14.03.2018 – Mittwoch der 4. Fastenwoche

Kommentar zum heutigen Evangelium 
Brief an Diognet (um 200)
9. Kapitel (vgl. Bibliothek der Kirchenväter, München 1913)

Sie waren darauf aus ihn zu töten, weil er Gott seinen Vater nannte

Als er nun bereits alles bei sich mit seinem Sohne geordnet hatte, liess er uns bis zu der nun abgelaufenen Zeit, wie wir es wollten, von ungeordneten Trieben geleitet werden, von Lüsten und Begierden fortgerissen; durchaus nicht etwa aus Freude an unseren Sünden, sondern in Langmut, auch nicht, als hätte er Wohlgefallen an der damaligen Zeit der Ungerechtigkeit, sondern zur Vorbereitung auf die jetzige Zeit der Gerechtigkeit, damit wir, in der damaligen Zeit durch unsere eigenen Werke überführt, dass wir des Lebens unwürdig seien, jetzt durch die Güte Gottes würdig gemacht würden […]

[…] da hasste und verstieß er uns nicht […] und nahm aus Erbarmen selbst unsere Sünden auf sich; er selbst gab den eigenen Sohn als Lösepreis für uns, den Heiligen für die Unheiligen, den Unschuldigen für die Sünder, den Gerechten für die Ungerechten, den Unvergänglichen für die Vergänglichen, den Unsterblichen für die Sterblichen. Denn was anders war imstande, unsere Sünden zu verdecken als seine Gerechtigkeit? In wem konnten wir Missetäter und Gottlose gerechtfertigt werden, wenn nicht allein im Sohne Gottes? Welch süßer Tausch, welch unerforschliches Walten, welch unverhoffte Wohltat, dass die Ungerechtigkeit vieler in einem Gerechten verborgen würde und die Gerechtigkeit eines einzigen viele Sünder rechtfertige! Nachdem er also in der früheren Zeit die Ohnmacht unserer Natur, zum Leben zu gelangen, dargetan hatte, zeigte er jetzt, dass der Erlöser Macht habe, auch das Ohnmächtige zu retten; durch beides aber wollte er uns zum Glauben an seine Güte bringen, ihn anzusehen als Ernährer, Vater, Lehrer, Ratgeber, Arzt, Geist, Licht, Ehre, Ruhm, Kraft und Leben […].

Quelle: Archiv der Herz Jesu Franziskaner

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