Archiv für den Monat: Juli 2018

Tagesevangelium – 17.07.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 11,20-24

In jener Zeit begann Jesus den Städten, in denen er die meisten Wunder getan hatte, Vorwürfe zu machen, weil sie sich nicht bekehrt hatten: Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind – man hätte dort in Sack und Asche Buße getan. Ja, das sage ich euch: Tyrus und Sidon wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie euch. Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, du wirst bis zum Himmel erhoben? Nein, in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen. Wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die bei dir geschehen sind, dann stünde es noch heute. Ja, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dir.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

JOSEMARÍA ESCRIVÁ DE BALAGUER

Aus dem Apostolischen Schreiben zur Seligsprechung des ehrwürdigen Dieners Gottes Josefmaria Escrivá de Balaguer, Priester, Gründer des Opus Dei:

»Der Gründer des Opus Dei erinnerte daran, daß die universale Berufung zur Fülle der Gemeinschaft mit Christus zugleich dazu führt, in allem menschlichen Tun Gott begegnen zu können. (…) Als Meister des inneren Lebens erreichte er den Gipfel der Kontemplation durch beständiges Gebet und kontinuierliche Abtötung, durch beharrliche Arbeit und einzigartige Fügsamkeit gegenüber den Eingebungen des Heiligen Geistes und vermochte so der Kirche ›zu dienen, wie sie selbst möchte, daß man ihr dient‹.«

Ein helles und frohes Zuhause

Josefmaria Escrivá de Balaguer kommt am 9. Januar 1902 im nordspanischen Barbastro zur Welt. Er ist das zweite von sechs Kindern der Eheleute José Escrivá und María Dolores Albás. Seine Eltern – fromme Katholiken – lassen ihn am 13. Januar taufen und sind darauf bedacht, ihn durch ihr eigenes Beispiel in ein Leben als Christ einzuführen: in die Wertschätzung der Beichte und der häufigen heiligen Kommunion, ein vertrauensvolles Beten, eine herzliche Verehrung zur Gottesmutter und den Geist tätiger Nächstenliebe gegenüber bedürftigen und notleidenden Menschen.

Josefmaria wächst als froher, aufgeweckter, ausgelassener und bescheidener Junge auf und erweist sich als guter Schüler, intelligent und mit einer wachen Beobachtungsgabe. Zu seiner Mutter hat er ein warmherziges Verhältnis, mit dem Vater verbindet ihn großes Vertrauen und aufrichtige Freundschaft. Früh bereits nimmt ihn der Herr in die Schule des Leidens, als zwischen 1910 und 1913 seine drei jüngeren Schwestern sterben und 1914 die Familie vor dem finanziellen Ruin steht. Ein Jahr später ziehen die Escrivás nach Logroño um, denn dort hat der Vater eine neue berufliche Arbeit gefunden, die seiner Familie ein bescheidenes Auskommen ermöglicht.

In die Wintermonate 1917/18 fällt ein Erlebnis, das sein künftiges Leben prägt: Logroño wird über Weihnachten von starken Schneefällen heimgesucht, da entdeckt Josefmaria eines Morgens überfrorene nackte Fußspuren im Schnee, die von einem unbeschuhten Karmelitermönch stammen. Das wirft in dem Jungen die Frage auf: »Wenn Menschen aus Liebe zu Gott und zum Nächsten zu solchen Opfern bereit sind, könnte ich da nicht auch dem Herrn etwas anbieten?« In seinem Herzen entsteht eine gottgewirkte Unruhe: »Ich begann zu ahnen, was LIEBE ist, und mir klar darüber zu werden, daß mein Herz nach etwas Großem verlangte, das Liebe wäre«, sagt er später. Ohne genau zu wissen, um was der Herr ihn bittet, entschließt er sich, Priester zu werden, denn, so denkt er sich, dann bin ich für das, was immer Gott auch mit mir vorhat, verfügbarer.

Die Priesterweihe

Nach dem Abitur nimmt er das Studium im Priesterseminar von Logroño auf, das er 1920 im Seminar von Saragossa fortsetzt und an der dortigen Päpstlichen Universität abschließt. Auf Anraten seines Vaters und mit Erlaubnis der zuständigen kirchlichen Behörde beginnt er ein Jurastudium in Saragossa. Seine hochherzige und frohe, schlichte und gelassene Art machen ihn unter seinen Mitstudenten sehr beliebt. Seine Frömmigkeit, sein Ordnungssinn und sein Studieneifer wirken ansteckend auf seine Kommilitonen, so daß ihn der Erzbischof von Saragossa 1922 mit zwanzig Jahren zum Superior des Priesterseminars ernennt.

Während dieser Zeit verbringt er viele Stunden im Gebet vor dem Allerheiligsten – seine Liebe zur Eucharistie schlägt tiefe Wurzeln –, und täglich sucht er das Gnadenbild der Muttergottes von Pilar auf mit der Bitte im Herzen, der Herr möge ihm seinen Willen eröffnen: »Seit jenen Vorahnungen von der Liebe Gottes«, sagte er später am 2. Oktober 1968, »suchte ich trotz meiner Winzigkeit das zu tun, was er von diesem armseligen Werkzeug erwartete. (…) Und in jener sehnsüchtigen Unruhe betete ich, betete und betete in beständigem Flehen. Ohne Unterlaß wiederholte ich die Worte: Domine, ut sit!, Domine, ut videam!, wie jenes arme Geschöpf im Evangelium, das zu Gott ruft, weil er alles vermag. Herr, daß ich sehe!, Herr, daß es geschehe! Und im festen Vertrauen auf meine himmlische Mutter wiederholte ich die Worte: Domina, ut sit!, Domina, ut videam! Maria hat mir stets geholfen, die Wünsche ihres Sohnes herauszufinden.«

Am 27. November 1924 stirbt unerwartet José Escrivá an plötzlichem Herzversagen. Am 28. März 1925 weiht Bischof Miguel de los Santos Díaz Gómara Josefmaria in der Seminarkirche San Carlos in Saragossa zum Priester; in der Gnadenkapelle der Basilika von Pilar feiert er zwei Tage darauf seine erste heilige Messe. Schon am nächsten Tag begibt er sich als Pfarrvikar nach Perdiguera, einer kleinen Landgemeinde.

Mit Einwilligung seines Erzbischofs zieht er im April 1927 nach Madrid, um dort in Jura zu promovieren, was damals nur an der Universidad Central in Madrid möglich war. Sein geistlicher Eifer bringt ihn sehr bald in Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen: Studenten, Künstlern, Arbeitern, Intellektuellen, Priestern … Seine besondere Sorge gilt den Kindern und Bedürftigen in den Madrider Slums, denen er täglich viele Stunden widmet.

Gleichzeitig hält er seine Mutter und Geschwister mit Unterricht in Jura finanziell über Wasser. Für die Familie Escrivá ist es eine entbehrungsreiche Zeit, die sie mit großer Würde und Zuversicht durchlebt. Josefmaria gegenüber spart der Herr angesichts der Großherzigkeit des jungen Priesters nicht mit außerordentlichen Gnadenerweisen, die seinem Dienst an der Kirche und den Seelen in reichem Maße zugute kommen.

Die Gründung des Opus Dei

Am 2. Oktober 1928 kommt das Opus Dei zur Welt. Josefmaria hat sich zu Tagen innerer Einkehr zurückgezogen. Während er Notizen von gottgegebenen inneren Anregungen aus den vergangenen Jahren im Gebet betrachtet, sieht er plötzlich – mit diesem Verb hat er stets den Impuls zur Gründung umschrieben – die Sendung, die Gott ihm anvertrauen will. Er soll innerhalb der Kirche einen neuen Weg der Berufung bahnen: das Bemühen um Heiligkeit und die apostolische Sorge um andere verbreiten durch die Heiligung der gewöhnlichen Arbeit inmitten der Welt, ohne den angestammten Platz zu verlassen. Wenig später, am 14. Februar 1930, eröffnet ihm der Herr, daß sich der Geist des Opus Dei gleicherweise auch an Frauen richtet.

Mit Leib und Seele widmet sich Josefmaria von nun an seinem Sendungsauftrag. Er verbreitet unter Männern und Frauen aus allen gesellschaftlichen Schichten das Ideal, sich ganz der Nachfolge Christi zu verschreiben, den Nächsten zu lieben und sich im täglichen Leben zu heiligen. Dabei sieht er sich nicht als ein Neuerer oder Reformer, denn er ist zutiefst davon überzeugt, daß Jesus Christus immer der ganz Neue ist und der Heilige Geist die Kirche fortwährend verjüngt, der zu dienen Gott das Opus Dei ins Leben gerufen hat. Im Wissen darum, daß es sich um ein durch und durch übernatürliches Unternehmen handelt, gründet der junge Priester seine Sendung auf Gebet und Buße, frohgemute Gotteskindschaft und unermüdliche apostolische Arbeit. Um ihn scharen sich Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft, besonders Studenten. Er entfacht in ihnen den ehrlichen Wunsch, sich um andere zu kümmern und sie aufzurütteln, »Christus in alle menschlichen Tätigkeiten hineinzutragen durch eine geheiligte Arbeit, die einen selbst wie auch die anderen heiligt«. Die apostolischen Initiativen der Mitglieder des Opus Dei sollen kraft göttlicher Gnade alles Geschaffene auf Gott ausrichten, so daß Christus alles in allem ist; »Jesus Christus kennenlernen, anderen helfen, ihn kennenzulernen, ihn überallhin tragen«. So versteht man seinen Ausruf: »Die Wege Gottes im Irdischen haben sich aufgetan!«

Die apostolische Ausbreitung

Wegen der Schlüsselrolle, die er Wissenschaft und Kultur für die Ausbreitung des Glaubens beimißt, ruft er im Jahre 1933 eine Akademie für Universitätsstudenten ins Leben. 1934 erscheint – zunächst unter dem Titel Geistliche Betrachtungen – die erste Ausgabe seines Buches Der Weg, das heute mit 4,5 Millionen Exemplaren in 44 Sprachen weltweit verbreitet ist.

Der Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs im Jahre 1936 verhindert die Ausbreitung des Opus Dei über Madrid hinaus. Trotz brutaler antikirchlicher Ausschreitungen verausgabt sich Josefmaria, gestützt auf Gebet und Buße, heroisch in der apostolischen Sorge um andere. Diese Leidensjahre der Kirche sind gleichwohl eine Zeit geistlichen und apostolischen Wachsens und einer vermehrten Hoffnung. Als der Bürgerkrieg 1939 endet, gibt der Gründer des Opus Dei der apostolischen Arbeit in ganz Spanien neue Impulse. Zahlreiche Universitätsstudenten kann er davon überzeugen, viele Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebensbereichen für Christus zu gewinnen und die Größe ihrer christlichen Berufung zu entdecken.

Er gilt als heiligmäßiger Priester. Viele Bischöfe übertragen ihm Besinnungstage für ihren Klerus und für Laien katholischer Organisationen. Auch Ordensleute bitten ihn um Exerzitien, was er nie ausschlägt.

Während er 1941 in Lerida Besinnungstage für Priester hält, stirbt seine Mutter, die für die apostolische Arbeit des Werkes eine große Stütze war. Gegen den Gründer bricht in dieser Zeit eine Welle von Unverständnis und Widerspruch los. Der Bischof von Madrid, Leopoldo Eijo y Garay, gewährt ihm daraufhin seine aufrichtige Unterstützung und dem Werk die erste kirchenrechtliche Anerkennung. Gebet und gute Laune helfen Josefmaria über diese Widrigkeiten hinweg, wohl wissend, daß alle, »die in der Gemeinschaft mit Jesus Christus ein frommes Leben führen wollen, verfolgt werden« (2 Tim 3,12). Angesichts der Beleidigungen empfiehlt er seinen geistlichen Söhnen, zu verzeihen und zu vergessen: »schweigen, beten, arbeiten und lächeln« ist seine Devise.

1943 sieht Josefmaria während der Feier der heiligen Messe im Licht einer neuen Gründungsgnade die Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz innerhalb des Opus Dei, um diejenigen als Priester inkardinieren zu können, die aus den Reihen der Laien-Mitglieder die Weihe empfangen. Die volle Zugehörigkeit von Laien und Priestern zum Opus Dei und ihr Zusammenwirken in den apostolischen Tätigkeiten des Werkes sind ein Spezifikum des Gründungscharismas, das die Kirche, als sie dem Werk 1982 das juristische Kleid einer Personalprälatur zuerkennt, bestätigt. Am 25. Juni 1944 erhalten drei Ingenieure – unter ihnen auch Alvaro del Portillo, der spätere erste Nachfolger des Gründers – die Priesterweihe. In der Folge werden zu Lebzeiten des Gründers etwa tausend Mitglieder des Opus Dei zu Priestern geweiht.

Die Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz, die untrennbar zur Prälatur Opus Dei gehört, widmet sich – immer in Übereinstimmung mit dem Oberhirten der jeweiligen Diözese – außerdem der geistlichen Bildungsarbeit unter dem Diözesanklerus und den Priesteramtskandidaten. Ihr können sich auch Diözesanpriester anschließen, ungeachtet ihrer bleibenden Zugehörigkeit zum Klerus der jeweiligen Diözese.

Römisch und universal

Kaum daß der Bürgerkrieg beendet ist, geht Josefmaria daran, der apostolischen Arbeit in anderen Ländern den Weg zu bahnen, denn – so seine feste Überzeugung – »Jesus möchte, daß sein Werk von Beginn an zutiefst weltumspannend ist, katholisch«. 1946 verlegt er seinen Wohnsitz nach Rom, um die päpstliche Anerkennung des Werkes vorzubereiten. Am 24. Februar 1947 gewährt Papst Pius XII. das decretum laudis und am 16. Juni 1950 die endgültige Anerkennung. Ab jetzt können auch Nichtkatholiken und Nichtchristen Mitarbeiter im Werk werden, indem sie seine apostolischen Unternehmungen mit Arbeit, Spenden und Gebet unterstützen.

In Rom richtet das Opus Dei seinen Zentralsitz ein, damit deutlich wird, worum es dem Werk in seiner gesamten Tätigkeit geht, nämlich »der Kirche zu dienen, wie ihr gedient sein will«, eng vereint mit dem Stuhl Petri und dem Episkopat. Wiederholt drücken die Päpste Pius XII. und Johannes XXIII. dem Werk gegenüber ihre Liebe und Wertschätzung aus; Paul VI. bezeichnet 1964 das Opus Dei als »lebendiges Zeichen der immerwährenden Jugend der Kirche«.

Auch in diesem Lebensabschnitt des Gründers fehlt es nicht an harten Prüfungen: sein Gesundheitszustand ist stark beeinträchtigt, u.a. leidet er mehr als zehn Jahre lang an einem starken Diabetes, von dem er 1954 wie durch ein Wunder geheilt wird; hinzu kommen große finanzielle Engpässe sowie Schwierigkeiten, die die weltweite Ausbreitung des Werkes mit sich bringt. Er strahlt jedoch stets Freude aus, ist doch »die wahre Tugend nicht traurig oder unsympathisch, sondern liebenswürdig und froh«. Aus seiner beständig guten Laune spricht seine unbedingte Liebe zum göttlichen Willen.

»Die Welt ist klein, wenn die Liebe groß ist«: Um diese Welt mit dem Licht Christi zu erhellen, kommt er gern der Bitte zahlreicher Bischöfe nach, durch das Apostolat des Opus Dei der Welt das Licht des Evangeliums zu bringen. Es entstehen die unterschiedlichsten Initiativen wie berufsbildende Schulen, Landwirtschaftsschulen, Universitäten, Studentenheime, Krankenhäuser, medizinische Versorgungsstationen usw. Diese Tätigkeiten, die er gern »ein Meer ohne Ufer« nannte, verdanken sich dem Initiativgeist gewöhnlicher Christen, die für konkrete Nöte vor Ort mit laikaler Mentalität und beruflicher Kompetenz nach Lösungswegen suchen. Rasse, Religion oder soziale Herkunft spielen dabei keine Rolle. Die durch und durch christliche Prägung geht Hand in Hand mit einem tiefen Respekt gegenüber der Freiheit der Gewissen.

Als Papst Johannes XXIII. ein Ökumenisches Konzil ankündigt, betet der Gründer und bittet andere um ihr Gebet für »einen glücklichen Ausgang einer so bedeutenden Initiative wie das Zweite Vatikanum«, wie es in einem Brief 1962 heißt. In seinem Verlauf bestätigt das feierliche Lehramt der Kirche so grundlegende Züge im Geist des Werkes wie den universalen Ruf zur Heiligkeit, die berufliche Arbeit als Angelpunkt der Heiligkeit und des Apostolates, den Wert wie auch die legitimen Grenzen christlicher Freiheit in zeitbedingten Fragen, die Heilige Messe als »Mitte und Wurzel« des inneren Lebens … Der Gründer trifft sich mit zahlreichen Konzilsvätern und Beratern, die in ihm einen authentischen Vorläufer bedeutender Konzilsaussagen sehen. Zutiefst verbunden mit den Lehren des Konzils, sorgt er dafür, daß diese weltweit in den Bildungsinitiaven des Werkes umgesetzt werden.

Heilig inmitten der Welt

»Fern am Horizont verbinden sich Himmel und Erde; doch vergiß nicht, in deinem Herzen als Sohn Gottes ist es, wo sie sich in Wahrheit vereinen.« Unermüdlich weist Josefmaria Escrivá darauf hin, daß das innere Leben Vorrang haben muß vor jeglicher organisatorischen Tätigkeit. »Die Weltkrisen sind Heiligenkrisen«, schreibt er im Weg; Heiligkeit verlangt eine enge Verzahnung von Gebet, Arbeit und apostolischem Tun in einer »Einheit des Lebens«, für die sein eigener Lebenswandel der beste Beweis ist. Um sich in der täglichen Arbeit heiligen zu können, ist es unerläßlich, ein Mensch des Gebetes und eines tiefen inneren Lebens zu sein. Dann »wird aus allem Gebet, alles bringt uns Gott näher, nährt den beständigen Umgang mit Ihm vom Morgen bis zum Abend. Jegliche Arbeit kann zu Gebet werden, und jede Arbeit, die Gebet ist, ist auch Apostolat.«

Sein glühendes inneres Leben, das ihn kontemplativ sein läßt inmitten der Welt, ist der Grund für die ungewöhnliche Fruchtbarkeit seiner Sendung. Es speist sich aus Gebet und Sakramenten, aus einer leidenschaftlichen Liebe zur Eucharistie, aus der Begegnung mit dem Herrn in der heiligen Messe, die zum Herzstück seines Lebens wird, aus einer zärtlichen Liebe zur Gottesmutter, zum heiligen Josef und zu den Schutzengeln; aus seiner Treue zur Kirche und zum Papst.

Die endgültige Begegnung mit dem dreifaltigen Gott

Während seiner letzten Lebensjahre unternimmt der Gründer des Opus Dei wiederholt katechetische Reisen durch Europa und nach Südamerika. Bei zahlreichen Treffen in schlichter und familiärer Atmosphäre vor oft mehreren tausend Zuhörern spricht er über Gott, die Sakramente, christliche Frömmigkeit, Heiligung der Arbeit, die Liebe zur Kirche und zum Papst. Am 28. März 1975 feiert er sein goldenes Priesterjubiläum. »Nach 50 Jahren bin ich immer noch wie ein stammelndes Kind: ich beginne und beginne immer wieder aufs neue in meinem täglichen inneren Kampf. Und so bis ans Ende meiner Tage: stets aufs neue beginnend.«

Am 26. Juni 1975 um die Mittagszeit stirbt der Gründer in seinem Arbeitszimmer an Herzversagen. Sein letzter Blick gilt einem Bild der Gottesmutter. Zu diesem Zeitpunkt ist das Werk mit 60.000 Mitgliedern aus 80 Ländern weltweit tätig. Die geistlichen Schriften des Gründers (Der Weg, Der Rosenkranz, Gespräche mit Msgr. Escrivá de Balaguer, Christus begegnen, Freunde Gottes, Der Kreuzweg, Die Spur des Sämanns, Im Feuer der Schmiede) sind in Millionen Exemplaren verbreitet.

Nach seinem Tod bitten viele Menschen den Papst um die Eröffnung des Seligsprechungsprozesses. Am 17. Mai 1992 erhebt Papst Johannes Paul II. Josefmaria Escrivá vor Hunderttausenden auf dem Petersplatz zur Ehre der Altäre. Am 21. September 2001 anerkennt die zuständige ordentliche Kardinals- und Bischofsversammlung der Kongregation für die Heiligsprechungen einmütig den Wunder-Charakter einer Heilung auf die Fürsprache des Seligen. Das entsprechende Dekret wird in Gegenwart des Heiligen Vaters am 20. Dezember verlesen. Am 26. Februar 2002 wird in Anwesenheit des Papstes in einem ordentlichen öffentlichen Konsistorium nach Anhörung der anwesenden Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe der Tag der Heiligsprechung des Seligen auf den 6. Oktober 2002 festgesetzt.

Quelle: vatican.va Bild: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Hl. Pater Pio – 16.07.2018

Worte des hl. Pater Pio – 16.07.2018

Es schmerzt mich, andere leiden zu sehen! Um jemandem ein Leid zu ersparen, wäre ich bereit, mir selbst einen Dolch ins Herz zu stoßen! … Ja, das würde mir leichter fallen!

Quelle: Worte des hl. P. Pio, CFM.SCJ Archiv Kairo

16.07.2018 – Montag der 15. Woche im Jahreskreis

Hl. Vinzenz von Paul (1581-1660) Priester und Ordensgründer

Gott sorgt für die, die für die Armen sorgen

Ein anderes Mittel, um die Treue zu bewahren, meine lieben Töchter, ist die vollkommene Loslösung von Vater, Mutter, Freunden, sodass ihr nur noch Gott gehört. Um dieses große Gut zu erlangen, muss man sich von allem lösen und nichts mehr sein eigen nennen. Die Apostel besaßen diese innere Losgelöstheit. Für einen Pfennig nur werdet ihr hundert zurückerhalten […] so wird euch die Vorsehung nie im Stich lassen. Und ihr wollt nicht den Mut aufbringen, euch ganz Gott hinzugeben, der so sehr auf euer Wohl bedacht ist? Gebt nicht der Versuchung nach, euch irgendeine Sache für euren Lebensunterhalt zu sichern; vertraut immer der Vorsehung. Die Reichen können durch allerlei Ereignisse in Not geraten, doch niemals werden diejenigen, die ganz und gar von Gott abhängen wollen, arm sein. Ist es nicht gut so zu leben, meine lieben Töchter? Was gibt es da zu befürchten? Hat doch Gott versprochen, dass den Menschen, die sich anderer, die in Not geraten sind, annehmen, es selbst an nichts fehlen wird. Meine lieben Töchter, so traut doch lieber den Verheißungen Gottes als den Gaukeleien der Welt. Gott hat sich selbst verpflichtet, uns alles zu geben, was not tut.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Tagesevangelium – 16.07.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 10,34-42.11,1

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten. Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist – amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen. Als Jesus die Unterweisung der zwölf Jünger beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten zu lehren und zu predigen.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Hl. Pater Pio – 15.07.2018

Worte des hl. Pater Pio – 15.07.2018

Ich flehe euch an, um der Sanftmut Jesu und der Barmherzigkeit des himmlischen Vaters willen, seid nie nachlässig auf dem Weg der Tugend! Eilt immer voran und bleibt niemals stehen, denn ihr wisst, dass das Stehenbleiben auf diesem Weg so viel wie Umkehren bedeutet.

Quelle: Worte des hl. P. Pio, CFM.SCJ Archiv Kairo

15.07.2018 – 15. Sonntag im Jahreskreis

Hl. Cyrill von Alexandria (380 – 444) Bischof und Kirchenlehrer

Kommentar zum Johannesevangelium 12,1

„Und er sandte sie aus“

Unser Herr Jesus Christus hat für die ganze Welt Führer und Lehrer eingesetzt und „Verwalter von Geheimnissen Gottes“ (1 Kor 4,1) eingesetzt. Er hat ihnen geboten, ihr (Glaubens-)Licht zu verbreiten und wie Fackeln nicht nur im Land der Juden aufzustrahlen […], sondern überall, zum Wohl aller Menschen auf der ganzen Erde (vgl. Mt 5,14). […] Er wollte seine Jünger aussenden, so wie er selbst vom Vater gesandt worden war (Joh 20,21); die also ausersehen waren, ihm nachzufolgen, mussten deshalb erfassen, mit welcher Aufgabe der Vater Seinen eingeborenen Sohn beauftragt hatte. Er selbst hat uns immer wieder aufs Neue die Art seiner Sendung erklärt. So sagte er einmal: „Ich bin nicht gekommen, um Gerechte, sondern Sünder zur Umkehr zu rufen“ (Lk 5,32). Ein anderes Mal: „ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat“ (Joh 6,38). Und wieder ein anderes Mal: „Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird“ (Joh 3,17). Indem er ihnen sagte, dass er sie sende, wie sein Vater ihn gesandt habe, fasste er in wenigen Worten die Rolle der Apostel zusammen. Somit wussten sie, dass sie die Sünder zur Umkehr zu rufen, die Kranken körperlich und seelisch zu heilen hätten. In ihrer Funktion als Verwalter, hätten sie in keiner Weise ihren eigenen Willen durchzusetzen, vielmehr allein den Willen dessen, der sie gesandt hat, auszuführen, und schließlich die ganze Welt zu retten, in dem Maße, wie sie die Lehren des Herrn aufnimmt.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Tagesevangelium – 15.07.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus – Mk 6,7-13

In jener Zeit rief Jesus die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben, und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen. Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter, und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie. Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Wohnt Gott hier nicht mehr?

Von A. Ambrogetti

Wenn die entweihte Kirche zur Buchhandlung oder Tanzbar wird

Eines der bekanntesten Beispiele ist die Boekhandel Dominicanen in Maastricht, eine wunderschöne gotische Kirche aus dem Jahre 1294, die gleichzeitig mit dem Kloster erbaut wurde.

Sie wurde schon im Jahre 1796 entweiht und für alles Mögliche genutzt. Die Architekten Merkx & Girod verwandelten sie in eine Buchhandlung. Dabei behielten sie die tragenden Strukturen bei und nutzten des Presbyterium als Bar, mit einem provozierenden Tisch in Kreuzform in der Mitte.

Die Restaurierung fand 2006 statt und jährlich suchen rund 700.000 Menschen die Buchhandlung auf. Mehr für den Besuch der Kirche als für den Kauf von Büchern. Die Dominikanerkirche ist eine gotische Klosterkirche im Zentrum der Stadt Maastricht.

Sie ist nur eines – vielleicht das bekannteste – Beispiel für das ernsthafte Problem der Auflassung von Kultstätten und die alternative Nutzung von kirchlichen Kulturgüter, insbesondere in Europa. Über dieses Thema wird man, dank des Päpstlichen Rates für die Kultur, der italienischen Bischofskonferenz und der Päpstlichen Universität Gregoriana mit ihrem Fachbereich für kirchliche Kulturgüter, am 29. und 30. November 2018 in Rom auf der Konferenz anlässlich des Europäischen Jahr des Kulturerbes sprechen.

Um sich auf dieses Ereignis vorzubereiten, hat man auch den Fotowettbewerb nongerchurches gestartet. Die Idee ist, auf Instagramm Originalfotos, Fotos von katholischen Gebäuden oder Kultstätten zu teilen, die aufgelassen oder wieder genutzt werden oder wurden.

Das Problem der Auflassung und Wiederverwendung von Kultstätten ist nicht neu in der Geschichte; aber heute scheint es dringlicher zu sein.

Ebenfalls in Holland ist eines der größten Probleme, mit dem sich die Diözese Utrecht beschäftigen muss, die Verwaltung der Kathedrale der heiligen Katharine.

Auch in diesem Fall handelt es sich um eine gotische Kirche mit großer kunstgeschichtlicher Bedeutung, die sehr hohe Instandhaltungskosten mit sich bringt. In Holland sind Kirchen, auch denkmalgeschützte Kirchen, im Besitz der Diözese oder der Pfarreien und der Staat greift dort nicht unterstützend ein, wie etwa in Italien.

In Maastricht zum Beispiel werden die beiden historischen Kirchen des heiligen Servatius, des Missionars Hollands, und die Liebfrauenbasilika durch die Bezahlung von Eintrittskarten und durch die volkstümliche Verehrung des Gnadenbildes der Muttergottes „Stella Maris“ (Stern des Meeres) erhalten. Aber das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Auch in Italien gibt es viele Beispiele von verlassenen und neu genutzten Kultstätten. Man denke nur an die ehemalige Kirche in der Straße Piero della Francescoin Mailand, die zu einer Disco umgewandelt wurde. Es gibt unendlich viele Beispiele.

Aber es gibt auch einige schöne Geschichten von wieder geöffneten Kirchen, wie jener des heiligen Andreas in Melzo. Dank der Arbeit eines Vereines wird sie heute wieder für Gottesdienste genutzt.

Dieses Thema drängt sich der Kirche aufgrund der fortschreitende Säkularisierung der Gesellschaft noch mehr auf. Dabei geht es auch darum, ein größeres Bewusstsein für den historisch-künstlerischen und symbolischen Wert zu schaffen, den ein Kirchengebäude und die darin aufbewahrten Kunstwerke besitzen.

Es stellt sich also die Frage: Wohnt Gott nicht mehr hier?

Das ist auch das Thema des Wettbewerbs, der in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich für architektonische Kulturgüter und Landschaft der Universität Sapienza in Rom und den Zeitschriften Arte Christiana, Casabella und Chiesa Oggi durchgeführt wird. Eine Expertenjury wird die Bilder auswählen, die dann in der Fotoausstellung beim internationalen Kongress im Quadriportikus der Päpstlichen Universität Gregoriana zu sehen sein werden.

Bis zum 15. Oktober kann man Fotos oder Bilder posten.

In den beiden Konferenztagen im November wird man zuerst das schwerwiegende und dringliche Problem der Auflassung von Kirchen und deren neuer Nutzung behandeln. Im Anschluss wird es um die Verwaltung und Wertschätzung des kirchlichen kulturellen Erbes als Aspekt bei den pastoralen Aktivitäten der Diözesen gehen.

An den Veranstaltungen am Vormittag können alle am Thema Interessierten teilnehmen. Die Nachmittage sind den Delegaten der Bischofskonferenzen aus Europa, Nordamerika und Ozeanien vorbehalten.

Die Lage in diesen Ländern ist nämlich sehr ähnlich und es verbinden sie dieselben Probleme in der Verwaltung des kulturellen Erbes.

Quelle: catholicnewsagency.com Bild: Pixabay

Hl. Pater Pio – 14.07.2018

Worte des hl. Pater Pio – 14.07.2018

Wo kein Gehorsam ist, da ist auch keine Tugend. Wo keine Tugend ist, da ist keine Liebe, und wo keine Liebe ist, da ist auch Gott nicht, und ohne Gott kommt man nicht in den Himmel. Diese Gedankenfolge ist wie eine Leiter: Wenn eine Stufe fehlt, stürzt man ab.

Quelle: Worte des hl. P. Pio, CFM.SCJ Archiv Kairo