Archiv für den Monat: März 2018

15.03.2018 – Donnerstag der 4. Fastenwoche

Kommentar zum heutigen Evangelium 
Aphraat (?-um 345), Mönch und Bischof in Ninive bei Mossul im heutigen Irak, Heiliger der Orthodoxen Kirchen
Abhandlungen, Nr. 21

„Wenn ihr Mose glaubtet, so glaubtet ihr auch mir“

Mose wurde verfolgt, wie Jesus verfolgt wurde. Man hat ihn bei seiner Geburt versteckt, denn er sollte von seinen Verfolgern nicht getötet werden; bei seiner Geburt floh man mit Jesus nach Ägypten, damit sein Verfolger Herodes ihn nicht tötete. In den Tagen der Geburt des Mose ertränkte man die kleinen Kinder im Strom; bei der Geburt Jesu tötete man die kleinen Kinder aus Bethlehem und der Umgebung. Zu Mose sagte Gott: „Alle, die dir nach dem Leben getrachtet haben, sind tot“ (vgl. Ex 4,19), und der Engel sagte in Ägypten zu Joseph: „Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und zieh hin in das Land Israel; sie sind gestorben, die dem Kindlein nach dem Leben getrachtet haben“ (Mt 2,20). Mose führte sein Volk aus der Knechtschaft des Pharao heraus; Jesus rettete alle Menschen aus der Knechtschaft Satans […] Als Mose das Lamm schlachtete, wurden die Erstgeborenen der Ägypter getötet; Jesus wurde zum wahren Lamm, als man ihn kreuzigte […] Mose ließ Manna auf sein Volk herabfallen; Jesus gab den Menschen seinen Leib; Mose machte mit dem Holz die bitteren Wasser süß; Jesus versüßte unsere Bitternis, indem er sich auf dem Holz kreuzigen ließ. Mose ließ das Gesetz auf die Menschen herabkommen; Jesus schenkte den Menschen die Frohbotschaft; Mose besiegte die Amalekiter, indem er die Hände ausstreckte; Jesus besiegte Satan durch das Zeichen des Kreuzes.

Mose ließ für das Volk Wasser aus dem Felsen sprudeln; Jesus sandte Simon Petrus aus, dass er seine Lehre unter die Leute bringe. Mose nahm die Hülle von seinem Gesicht, um mit Gott zu reden; Jesus nahm die Hülle weg, die auf dem Gesicht der Völker lag, damit sie seine Lehre verstanden und annahmen (2 Kor 3,16). Mose legte seine Hand den Ältesten auf, und sie empfingen das Priesteramt; Jesus legte seine Hand seinen Aposteln auf, und sie empfingen den Heiligen Geist. Mose stieg auf den Berg und starb dort; Jesus stieg zum Himmel auf und ließ sich zur Rechten seines Vaters nieder.

Quelle: Archiv der Herz Jesu Franziskaner

Tagesevangelium – 15.03.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes – Joh 5,31-47

In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden: Wenn ich über mich selbst als Zeuge aussage, ist mein Zeugnis nicht gültig; ein anderer ist es, der über mich als Zeuge aussagt, und ich weiß: Das Zeugnis, das er über mich ablegt, ist gültig. Ihr habt zu Johannes geschickt, und er hat für die Wahrheit Zeugnis abgelegt. Ich aber nehme von keinem Menschen ein Zeugnis an, sondern ich sage dies nur, damit ihr gerettet werdet. Jener war die Lampe, die brennt und leuchtet, und ihr wolltet euch eine Zeitlang an seinem Licht erfreuen. Ich aber habe ein gewichtigeres Zeugnis als das des Johannes: Die Werke, die mein Vater mir übertragen hat, damit ich sie zu Ende führe, diese Werke, die ich vollbringe, legen Zeugnis dafür ab, dass mich der Vater gesandt hat.
Auch der Vater selbst, der mich gesandt hat, hat über mich Zeugnis abgelegt. Ihr habt weder seine Stimme gehört noch seine Gestalt je gesehen, und auch sein Wort bleibt nicht in euch, weil ihr dem nicht glaubt, den er gesandt hat. Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; gerade sie legen Zeugnis über mich ab. Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu haben. Meine Ehre empfange ich nicht von Menschen.
Ich habe erkannt, dass ihr die Liebe zu Gott nicht in euch habt. Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und doch lehnt ihr mich ab. Wenn aber ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, dann werdet ihr ihn anerkennen. Wie könnt ihr zum Glauben kommen, wenn ihr eure Ehre voneinander empfangt, nicht aber die Ehre sucht, die von dem einen Gott kommt?
Denkt nicht, dass ich euch beim Vater anklagen werde; Mose klagt euch an, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. Wenn ihr Mose glauben würdet, müsstet ihr auch mir glauben; denn über mich hat er geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie könnt ihr dann meinen Worten glauben?

Quelle: Archiv der Herz Jesu Franziskaner

14.03.2018 – Mittwoch der 4. Fastenwoche

Kommentar zum heutigen Evangelium 
Brief an Diognet (um 200)
9. Kapitel (vgl. Bibliothek der Kirchenväter, München 1913)

Sie waren darauf aus ihn zu töten, weil er Gott seinen Vater nannte

Als er nun bereits alles bei sich mit seinem Sohne geordnet hatte, liess er uns bis zu der nun abgelaufenen Zeit, wie wir es wollten, von ungeordneten Trieben geleitet werden, von Lüsten und Begierden fortgerissen; durchaus nicht etwa aus Freude an unseren Sünden, sondern in Langmut, auch nicht, als hätte er Wohlgefallen an der damaligen Zeit der Ungerechtigkeit, sondern zur Vorbereitung auf die jetzige Zeit der Gerechtigkeit, damit wir, in der damaligen Zeit durch unsere eigenen Werke überführt, dass wir des Lebens unwürdig seien, jetzt durch die Güte Gottes würdig gemacht würden […]

[…] da hasste und verstieß er uns nicht […] und nahm aus Erbarmen selbst unsere Sünden auf sich; er selbst gab den eigenen Sohn als Lösepreis für uns, den Heiligen für die Unheiligen, den Unschuldigen für die Sünder, den Gerechten für die Ungerechten, den Unvergänglichen für die Vergänglichen, den Unsterblichen für die Sterblichen. Denn was anders war imstande, unsere Sünden zu verdecken als seine Gerechtigkeit? In wem konnten wir Missetäter und Gottlose gerechtfertigt werden, wenn nicht allein im Sohne Gottes? Welch süßer Tausch, welch unerforschliches Walten, welch unverhoffte Wohltat, dass die Ungerechtigkeit vieler in einem Gerechten verborgen würde und die Gerechtigkeit eines einzigen viele Sünder rechtfertige! Nachdem er also in der früheren Zeit die Ohnmacht unserer Natur, zum Leben zu gelangen, dargetan hatte, zeigte er jetzt, dass der Erlöser Macht habe, auch das Ohnmächtige zu retten; durch beides aber wollte er uns zum Glauben an seine Güte bringen, ihn anzusehen als Ernährer, Vater, Lehrer, Ratgeber, Arzt, Geist, Licht, Ehre, Ruhm, Kraft und Leben […].

Quelle: Archiv der Herz Jesu Franziskaner

Tagesevangelium – 14.03.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes – Joh 5,17-30

In jener Zeit entgegnete Jesus den Juden: Mein Vater ist noch immer am Werk, und auch ich bin am Werk. Darum waren die Juden noch mehr darauf aus, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen Vater nannte und sich damit Gott gleichstellte.
Jesus aber sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht. Was nämlich der Vater tut, das tut in gleicher Weise der Sohn. Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er tut, und noch größere Werke wird er ihm zeigen, so dass ihr staunen werdet. Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will.
Auch richtet der Vater niemand, sondern er hat das Gericht ganz dem Sohn übertragen,
damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen. Amen, amen, ich sage euch: Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden; und alle, die sie hören, werden leben. Denn wie der Vater das Leben in sich hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben in sich zu haben. Und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist. Wundert euch nicht darüber! Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht. Von mir selbst aus kann ich nichts tun; ich richte, wie ich es vom Vater höre, und mein Gericht ist gerecht, weil es mir nicht um meinen Willen geht, sondern um den Willen dessen, der mich gesandt hat.

Quelle: Archiv der Herz Jesu Franziskaner

13.03.2018 – Dienstag der 4. Fastenwoche

Kommentar zum heutigen Evangelium 
Hl. Gregor von Nyssa (um 335-395), Mönch und Bischof
Das Leben des Mose, II, 121f.; SC 1

Durch Wasser gerettet

Jeder, der den Bericht von der Durchquerung des Roten Meeres hört, erkennt, woraus das Geheimnis des Wassers besteht, in das man zusammen mit der ganzen feindlichen Streitmacht eintaucht, und aus dem man alleine wiederauftaucht, während die feindliche Streitmacht am Meeresgrund verbleibt. Wer erkennt nicht, dass diese ägyptische Streitmacht […] die mannigfaltigen Leidenschaften der Seele darstellt, denen der Mensch ausgeliefert ist: Wutgefühle, verschiedene Lustgefühle, Traurigkeit oder Gier? […] All das, und alles was dem zugrunde liegt, stürzt sich bei der Verfolgung der Israeliten, zusammen mit dem Anführer der hasserfüllten Angreifer, ins Wasser.

Das Wasser aber wird, durch die Kraft, die vom Stab des Glaubens ausgeht, und durch die Macht der lichtvollen Wolkensäule (Ex 14,16.19), zur Lebensquelle für alle, die in ihm Zuflucht suchen – und zur Todesursache für alle, die sie verfolgen […] Wenn man den darin verborgenen Sinn freilegt, so bedeutet dies, dass alle, die durch das sakramentale Wasser der Taufe schreiten, darin alle bösen Neigungen, mit denen sie im Kampf liegen, ertränken müssen: Geiz, unreines Verlangen, Lust zu stehlen, Eitelkeiten und Stolz, Ausbrüche von Zorn, Rachsucht, Neid, Eifersucht […]

So ist es auch mit dem Mysterium des jüdischen Osterfestes: Man nannte das Lamm, dessen Blut diejenigen vor dem Tode bewahrte, die es anwendeten, „Paschalamm“ (Ex 12,21.23). In diesem Mysterium verlangt das Gesetz zusammen mit dem Lamm ungesäuertes Brot, ohne alten Sauerteig, zu essen, sodass das neue Leben auch nicht den kleinsten Rest von Sündhaftigkeit mehr in sich habe (1 Kor 5,7-8) […] So muss auch die ganze ägyptische Streitmacht, also jedwede Form von Sünde, ins Bad des Heiles wie in die Tiefe des Meeres versenkt werden und daraus wiederauftauchen: entblößt von allem, was nicht zu uns gehört.

Quelle: Archiv der Herz Jesu Franziskaner

Tagesevangelium – 13.03.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes – Joh 5,1-16

Es war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem.
In Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich, zu dem fünf Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf hebräisch Betesda. In diesen Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde, Lahme und Verkrüppelte. Dort lag auch ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre krank war.
Als Jesus ihn dort liegen sah und erkannte, dass er schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt. Während ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir hinein. Da sagte Jesus zu ihm: Steh auf, nimm deine Bahre und geh!
Sofort wurde der Mann gesund, nahm seine Bahre und ging. Dieser Tag war aber ein Sabbat.
Da sagten die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, du darfst deine Bahre nicht tragen.
Er erwiderte: Der Mann, der mich gesund gemacht hat, sagte zu mir: Nimm deine Bahre und geh! Sie fragten ihn: Wer ist das denn, der zu dir gesagt hat: Nimm deine Bahre und geh?
Der Geheilte wusste aber nicht, wer es war. Jesus war nämlich weggegangen, weil sich dort eine große Menschenmenge angesammelt hatte. Später traf ihn Jesus im Tempel und sagte zu ihm: Jetzt bist du gesund; sündige nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres zustößt.
Der Mann ging fort und teilte den Juden mit, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte.
Daraufhin verfolgten die Juden Jesus, weil er das an einem Sabbat getan hatte.

Quelle: Archiv der Herz Jesu Franziskaner