Archiv für den Monat: Juli 2017

ISIS-Killer sind am Ende

Seit Sommer 2014 terrorisierten IS-Killer fast den gesamten Nordirak und weite Teile Syriens. „Islamischer Staat“ nannten sie das grenzüberschreitende Gebilde, ihr Führer Abu Bakr al-Baghdadi war der Kalif. Bis zu 35.000 Mann standen unter Waffen, etwa 6.000 kamen aus Europa, 300 davon aus ­Österreich. Jetzt ist der IS im Irak größtenteils geschlagen. Nach 252 Tagen hat die irakische Armee mithilfe internationaler Truppen die IS-Hochburg Mossul zurückerobert. IS-Chef Baghdadi soll tot sein, Tausende IS-Kämpfer sind gefallen, genaue Zahlen fehlen.

IS vernichtet? Auch der Fall der IS-Hochburg Rakka in Syrien ist nur mehr eine Frage der Zeit. Kurdische und arabische Kämpfer sind in der Stadt. Sie werden durch US-Luftangriffe unterstützt, auch etwa 600 US-Elitesoldaten sind vor Ort.

Die meisten IS-Kämpfer haben sich in das Euphrat-Tal zurückgezogen. Die Wüstenorte Deir ez-Zor, Abu Kamal und Mayadin scheinen momentan ihre ‚Hauptstädte‘ zu sein. Ob der IS damit erledigt ist, bleibt weiterhin offen. Vermutlich wird er als Untergrundarmee weiterkämpfen.

Report aus Mossul: „Die Stadt riecht nach Tod“

Die Bild-Reporter Paul Ronzheimer und Claas Weinmann berichten aus Mossul: „Die Stadt riecht noch immer nach Tod. Es hat 45 Grad im Schatten, als wir durch die Trümmer der ehemaligen ISIS-Hochburg gehen“, schildern sie: „Die Leichen der Kämpfer liegen auf den Straßen, Sprengstoff-Gürtel noch umgeschnallt. Neun Monate wurde in Mossul gekämpft. Tausende Tote. Der Westteil der Stadt ist fast völlig zerstört. Zerbombte Häuser, ausgebrannte Autos. Von der Al-Nuri-Moschee, in der Baghdadi das Kalifat ausgerufen hat, ist nur mehr ein Schutthaufen übrig. Gesprengt. Im Ost-Teil wurde weniger zerbombt. Zaghaft kehrt das Leben zurück. Erste Restaurants eröffnen wieder. Aber: Noch immer wird in der Altstadt geschossen. Einige Hundert  ISIS-Extremisten haben sich verschanzt – Kampf bis zum Schluss.

CNN-Reporter Nick Paton Walsh berichtet auch für oe24.TV aus Rakka, IS-Hochburg in Syrien: „Die Vororte sind befreit, Scharfschützen der Islamisten haben sich bis hinter die alte Stadtmauer zurückgezogen. Sie haben sich eingegraben, sitzen in Bunkern, feuern auf jede vorrückende Einheit. Alles ist vermint. Auch einige Hundert US-Soldaten sind hier. Sie markieren Ziele für Angriffe der US-Luftwaffe. Seit zwei Wochen läuft die ­Offensive gegen Rakka, erste Einheiten sind bereits im Stadtkern. Die wenigen Flüchtlinge erzählen, dass es seit sieben Tagen  kein Wasser mehr gibt und  Tausende Zivilsten als lebende Schutzschilder von IS-Einheiten zurückgehalten werden.

Quelle: oe24 Bild: Screens.

Tagesevangelium – 14.07.2017

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 10,16-23

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben!
Nehmt euch aber vor den Menschen in acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte bringen und in ihren Synagogen auspeitschen.
Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt.
Wenn man euch vor Gericht stellt, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt.
Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden.
Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken.
Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet.
Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht in eine andere. Amen, ich sage euch: Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit den Städten Israels, bis der Menschensohn kommt.

Quelle: Archiv der Herz Jesu Franziskaner

Tagesevangelium – 13.07.2017

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 10,7-15

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe.
Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.
Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel.
Nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Unterhalt.
Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, erkundigt euch, wer es wert ist, euch aufzunehmen; bei ihm bleibt, bis ihr den Ort wieder verlasst.
Wenn ihr in ein Haus kommt, dann wünscht ihm Frieden.
Wenn das Haus es wert ist, soll der Friede, den ihr ihm wünscht, bei ihm einkehren. Ist das Haus es aber nicht wert, dann soll der Friede zu euch zurückkehren.
Wenn man euch aber in einem Haus oder in einer Stadt nicht aufnimmt und eure Worte nicht hören will, dann geht weg, und schüttelt den Staub von euren Füßen.
Amen, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt.

Quelle: Archiv der Herz Jesu Franziskaner

Tagesevangelium – 12.07.2017

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 10,1-7

In jener Zeit rief Jesus seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen.
Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später verraten hat.
Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden, und betretet keine Stadt der Samariter. Geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe.

Quelle: Archiv der Herz Jesu Franziskaner

Brief von Mgr. Bernard Fellay – Nr. 87

Autor: Bischof Bernard Fellay

Die Reformation riss ein gutes Drittel Europas mit sich. Luther hat damit Millionen Seelen der notwendigen Heilsmittel beraubt. Seine Gedanken führen zur Zurückweisung der Kirche. Das Zweite Vatikanische Konzil hat seine Gedanken übernommen und in die Kirche eingeführt. Der falsche Ökumenismus und der falsche Gedanke der Religionsfreiheit sind Folgen dieser Lehren.

Liebe Freunde und Wohltäter,

vor nunmehr 500 Jahren revoltierte Luther gegen die Kirche und riss ein gutes Drittel Europas mit sich – wohl der größte Verlust, den die Kirche seit dem Schisma von 1054 erleiden musste. Luther hat damit Millionen von Seelen der notwendigen Heilsmittel beraubt, indem er sie nicht etwa einer religiösen Organisation unter anderen entfremdete, sondern eben der einzigen von unserem Herrn Jesus Christus gegründeten Kirche, deren übernatürliche Wirklichkeit und Heilsnotwendigkeit er leugnete. Er hat den Glauben völlig verfälscht und entstellt, verwarf grundlegende Dogmen wie das heilige Messopfer, die Wesensverwandlung in der heiligen Eucharistie, das Priestertum, das Papsttum, die Gnade und die Rechtfertigung.

Die Grundlage seines Denkens, welche auch heute noch die Grundlage des Protestantismus als Ganzes darstellt, ist die freie Bibelforschung. Dieses Prinzip bedeutet die Leugnung der Notwendigkeit einer übernatürlichen und unfehlbaren Autorität, die über den persönlichen Beurteilungen steht und die Diskussionen unter denen beenden könnte, die sie auf den Weg in den Himmel führen soll. Wird dieses Prinzip angenommen, dann wird der übernatürliche Glaubensakt unmöglich, der auf der Unterwerfung des Verstandes und des Willens unter die von Gott geoffenbarte und von der Kirche mit Vollmacht gelehrte Wahrheit beruht.

Die zum Grundsatz erhobene freie Bibelforschung macht nicht nur den übernatürlichen Glauben unerreichbar, welcher der Weg des Heiles ist („Wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden“, Mk. 16, 16), sie macht zudem die Einheit in der Wahrheit unmöglich. So wird das ewige Heil für Protestanten und die Einheit in der Wahrheit im Prinzip unmöglich gemacht. Und tatsächlich steigt ja die Zahl der protestantischen Sekten seit dem 16. Jahrhundert unablässig.

Wer würde denn angesichts eines solchen traurigen Schauspiels nicht die Anstrengungen verstehen, die von der Mutter Kirche, von der wahren Kirche Christi, unternommen werden, um die verlorenen Schafe zu suchen; wer würde nicht die zahlreichen Versuche begrüßen, so viele in diesem trügerischen und falschen Grundsatz befangene Seelen zu befreien, der ihnen den Zugang zum ewigen Heil verschließt? Diese Sorge um die Rückkehr zur Einheit im wahren Glauben und in der wahren Kirche reicht durch die Jahrhunderte. Sie ist keineswegs neu; man denke an die Karfreitagsfürbitte:

„Lasset uns auch beten für die Irrgläubigen und Abtrünnigen: unser Gott und Herr möge sie allen Irrtümern entreißen und sie zur heiligen Mutter, der katholischen und apostolischen Kirche, zurückrufen.

Allmächtiger ewiger Gott, Du bist der Heiland aller und willst keinen verlorengehen lassen; schau auf die Seelen, die durch teuflischen Trug verführt sind; lass die Herzen der Irrenden wieder zur Einsicht kommen, dass sie alle Verkehrtheit des Irrglaubens ablegen und zur Einheit Deiner Wahrheit zurückkehren. Durch unseren Herrn Jesus Christus.“

Diese traditionelle Sprache lässt keinerlei Raum für die Verwirrung, die heute im Namen eines falschen Ökumenismus überhand nimmt. Die Warnungen des Heiligen Offiziums von 1949, zusammen mit mehreren päpstlichen Dokumenten, deren wichtigstes sicherlich die Enzyklika „Mortalium animos“ von 1928 ist, diese so sehr zutreffenden Warnungen scheinen nunmehr nichts als tote Buchstaben zu sein. Die Gefahren dieses ökumenischen Irenismus, die Pius XII. in „Humani generis“ 1950 deutlich machte, sind übergroß und äußerst schwerwiegend, denn er verhindert die Bekehrungen zum Katholizismus. Welcher Protestant, der sieht, wie die „Reichtümer“ und „ehrwürdigen Traditionen“ der lutherischen Reformation gepriesen werden, wird denn das Bedürfnis verspüren, zu konvertieren? Und selbst das Wort „Konversion“ ist jetzt aus dem offiziellen katholischen Wortschatz verbannt, sobald es sich um die anderen christlichen Konfessionen handelt.

Darüber hinaus ist diese neue Haltung, eine Kombination aus Lob für den Protestantismus und Schuldbekenntnissen für den Katholizismus – und das ist eine Tatsache –, der Grund für den Glaubensverlust unzähliger Katholiken. Jede Umfrage über den Glauben der Katholiken zeigt die Zerstörungen, welche diese unerhörte Gleichschaltung mit dem Protestantismus anrichtet. Auf wie viele Katholiken des 21. Jahrhunderts trifft das zu, was die Kirche unter dem Namen des Indifferentismus bis zum Konzil verurteilt hat! Ein verhängnisvoller Irrtum, der aussagt, dass jeder gerettet wird, was auch immer seine Religion sei. Ein Irrtum, welcher in diametralem Gegensatz zur Lehre des Herrn selbst und in seiner Nachfolge auch der ganzen Kirche steht. Wenn man aber diesen Irrtum gegen den zweitausendjährigen Glauben der Kirche auch als solchen bezeichnet, dann gilt man sofort als Fanatiker und gefährlicher Extremist.

Im Namen dieses neuen Ökumenismus wurde auch die neue Liturgie erfunden. Sie hat so enge Bezüge zur protestantischen Mahlfeier, dass mehrere protestantische Theologen die Möglichkeit sahen, dass ihre Glaubensbrüder das neue katholische Missale benutzen könnten, so Max Thurian in Taizé. Und während dieser Zeit sahen sich die Kinder der katholischen Kirche ihres schönsten Schatzes an Gotteslob und Gnade beraubt. Gott sei Dank hat Benedikt XVI. mutig erklärt, dass die jahrhundertealte Liturgie niemals abgeschafft worden ist; aber mehr als vierzig Jahre hindurch hat die nachkonziliare Liturgiereform Millionen von Gläubigen auf der ganzen Welt von der Kirche entfernt, weil sie dort nicht mehr das fanden, was sie von der katholischen Kirche erwarteten.

Ist es da erstaunlich, dass dieser Ökumenismus, von dem man die Förderung der Einheit der Christen erwartete, nur sehr wenige Fortschritte macht?

Seit dem Konzil sprach sich Erzbischof Marcel Lefebvre gegen diese neue Art des Umgangs mit den Protestanten aus, die sich unter dem Namen Ökumenismus verbirgt. Dieser sehr dehnbare Begriff steht für eine allgemeine Sicht und ein allgemeines Handeln, das im II. Vatikanum in die Kirche eingeführt wurde. Es handelt sich um ein ausdrückliches Wohlwollen gegenüber allen Menschen, um den festen Willen, den Irrtum nicht mehr zu verurteilen, um eine Suche nach dem, „was uns eint“, unter Auslassung dessen, was uns trennt … Und das, was nur der erste Schritt auf dem Weg zu einer Einheit hätte sein sollen, so etwas wie eine captatio benevolentiae, wurde sehr schnell zu einer Suche um ihrer selbst willen; sie wurde zu ihrem eigenen Ziel, zu einer unablässigen Suche nach einer unbestimmten Wahrheit. So hat sie sich von ihrem eigentlichen Ziel entfernt: von der Rückkehr derjenigen zur Einheit mit der Kirche, welche diese Einheit verloren haben. Und der Sinn des Wortes Ökumenismus wurde so verändert, die Vorstellung einer Einheit wurde modifiziert, und die Mittel, dieses Ziel zu erreichen, wurden verfälscht.

An die Stelle der traditionellen Klarheit einer Kirche, die von sich wusste, die einzig wahre Kirche zu sein, und die das auch laut verkündete, ist eine neue und unbestimmte Lehre getreten, eine Mischung aus reumütiger Selbsterniedrigung und postmodernem Relativismus („Wir haben nicht die ganze Wahrheit“, zum Beispiel). Und das führt jetzt eine Mehrheit der Katholiken dazu, auf das Bekenntnis zu verzichten, dass es nur einen einzigen Weg zum Heil gibt, eine Aussage, die wir von Jesus Christus selbst haben: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich“ (Joh. 14,6).

Ganz unmerklich hat man den Sinn des Dogmas „Außerhalb der Kirche kein Heil“ durch konfuse Vorstellungen verändert, was so weit geht, dass man die Lehre von der Identität Christi und der katholischen Kirche verändert hat. Kardinal Walter Kasper, damals Präsident des Rates zur Förderung der Einheit der Christen, sah in der neuen Definition der Kirche („subsistit in“) das, was den seit dem Konzil geförderten Ökumenismus ganz einfach möglich gemacht hat. Wenn das von einer solchen Persönlichkeit kommt, dann ist das ein gewichtiges Geständnis, das man ernst nehmen muss!

Das sind in wenigen Worten die Gründe, weshalb wir den 500. Jahrestag der protestantischen Reformation eben nicht freudevoll feiern können. Ganz im Gegenteil: wir beweinen diese grausame Spaltung. Wir beten und wir arbeiten in der Nachfolge des Herrn, damit alle Schafe wieder den Weg finden, der sie sicher zum Heil führt, den Weg in die heilige katholische und römische Kirche.

Wir beten auch dafür, dass dieser illusorische Irenismus sobald wie nur möglich aufgegeben werde, damit eine echte Bewegung der Bekehrung an seiner Stelle wieder auflebe, so wie es sie vor dem Konzil gab, insbesondere in den englischsprachigen Ländern.

Vor hundert Jahren schließlich ist die Muttergottes den drei kleinen Hirtenkindern in Fatima erschienen, und so beten wir auch dafür, dass die Appelle der allerseligsten Jungfrau Maria gehört werden. Sie hat die Bekehrung Russlands versprochen, falls der Papst dieses Land ausdrücklich ihrem Unbefleckten Herzen weihen würde. Wir wollen unsere Gebete und unsere Opfer verdoppeln, damit die Verheißung der Muttergottes sich bald verwirklicht.

Möge sie mit ihrem göttlichen Sohn, cum prole pia, Sie in dieser österlichen Zeit segnen und uns alle zur himmlischen Seligkeit führen.

Ostersonntag 2017
+ Bernard Fellay

Quelle: fsspx Bild: Screens.

Tagesevangelium – 11.07.2017

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 19,27-29

In jener Zeit sagte Petrus zu Jesus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen?
Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.
Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen.

Quelle: Archiv der Herz Jesu Franziskaner

Das Konzil von Trient – Teil 3

Pater Klaus Maria, Herz Jesu Franziskaner

Konzil von Trient: Die Heilige Messe ist dem Wesen nach ein wirkliches Opfer, kein Mahl.

  1. Kapitel: Messe, in der der Priester allein kommuniziert
    Es wäre zwar der Wunsch der hochheiligen Kirchenversammlung, dass die anwesenden Gläubigen an den Messen nicht nur mit geistigem Verlangen, sondern auch durch den sakramentalen Empfang der Eucharistie teilnehmen, auf dass bei ihnen um so reichere Früchte dieses hochheiligen Opfers erwachsen. Wenn dies aber nicht immer geschieht, so verurteilt sie deshalb jene Messen nicht als privat und unerlaubt, in denen der Priester allein sakramental kommuniziert, sondern sie billigt und empfiehlt sie, denn auch jene Messen muss man wirklich öffentlich nennen, teils deshalb, weil das Volk geistigerweise daran teilnimmt, teils deshalb, weil sie vom Priester als dem öffentlichen Diener der Kirche nicht nur für ihn allein, sondern für alle Gläubigen, die zum Leib Christi gehören, gefeiert werden.
  2. Kapitel: Vom Wasser, das dem Opferwein beigemischt werden muss
    Endlich mahnt die hochheilige Kirchenversammlung, dass es kirchliche Vorschrift für die Priester ist, dem Wein, der im Kelch geopfert wird, Wasser beizumischen, sowohl deshalb, weil auch Christus so getan hat, aber auch, weil aus seiner Seite zugleich mit dem Blut auch Wasser hervorgegangen ist. Dieses Geheimnisses wird durch die Vermischung gedacht. Und da in der Geheimen Offenbarung des heiligen Johannes die Völker Wasser genannt werden, so wird die Vereinigung des gläubigen Volkes mit Christus dem Haupt dargestellt.
  3. Kapitel: Die Messe braucht nicht allgemein in der Volkssprache gefeiert zu werden; die Geheimnisse der Messe soll man dem Volk erklären
    Obwohl die Messe viel Lehrreiches für das gläubige Volk enthält, so schien es den Vätern doch nicht entsprechend, sie allgemein in der Volkssprache feiern zu lassen. Deshalb sollen überall in jeder Kirche die alten, von der Heiligen Römischen Kirche, der Mutter und Lehrmeisterin aller Kirchen, gutgeheißenen gottesdienstlichen Satzungen beibehalten werden. Auf dass aber die Schafe Christi nicht Hunger leiden und „die Kleinen nicht um Brot bitten und niemand da sei, der es ihnen bricht“ (Klgl 4,4), so schreibt die heilige Kirchenversammlung den Hirten und allen Seelsorgern vor, häufig selbst oder durch Stellvertreter während der Messfeier etwas von den Messtexten zu erklären und unter anderem auch die Geheimnisse dieses heiligen Opfers darzulegen, besonders an Sonn- und Festtagen.

Lehrsätze über das hochheilige Messopfer
1. Wer sagt, in der Messe werde Gott nicht ein wirkliches und eigentliches Opfer dargebracht, oder die Opferhandlung bestehe in nichts anderem, als dass uns Christus zur Speise gereicht werde, der sei ausgeschlossen.
2. Wer sagt, durch jene Worte „Tut dies zu meinem Andenken“ habe Christus seine Apostel nicht zu Priestern bestellt, oder nicht angeordnet, dass sie selbst und die anderen Priester seinen Leib und sein Blut opferten, der sei ausgeschlossen.
3. Wer sagt, das Messopfer sei nur Lob- und Danksagung oder das bloße Gedächtnis des Kreuzesopfers, nicht aber ein Sühneopfer; oder es bringe nur dem Nutzen, der kommuniziere; und man dürfe es nicht für Lebende und Verstorbene, für Sünden, Strafen, zur Genugtuung und für andere Nöte aufopfern, der sei ausgeschlossen.
4. Wer sagt, durch das Messopfer werde das hochheilige Opfer Christi am Kreuz gelästert oder herabgesetzt, der sei ausgeschlossen.
5. Wer sagt, es sei ungehörig, Messen zu Ehren von Heiligen und zur Erlangung ihrer Fürbitte bei Gott zu feiern, wie es die Kirche will, der sei ausgeschlossen.
6. Wer sagt, der Kanon enthält Irrtümer und sei deshalb abzuschaffen, der sei ausgeschlossen.
7. Wer sagt, die gottesdienstlichen Handlungen, Gewänder und äußere Zeichen, deren sich die Katholische Kirche bei der Messfeier bedient, seien eher ein Weg zur Gottlosigkeit als ein Mittel zur Frömmigkeit, der sei ausgeschlossen.
8. Wer sagt, die Messen, in denen der Priester allein sakramental kommuniziere, seien unerlaubt und deshalb abzuschaffen, der sei ausgeschlossen.
9. Wer sagt, die gottesdienstlichen Satzungen der Römischen Kirche, nach denen ein Teil des Kanons und die Wandlungworte leise gesprochen werden, seien zu verurteilen, oder man dürfte nur in der Volkssprache feiern, oder dem Opferwein im Kelch solle kein Wasser beigemischt werden, weil das gegen die Einsetzung Christi sei, der sei ausgeschlossen.

Quelle & Bild: Archiv der Herz Jesu Franziskaner