Archiv für den Monat: Oktober 2018

14.10.2018 – Worte von Bruder Johannes Paul CFM.SCJ

Von Bruder Johannes Paul CFM.SCJ , Herz Jesu Franziskaner

„Angst ist ein schlechtes Mittel für morgen. Heute, wenn Sie Ihre Zukunft aus einer Position der Angst oder der Sorge betrachten, möchte ich Sie wissen lassen, dass diese Ansicht nicht gut ist. Betrachten Sie stattdessen Ihre Zukunft aus einer Position des Glaubens. Das ist die Wahrheit. Sorge ist einfach der Triumph der Angst vor dem Glauben.“

„Fear is a poor chisel for carving out tomorrow. Today, if you are viewing your future from a position of fear or worry, I want to let you know that view is not accurate or correct. Instead, view your future from a position of faith. That’s the truth. Worry is simply the triumph of fear over faith.“

Ⓒ corjesu.info CFM.SCJ – Kongregation der Herz Jesu Franziskaner  2015-2018

Missbrauchsskandal

Washingtons Erzbischof zurückgetreten

Nach einem Missbrauchsskandal hat Papst Franziskus den Rücktritt des Erzbischofs von Washington akzeptiert. Kardinal Donald Wuerl war in den vergangenen Wochen unter Druck geraten, weil er in seiner Zeit als Bischof von Pittsburgh an der Vertuschung von Missbrauchsfällen im Klerus beteiligt gewesen sein soll. Er hatte seinen Rücktritt im September in Aussicht gestellt. Franziskus nahm das Rücktrittsgesuch nun an, wie der Vatikan am Freitag erklärte.

Die Generalstaatsanwaltschaft des US-Bundesstaates Pennsylvania hatte festgestellt, dass sich über sieben Jahrzehnte hinweg mehr als 300 Priester an über 1.000 Kindern und Jugendlichen vergangen hatten. Die Kirchenoberen hatten nach Überzeugung der Ermittler teils trotz Kenntnis der Vorgänge nicht durchgegriffen. Die meisten Fälle sind strafrechtlich verjährt.

Franziskus ist zuletzt durch neu aufgebrochene Missbrauchsskandale stark in die Kritik geraten. Bemängelt wird, dass der Pontifex nicht hart genug gegen Täter und Vertuscher durchgreife.

Quelle: de.rt.com Bild: Screens.

14.10.2018 – 28. Sonntag im Jahreskreis

Hl. Johannes Chrysostomus (349-407) Bischof von Konstantinopel, Kirchenlehrer

„Und du wirst einen Schatz im Himmel haben“

Als Christus dem jungen Mann antwortete: „Wenn du in das Leben eingehen willst, so halte die Gebote“ (Mt 19,17), fragte er: „Welche?“ Durchaus nicht, um ihn zu versuchen, sondern in der Annahme es gäbe außer den Vorschriften des Gesetzes noch andere, die ihm die Pforte zum Leben erschließen könnten: ein klarer Beweis für die Aufrichtigkeit seines Verlangens. Als ihn darauf Jesus auf die Vorschriften des Gesetzes verwies, erklärte er: „Dies alles hab’ ich von meiner Jugend an beobachtet“. Aber auch das genügte ihm noch nicht, er fragte neuerdings: „Was fehlt mir noch?“ (vgl. Mt 19,20). Auch das ist doch wahrlich nichts Geringes, dass er dachte, es fehle ihm noch etwas, die angeführte Gesetzestreue reiche noch nicht aus, um zu erreichen, wonach er verlangte. Was erwidert nun Christus? Da er ihm etwas Großes auferlegen wollte, so stellte er ihm auch einen großen Kampfpreis in Aussicht und spricht: „Wenn du vollkommen sein willst, so geh hin, verkaufe, was du hast und gib es den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben; und komme, folge mir nach!“ Siehst du, was für Preise, was für Siegeskränze der Herr bei diesem Wettkampf in Aussicht stellt? […] Um ihn aufzumuntern, redet Jesus so und deshalb zeigt er ihm auch den großen Lohn, stellt alles seiner Entscheidung anheim und verschleiert auf jede Weise, was an seiner Aufforderung hätte drückend erscheinen können. So weist er ihn denn, ehe er von Kampf und Anstrengung spricht, auf den Siegespreis hin: „Willst du vollkommen sein“ […] „Du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach.“ Wer Christus nachfolgt, empfängt herrlichen Lohn: „Und du wirst einen Schatz im Himmel haben.“ Da von Besitz die Rede war und Jesus den Jüngling auffordere, alles hinzugeben, so zeigt er ihm, dass er sein Vermögen nicht einbüßen, sondern es noch vermehren würde […].

Der heilige Apostel Paulus mahnt  uns: „Darum legt ab die Lüge und redet Wahrheit ein jeder mit seinem Nächsten, denn wir sind Glieder untereinander. Zürnt ihr, so sündigt nicht! Die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn! Gebt nicht Raum dem Teufel!“ (Eph 4,25ff.)

Keiner möge den Nächsten hintergehen

Was sagt er genau? „Darum legt ab die Lüge!“ Welche Lüge? Meint er damit etwa die Götzen? Durchaus nicht. Lüge sind wohl auch diese; aber jetzt haben die Epheser keine Gemeinschaft mit ihnen. Er meint vielmehr das hinterlistige und heimtückische Verhalten der Menschen im Verkehr untereinander.

„Redet Wahrheit ein jeder mit seinem Nächsten!“ Sodann fügt er einen noch wirksameren Beweggrund bei: „Denn wir sind Glieder untereinander“. Keiner möge also den Nächsten hintergehen! Dasselbe spricht der Psalmist allerorten aus: „Trügerische Lippen sind in seinem Herzen, und in seinem Innern redet er Böses“ (Ps 11,3; 27,3). Es gibt nichts, es gibt ganz und gar nichts, was in solchem Maße Feindschaft erzeugt als Lüge und Betrug.

Keine Feindschaft nach dem Sonnenuntergang

„Zürnt ihr, so sündigt nicht!“ Sieh, wie verständig! Auf der einen Seite gibt er an, wie wir die Sünde vermeiden sollen, auf der anderen wiederum lässt er diejenigen nicht im Stiche, welche seiner Mahnung nicht achten; er kann eben seine väterliche Liebe nicht unterdrücken. Wie der Arzt dem Patienten zwar das zu beobachtende Verhalten genau vorschreibt, wenn sich derselbe aber nicht daran hält, ihn dennoch nicht aufgibt, sondern zum Mittel der Überredung greift und ihn weiter behandelt, so macht es auch Paulus.

Wenn ein Arzt jenes tut, nämlich den unfolgsamen Kranken aufgibt, so geizt er lediglich nach Ruhm und fühlt sich beleidigt, dass seine Vorschrift verachtet wurde; wenn er aber in allem die Gesundheit des Kranken erstrebt, so hat er nur das eine Ziel im Auge, den Patienten wieder herzustellen. Dies tut auch Paulus. Er sagt: Lügt nicht! Sollte aber einmal durch Lüge Zorn entstanden sein, so weiß er auch dafür ein Heilmittel. Wie nämlich sagt er? „Zürnt ihr, so sündigt nicht!“

Gut ist es, nicht zu zürnen; wenn aber doch jemand in dieser Leidenschaft fallen sollte, so dauere es wenigstens nicht lange. „Die Sonne“, sagt er, „gehe nicht unter über eurem Zorn!“ Du willst deinen Zorn befriedigen? Dann genügt dir eine Stunde und zwei und drei; die Sonne lasse euch bei ihrem Scheiden nicht als Feinde zurück! Durch Gottes Güte ist sie aufgegangen, beim Untergange scheine sie nicht auf Unwürdige herab! Wenn der Herr aus großer Güte sie gesandt und dir die  Sünden vergeben hat, du aber deinem Nächsten nicht verzeihen willst, erwäge doch, welch’ großes Übel das ist!

Gib dem Teufel nicht Raum – versöhne dich

Dazu gesellt sich aber noch ein anderes Übel. Der heilige Paulus fürchtet, die Einsamkeit der Nacht möchte, wenn sie den Beleidigten noch vom Zorn erhitzt findet, die Glut zur hellen Flamme entfachen. Untertags nämlich, so lange viele Dinge zerstreuen, ist es dir möglich, deinen Zorn zu stillen; bricht aber der Abend herein, so versöhne dich und lösche den noch frischen Brand!

Denn wenn die Nacht darüber kommt, so wird der folgende Tag nicht zureichen, das auch nächtens angewachsene Übel zu tilgen. Magst du auch das Feuer zum größten Teile ersticken, ganz wirst du es nicht imstande sein; die zurückbleibende Glut aber ermöglicht es, in der folgenden Nacht den Brand noch heftiger zu schüren.

Und gleich wie die Sonne, wenn sie nicht imstande ist, das während der Nacht angesammelte dichte Gewölk durch die Hitze des Tages gänzlich aufzuhellen und zu zerstreuen, Veranlassung zu stürmischem Unwetter gibt, da die kommende Nacht dich der Überbleibsel bemächtigt und sie durch neue Dünste wieder wachsen lässt: so geht es auch mit dem Zorn. – „Gebt nicht Raum dem Teufel!“

Sich gegenseitig bekriegen, heißt also dem Teufel Raum geben. Anstatt nämlich alle in geschlossenen Reihen gegen ihn zu stehen, wie wir sollten, geben wir die Feindschaft gegen ihn auf und lassen uns gegeneinander hetzen. Durch nichts gewinnt der Teufel so sehr Raum, wie durch die Feindschaften.

Fest zusammengefügt im Guten sein

Daraus entstehen ungezählte Übel. Gleichwie ein Bau, solange die Steine festgefügt und ohne Lücke sind, unverwüstlich dasteht, sobald aber eine Öffnung nur nadelgroß sich hindurchzieht oder ein Riss nur haarbreit sich bildet, dies dem Ganzen Zerstörung und Unter­gang droht: so verhält es sich auch mit dem Teufel. Solange wir fest zusammengefügt und innig miteinander verbunden sind, findet er durchaus keinen Zutritt; hat er aber unsere Verbindung nur ein klein wenig gelockert, so dringt er herein gleich einem reißenden Gießbach.

Es bedarf für ihn überall nur des Anfanges; darin besteht die größte Schwierigkeit. Hat er diese einmal überwunden, so bricht er sich immer weiter Bahn. Dann macht er das Ohr für Verleumdungen zugänglich, und denen, die Lügenhaftes sagen, wird lieber geglaubt; denn die Feindschaft sitzt zu Gericht, nicht die Wahrheit spricht das Urteil.

Und wie der Freundschaft selbst das wahrhaft Böse als Lüge erscheint, so der Feindschaft selbst die Lüge als wahr. Man denkt und richtet ganz anders, weil man nicht unparteiisch hört, sondern stark befangen von Vorurteil und Voreingenommenheit. Gleichwie nämlich auf der Waage ein zugelegte Bleigewicht den Ausschlag gibt, so auch hier das Gewicht der Feindschaft, da es noch schwerer ist als Blei.

Deshalb, ich bitte euch, lasst uns alles aufbieten, um vor Sonnenuntergang die Feindschaften zu er­sticken! Denn wenn du sie nicht am ersten und zweiten Tag bewältigst, dehnst du sie oft ein gan­zes Jahr aus, und die Feindschaft vergrößert sich von selbst ohne jeg­liches Zutun. Indem sie die Worte anders auslegt, als sie gemeint sind, und jeder Miene, kurz allem eine falsche Deutung gibt, erzeugt sie Gereiztheit und Erbitterung und versetzt in einen Zu­stand, der schlimmer ist als Raserei, da sie selbst den Namen des Feindes nicht auszusprechen oder nur zu hören vermag, ohne in laute Schmähungen auszubrechen.

In Demut die eigenen Sünden bedenken

Wie können wir nun den Unmut besänftigen? Wie die auflodernde Flamme ersticken? Wenn wir unsere eigenen Sünden bedenken und die Größe unserer Schuld vor Gott; wenn wir bedenken, dass die Rache, die wir am Feinde üben wollen, auf uns selbst zurückfällt; wenn wir bedenken, dass wir damit nur den Teufel erfreuen, dass wir die Macht unseres Feindes, unseres wirklichen Feindes, durch das, was wir einem Glied von uns Unrecht tun, vermehren.

Willst du rachsüchtig und feindselig sein? So sei feindselig, aber ge­gen den Teufel, nicht ge­gen ein Glied von dir! Gott hat uns nicht des­halb mit dem un­ges­tümen Mut be­waff­net, damit wir das Schwert in unseren eigenen Leib sto­ßen, son­dern damit wir es ganz in die Brust des Teufels tauchen. Da­hin­ein bohre es bis an den Griff, ja den Griff noch dazu, wenn du willst, und zieh’ es nimmer heraus, son­dern greife lieber noch zu einem zweiten! Dieses aber wird geschehen, wenn wir uns selber schonen, wenn wir friedfertig gegeneinander gesinnt bleiben.

Erbauliches reden

„Kein schlechtes Wort gehe aus eurem Munde hervor…“ (Eph 4,29) Was ist ein schlechtes Wort? Jenes, das er sonst auch ein müssiges nennt: üble Nachrede, Zoten, Possenreißerei, albernes Geschwätz. Siehst du, wie er die Wurzeln des Zornes abschneidet, die Lüge, den Diebstahl, das unpassende Reden?

Trefflich ist die Belehrung, die er bezüglich der Reden erteilt. Denn wir sind nicht nur für unsere Handlungen, sondern auch für unsere Reden verantwortlich.

„…sondern [redet] nur, was jeweils gut ist“ (Eph 4,29), sagt er, „zu entsprechender Erbauung, damit es Segen bringe den Hörenden“. Das heißt, was den Nächsten erbaut, das allein rede, unnützerweise aber nichts.

Gott hat dir nämlich Mund und Zunge dazu gegeben, damit du Ihm dankst, damit du den Nächsten erbaust.

Gleichwie nämlich das Salböl seinen lieblichen Duft denen verleiht, welche damit in Berührung kommen, so auch eine gute Rede. Deshalb heißt es auch in der Schrift: „Eine ausgegossene Salbe ist dein Name“ (Hl 1,2). Der Apostel wollte es bewirken, dass sie ständig jenen Wohlgeruch ausatmen.

Siehst du, wie er seine stete Mahnung auch hier wiederholt, indem er einen jeden beauftragt, nach seinen Kräften den Nächsten zu erbauen?

Heilmittel: Gebet und Aussöhnung

Gewöhnen wir unseren Mund an ehrbare Reden! Daraus erwächst reiner Gewinn, aus dem Schmähen dagegen großer Schaden. Kein Geldaufwand ist dabei nötig. Verschließen wir ihn mit Tür und Riegel! Verzehren wir uns, wenn je ein beleidigendes Wort unseren Zähnen entschlüpfen sollte! Bitten wir Gott, bitten wir den Beschimpften um Verzeihung, halten wir das nicht unter unserer Würde! Wir haben uns selbst getroffen, nicht den anderen; wir haben uns selbst verletzt, nicht den anderen. Wenden wir das Heilmittel an: das Gebet und die Aussöhnung mit dem Beleidigten!

Wenn wir schon in den Reden uns so großer Vorsicht befleißigen, so wollen wir uns in den Handlungen feste Schranken setzen! Und haben wir Freunde, sie seien wer immer, wenn sie jemanden schmä­hen oder beschim­pfen, so fordere von ihnen, dass sie auch Genug­tuung leisten! Ler­nen wir überhaupt, dass solches Sün­de ist; sind wir zu dieser Erkenntnis ge­langt, so wer­den wir es bald unter­lassen.

Der Gott des Frie­dens aber bewahre euren Sinn und eure Zunge und befestige sie mit seiner Furcht wie mit einer sichern Schutzwehr, in Christus Jesus, mit welchem dem Vater gleichwie dem Heiligen Geiste Herrlichkeit, Macht und Ehre sei, jetzt und allezeit und in alle Ewigkeit! Amen.

Quelle: Kommentar zum Brief des hl. Paulus an die Epheser (In epistulam ad Ephesios commentarius), XIV. Homilie, Bibliothek der Kirchenväter & CFM.SCJ Archiv Yaoundé, Bild: Screens.

Tagesevangelium – 14.10.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus – Mk 10,17-30

In jener Zeit lief ein Mann auf Jesus zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?
Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen.
Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen, du sollst keinen Raub begehen; ehre deinen Vater und deine Mutter! Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt.
Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach! Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen. Da sah Jesus seine Jünger an und sagte zu ihnen: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen! Die Jünger waren über seine Worte bestürzt. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen! Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. Sie aber erschraken noch mehr und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden? Jesus sah sie an und sagte: Für Menschen ist das unmöglich, aber nicht für Gott; denn für Gott ist alles möglich. Da sagte Petrus zu ihm: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird das Hundertfache dafür empfangen: Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

13.10.2018 – Worte von Bruder Johannes Paul CFM.SCJ

Von Bruder Johannes Paul CFM.SCJ , Herz Jesu Franziskaner

„Als Mitglied der Kongregation der Herz Jesu Franziskaner sollten wir uns der Art von Freunden bewusst sein, die wir haben. Lasst uns nicht vergessen, dass wir hier sind, um den Dingen Gottes zu folgen.“

Ⓒ corjesu.info CFM.SCJ – Kongregation der Herz Jesu Franziskaner  2015-2018

13.10.2018 – Samstag der 27. Woche im Jahreskreis

Hl. Augustinus (354-430) – Bischof von Hippo und Kirchenlehrer

„Selig die Frau, deren Leib dich getragen hat“ (vgl. Lk 11,27)

Achtet darauf, was Christus der Herr gesagt hat; „er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter“ (Mt 12,49-50). Handelte nun die Jungfrau Maria etwa nicht nach dem Willen des Vaters, sie, die im Glauben vertraute und im Glauben empfing […]? Ja, die heilige Maria handelte nach dem Willen des Vaters, sie tat es in vollem Umfang. Darum ist es von größerer Bedeutung, dass sie Jüngerin Christi, als dass sie seine Mutter war. Mehr und seliger war es, Jüngerin Christi zu sein als seine Mutter. Maria war selig, dass sie Christus im Schoße trug, ehe sie ihn zur Welt brachte, ihn, den Meister. Sieh, ob es nicht so ist, wie ich sage: Als der Herr mit den ihm folgenden Scharen einherzog und göttliche Wunder wirkte, da sagte eine Frau: „Selig die Frau, deren Leib dich getragen hat“ (vgl. Lk 11,27). Und was entgegnete der Herr, damit niemand nach irdischem Glück sucht? „Selig sind vielmehr die, die das Wort Gottes hören und es befolgen!“ (Lk 11,28). Auch Maria ist darum selig zu preisen, weil sie das Wort Gottes hörte und befolgte. Es war bedeutungsvoller, dass sie in ihrem Herzen die Wahrheit, als dass sie in ihrem Leib das Fleisch Christi bewahrte. Christus ist Wahrheit und Fleisch zugleich. Als Wahrheit ist er im Herzen, als Fleisch im Leib Marias. Dass er im Herzen ist, bedeutet mehr, als dass er im Leib getragen wurde. Heilig ist Maria, selig ist sie. […] Liebe Brüder, achtet also darauf, dass auch ihr Glieder Christi, Leib Christi seid. Bedenkt, wieso ihr seid, was er sagt: „Das sind meine Mutter und meine Brüder.“ Wieso seid ihr seine Mutter? „Wer hört und nach dem Willen meines Vaters im Himmel handelt, der ist für mich Bruder, Schwester und Mutter.“

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Tagesevangelium – 13.10.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 11,27-28

In jener Zeit, als Jesus zum Volk redete, rief eine Frau aus der Menge ihm zu: Selig die Frau, deren Leib dich getragen und deren Brust dich genährt hat. Er aber erwiderte: Selig sind vielmehr die, die das Wort Gottes hören und es befolgen.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

12.10.2018 – Freitag der 27. Woche im Jahreskreis

Katechismus der Katholischen Kirche – §§ 691-693; 699-700

„Der Finger Gottes“

Namen, Benennungen und Sinnbilder des Heiligen Geistes: „Heiliger Geist“ ist der Name dessen, den wir mit dem Vater und dem Sohn anbeten und verherrlichen. Die Kirche hat diesen Namen vom Herrn übernommen und spricht ihn bei der Taufe ihrer neuen Kinder aus (vgl. Mt 28,19). Der Ausdruck „Geist“ gibt das hebräische Wort „Ruach“ wieder, das zunächst Hauch, Luft, Wind bedeutet. Jesus gebraucht das eindrucksvolle Bild vom Wind, um Nikodemus das ganz Neue dessen verspüren zu lassen, der der Hauch Gottes, der göttliche Geist in Person ist (vgl. Joh 3,5–8). Andererseits sind „Geist“ und „heilig“ göttliche Eigenschaften, die den drei göttlichen Personen gemeinsam sind. […] Wenn Jesus das Kommen des Heiligen Geistes ankündigt und verheißt, nennt er ihn „Paraklet“, wörtlich: „ad-vocatus“, den „Herbeigerufenen“. „Paraklet“ wird für gewöhnlich mit „Tröster“ oder „Beistand“ wiedergegeben, wobei aber Jesus der erste Beistand ist. Der Herr selbst nennt den Heiligen Geist „Geist der Wahrheit“. […] beim heiligen Paulus [finden sich] die Bezeichnungen: der „Geist der Verheißung“ (Gal 3,14; Eph 1,13); der „Geist der Sohnschaft“ (Röm 8,15; Gal 4,6); der „Geist Christi“ (Röm 8,9); der „Geist des Herrn“ (2 Kor 3,17); der „Geist Gottes“ (Röm 8,9.14; 15,19), und beim hl. Petrus „der Geist der Herrlichkeit“ (1 Petr 4,14). Die Sinnbilder des Heiligen Geistes: [Das Wasser, Die Salbung, Das Feuer, Die Wolke und das Licht, Das Siegel, Die Taube] Die Hand. Jesus heilt Kranke und segnet kleine Kinder, indem er ihnen die Hände auflegt. In seinem Namen tun die Apostel das gleiche. Durch die Auflegung der Hände der Apostel wird der Heilige Geist gespendet. Der Hebräerbrief rechnet die Handauflegung zu den „Grundelementen“ seiner Lehre. In ihren sakramentalen Epiklesen hat die Kirche dieses Zeichen der alles vermögenden Ausgießung des Heiligen Geistes bewahrt. Der Finger. „Durch den Finger Gottes“ treibt Jesus die Dämonen aus7. Während das Gesetz Gottes vom „Finger Gottes“ auf steinerne Tafeln geschrieben wurde (Ex 31, 18), ist der von den Aposteln ausgefertigte „Brief Christi . . . geschrieben . . . mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf Tafeln aus Stein, sondern – wie auf Tafeln – in Herzen von Fleisch“ (2 Kor 3,3). Der Hymnus „Veni, Creator Spiritus“ ruft den Heiligen Geist an als den „Finger der Rechten des Vaters“.

Tagesevangelium – 12.10.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 11,14-26

In jener Zeit trieb Jesus einen Dämon aus, der stumm war. Als der Dämon den Stummen verlassen hatte, konnte der Mann reden. Alle Leute staunten. Einige von ihnen aber sagten: Mit Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. Andere wollten ihn auf die Probe stellen und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden, und ein Haus ums andere stürzt ein. Wenn also der Satan mit sich selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt doch, dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul austreibe. Wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen euch das Urteil. Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen. Solange ein bewaffneter starker Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher; wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere all seine Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute. Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. Ein unreiner Geist, der einen Menschen verlassen hat, wandert durch die Wüste und sucht einen Ort, wo er bleiben kann. Wenn er keinen findet, sagt er: Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe. Und wenn er es bei seiner Rückkehr sauber und geschmückt antrifft, dann geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Sie ziehen dort ein und lassen sich nieder. So wird es mit diesem Menschen am Ende schlimmer werden als vorher.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé