Archiv für den Monat: September 2018

Sterben für Allah?

Es ist ein schockierendes Bild: Mustafa K., ein junger Deutscher, hält in einer syrischen Ortschaft grinsend den abgeschlagenen Kopf eines gefallenen Gegners in die Kamera. Mustafa K. ist kein Einzelfall: Etwa 300 fanatisierte, junge Deutsche kämpfen nach offiziellen Angaben derzeit im syrischen Bürgerkrieg auf Seiten islamistischer Terrorgruppen. In einigen deutschen Städten gibt es eine Szene gewaltbereiter und radikalisierter Muslime, die diesen Kampf unterstützen und selbst bereit sind, für ihre Form des Glaubens in den Tod zu ziehen. Was bringt diese jungen Frauen und Männer dazu, in einem fremden Land für Allah sterben zu wollen? Der Film gibt exklusive Einblicke in diese Szene und zeigt die Schwierigkeit der deutschen Gesellschaft im Umgang mit diesem Phänomen. Enis starb mit nur 16 Jahren in Syrien Frankfurt am Main und Dinslaken am Rand des Ruhrgebiets: Beide Städte halten traurige Rekorde, die sie miteinander verbinden. Gleich vier Jugendliche aus Frankfurt sind in Syrien ums Leben gekommen, darunter auch das jüngste deutsche Opfer: Enis Ü., gerade einmal 16 Jahre alt. Die meisten kämpften für die ISIS, deren Kämpfer für ihre Brutalität und ihre strikte Religionsauslegung gefürchtet sind. Genau das scheint sie für junge Radikale aus dem Westen so anziehend zu machen. In Dinslaken scheint diese Radikalität auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein. Ein gutes Dutzend junger Männer hat sich der ISIS angeschlossen. Der Film „Sterben für Allah?“ zeichnet den Weg der Radikalisierung dieser jungen Deutschen nach, zeigt das Umfeld, in dem sich die jungen Muslime radikalisieren. Aber auch verzweifelte Angehörige kommen zu Wort, die nicht verstehen können, wie ihre Kinder in die Fänge der Gotteskrieger geraten konnten. Was treibt die Jugendlichen überhaupt in die Arme der Islamisten? Es ist vor allem das Gefühl der Perspektivlosigkeit, dass sie als Muslime nicht anerkannt werden in unserer Gesellschaft. „Das macht anfällig für die Rattenfänger, die einfache Antworten geben“, sagt der Bielefelder Soziologe Wilhelm Heitmeyer. Was hat die fanatische Auslegung des Islam, die von den Gotteskriegern gelehrt wird, überhaupt noch mit Religion zu tun? „Sehr wenig“, lautet die fast einhellige Meinung der deutschen Islamwissenschaftler. Die Ideologie der Gotteskrieger ist eher eine Melange aus religiösen Versatzstücken und politischer Agitation. In der deutschen Öffentlichkeit wird das Problem der Gotteskrieger jedoch meist als eines der muslimischen Gemeinden gesehen. Die sind mit dem Problem überfordert, haben sich muslimische Gemeinden doch jahrelang um Integration bemüht. Nun stehen die Gemeindevertreter vor den Trümmern ihrer Arbeit, müssen hilflos zusehen, wie sich die eigenen Söhne und Töchter radikalisieren. Der Film „Sterben für Allah?“ gibt erschreckende Einblicke in die Denkweise der Radikalen, zeigt die Verführungsmechanismen und sucht nach Antworten, wie unsere Gesellschaft auf diese Herausforderung reagieren soll.

13.09.2018 – Worte einer Herz Jesu Franziskanerin

Von Schwester Klara, Herz Jesu Franziskanerin

„Vor dem Tabernakel versammeln sich Scharen von Engeln um Jesus, meinen himmlischen Bräutigam, anzubeten. Wenn wir nur wüssten wie sehr Jesus uns liebt, würden wir den Altar, den Ort der Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers, nie verlassen.“

Ⓒ corjesu.info CFM.SCJ – Kongregation der Herz Jesu Franziskaner  2015-2018

13.09.2018 – Donnerstag der 23. Woche im Jahreskreis

Hl. Mutter Teresa von Kalkutta (1910-1997)

Gründerin der Missionarinnen der Nächstenliebe

„Ihr sollt Gutes tun und leihen, wo ihr nichts zurück-erhoffen könnt“

Vielleicht lebt in der Wohnung nebenan oder im Nachbarhaus ein Blinder, der sich freuen würde, wenn du ihn besuchst und ihm aus der Zeitung vorliest. Vielleicht gibt es da eine Familie, die etwas braucht, was in deinen Augen ganz und gar unwichtig ist, etwas ganz Simples: für eine halbe Stunde auf das Kind aufpassen! Es gibt so viele kleine Dinge, die so klein sind, dass sie von vielen Menschen einfach übersehen werden. Glaube ja nicht, dass man für Küchenarbeit schlichten Geistes sein muss! Glaube ja nicht, dass alles, was du tust – dich hinsetzen, aufstehen, kommen und gehen – dass all das in den Augen Gottes unwichtig ist! Gott wird dich nicht danach fragen, wie viele Bücher du gelesen hast, wie viele Wunder du gewirkt hast. Er wird dich fragen, ob du aus Liebe zu ihm dein Bestes gegeben hast. Kannst du ganz aufrichtig sagen: „Ich habe mein Bestes gegeben“? Selbst wenn das Beste sich als Misserfolg erweisen sollte, so muss es doch dein Bestes sein. Wenn du Christus wirklich liebst, wirst du deine Arbeit, so bescheiden sie auch sein mag, besser verrichten, weil du sie mit ganzem Herzen verrichtest. Deine Arbeit gibt Zeugnis von deiner Liebe. Du kannst bis zur Erschöpfung arbeiten, arbeiten, bis du tot umfällst: wenn sie nicht in Liebe gebettet ist, ist deine Arbeit nutzlos.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé Bild: Screens.

Tagesevangelium – 13.09.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 6,27-38

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Euch, die ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen. Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln. Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin, und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd. Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand etwas wegnimmt, verlang es nicht zurück. Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen. Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden. Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder. Und wenn ihr nur denen etwas leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern in der Hoffnung, alles zurückzubekommen. Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist! Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden. Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

12.09.2018 – Mittwoch der 23. Woche im Jahreskreis

Seliger Guerricus von Igny (1080-1157) – Zisterzienserabt

„Selig, ihr Armen … weh euch, ihr Reichen“

Wenn der Herr die Armen seligpreist, so sagt er mit gutem Grund nicht: „Euch wird das Reich Gottes gehören“, sondern: „Euch gehört es“ […] Nahe am Reich Gottes sind diejenigen, die in ihrem Herzen bereits den König dieses Reichs besitzen und ihn darin tragen: ihm dienen, hat man gesagt, heißt herrschen […] Andere mögen sich um das Erbe dieser Welt zanken: „mir aber gibt der Herr das Erbe und reicht mir den Becher“ (vgl. Ps 15(16),5). Sollen sie doch untereinander darum streiten, wer am armseligsten unter ihnen ist: ich beneide sie nicht im Geringsten um das, wonach sie trachten, denn ich und meine Seele „wir freuen uns am Herrn“ (vgl. Ps 103(104),34). Du herrliches Erbe der Armen! Seliger Reichtum derer, die nichts besitzen! Du versorgst uns mit allem, was wir brauchen; mehr noch: Du bist angefüllt mit aller Herrlichkeit, du strömst über von jeglicher Freude, denn du bist „das überfließende Maß, mit dem wir beschenkt werden“ (vgl. Lk 6,38) […] Eure Seele, ihr Armen, rühme sich ihrer Niedrigkeit; mit Verachtung blicke sie auf das, was groß ist in dieser Welt […] Ewige Güter liegen bereit, und du ziehst ihnen vergängliche Dinge vor, die soviel wert sind wie ein Traum? […] Wie unglückselig sind doch Menschen, die die selige Armut würdig machte, vom Himmel geehrt, von der Welt bewundert und von der Hölle gefürchtet zu werden, und die dann, von Blindheit geschlagen, die Armut als ein Unglück und die Niedrigkeit als eine Schande betrachtet haben; Menschen, die reich werden wollten und sich dabei in den Fallstricken des Teufels verfangen haben, wo ihnen doch alles gehörte! Ihr nun, die ihr die Armut zur Freundin habt und die Bescheidenheit des Herzens köstlich findet – euch schenkt die ewige Wahrheit die Gewissheit, das Himmelreich schon als Besitz zu haben, sie hütet für euch in Treue das für euch vorherbestimmte Reich.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Tagesevangelium – 12.09.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 6,20-26

In jener Zeit richtete Jesus seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes. Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und aus ihrer Gemeinschaft ausschließen, wenn sie euch beschimpfen und euch in Verruf bringen um des Menschensohnes willen. Freut euch und jauchzt an jenem Tag; euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht. Aber weh euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten. Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen.
Weh euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

11.09.2018 – Dienstag der 23. Woche im Jahreskreis

Hl. Ambrosius (340-397) – Bischof von Mailand und Kirchenlehrer

Jesus ging auf einen Berg, um zu beten

„Es geschah aber in diesen Tagen, dass er auf einen Berg ging, um zu beten. Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott.“ Nicht jeder, der betet, erklimmt den Berg […] wer gut betet, erklimmt vom Irdischen zum Höheren fortschreitend den Gipfel erhabenen Mühens. Doch nicht der steigt zur Bergeshöhe auf, der viel auf weltlichen Reichtum und Ehre bedacht ist; nicht steigt zur Bergeshöhe auf, der begehrlich das Besitzrecht auf fremden Grund und Boden anstrebt. Der steigt empor, der Gott sucht; der steigt empor, der des Herrn Hilfe für seinen Lebenslauf sich erfleht. Alle Großen, alle Hochgesinnten steigen zum Berge auf; denn nicht jedem gilt des Propheten Wort: „Auf hohen Berg steige hinauf du, der du die Freudenbotschaft für Sion bringst; erhebe mit Kraft deine Stimme, der du die Freudenbotschaft für Jerusalem bringst“ (Jes 40,9). Nicht mit leiblichen Schritten, sondern mit erhabenen Taten steig diesen Berg hinauf! Folge Christus […] Sieh dich im Evangelium um! Da wirst du finden, dass nur die Apostel mit dem Herrn den Berg hinaufgestiegen sind.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Tagesevangelium – 11.09.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 6,12-19

In jenen Tagen ging Jesus auf einen Berg, um zu beten. Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott. Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus; sie nannte er auch Apostel. Es waren Simon, dem er den Namen Petrus gab, und sein Bruder Andreas, dazu Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, Matthäus und Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot, Judas, der Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde. Jesus stieg mit ihnen den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen, und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon strömten herbei. Sie alle wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Auch die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt. Alle Leute versuchten, ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé