12.05.2018 – Samstag der 6. Osterwoche

Kommentar zum heutigen Evangelium 
Hl. Jean-Baptiste Marie Vianney (1786-1859), Priester, Pfarrer von Ars
Katechese über das Gebet

„Was ihr den Vater in meinem Namen bitten werdet, das wird er euch geben“

Meine Kinder, ihr habt ein enges Herz, aber das Gebet weitet es und macht es fähig, Gott zu lieben. Das Gebet gibt uns einen Vorgeschmack des Himmels, etwas vom Paradies steigt zu uns herab. Es lässt uns niemals ohne Süßigkeit zurück. Es ist Honig, der in der Seele fließt und alles versüßt. Im rechten Gebet schmelzen die Schmerzen wie Schnee in der Sonne. Das Gebet bewirkt, dass die Zeit schnell und mit solcher Freude voranschreitet, dass der Mensch die lange Dauer nicht merkt. […]

Es gibt Menschen, die sich ganz ins Gebet versenken wie die Fische ins Meer, weil sie ganz Gott hingegeben sind. In ihrem Herzen gibt es keinen Zwiespalt. Wie sehr liebe ich diese hochherzigen Seelen! Der heilige Franz und die heilige Coleta sahen unsern Herrn und sprachen mit ihm so, wie wir miteinander reden. Wenn dagegen wir zur Kirche kommen, wie oft wissen wir nicht, was wir tun oder auch nur was wir beten sollen! Wenn wir aber zu irgendeinem Menschen gehen, wissen wir gut, weshalb wir ihn aufsuchen. Ja, es gibt Menschen, die Gott zu sagen scheinen: „Ich will dir nur zwei Worte sagen, damit du zu deinem Recht kommst.“ Wenn wir kommen, um den Herrn anzubeten, denke ich oftmals: Käme unser Gebet doch aus lebendigem Glauben und aus reinem Herzen, dann würden all unsere Wünsche erfüllt.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

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