
Nachdem Papst Franziskus am Sonntag aus der Gemelli-Klinik entlassen und in den Vatikan zurückgekehrt war, forderte ihn Bischof Athanasius Schneider auf, alle Anstrengungen zu unternehmen, um „Verwirrungen und Unklarheiten zu berichtigen, die in seinem Pontifikat entstanden sind und die er selbst verursacht hat“. Der deutschstämmige Bischof in Kasachstan redete Papst Franziskus mit Nachdruck ins Gewissen.
In einem Radiointerview mit Joe McClane rief der Weihbischof von Astana die Katholiken auf, für Franziskus zu beten, „weil wir immer die übernatürliche Sicht der Kirche bewahren müssen“. Zugleich forderte er von Franziskus, bestimmte Dokumente und Erklärungen zurückzuziehen, „die die Klarheit des Glaubens unterminieren“.
Es brauche eine neue Phase des Pontifikats, in dem Franziskus gemachte „Fehler“ korrigiere, für deren Verbreitung er verantwortlich ist, so Msgr. Schneider, der zu den profiliertesten Bischöfen der katholischen Kirche zählt.
Die Katholiken, wie Bischof Schneider laut einem Bericht von LifeSiteNews sagte, sollten dafür beten, daß Franziskus die notwendigen Gnaden von Gott erhält, um „die gesamte Kirche in dieser letzten Periode seines Pontifikats zu stärken“. In diesen Worten findet sich unverkennbar ein brüderlicher Tadel, daß dies für das bisherige Pontifikat nicht gesagt werden könne.

Bischof Schneider erläuterte gegenüber Joe McClane, wie diese notwendige Korrektur aussehen könnte. Franziskus sollte ein Dokument herausgeben, um die Wahrheit des Glaubens wiederherzustellen, und die Irrtümer verurteilen, die in unserer Zeit in der Kirche am meisten verbreitet sind. Dies sei notwendig, um entstandene Verwirrungen und Unklarheiten in seinem Pontifikat und durch ihn selbst zu berichtigen.
Es gelte dafür zu beten, daß Franziskus „die Kraft, die Demut, die Weisheit haben möge, einige Handlungen, die er in seinem Pontifikat getan hat, einige Dokumente, einige Worte, mit denen er Verwirrung gestiftet und die Klarheit des göttlichen Glaubens untergraben hat, zu berichtigen und zurückzunehmen“. Mit diesen Worten ermahnte Bischof Schneider Papst Franziskus die ihm verbleibende Zeit zu nützen, um Glaubenslehre und Disziplin wiederherzustellen und, was der Bischof nicht sagte, aber offensichtlich scheint, sich selbst auf das persönliche Gericht vorzubereiten.
Ein solcher klarer Schritt sollte die „erste Aufgabe“ von Franziskus nach seiner Rückkehr in den Vatikan sein. Wörtlich sagte Bischof Schneider:
„Möge der Herr ihm die Gnade schenken, die Barmherzigkeit, daß er noch die Möglichkeit hat, einige notwendige Aspekte seines Pontifikats zu korrigieren, zurückzunehmen. Auch dafür sollten wir inständig beten.“
Ebenfalls, so Bischof Schneider, müsse das berüchtigte Dokument von Abu Dhabi aus dem Jahr 2019 „eindeutig zurückgezogen“ werden, um die Authentizität des katholischen Glaubens zu bewahren, ebenso wie der synodale Prozeß samt der kürzlich von Papst Franziskus genehmigten dreijährigen Verlängerung beendet werden müsse.
Bischof Schneider hatte das Dokument von Abu Dhabi über die Brüderlichkeit aller Menschen wiederholt scharf kritisiert. Die darin enthaltene Hauptaussage, daß alle Religionen gottgewollt und Wege zu Gott seien, tadelte der Bischof, da sie „eindeutig gegen die göttliche Offenbarung verstößt, sie widerspricht direkt dem Ersten Gebot Gottes, das immer gültig ist: ‚Du sollst keine anderen Götter neben mir haben‘.“ Das Dokument von Abu Dhabi „widerspricht dem gesamten Evangelium“.
Bereits in einem Interview mit Andreas Wailzer für LifeSiteNews hatte Bischof Schneider vor kurzem einen möglichen Nachfolger von Franziskus aufgefordert, die nötigen Klarstellungen vorzunehmen, sollte dies Franziskus nicht vor seinem Tod tun.
Dabei forderte Msgr. Schneider den nächsten Papst auf „die Einzigartigkeit Jesu Christi als Erlöser der Menschheit zu betonen, daß Jesus Christus und die von ihm gegründete Kirche der einzige von Gott gewollte Weg zur Erlösung sind“.
Quelle: G. N. Bild: Youtube/Joe McClane (Screenshots)