Gefeiert am 16. Juli

Gedenktag Unserer Lieben Frau auf dem Berge Karmel

Die im Karmelitenorden von Anfang an gepflegte Marienverehrung hängt mit dem Ursprung des Ordens zusammen: Er führt sich auf eine Gruppe von Eremiten zurück, die wohl schon seit altchristlicher Zeit auf dem Berg Karmel (bei Haifa) nach dem Vorbild des Propheten Elija und seiner Schüler ein asketisches Leben führten. Sie deuteten die kleine Wolke, die nach der langen Dürre in der Zeit Elijas vom Meer aufstieg und den rettenden Regen ankündigte (1 Kön 18,44), als ein Bild der Mutter des Herrn. Die Verehrung der Heiligen Jungfrau unter dem Titel „Unsere liebe Frau vom Berg Karmel“ nahmen sie auch mit nach Europa, als sie im 13. Jahrhundert vor den Sarazenen fliehen mussten. Nach einer legendären Überlieferung soll Maria dem Ordensgeneral Simon Stock (England) das „Skapulier“ übergeben haben, mit besonderen Verheißungen für alle, die im Leben und im Sterben damit bekleidet sind. Daher auch die Bezeichnung „Skapulierfest“ für den heutigen Gedenktag, der 1726 in den römischen Festkalender aufgenommen wurde.

 

Hl. Fulrad von St-Denis – Abt in St-Denis, Klostergründer

* 710 in Andaldovillare, dem späteren St. Pilt und heutigen St-Hippolyte im Elsass in Frankreich
† 16. Juli 784 in St-Denis in Frankreich

Fulrad war der Sohn von Riculf und von Ermengard, die reichen Besitz im Elsass und im Maas-Mosel-Gebiet hatten, und stand in engen Beziehungen zu den mächtigen Familien und den Karolingern. 749 gehörte er bereits zu den engsten Vertrauten von Hausmeier Pippin dem Jüngeren, der ihn zusammen mit Bischof Burkard von Würzburg mit der hochbedeutsamen Reise nach Rom betraute, die die Absetzung der Merowinger und die Königserhebung Pippins einleitete. 750 erhielt er – offenbar als Dank für diesen Dienst – die Würde als Abt der mächtigen Königsabtei St-Denis. Als Pippin 751 tatsächlich zum König erhoben wurde, bestellte er Fulrad zum Leiter seiner Hofkapelle. Fulrad pflegte die Verbindungen zum Papst und diente Pippin und danach Karl dem Großen als Experte für Italien.

Als Benediktiner-Abt von St-Denis gewann Fulrad viele seinem Kloster verlorene Gebiete zurück und neue hinzu; in diesen Regionen gründete er Klöster, die Zentren der karolingischen Herrschaft wurden. So entstand zunächst – aus königlicher Schenkung – das Kloster St-Dié in den Vogesen, dann Gründungen in Salonnes an der Seille im Salzgau, in St. Pilt – dem heutigen St-Hippolyte – und Leberau – dem heutigen Lièpvre – im Elsass, Herbrechtingen an der Brenz, Esslingen, die Adalungszelle – das heutige Hoppetenzell bei Stockach im Hegau – und vielleicht auch Schwäbisch-Gmünd. Fulrad pflegte auch die Verbindungen zu Klöstern in Bayern, so zu St. Peter in Salzburg, Tegernsee, Schlehdorf am Kochelsee und Schäftlarn, was die Dionysius- und Hippolyt-Reliquien bezeugen.

Fulrads Grabinschrift wurde von dem Mönch Alkuin verfasst, dem berühmten Lehrer und Berater Karls des Großen.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

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