Archiv für den Monat: April 2018

04.04.2018 – Mittwoch der Osteroktav

Kommentar zum heutigen Evangelium 
Hl. Leo der Große (?-um 461), Papst und Kirchenlehrer
Sämtliche Sermonen. 1. Predigt über die Himmelfahrt des Herrn, 2-4 (vgl. Bibliothek der Kirchenväter, München 1927)

„Da gingen beiden die Augen auf“ (Gen 3,7)

Die Tage zwischen der Auferstehung und der Himmelfahrt des Herrn verstrichen, Geliebteste, nicht fruchtlos, sondern es wurden während dieser Zeit große Sakramente eingesetzt und große Geheimnisse enthüllt: In diesen Tagen wurde die Furcht vor dem bitteren Tode von uns genommen und uns die Unsterblichkeit der Seele und des Leibes vor Augen geführt. […]

In diesen Tagen gesellte sich der Herr als Dritter auf dem Wege zu den zwei Jüngern und tadelte die Verzagtheit der von Furcht Erschütterten, um alle Nebelschwaden unseres Zweifels zu zerstreuen. Und in den erleuchteten Herzen flammte der Glaube auf, und was soeben noch lau gewesen war, das entbrannte vor Eifer, als der Herr die Schrift erschloß. Auch beim Brechen des Brotes wurden jenen, die mit Christus am Mahle teilnahmen, die Augen geöffnet. Und dieses „Aufgehen der Augen“ war bei diesen, denen die Verherrlichung ihrer Natur geoffenbart wurde, weit freudiger als bei unseren Stammeltern, die das Verdammungsurteil ihres Ungehorsams hörten (vgl. Gen 3,16f.).

Trotz dieser und anderer Wunder überließen sich die Jünger bald mehr bald weniger ihren verzagten Gedanken. Da erschien der Herr in ihrer Mitte und sprach zu ihnen: „Der Friede sei mit euch!“ (Lk 24,36; Joh 20,26). Und damit sie nicht an der Meinung festhielten, die sie in ihrem Inneren hatten […] zeigte er den Zweifelnden die Wundmale, die an seinen Händen und Füßen erhalten geblieben waren […] Sollte man doch nicht nur vermuten, sondern aufs bestimmteste wissen, dass die Natur, die im Grabe gelegen war, den Thron des Vaters teilen wird. Während der ganzen Zeit, die zwischen der Auferstehung des Herrn und seiner Himmelfahrt liegt, hat, Geliebteste, die Vorsehung Gottes für die Ihrigen gesorgt, sie belehrt und sich ihrem Auge und ihrem Herzen geoffenbart: Sie sollten erkennen, dass unser Herr Jesus Christus, der wahrhaft Mensch geworden war, der wahrhaft litt und starb, auch wahrhaft von den Toten auferstanden sei!

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Tagesevangelium – 04.04.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 24,13-35

Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen – er hieß Kleopas – antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist?
Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe.
Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.
So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen,
aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück, und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Hl. Pater Pio – 03.04.2018

Worte des hl. Pater Pio – 03.04.2018

Wehe denen, die nicht ehrlich bleiben! Nicht nur, dass sie jeglichen Respekt der Menschen verlieren…, erst recht können sie auch kein öffentliches Amt bekleiden. Lasst uns deshalb immer ehrlich sein und jeden bösen Gedanken aus unserem Sinn verjagen. Unser Herz muss immer Gott zugewandt sein, der uns geschaffen und auf die Erde gesetzt hat, um Ihn kennen zu lernen, zu lieben und in diesem Leben zu dienen, und um uns danach, im anderen, auf ewig an Ihm zu erfreuen.

Quelle: Worte des hl. P. Pio, CFM.SCJ Archiv Kairo

03.04.2018 – Dienstag der Osteroktav

Kommentar zum heutigen Evangelium 
Hl. Gregor der Große (um 540-604), Papst und Kirchenlehrer
Homilie 25 zum Evangelium; PL 76, 1188

„Warum weinst du?“

Weinend beugt sich Maria hinab und schaut in die Grabkammer hinein, obwohl sie doch bereits gesehen hatte, dass sie leer war und das leere Grab verkündet hatte. Warum also beugt sie sich abermals hinein, warum möchte sie erneut hineinschauen? Weil sich die Liebe nicht mit einem einzigen Blick begnügt; die Liebe ist immer leidenschaftliche Suche. Sie hatte ihn bereits gesucht, doch vergebens; sie aber lässt sich nicht beirren und sie wird ihn finden […] Im Hohenlied der Liebe spricht die Kirche über diesen Bräutigam: „Des Nachts auf meinem Lager suchte ich ihn, den meine Seele liebt. Ich suchte ihn und fand ihn nicht. Aufstehen will ich, die Stadt durchstreifen, die Gassen und Plätze, ihn suchen, den meine Seele liebt. Ich suchte ihn und fand ihn nicht“ (Hld 3,1-2). Zweimal erwähnt sie ihre Enttäuschung: „Ich suchte ihn und fand ihn nicht“! Doch der Erfolg wird sie für alle ihre Mühen entschädigen: „Mich fanden die Wächter bei ihrer Runde durch die Stadt. Habt ihr ihn gesehen, den meine Seele liebt? Kaum war ich an ihnen vorüber, fand ich ihn, den meine Seele liebt“ (Vers 3-4).

Und wir? Wann suchen wir den Geliebten? Während der kurzen Ruhepausen in diesem Leben, wenn wir uns nach unserem Erlöser sehnen. Wir suchen ihn bei Nacht, denn selbst wenn unser Geist bereits bei ihm wacht, so sehen doch unsere Augen nur seinen Schatten. Da wir aber den Geliebten nicht erblicken, lasst uns aufstehen und die Stadt durchsuchen, also die Gemeinschaft der Heiligen. Suchen wir ihn von ganzem Herzen; suchen wir ihn in allen Gassen und auf allen Plätzen, das heißt auf den schmalen Pfaden und auf den breiten Wegen; schärfen wir unseren Blick und suchen nach den Spuren des Geliebten […] dies ersehnend meinte David: „Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann darf ich kommen und erscheinen vor Gottes Angesicht?“ (Ps 42,3).

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Tagesevangelium – 03.04.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 28,8-15

Nachdem die Frauen die Botschaft des Engels vernommen hatten, verließen sie sogleich das Grab und eilten voll Furcht und großer Freude zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden. Plötzlich kam ihnen Jesus entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen, und dort werden sie mich sehen. Noch während die Frauen unterwegs waren, kamen einige von den Wächtern in die Stadt und berichteten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. Diese fassten gemeinsam mit den Ältesten den Beschluss, die Soldaten zu bestechen. Sie gaben ihnen viel Geld und sagten: Erzählt den Leuten: Seine Jünger sind bei Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen. Falls der Statthalter davon hört, werden wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr nichts zu befürchten habt. Die Soldaten nahmen das Geld und machten alles so, wie man es ihnen gesagt hatte. So kommt es, dass dieses Gerücht bei den Juden bis heute verbreitet ist.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

03.04.2018 – Lesung

Apostelgeschichte 2,14a.36-41

Am Pfingsttag trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob seine Stimme und begann zu reden: Mit Gewissheit erkenne also das ganze Haus Israel: Gott hat ihn zum Herrn und Messias gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt. Als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz, und sie sagten zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, Brüder?
Petrus antwortete ihnen: Kehrt um, und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung und all denen in der Ferne, die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird. Mit noch vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie: Lasst euch retten aus dieser verdorbenen Generation!
Die nun, die sein Wort annahmen, ließen sich taufen. An diesem Tag wurden ihrer Gemeinschaft etwa dreitausend Menschen hinzugefügt.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Hl. Pater Pio – 02.04.2018

Worte des hl. Pater Pio – 02.04.2018

Um groß zu werden, muss man stark sein: das ist unsere Pflicht. Das Leben ist ein Kampf, dem wir uns nicht entziehen können; wir müssen jedoch als Sieger daraus hervorgehen.

Quelle: Worte des hl. P. Pio, CFM.SCJ Archiv Kairo

02.04.2018 – Lesung

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 15,1-8.11

Ich erinnere euch, Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündet habe. Ihr habt es angenommen; es ist der Grund, auf dem ihr steht. Durch dieses Evangelium werdet ihr gerettet, wenn ihr an dem Wortlaut festhaltet, den ich euch verkündet habe. Oder habt ihr den Glauben vielleicht unüberlegt angenommen? Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift, und erschien dem Kephas, dann den Zwölf. Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern zugleich; die meisten von ihnen sind noch am Leben, einige sind entschlafen. Danach erschien er dem Jakobus, dann allen Aposteln. Als letztem von allen erschien er auch mir, dem Unerwarteten, der „Missgeburt“. Ob nun ich verkündige oder die anderen: das ist unsere Botschaft, und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

02.04.2018 – Ostermontag

Kommentar zum heutigen Evangelium 
Symeon der Neue Theologe (um 949-1022), griechischer Mönch, Heiliger der Orthodoxen Kirchen
13. Katechese

„Jesus kam ihnen entgegen“

Viele glauben an die Auferstehung Christi, aber nur wenige haben eine klare Vorstellung davon. Und wie können Leute, die ihn nicht gesehen haben, Jesus Christus als Heiligen und Herrn anbeten? Denn es steht geschrieben: „Und keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet“ (1 Kor 12,3); auch: „Gott ist Geist und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten“ (Joh 4,24) […] Wie drängt uns doch der Heilige Geist heute [im Gottesdienst] zu sagen: „Christi Auferstehung haben wir gesehen. Lasst uns ihn anbeten, den Heiligen, den Herrn Jesus, der allein ohne Sünde ist“. Wie kann er uns auffordern, solcherlei zu behaupten – als hätten wir die Auferstehung gesehen? Christus ist ein einziges Mal auferstanden, vor tausend Jahren, und selbst damals sah ihn niemand auferstehen. Will die heilige Schrift, dass wir lügen?

Niemals im Leben! Im Gegenteil, sie fordert uns auf, die Wahrheit zu bezeugen, die Wahrheit nämlich, dass in jedem von uns, seinen Gläubigen, die Auferstehung Christi sich neu vollzieht, und zwar nicht bloß einmal; sondern sozusagen jederzeit, wenn der Herr in Person, Christus, in uns aufersteht, in strahlend weißen Kleidern […] Denn das lichtvolle Kommen des Geistes lässt uns die Auferstehung des Herrn – so wie sie sich an seinem Morgen ereignete – erahnen, oder vielmehr gewährt es uns die Gunst, ihn selbst zu sehen, ihn, den Auferstandenen. Deshalb singen wir: „Gott ist der HERR und ist uns erschienen“ (vgl. Ps 117(118),27), und in Anspielung auf sein zweites Erscheinen fügen wir hinzu: „Gesegnet sei, der da kommt im Namen des HERRN!“ (Ps 117(118),26) […] Dass er sich zeigt und sehen lässt, das ist rein geistig zu verstehen, dem geistigen Auge vorbehalten. Und wenn sich dies durch den Heiligen Geist in uns vollzieht, auferweckt er uns von den Toten, er macht uns lebendig und gibt sich uns zu sehen, ganz und gar lebendig, er, der Unsterbliche und Unvergängliche. Er schenkt uns die Gnade, ihn in aller Deutlichkeit zu erkennen, ihn, der uns mit ihm zusammen auferweckt und uns mit ihm in seine Herrlichkeit eintreten lässt.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé