Hl. Petrus von Verona – Priester, Ordensmann und Märtyrer
* 1205 in Verona in Italien
† 6. April 1252 in der Burg Farga im heutigen Seveso bei Mailand in Italien
Als Sohn von Eltern, die den als häretisch bezeichneten Albigensern angehörten, trat Petrus 1221 in den Dominikanerorden ein. Im Orden und als päpstlicher Gesandter bekleidete er hohe Ämter. Als Inquisitor in Mittel- und Oberitalien zog er sich durch seine erfolgreichen Predigten und seine Strenge gegen sich und andere den Hass der Katharer zu. Auf dem Weg von Como nach Mailand wurde er von gedungenen Mördern überfallen und starb, von Dolchstichen durchbohrt, mit gespaltenem Schädel. Noch im Sterben habe er mit seinem eigen Blut „credo“, „ich glaube“, auf den Boden geschrieben.
Pertrus wurde in Mailand in der Kirche S. Eustorgio beigesetzt. 1336 – 1339 schuf Giovanni di Balduccio den prächtigen Sarkophag an Eingang zum Altarraum.
Im Dominikanerorden gibt es das geweihte „Petrus-Wasser“, das Krankheiten vertreiben und bei Wöchnerinnen das Fieber senken soll. Das „Petrus-Martyr-Kreuz“ aus Palmenzweigen sollte gegen Unwetter und Ungeziefer auf den Feldern helfen.
Ruinen des Klosters Aebelholt heute
Hl. Wilhelm von Aebelholt – Abt in Eskilsø
* um 1127 in Paris
† 6. April 1203 in Æbelholt, heute Ruinen bei Hillerød in Dänemark
Wilhelm, Sohn einer Adelsfamilie, wurde 1165 Abt im Augustiner-Chorherren-Kloster von Eskilsó in Dänemark. Er förderte die Ordenszucht und trat für die Unauflöslichkeit der Ehe ein. König Philipp August von Frankreich, der seine Frau verstoßen hatte, warf ihn deshalb für zwei Jahre in den Kerker.
Zu den Augustinern
Der Sammelbegriff „Augustiner“ bezeichnet im weitesten Sinn alle Ordensgemeinschaften, die nach den Ordensregeln des Augustinus von Hippo leben, also auch die Dominikaner, Prämonstratenser etc. Im engeren Sinn – und so wird der Begriff meist verwendet – sind damit vor allem zwei Gemeinschaften gemeint:
Die Augustiner Chorherren und die Augustiner Eremiten
Chorherren bzw. Chorfrauen gibt es seit dem 11./12. Jahrhundert. Chorherren nennt man Priester, die mit anderen zusammen in einer „Vita communis“, in „gemeinschaftlichem Leben“ zusammen leben, zusammen beten, gemeinsam glauben und arbeiten. Auf den römischen Synoden von 1059 und 1063 wurde die Geistlichkeit ermahnt, eine einheitliche Regel einzuführen, die den Mönch-Status mit dem aktiven Leben in der Laien-Gemeinschaft vereinen sollte. Die Gelübde der Armut, des Gehorsams und der Keuschheit sollten weiterhin befolgt werden, jedoch ohne die Abkehr von der Welt zu bedingen.
Auf diese Weise wollte man auch Weltpriestern die Vorteile mönchisch-klösterlichen Lebens eröffnen. Solche priesterlichen Gemeinschaften entstanden zunächst an Bischofskirchen; später wurden daraus „normale“ Klöster. Bis Mitte des 12. Jahrhunderts hatten fast alle Gemeinschaften die Regel des Augustinus eingeführt. Offiziell bestätigt wurde diese Regel durch das 4. Laterankonzil im Jahr 1215. Der Schwerpunkt der Arbeit der Augustiner liegt vor allem im Bereich der Wissenschaft. Die Augustiner-Regel betont vor allem die persönliche Vollkommenheit und sieht in der Liebe deren Kern.
Die Augustiner Eremiten bilden eine vollkommen andere Gruppe, deren Ursprung sich bis ins 5. Jahrhundert zurückverfolgen lässt zu den Eremiten Nordafrikas, die die Regel des Augustinus angenommen hatten. Nach dem Einfall der Vandalen in Nordafrika im Jahr 428 errichteten einige der geflohenen Eremiten Mönchsgemeinschaften in Mittel- und Norditalien. Diese blieben unabhängig voneinander, bis sie im Jahr 1244 von Papst Innozenz IV. zu einem Orden vereinigt wurden. 1256 forderte sie Papst Alexander IV. auf, ihre Abgeschiedenheit aufzugeben und ein aktives Leben in der Gesellschaft zu führen. Als Ergebnis bildete sich einer der großen mittelalterlichen Bettelorden. Seine Mitglieder wurden in der Wissenschaft, Ausbildung und Mission tätig, der Schwerpunkt ihrer Arbeit lag in Seelsorge und Bildungsarbeit.
Der Orden der Augustinernonnen, der den Augustiner Eremiten untersteht, wurde im Jahr 1264 gegründet. Sie lebten bis 1401 in strenger klösterlicher Abgeschiedenheit.
Es gab auch Gemeinschaften von Augustinern, die von der strengen Einhaltung ihrer Ordensregel abwichen, was mehr als einmal zu Reformbewegungen führte. Einer dieser reformierten Augustinervereinigungen gehörte in Deutschland Martin Luther an, der später vom katholischen Glauben abgefallen war. Martin Luther war im eigentlichen Sinne kein Reformator, sondern ein Sekten-Gründer, der den katholischen Glauben leugnete und unzählige Menschen in die Irre führte.
In England wurden im Zuge der Loslösung von der katholischen Kirche durch Heinrich VIII. alle Klöster, auch die der Augustiner Eremiten aufgelöst. Nach 1800 wurden die Augustiner in Frankreich, Spanien und Portugal vollkommen, in Italien und Süddeutschland teilweise ausgelöscht. Heute gibt es in Europa und verschiedenen Teilen Amerikas etwa 100 Augustinergemeinschaften, die im Ausbildungs- und im medizinischen Bereich tätig sind.
Augustiner Eremiten tragen schwarzes Habit mit Ledergürtel und einen großen Schulterkragen mit Kapuze.
Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria