem Herrn. Wie der hl. Johannes sagt: „Das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus“ (Joh 1,17). Der Apostel Petrus war gleichsam in Verzückung geraten durch das Verlangen nach den ewigen Gütern. Von Freude erfüllt durch eine solche Schau, wünschte er sich, mit Jesus zusammen an einem Ort zu wohnen, wo ihn seine derart geoffenbarte Herrlichkeit mit Freude erfüllte. Er sagte also: „Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.“ Doch der Herr ging nicht auf diesen Vorschlag ein. Sicherlich nicht, um zu zeigen, dass dieser Wunsch schlecht, sondern dass er unangebracht war. Denn die Welt konnte nur durch den Tod Christi gerettet werden, und das Beispiel des Herrn forderte den Glauben der Gläubigen auf, zu verstehen, dass wir, ohne an der versprochenen Seligkeit zu zweifeln, dennoch inmitten der Versuchungen dieses Lebens eher um Geduld als um Ehre bitten sollten, denn die Glückseligkeit des Himmelreichs kann unmöglich der Zeit des Leidens vorausgehen. Deshalb wurden sie, während er noch sprach, von einer leuchtenden Wolke eingehüllt. Und siehe, aus der Wolke rief eine Stimme: „Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören.“ „Das ist mein Sohn, durch den alles geworden ist und ohne den nichts wurde (Joh 1,3). Alles, was ich tue, das tut auch er; was ich wirke, das wirkt auch er zusammen mit mir, ohne Unterschied (Joh 5,17–19) Das ist mein Sohn, der nicht eifersüchtig an dieser Gleichheit festhielt, die er mit mir teilte, nicht sein Recht einforderte, sondern sich, während er in meiner göttlichen Herrlichkeit verblieb, erniedrigte bis zur Knechtsgestalt (Phil 2,6f.), um unseren gemeinsamen Plan der Erneuerung des Menschengeschlechts ins Werk zu setzen. Hört also ohne Zögern auf ihn, der meine ganze Gunst besitzt, dessen Lehre mich bezeugt, dessen Demut mich verherrlicht, denn er ist die Wahrheit und das Leben (Joh 14,6). Er ist meine Kraft und meine Weisheit (1 Kor 1,24). Hört auf ihn, der die Welt durch sein Blut erlöst, der den Weg zum Himmel öffnet durch die Schmach seines Kreuzes.“

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

Tagesevangelium – 08.03.2020

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 17,1-9

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In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden blendend weiß wie das Licht. Da erschienen plötzlich vor ihren Augen Mose und Elija und redeten mit Jesus. Und Petrus sagte zu ihm: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Noch während er redete, warf eine leuchtende Wolke ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören. Als die Jünger das hörten, bekamen sie große Angst und warfen sich mit dem Gesicht zu Boden. Da trat Jesus zu ihnen, fasste sie an und sagte: Steht auf, habt keine Angst! Und als sie aufblickten, sahen sie nur noch Jesus. Während sie den Berg hinabstiegen, gebot ihnen Jesus: Erzählt niemand von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

07.03.2020

Hl. Maximus der Bekenner (580-662) Mönch und Theologe

Achte auf dich selbst. Beachte, dass das Böse, das dich von deinem Bruder trennt, nicht etwa in deinem Bruder, sondern in dir liegt. Eile, dich mit ihm zu versöhnen (Mt 5,24), um nicht gegen das Gebot der Liebe zu verstoßen. Schätze das Gebot der Liebe nicht gering. Denn durch dieses wirst du zum Kind Gottes. Doch wenn du es missachtest, wirst du dich als Sohn der Hölle wiederfinden. Hast du ein Leid erfahren wegen deines Bruders, und die Traurigkeit darüber hat dich zum Hass verführt? Lass dich nicht vom Hass besiegen, sondern besiege den Hass durch Liebe. Und so wirst du siegen: indem du aufrichtig zu Gott für ihn betest, seine Verteidigung anerkennst, ihn sogar bei seiner Rechtfertigung unterstützt, in der Erwägung, dass du selber für dein Leid verantwortlich bist, und indem du es mit Geduld durchstehst, bis sich die Wolke verzogen hat. Lass nicht zu, dass du die geistliche Liebe verlierst, denn es ist dem Menschen kein anderer Weg zum Heil gegeben. Eine vernunftbegabte Seele, die in sich Hass gegen einen Menschen nährt, kann nicht mit Gott in Frieden sein, der die Gebote gegeben hat. „Denn“, sagt er, „wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, dann wird euch euer himmlischer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben“ (Mt 6,14–15). Wenn ein Mensch nicht im Frieden mit dir sein will, hüte du dich wenigstens vor Hass, indem du aufrichtig für ihn betest und zu niemandem schlecht über ihn redest. Bemühe dich nach Möglichkeit, jeden Menschen zu lieben. Und wenn du das noch nicht kannst, hasse wenigstens niemanden. Aber auch das wirst du nicht können, wenn du die Dinge der Welt nicht geringschätzt. Die Freunde Christi lieben wirklich alle Lebewesen, aber sie werden nicht von allen geliebt. Die Freunde Christi verbleiben bis zum Ende in ihrer Liebe. Die Freunde der Welt jedoch bleiben so lange Freunde, bis die Welt sie dazu bringt, auf einander loszuschlagen.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

Tagesevangelium – 07.03.2020

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 5,43-48

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In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Aus Psalm 130

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Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir:
Herr, höre meine Stimme!
Wende dein Ohr mir zu,
achte auf mein lautes Flehen!

Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten,
Herr, wer könnte bestehen?
Doch bei dir ist Vergebung,
damit man in Ehrfurcht dir dient.

Ich hoffe auf den Herrn, es hofft meine Seele,
ich warte voll Vertrauen auf sein Wort
Meine Seele wartet auf den Herrn
mehr als die Wächter auf den Morgen.

Mehr als die Wächter auf den Morgen
soll Israel harren auf den Herrn.
Ja, er wird Israel erlösen
von all seinen Sünden.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria