Gefeiert am 9. Februar

Selige Maria Theresia Bonzel – Ordensgründerin

* 17. September 1830 in Olpe in Nordrhein-Westfalen
† 6. Februar 1905 in Olpe in Nordrhein-Westfalen

Regina Christine Wilhelmine Bonzel wurde in eine Familie des wohlhabenden Bürgertums hineingeboren, doch gerade deshalb sah sie ihre Berufung darin, sich um Arme und Benachteiligte zu kümmern. Mit 20 trat sie in den Dritten Orden des hl. Franziskus ein und nahm den Ordensnamen Maria Theresia an. 1857 wurde sie Vorsteherin des „Frauen- und Jungfrauenvereins zur Unterstützung armer und hilfloser Kinder“, ab 1859 begann sie mit zwei anderen Frauen ein klösterliches Leben; die drei Frauen nahmen von Anfang an auch Waisenkinder auf und gründeten schließlich das erste Waisenhaus im Sauerland. 1860 erhielten die inzwischen neun Frauen der Gemeinschaft das Ordenskleid, wurden aber gebunden an die Franziskanerinnen von Salzkotten. Schon in dieser Zeit widmeten sich die Schwestern der ewigen Anbetung. Drei Jahre später durfte Maria Theresia eine selbstständige Kongregation nach den Regeln des hl. Franziskus gründen, in der die besondere Verbundenheit mit dem Herrn im Altarssakrament zum Leitmotiv erhoben wurde, die Kongregation „Arme Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung“, die so das tätige Leben mit dem kontemplativen verband. Maria Theresias Hingabe einerseits und Tatkraft andererseits drückt sich auch aus in ihrem Wahlspruch: „Er führt – ich gehe.“

Im Jahr 1872 begann im Deutschen Reich unter Otto von Bismarck der „Kulturkampf“,  ein Versuch, die katholische in Kirche in Deutschland, besonders Klerus und Ordensleute, aus dem öffentlichen Leben zu verbannen. Unter anderem wurden viele Ordensgemeinschaften verboten. In dieser Notlage folgten die Schwestern gem der Einladung des amerikanischen Bischofs Joseph Dwenger, in Lafayette im Bundesstaat Indiana eine Niederlassung zu gründen. Ohne Sprachkenntnisse, aber mit Mut und Gottvertrauen brachen sechs Schwestern 1875 nach Nordamerika auf und konnten kaum ein Jahr später bereits ein neues Krankenhaus einweihen. Novizinnen aufzunehmen war in der Zeit des Kulturkampfeds verboten, daher schickte Mutter Maria Theresia ihre Postulantinnen – mehr als 500 – in die Neue Welt. Auch hunderte von Amerikanerinnen schlossen sich der Kongregation an. Mehrmals reiste sie nach Amerika, um sich selbst um die jungen Schwestern zu kümmern, und stand die übrige Zeit in lebhaftem Briefkontakt mit ihnen.  Drei Jahre vor ihrem Tod konnte Maria Theresia Bonzel vorausschauend noch die „Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen“ gründen, um den Orden wirtschaftlich und rechtlich abzusichern.

Als Mutter Maria Theresia starb, war die Kongregation auf 1400 Schwestern in 73 Niederlassungen in Deutschland und 59 in Nordamerika angewachsen. Heute sind in den von ihr gegründeten 40 Einrichtungen über 8000 MItarbeiter tätig.

Maria Theresia Bonzel wurde am 10. November im Hohen Dom zu Paderborn selig gesprochen. Ihre Gebeine ruhen in der Pfarrkirche St. Martinus in Olpe.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Cairo

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