Kommentar zum heutigen Evangelium
Jakobus von Saroug (um 449-521), Mönch, syrischer Bischof
Hexameron: Homilien zum 1. und 2. Tag
„Gott schied das Licht von der Finsternis“ (Gen 1,4)
Die Engel wagten in ihrer Verwunderung keine Frage, als der Befehl Gottes zu hören war: „Es werde Licht“ (Gen 1,3). Und das Licht vertrieb die Finsternis […] Es war Sonntag, der erste Tag, der erstgeborene unter seinen Brüdern, voller Geheimnisse und Symbole. Gott hatte Zwillinge geschaffen, die sich in nichts ähnlich waren: die so dunkle Nacht und den so hellen Tag. Die Nacht war erstgeboren, doch der Tag vertrieb sie und nahm ihren Platz ein.
Der erste Tag, das Fundament der Schöpfung, hat sich nicht Stunde für Stunde ereignet. Licht kam nicht vom Osten, um im Westen unterzugehen […] Es war keiner Veränderung unterworfen, sondern war auf einmal da, so wie geschrieben steht: „Und es wurde Licht“. So entstand aus Nacht und Licht ein Tag; auf den Abend folgte der Morgen […] Und Gott hat den ersten Tag an sich genommen und den zweiten aufgerufen. Er hat den Abend und den Morgen in ihren Angeln fest begründet, damit das große Tor sich bewegt, das alle Tage aufgeht und sich schließt.
Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé