Archiv für den Monat: März 2018

09.03.2018 – Freitag der 3. Fastenwoche

Kommentar zum heutigen Evangelium 
Hl. Franz von Sales (1567-1622), Bischof von Genf und Kirchenlehrer
Die Liebe zu den Geschöpfen – Geistliche Gespräche. Band 2, Eichstätt 2002, S. 116f.

Die wahre Liebe

Manche Liebe erscheint in den Augen der Menschen groß und herrlich, die in den Augen Gottes nichtig und wertlos ist, und zwar deshalb, weil solche Freundschaften nicht auf der echten Liebe, auf Gott, gegründet sind (Joh 4,8f.), sondern auf gewissen natürlichen Bindungen und Neigungen beruhen oder auf Eigenschaften, die den Menschen lobenswert und angenehm erscheinen.

Dagegen gibt es wieder Freundschaften, die bei Weltmenschen für gering und gehaltlos gelten, vor Gott aber gehaltvoll und wertvoll sind, weil Gott ihr Inhalt und Ziel ist und kein persönliches Interesse dabei im Plan ist. Jede Liebestat gegen Menschen, die man so uneigennützig liebt, ist unendlich wertvoller, da ja alles allein nur für Gott getan wird. Beruht aber die Liebe auf einer natürlichen Zuneigung, so sind alle Dienstleistungen und Aufmerksamkeiten viel weniger wert, weil sie uns Freude und Befriedigung bereiten und daher mehr aus diesem Antrieb denn aus wahrer Liebe zu Gott erwiesen werden.

Die rein natürlichen Freundschaften haben auch deshalb geringeren Wert, weil sie nicht von Dauer sind. Aus nichtssagenden Gründen angeknüpft, lockern sie sich, sobald es eine Probe zu bestehen gilt, und gehen in die Brüche. Eine Freundschaft aber, die aus Liebe zu Gott gepflegt wird, bewährt sich, weil eben Gott ihr festes und unveränderliches Fundament ist. […]

Selbst Freundschaften und Zeichen der Liebe, die wir gegen alle Lust für Menschen aufbringen, die uns unsympathisch sind, haben mehr Wert und gefallen Gott besser als alles, was wir aus sinnlicher Zuneigung tun. Ein solches Verhalten ist nicht doppelzüngig und nicht unwahr, denn nur die niedere Seele fühlt das Widerstreben, und diese Akte der Liebe werden von der Seele auf Grund der Vernunft, ihrer vornehmsten Kraft, gesetzt.

Wenn also der Mensch, mit dem ich recht herzlich bin, z. B. wüsste, dass ich mit ihm so bin, weil er mir unsympathisch ist, so bräuchte er das nicht übel zu nehmen, er möge es vielmehr schätzen und Beweisen natürlicher Zuneigung vorziehen.

Quelle: Archiv der Herz Jesu Franziskaner

Tagesevangelium – 09.03.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus – Mk 12,28b-34

In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr.
Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen anderen außer ihm, und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.

Quelle: Archiv der Herz Jesu Franziskaner

Hl. Pater Pio – 08.03.2018

Worte des hl. Pater Pio – 08.03.2018

Ich kann gut verstehen, meine liebe Tochter, dass dein Kreuzweg immer schmerzvoller für dich wird. Denke jedoch daran, dass Jesus auf dem Kalvarienberg unser aller Heil gewirkt hat und dass es dort ist, wo sich die Rettung der erlösten Seelen vollziehen muss.

Quelle: Worte des hl. P. Pio, CFM.SCJ Archiv Kairo

08.03.2018 – Donnerstag der 3. Fastenwoche

Kommentar zum heutigen Evangelium 
Origenes (um 185-253), Priester und Theologe
Homilien zum Buch Josua, Nr. 15

„Wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut“

Im Krieg gegen die Moabiter und die Ammoniter erschlug Josua [der den gleichen Namen trägt wie Jesus] alle ihre Könige mit dem scharfen Schwert (Jos 11,12). Wir standen alle unter der Herrschaft der Sünde (Röm 6,12); wir standen alle unter der Herrschaft der bösen Begierden […] Einem jeden von uns wohnte ein König inne, der ihm eigen war und der ihn ganz und gar beherrschte. In dem einen, zum Beispiel, führte der Geiz das Zepter, in einem anderen der Stolz, wieder in einem anderen die Lüge; einer war von fleischlichen Lüsten beherrscht, wieder ein Anderer war dem Zorn unterworfen […] Bevor wir zum Glauben kamen, hatte also in jedem von uns die Sünde ihre Herrschaft aufgerichtet.

Als aber Jesus kam, hat er die Könige allesamt getötet, die in uns ihr Reich der Sünde aufgebaut hatten; er hat uns gelehrt, sie alle zu töten und keinen entkommen zu lassen. Wenn man nur einen am Leben lässt, kann man nicht zur Armee Jesu gehören […] Denn Jesus, der Herr, hat uns von jeder Art von Sünde befreit; er hat sie alle vernichtet. Denn „wir waren früher unverständig und ungehorsam, dem Irrtum verfallen, Sklaven aller möglichen Begierden und Leidenschaften, lebten in Bosheit und Neid, waren verhasst und hassten einander“ (Tit 3,3), waren mit allen möglichen Sünden behaftet, die Menschen haben können, bevor sie zum Glauben kommen. Mit Recht kann man sagen, dass Jesus alle Sünden besiegte, die sich ihm entgegenstellten. Denn es gibt keine Sünde, die so groß ist, dass Jesus sie nicht besiegen könnte; er, der das Wort und „die Weisheit Gottes“ (vgl. 1 Kor 1,24) ist. Er triumphiert über alles, besiegt alles.

In der Taufe wird jede Art von Sünde ausgelöscht: glauben wir das denn nicht? Der Apostel Paulus bekräftigt das im ersten Brief an die Korinther, wo er zuerst alle Arten von Sünde aufzählt, um dann abschließend zu sagen: „So wart ihr früher. Aber ihr seid reingewaschen, seid geheiligt, seid gerecht geworden im Namen Jesu Christi, des Herrn“ (vgl. 1 Kor 6,11).

Quelle: Archiv der Herz Jesu Franziskaner

Tagesevangelium – 08.03.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas – Lk 11,14-23

In jener Zeit trieb Jesus einen Dämon aus, der stumm war. Als der Dämon den Stummen verlassen hatte, konnte der Mann reden. Alle Leute staunten. Einige von ihnen aber sagten: Mit Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. Andere wollten ihn auf die Probe stellen und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden, und ein Haus ums andere stürzt ein. Wenn also der Satan mit sich selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt doch, dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul austreibe. Wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen euch das Urteil. Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen.
Solange ein bewaffneter starker Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher; wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere all seine Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute. Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.

Quelle: Archiv der Herz Jesu Franziskaner

 

Hl. Pater Pio – 07.03.2018

Worte des hl. Pater Pio – 07.03.2018

Fürchte dich also nicht, sondern schätze dich glücklich, dass du für würdig befunden wurdest, an den Schmerzen des Gottmenschen teilzunehmen. Es ist dies also kein Zeichen des Verlassenseins, sondern der Liebe, großer Liebe sogar, die Gott dir damit zeigt. Dieser Zustand ist keine Strafe, sondern Liebe, eine ganz besondere, auserwählte Liebe. Preise deshalb den Herrn dafür und gib dich hin, aus dem Kelch von Gethsemane zu trinken.

Quelle: Worte des hl. P. Pio, CFM.SCJ Archiv Kairo

07.03.2018 – Mittwoch der 3. Fastenwoche

Kommentar zum heutigen Evangelium 
Hl. Hilarius (um 315-367), Bischof von Poitiers und Kirchenlehrer
Kommentar zum Evangelium des Matthäus, 4,14-15 (vgl. Bibliothek der Kirchenväter)

Christus ist die Erfüllung der Schrift

„Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.“ Die Kraft und der Sinn der himmlischen Worte fassen wichtige Dinge in sich.

Es ist ein Gesetz von Werken gegeben worden, und dies hat alles, was in Christus geoffenbart werden sollte, zur Beglaubigung in sich gefasst; denn sowohl seine Lehre als auch sein Leiden sind der große und tiefe Ratschluss des väterlichen Willens. Das Gesetz aber hat unter der Hülle geistiger Worte die Geburt unseres Herrn Jesu Christi, seine Menschwerdung, sein Leiden und seine Auferstehung ausgesprochen: und dass dies schon vor ewigen Zeiten für unser Zeitalter so beschlossen worden sei, davon geben sowohl die Propheten, als auch die Apostel vielfach Zeugnis. […]

Damit wir also nicht glauben, in seinen Werken sei etwas Anderes, als was in dem Gesetz enthalten wäre, hat er erklärt, dass er das Gesetz nicht auflöse, sondern erfülle; dass zwar Himmel und Erde […] aufgelöst werden würden, von den Geboten des Gesetzes aber auch nicht das Geringste unerfüllt bleiben könnte; denn in Christus wird das ganze Gesetz und die ganze Weissagung erfüllt. Im Leiden, als er im Begriff war den Geist hinzugeben, erklärte er ‒ nachdem er den Essig getrunken hatte ‒ dass Alles vollbracht sei; denn damals erhielten alle Aussprüche der Propheten die vollständige Bestätigung durch die Taten Jesu.

Also auch nicht die geringsten der Gebote Gottes, bestimmte er, könnten aufgelöst werden, ohne dadurch Gott zu beleidigen […] Es kann aber keine geringeren geben, als die, welche die geringsten sind. Das geringste von allen aber ist das Leiden des Herrn, und der Tod am Kreuz […].

Quelle: Archiv der Herz Jesu Franziskaner

Tagesevangelium – 07.03.2018

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 5,17-19

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.
Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.
Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.

Quelle: Archiv der Herz Jesu Franziskaner