Worte des hl. Pater Pio – 16.06.2018
Beginne nichts, auch nicht das Geringste und Belangloseste, ohne dich vorher an Gott gewandt zu haben.
Quelle: Worte des hl. P. Pio, CFM.SCJ Archiv Kairo
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Dorotheos von Gaza (um 500-?), Mönch in Palästina
Das neue Gesetz
Gott hat uns seine Gebote gegeben, die uns […] von den schlechten Neigungen unseres inneren Menschen reinigen (vgl. Eph 3,16). Er gibt diesem die Unterscheidungsgabe von Gut und Böse. Er gibt ihm ein Gewissen und zeigt ihm die Ursachen für seine Sünde. „Das Gesetz sagt: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage: Sei nicht lüstern. Das Gesetz sagt: Du sollst nicht töten. Ich aber sage: Lass dich nicht vom Zorn hinreißen“ (vgl. Mt 5,27-28.21-22). Denn wenn dich nach Schlechtem verlangt, selbst wenn du jetzt keinen Ehebruch vollziehst, so werden die Lüste doch nicht aufhören, dich innerlich umzutreiben, bis sie dich zur Ausführung bringen können. Wenn du erzürnt und gegen deinen Bruder aufgebracht bist, wird der Augenblick kommen, wo du Schlechtes von ihm sagst, dann wirst du ihm Hindernisse in den Weg legen und Stück für Stück wirst du schließlich dahin kommen, dass du ihn ermordest.
Das Gesetz sagte: „Auge für Auge, Zahn für Zahn“ (Ex 21,24). Doch der Herr ermahnt uns nicht nur, geduldig den Schlag dessen anzunehmen, der uns ohrfeigt, sondern ihm sogar demütig die andere Wange hinzuhalten (vgl. Mt 5,38-39). Denn das Ziel des Gesetzes war es, uns beizubringen, das nicht zu tun, was wir selbst nicht erleiden wollen. Es hinderte uns also durch die Angst vor dem Leiden daran, Böses zu tun. Was jedoch nun verlangt wird, ich wiederhole es, ist die Zurückweisung des Hasses, der Vergnügungssucht, der Ehrsucht und anderer Leidenschaften.
Mit einem Wort: Christus, unser Herr, möchte uns nämlich lehren, wie wir dahin gekommen sind, alle diese Sünden zu begehen, und wie wir in all diese schlechten Tage gekommen sind. Er hat uns also zuerst durch die heilige Taufe befreit, indem er uns die Vergebung der Sünden gewährte; dann hat er uns die Kraft gegeben, das Gute zu tun, wenn wir es denn wollen, und wir nicht mehr wie im Zwang zum Bösen hingezogen zu werden.
Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 5,33-37
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst keinen Meineid schwören, und: Du sollst halten, was du dem Herrn geschworen hast. Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron, noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel für seine Füße, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs. Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören; denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen. Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen.
Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé
Georg May (* 14. September 1926 in Liegnitz, Provinz Niederschlesien) ist ein katholischer Theologe, Apostolischer Protonotar und war Ordinarius für Kanonisches Recht, Staatskirchenrecht und kirchliche Rechtsgeschichte an der Universität Mainz.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Sel. Paul VI. (1897-1978), Papst von 1963-1978
Enzyklika Humanae vitae, 8-9 (© Copyright – Libreria Editrice Vaticana)
„Gott schuf also den Menschen als sein Abbild […] Als Mann und Frau schuf er sie“ (Gen 1,27)
Die eheliche Liebe zeigt sich uns in ihrem wahren Wesen und Adel, wenn wir sie von ihrem Quellgrund her sehen; von Gott, der „Liebe ist“ […] Weit davon entfernt, das bloße Produkt des Zufalls oder Ergebnis des blinden Ablaufs von Naturkräften zu sein, ist die Ehe in Wirklichkeit vom Schöpfergott in weiser Voraussicht so eingerichtet, daß sie in den Menschen seinen Liebesplan verwirklicht. Darum streben Mann und Frau durch ihre gegenseitige Hingabe […] nach jener personalen Gemeinschaft, in der sie sich gegenseitig vollenden, um mit Gott zusammenzuwirken bei der Weckung und Erziehung neuen menschlichen Lebens. Darüber hinaus hat für die Getauften die Ehe die hohe Würde eines sakramentalen Gnadenzeichens, und bringt darin die Verbundenheit Christi mit seiner Kirche zum Ausdruck (Eph 5,32).
In diesem Licht wird die besondere Eigenart und Forderung der ehelichen Liebe deutlich. […] An erster Stelle müssen wir sie als vollmenschliche Liebe sehen; das heißt als sinnenhaft und geistig zugleich. Sie entspringt darum nicht nur Trieb und Leidenschaft, sondern auch und vor allem einem Entscheid des freien Willens, der darauf hindrängt, in Freud und Leid des Alltags durchzuhalten, ja dadurch stärker zu werden: so werden dann die Gatten ein Herz und eine Seele und kommen gemeinsam zu ihrer menschlichen Vollendung.
Weiterhin ist es Liebe, die aufs Ganze geht; jene besondere Form personaler Freundschaft, in der die Gatten alles großherzig miteinander teilen, weder unberechtigte Vorbehalte machen noch ihren eigenen Vorteil suchen. Wer seinen Gatten wirklich liebt, liebt ihn um seiner selbst willen, nicht nur wegen dessen, was er von ihm empfängt. Und es ist seine Freude, daß er durch seine Ganzhingabe bereichern darf.
Die Liebe der Gatten ist zudem treu und ausschließlich bis zum Ende des Lebens; so wie sie Braut und Bräutigam an jenem Tag verstanden, da sie sich frei und klar bewußt durch das gegenseitige eheliche Jawort aneinander gebunden haben. […] Diese Liebe ist schließlich fruchtbar, da sie nicht ganz in der ehelichen Vereinigung aufgeht, sondern darüber hinaus fortzudauern strebt und neues Leben wecken will.
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus – Mt 5,27-32
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt. Ferner ist gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben.
Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.
Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Johannes Chrysostomus (345-407), Priester in Antiochia und später Bischof von Konstantinopel, Kirchenlehrer
„Geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder“
Denn die Kirche ist da, nicht dass die Versammelten getrennt, sondern dass die Getrennten vereinigt sein sollen. Das bedeutet der Ausdruck: „Versammlung“. […] Wenn du also zum Liebesmahle hinzutrittst, so tue nichts, was dieses Mahles unwürdig wäre; beschäme den Bruder nicht, verachte den Hungernden nicht, berausche dich nicht, beschimpfe die Kirche nicht! Denn du trittst hinzu, Dank sagend für die Gaben, die du empfangen: darum sollst auch du Gleiches vergelten und dich von deinem Bruder nicht trennen.
Denn Christus hat es ohne Unterschied für Alle gegeben, da er sprach: „Nehmet hin, esset!“ Er gab seinen Leib gemeinschaftlich hin, und du gibst nicht einmal ein gewöhnliches Brot gemeinschaftlich dar. […] Du feierst das Andenken Christi und verschmähest die Armen? […] Du hast das Blut des Herrn getrunken und erkennst deinen Bruder dennoch nicht an. […] Und wenn du ihn auch früher nicht kanntest, so musste er doch beim Mahl bekannt werden […] Wir alle müssen in der Kirche wie in einem gemeinsamen Haus sein: wir bilden doch einen einzigen Leib. Wir haben doch nur eine Taufe, einen Altar, eine Quelle und einen Vater (vgl. Eph 4,5; 1 Kor 10,17).
Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé