Archiv für den Monat: Juli 2019

Gefeiert am 3. Juli

Hl. Thomas – Apostel und Märtyrer

* in Galiläa in Israel
† 72 in Kalamina, d.i. Mailapur

Thomas, dessen aramäischer Name „Zwilling“ bedeutet, war einer der Zwölf. Im Johannesevangelium wird er als Grübler und Zweifler dargestellt (vgl. Joh 11, 16; 14, 5; 20, 24-29). Er erhielt, als er die Abschiedsrede Jesu unterbrach, die große Antwort: „Ich bin der Weg und die Wahrheit uns das Leben“ (Joh 14, 6). Er ist es, der das klarste Bekenntnis zum auferstandenen Herrn abgelegt hat (Joh 20, 28), nachdem er zunächst die Nachricht von der Auferstehung Jesu nicht hatte glauben wollen. Im 3. Jahrhundert wurden seine Reliquien nach Edessa überführt. Ephräm der Syrer hat ihn durch Hymnen verherrlicht.

Hl. Raimund Gayrard – Kanoniker

† 3. Juli 1118 in Toulouse in Frankreich

Raimund Gayrard stammt wohl aus einer begüterten Familie, wirkte als Kantor und wurde nach dem Tod seiner Frau Kanoniker an St. Sernin in Toulouse. Er sorgte für die Armen, gründete das später nach ihm benannte Hospital, ließ Brücken bauen und verantwortete die Bauarbeiten an der Basilika St. Sernin.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

03.07.2019 – Fest des Hl. Thomas, Apostel

Benedikt XVI. Papst von 2005-2013

„Mein Herr und mein Gott!“

Sehr bekannt und geradezu sprichwörtlich ist sodann die Szene des ungläubigen Thomas, die sich acht Tage nach Ostern abspielte. Im ersten Moment hatte er nicht geglaubt, dass in seiner Abwesenheit Jesus erschienen war, und hatte gesagt: „Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht“ (Joh 20,25). Im Grunde geht aus diesen Worten die Überzeugung hervor, dass Jesus nun nicht mehr so sehr an seinem Antlitz als vielmehr an den Wundmalen zu erkennen sei. Thomas meint, dass die für die Identität Jesu ausschlaggebenden Zeichen jetzt vor allem die Wundmale seien, an denen offenbar wird, wie sehr er uns geliebt hat. Darin irrt der Apostel nicht. Wie wir wissen, erscheint Jesus acht Tage später wieder unter seinen Jüngern, und diesmal ist Thomas anwesend. Und Jesus fordert ihn auf: „Streck deinen Finger aus – hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig“ (Joh 20,27). Thomas reagiert mit dem schönsten Glaubensbekenntnis des ganzen Neuen Testaments: „Mein Herr und mein Gott!“ (Joh 20,28). Dazu merkt der hl. Augustinus an: Thomas „sah und berührte den Menschen, bekannte aber seinen Glauben an Gott, den er weder sah noch berührte. Was er aber sah und berührte, veranlasste ihn, an das zu glauben, woran er bis dahin gezweifelt hatte“ (In Ioann. 121,5). Der Evangelist fährt mit einem letzten Wort Jesu an Thomas fort: „Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht gesehen haben und doch glauben werden.“ Diesen Satz kann man auch ins Präsens setzen: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben“ (Joh 20,29) […] Der Fall des Apostels Thomas ist für uns aus mindestens drei Gründen wichtig: erstens, weil er uns in unseren Ungewissheiten tröstet; zweitens, weil er uns zeigt, dass jeder Zweifel über alle Ungewissheiten hinaus zum Licht führen kann; und schließlich, weil die an Thomas gerichteten Worte Jesu uns den wahren Sinn des reifen Glaubens in Erinnerung rufen und uns ermutigen, ungeachtet der Schwierigkeiten auf unserem Weg der Treue zu Jesus weiterzugehen.

Quelle: Generalaudienz vom 27. September 2006 © Libreria Editrice Vaticana, Bild: Screeens.

Tagesevangelium – 03.07.2019

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes – Joh 20,24-29

Thomas, genannt Didymus – Zwilling-, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.
Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus – hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott!
Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

Gefeiert am 2. Juli

Hl. Bernhardin Realino – Ordensmann und Priester

* 1. Dezember 1530 in Carpi in Italien
† 2. Juli 1616 in Lecce in Italien

Bernhardin studierte Jura und Medizin, war Staatsanwalt und Bürgermeister in seiner Heimatstadt Carpi und hatte schon große berufliche Erfolge in mehreren norditalienischen Städten, als er sich 1565 aufgrund einer Erscheinung der Jungfrau Maria entschloss, dem Jesuitenorden beizutreten. 1567 wurde er zum Priester geweiht, ab 1574 wirkte er in Lecce als begnadeter Prediger und Seelsorger mit großer Resonanz bei den Menschen in ganz Apulien.

Nach einem Unfall im Jahr 1610 musste er trotz eines Blutwunders bis zu seinem Tod ein schweres Siechtum ertragen.

 

Hl. Wiltrud – erste Äbtissin in Hohenwart

* in Thaur in Österreich
† 1081 in Hohenwart bei Schrobenhausen in Bayern

Wiltrud, Tochter des Grafen von Thaur, gründete zusammen mit ihrem Bruder, Graf Ortolf, in der zu ihrem Besitz gehörenden Burg bei Hohenwart ein Benediktinerinnenkloster, dessen Kirche 1074 geweiht wurde. Der Grundbesitz des Klosters reichte bis nach Tirol. Wiltrud war die erste Äbtissin in Hohenwart.

Der 2. Juli war der Tag von Wiltruds Bestattung. Das Kloster wurde durch die Säkularisation 1803 aufgelöst, seit 1876 befinden sich die Gebäude im Besitz der von Johann Evangelist Wagner gegründeten Stiftungen.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

Tagesevangelium – 02.07.2019

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 1,39-56

In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.
Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. Als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind. Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehn.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen. Das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé